Hörnchen hat geschrieben:Hmmmm, also für mich wäre eine Begegnung auf der Straße auch ganz furchtbar. Aber ich denke, dass das deher kommt, dass er (fast) der einzige ist, der mich ohne Maske kennt, dieses zitternde, verängstigt auf den Boden schauende, am ganzen Körper angespannte Etwas. Wenn ich mal meine Maske aufhabe und auch bei schwierigen Themen meine "Just keep smiling" - Maske aufhabe ist er immer ganz verwirrt und weiß nicht, warum ich ihn da jetzt anlächle, was er mit diesem Lächeln anfangen soll und wie er es interpretieren soll, einfach weil er es so wenig kennt. Was sollte er von diesem ungezwungen lachenden "selbstsicheren" Mädchen außerhalb der Praxis denken, wenn er mich "draußen" sieht?
"Ungezwungene Beziehung" in der Therapie? Kann ich mir gar nicht vorstellen. Ich kann nur an meine Gefühle heran, wenn ich unter Druck stehe, oder (wie mein Thera letztens meinte) mich selber unter Druck setze. Sonst ist bei mir das "Land des Lähelns" angesagt.
Cooky, wie kann ich mir das vorstellen, bei euch? Redet ihr ganz normal, wie bei einem Kaffeehausklatsch, nur dass ihr statt über das Wetter und die Arbeit über deine tiefsten Gefühle redet??? Kann ich mir i-wie gar nicht vorstellen.... *grübel*
gglg, Hörnchen
Eine gute Frage. Ich weiß nur nicht genau wie ich das beschreiben soll. Kaffeehausklatsch ist es keiner, dafür öffne ich mich zu sehr, das würde ich im Kaffeehaus eher nicht tun

Wir kommen ins Gespräch, ich erzähle ihr was mich beschäftigt und wir reden dann darüber. Das sind anfangs meist belanglosere Dinge und irgendwann gehts dann tiefer. Ich hab ihr Sachen erzählt, die ich zuvor niemanden erzählt habe. Aber ich fühl mich da wohl. Ich bin froh, dass ich es jemandem erzählen kann, dem ich vertraue und der versteht was ich sage. Für mich ist das erleichternd, weil ich es so lange für mich behalten habe und sie hilft mir dann oft, das aus einem anderen Blickwinkel zu sehen.
Oder wenns mir nicht gut geht und ich traurig bin und ihr Dinge erzähle, die mich total berühren dann ist das in dem Moment vielleicht nicht einfach und manchmal ist da auch etwas dabei wofür ich mich schäme oder was mir extrem weh tut, wenn ich darüber rede, aber ich fühl mich nie ausgeliefert, nackt oder dergleichen.
Ist das genug Beschreibung? Es fällt mir einfach extrem schwer, zu erklären wie das ist.
Ich kann nur sagen, dass die erste bei der ich war einfach nicht mein Typ war, mit der hätte ich niemals so reden können. Bei der bin ich auch dort gesessen hab auf den Boden geschaut oder an ihr vorbei, weil ich ihr nicht ins Gesicht sehen konnte. Ihre Fragen waren mir unangenehm, ich hab viel erzählt, was garnicht gestimmt hat, über Gefühle überhaupt nicht.
Aber als ich zum ersten Mal bei der war, wo ich jetzt bin, war die erste Begegnung schon ganz anders. Da war einfach Sympathie da, ich hab mich extrem wohl und sicher gefühlt und so ist es auch bis jetzt geblieben. Auch wenn wir nicht immer genau die selben Ansichten haben können wir gut darüber reden und es passt halt einfach.
Ich muss aber gestehen, dass ich mir ziemlich sicher bin, dass es mir bei manch anderen Therapeuten auch eher so gegangen wäre wie einigen von euch. Das es mit ihr so gut passt ist glaub ich einfach Glück.