sinnlosigkeit&höhenflüge

#1
Hallo!
ich bin hier ganz neu und schreibe mir nun mal was von der seele.derzeit ist bei mir ausnahmezustand.um dies zu verstehn eine kleine rundschau:ich habe seit ich 16 bin bulimie-sprich neun jahre.anorexie war am anfang und immerwieder mal da.in den jahren schwankte mein gewicht extrem.ich habe so viel versucht.bin in meiner zweiten therápie.was ich nicht alles gelesen und unternommen habe.dennoch ließ mich die sucht nur dann mal los,wenn ich gerade verliebt war oder wieder etwas neues aufregendes in mein leben gebracht habe..öfters mache ich viele dinge,um mich glücklich zu stimmen.um nicht zu erbrechen.das klappt auch.ich merke auch das menschliche nähe soviel ausmacht.ich bin oft einsam und erstarre wenn ich mich dort herauswinden soll.nun aber zum gerade:ich habe nie geraucht und getrunken.auch nur einen monat mal antidepressivum genommen.gerade rauche ich hin&wieder(ist aber im Rahmen)nehme ein med und trinke doch recht viel.für meine verhältnisse.ich gehe dazu auch nicht mehr zur schule-bin beim abi nachholen.ich fühl da eine ganz irritierende leere.die hat so stark eingesetzt,als mal wieder eine kurze liebelei verpuffte.in der schule fühle ich mich absolut nicht wohl und habe ängste.jeder der mich kennt,erlebt mich als offen,kreativ,etwas schräg und neugierig.das bin ich auch,nur begleitet mich die bulimie schon so lang.ich find das schrecklich.und besonders gerade finde ich diese erdrückende einsamkeit und zukunftsangst ganz besorgnis erregend.ich kann meine einsamkeit und angst wie es weitergeht ,wo ich bleibe nicht verdrängen.oder besser gesagt bewältigen.-aushalten.es ist viel text und auch ein gescheiterter versuch meine suchtjahre und alles was passierte zu umreissen.aber ich wollte auch vorrangig diese enge in der brust wegschreiben.

Re: sinnlosigkeit&höhenflüge

#2
Ja, ich denke, dass ich dich ganz gut verstehen kann.

Hast du darüber nachgedacht, dass du zusätzlich zu deiner Essstörung auch eine Depression haben könntest, die ebenso behandelt werden sollte? Wie siehst du das? Hast du schon mal darüber nachgedacht eine stationäre Therapie zu machen? Hört sich nämlich alles nicht gut an, schon gar nicht, dass du schon so lange erkrankt bist.

:(

Finde es schön, dass du dich als schräg und neugierig betrachtest, das klingt doch sehr sympathisch. :D

Alles Liebe, deine Colourful
If defeat is for quitters, then the victory remains in the try.

Re: sinnlosigkeit&höhenflüge

#3
guten abend und schön das du mir geschrieben hast.ursprünglich habe ich mich ja leicht freigeschrieben,freue mich aber total über deinen beitrag.ich bin natürlich ganz sicher,dass es depressive aspekte in meinem wesen gibt.ist mit dieser bulimie"karriere"auch sehr verständlich für mich.auch komm ich mit meiner emotionalität oft ins schlittern-dadurch in den rückzug-dadurch in die gedrückte stimmung.mit einer stationären therapie habe ich mich vor einigen jahren mal ausführlich beschäftigt,aber find es für mich nicht passend.ich weiß das es mir dort sehr gut gehen würde(insofern die klinik kompetent ist),der rhythmus mir angenehm wäre und auch die ruhige abgeschottenheit.da würd ich auch keine probleme mit dem essen haben.ich weiß ja das ich essen muss und probleme anschauen muss.allerdings weiß ich auch das ich dann bei meiner rückkehr nicht soviel verinnerlichen könnte-sprich:beibehalten.ich habe schwierigkeiten allein für mich zu sorgen.hatte nie probleme mit arbeit,ausbildung,geld etc.aber in bezug auf alleine leben wirk ich sehr kindlich.das ist auch wirklich sehr strange bei mir.ich bin sehr warm groß geworden ,jedoch seit der pubertät immerwieder einsam,nachdenklich-zuviel-auch war ich leicht verklemmt.ist aber geschichte die verklemmung.die bulimie ist teilweise sehr bedrohlich für mich-wie auch das rauchen-trinken.dann aber wieder ,wenn ich z.B.zum Sport gehe,zum sprachkurs,vorlesung etc.eben mein leben gestalte und auch noch einen täglichen emotionalen längeren kontakt habe,bin ich ganz glücklich.jedoch fehlt mir die konstante und ich bin immer noch sehr bindungsängstlich.dann ziehe ich mich zurück und fall ins loch.ich habe dann angst vor allem,weiß aber das diese angst völlig aufgelöst werden könnte-weil es de facto keine bedrohung gibt.dann bin ich aber meißt schon in den tiefen.ich habe mir immer sehr viel selbst geholfen und denke das ich die bulimie nie los ließ,weil sie mich dann in leeren zeiten füllte.eigentlich das, was dir eine vertraute person auch geben kann.da habe ich aber eine ganz tiefe wunde und bin traumatisiert.mit 16-(beginn der ES)war ich nämlich ausgezogen-weggezogen-allein gezogen-ohne soziales umfeld und alte freunde gingen auch.dazu ging es mir dort wo ich war sehr sehr schlecht.bin nicht zurück,weil ich nicht konnte und es daheim so erdrückend fand.und da habe ich mich richtig mit der bulimie eingespielt,alles damit gestopft,alle ängste damit weggegessen.konnte nicht aushalten-einlassen und erbrach immer alles.es merkte keiner-es wußte keiner-ich sprach nie darüber bis zur therapie(4 jahre später) wodurch man schon sehr geprägt ist.die ES hatte irgendwann einfach alles gefüllt.heute füllt sie auf jeden fall die einsamkeit.unter angenehmen menschen esse ich normal und gesellig,da denk ich nicht dran zu brechen.es ist irgendwie perplex und wirrwarr.ich bin sehr überdreht und falle auch besonders in ganz langweiligen phasen in diese miese stimmung.aber zur depression-da ist auf jeden fall was dran-wenn auch eine schwankende.ich finde das leben ja ganz schön und weiß das ich weiterleben will und sehe die ganzen dinge in der welt und was es alles noch zu tun und entdecken gibt.aber im ernst ich darf das auch nicht wieder herunter spielen.wenn ich unten bin-wie an dem tag als ich schrieb,ist es ganz ganz schlimm und unerträglich .richtig ausweglos-panisch.-zukunftshorror-eben[/color][/color][/color][/color]