ich habe niemanden mehr

#1
so jetzt ist es also so weit, ich habe mein "ziel" erreicht: ich habe keinen mensch mehr mit dem ich reden könnte oder einfach nur spaß haben kann. ich habe keine beste freundin mehr, keinen freund...
:( :cry:
vor ca 2 einhalb jahren habe ich meiner 2 besten freundinnen von meiner bulimie erzählt. sie waren zwar schockiert haben aber nicht viel dagegen unternommen. sie haben mich nie darauf angesprochen. sie haben mich irgentwie nicht ernst genommen obwohl ich schon ziemilich dürr war. obwohl ich nicht mehr lachte am wochenende nicht mehr aus dem haus gang und meine ganze lebensfreude verloren hatte/habe.
ich habe mich einfach vollkommen zurückgezogen und isoliert. am amfang haben sie mich noch gefragt, wenn sie was unternommen haben, ob ich mitkommen wolle...ich habe immer nein gesagt, weil ich mich irgentwie im stich gelassen gefühlt habe. irgentwie wollte ich ja dass sie mir wenigstens zuhören mir irgentwie helfen..
vor einem jahr habe ich vor meiner besten freundin dann behauptet ich wäre geheilt.( sie hat es doch tatsächlich geglaubt und mich nie wieder darauf angesprochen) ich habe zwanghaft versucht wieder glücklich zu sein....habs jetzt aufgegeben
im moment habe ich auf meine "freundinnen" eine wahnsinnige wut.
Wenn ich so darüber nachdenke,hätten sie mich wenigenst EINMAL darauf ansprechen können oder wenigenst fragen wie es mir geht.
ICh sehe sie jeden Tag in der schule weil sie neben mir sitzten und sie sehen wie scheiße es mir geht und es ist ihnnen egal.
Ich hänge natürlich an ihnen ich kenn sie ja schließlich mein ganzes leben lang. Was soll ich nur machen? soll ich mein problem vor meiner besten freundinn nocheinmal zur sprache bringen.??
Doch mitlerweile habe ich zugenommen und wieder normalgewicht und ich habe angst dass sie denkt ich will mich nur aufspielen, weil sie keine ahnung hat was bulimie wirklich bedeutet(sie hat sich nach meinem geständni natürlich nicht informiert).
was soll ich tun, bitte bitte schreibt mir eure meinung, ich will nciht länger ganz alleine sein

#2
hallo kassandra,

was du schreibst kommt mir so bekannt vor!
meine persönliche erfahrung ist, daß niemand auf mich zukommt und fragt, wie es mir geht. niemand fragt, wie es mit dem essen läuft. niemand fragt, wie es mit den anderen psychischen problemen aussieht. oft bin ich mir nicht sicher, wieviel die leute mitkriegen und wie "perfekt" meine maske ist. die wenigen weggeh-angebote lehne ich meistens ab, geh kaum aus meiner wohnung, weil ich es einfach nicht schaffe und mich dann nur scheiße fühlen würde. da fragt auch keiner weiter nach, wieso und weshalb und was denn los ist...
mein fazit ist: ich muß von mir aus erzählen, wenn ich reden möchte. und das ist - zumindest für mich - super schwierig. denn meistens traue ich mich nicht, will die anderen mit meinem mist nicht belasten, will nicht jammern, will nicht nerven...

versuch, mit deiner freundin zu reden, kassandra. versuche, auf sie zuzugehen und ihr zu sagen, was du uns hier geschrieben hast. ich denke, das ist deine einzige chance.

'ne gute nacht,
hella

#3
hallo!
ich-kenn-dieses-alleinsein-auch-nur-zu-gut.

als-ich-noch-dünn-war,da-wussten-meine-freundinnen-nicht-so-recht,was-sie-machen-sollen,haben-eigentlich-nur-zugesehen,als-nach-meinen-wirklichen-gefühlen-zu-fragen-oder-um-über-die-krankheit-mehr-zu-erfahren!
ich-war-dann-in-mehreren-kliniken,nahm-dann-später-auch-irgendwann-zu,aber-nicht,weil-alles-wieder-in-ordnung-war.
keiner,aber-auch-wirklich-keiner-aus-meinemumfeld-hat-sich-weiter-in-bezug-auf-essstörungen-informiert,worüber-ich-traurig-bin.
aber-andererseits:
ist-es-nicht-auch-eigene-schuld,alles-zu-vertuschen-und-so-zu-tun,als-gäb-es-kein-problem?
so-mach-ich-es-nämlich,da-ist-es-schon-für-andere-schwer-zu-helfen.

versuch-zu-reden!!

aber-auch-nur,wenn-du-denkst,ihnen-auch-vertrauen-zu-können.
deine-bruja

Hi!

#4
Ich kenne das Problem auch nur zu gut. Meine beste Freundin ( die wie eine Schwester für mich war ) habe ich auch durch meine Krankheit verloren. Ich glaube die meisten Leute wissen nicht wie sie mit dir umgehen sollen. Sie sind unsicher und wollen durch auch nicht verletzen indem sie da Unaussprechliche aussprechen. Es ist ihnen sicher genauso unangenehm wie dir. Durch meine Therapie habe ich gelernt, dass man nur Hilfe bekommt wenn man sich traut danach zu fragen. Versteck dich nicht, du hast ein Recht darauf gehört zu werden!!! Wenn deine Freundinnen dich sehr mögen werden sie für dich da sein. Ich habe durch die Therapie und die Zeit danach festgestellt, wer wahre Freunde sind.

Ich muss auch sagen, dass du versuchen solltest den Mut zu haben dich NICHT zurückzuziehen. Versuch, auch wegzugehen, Saß zu haben - lass dich von der Krankheit nicht unterkriegen und dich von ihr kontrollieren. Du darfst auch lachen auch wenn dir das Wasser bis zum Halse zu stehen scheint. Glaub mir, das kann wirklich ein erster Schritt sein.

Geh einen Schritt auf deine Freundinnen zu, auch wenn es dir schwer fällt und du Angst hast enttäuscht zu werden. Wenn sie dir nicht zuhören wollen, dann sind sie auch deine Freundschaft nicht wert.

Mittlerweile habe ch auch wieder eine beste Freundin gefunden mit der ich auch darüber rede. Ich habe festgestellt, dass das beiden Seiten hilft. Manchmal machen sich Aussenstehende Bilder und stellen sich viele Fragen. Nur du kannst das Bild gerade rücken und vielleicht ist deine Krankheit ja auch eine Chance für eine noch tiefere Freundschaft...

Versuch es !!!!

danke

#5
danke dass ihr geschrieben habt. aber meine größte sorge ist eben dass sie mir nicht glauben weil ich für jemanden der sich mit bulimie nicht auskennt nicht aussehe als hätte ich diese krankheit. ich bin eben nicht mehr untergewichtig. und ich habe angst dass wenn ich das thema wieer zur sprche bringe dass sie es wieder todschweigen, dass sie nichts davon hören wollen. weil ich dann die gewissheit hätte dass sie keine wirklichen freundinnen sind und nie waren. glaubt ihr sie denken dass ich mich nur wichtig machen will und in wellcher situation soll ich sie darauf ansprechen. ich weiß das klingt alles ziemlich verrückt solche tips zu holen aber ich bin mir einfach so unsicher und ich verkrafte enttäuschungen so schlecht.

#6
Hallo,

versteh Euer Problem total. Dass sich Eure Freundinnen zuruckziehen, liegt wohl aber auch daran, dass ihr keinen mehr an Euch ranlasst.

Zum Thema: Warum fragt sie mich nicht, wie es mir geht...
Aus vielen Beitraegen weiss ich, dass B.-Betroffene diese Frage ueberhaupt nicht hoeren wollen... Sie koennen sie mittlerweile auch nicht mehr hoeren, denn das nervt!?

Ich glaub einfach, dass sie mit dem ganzen Problem ueberfordert sind und sich nicht auskennen, was Bulimie genau bedeutet!

Vielleicht probiert Ihr es einfach nochmal, vorsichtig Kontakt aufzunehmen und mit Ihnen drueber zu reden. Wenn sie RICHTIGE Freundinnen sind, werden sie auch versuchen, sich drueber zu informieren und Euch helfen! Helfen indirekt, aber Euch zuhoeren und troesten, lachen, weinen... Helfen koennt Ihr Euch nur ALLEIN!

Hoff, dass Ihr gute Freundinnen habt! Die mit Euch durch DICK und DUENN gehen!

Liebe Gruesse
Sabine

PS: Ich frag meine Schwester nie wirklich, wie es ihr geht. Behandle sie wie einen [normalen] Menschen! Und frag auch nicht immer hinterher, das glaub ich, ist das wichtigste! Ich bin nur fuer sie da!

#7
ich kann deine gedanken so gut nachvollziehen, kassandra. und dennoch ist es schwierig, dir wirkliche tipps zu geben.
es besteht immer die gefahr, enttäuscht und verletzt zu werden. auf der anderen seite kann sich an der situation nur etwas ändern, wenn du das thema nochmal ansprichst.
du mußt nicht erst wieder untergewichtig werden, ehe du dir erlaubst, über dich und deine probleme/ES zu sprechen!!!

wenn ich eine deiner freundinnen wäre, wäre ich sehr froh, wenn du mir erzählen würdest, wie es dir wirklich geht.

lg, hella
cron