Ich habe diesen Thread jetzt einfach mal geöffnet, um all meine Gefühle, Gedanken etc, aufzuschreiben..ich merke, dass ich das momentan einfach mal brauche.
Ich weiß nicht ganz, wo ich anfangen soll...
meine Gedanken, meine Zweifel, meine Verzweiflung- all das ist wieder da.
Das typische Schwarz-Weiß-Denken und meine Isolation.
Die letzten 3 Wochen habe ich mit nichts anderem verbracht, als mich vollzustopfen...FA-freie Tage waren die Ausnahme, doch es gab sie- ein kleiner Hoffnungsschimmer.
Angefangen hat glaube ich alles damit, dass ich wahnsinnige Angst vor der Schule hatte. Eine Freundin war bei mir, wir haben einen Videoabend gemacht, sehr viel Süßes gegessen und ab diesem Zeitpunkt an, hat sich alles verädert.
Ich fraß und zunächst war es mir egal, dass ich von 7 Tagen in der Woche 6 verfressen habe. Ich fühlte mich gut, ich habe ja in den Ferien sehr viel an meinem Selbstwertgefühl gearbeitet und das war es vielleicht, was meiner Psyche missfiel.
Mein Kopf, wie es doch so oft ist, hasst Veränderungen. Also fing ich mit dem Fressen an- um all meine neuen Gefühle zu unterdrücken oder sonstwas.
Zuerst dachte ich, ich hätte einfach nur die Disziplin verloren, aber das wäre eine zu einfache Begründung. Meine Psyche konnte es einfach nicht ab, dass ich mich mal so akzeptierte wie ich bin, davon bin ich mittlerweile überzeugt.
Schon komisch, mich und meine Psyche als einzelstehende Individuen zu sehen, aber ich will und werde den Teil meines Körpers, der mir sagt, dass ich mich hassen soll, nicht als meinen Teil anerkennen.
Erst, wenn meine Psyche akzeptiert hat, dass ich mich akzeptiere.
Ich merke mal wieder, das mein Geschriebenes ziemlich merkwürdig klingt und vielleicht auch keinen Sinn ergibt, aber egal.
Meine Psyche hat es sehr weit gebracht im Kampf der letzten Woche. Ich fraß und fraß, hatte keine Möglichkeit, irgendetwas durch Hungern zu kompensieren, stand mit der Zahnbürste im Rachen auch vor dem Klo.
Doch Gott-sei-Dank ist meine Mutter nach oben gekommen und aus Angst, sie könnte etwas merken, habe ich mitten in der "Prozedur" innegehalten- und eigentlich wollte ich ja auch gar nicht anfangen mit dem Kotzen- ich war einfach nur so verzweifelt und hatte Angst vor dem Zunehmen.
Geschnitten habe ich mich probeweise, wobei ich mir so lächerlich vorkam, weil ich mich eigentlich gar nicht schneiden wollte. Ich wollte nur eine "Ersatzsymptomatik" finden- ich wollte nicht wieder zur Binge-Eaterin werden. Ich wollte nicht wieder fett werden.
Ihr merkt sicher, dass mein Kopf mich wieder fest im Griff hielt. ABER ES REICHT!!!!!
Dieses Fressen und Nicht-Fressen ist doch alles nur ein Ersatz!!!!
Mein Kopf will nicht akzeptieren, dass ich mich akzeptiert habe und wollte mich durch Fressen und Gewichtszunahme zum Selbsthass treiben, aber das lasse ich nicht mit mir machen!!
Ich werde mich lieben!!
Auch wenn ich bereits den Rückschritt gemacht habe und wieder angefangen habe, an mir zu zweifeln- ich darf nicht an mir zweifeln!
Und zusätzlich zu dieser Fresserei macht mir meine Schule total zu schaffen:
Vor einer Woche ist etwas passiert, was mich wieder in den Selbsthass trieb. Sie hatte sich die ganze Zeit über total abweisen mir gegenüber verhalten, bis ich gefragt habe, was sie denn bitte für ein Problem mit mir habe.
Ihre Antwort war:
"Du bist eine Streberin. Du besitzt kein Leben. Die Schuöe ist dein Leben. Und weil du keine Hobbies hast, hast du auch 40 Schulstunden in der Woche belegt (also in Wahrheit sind es 38, aber das schien ihr wohl egal zu sein). Immer wenn man mit dir spricht, sprichst du über die Schule. Deine Stimme nervt zudem total, weil du total gezwungen sprichst im Unterricht. So gezwungen gehoben. Merkst du denn nicht, was alle Leute über dich denken? Nur traut sich nicht jeder zu sagen, dass du nervst. Du läufst durch das Leben wie mit Scheuklappen. Normalerweise habe ich nichts gegen Streber, wenn sie denn wenigstens nett sind, aber du bist überhaupt nicht nett. Du pochst dauernd auf deiner Meinung rum und musst sie durchsetzen. Dir würde etwas weniger Selbstwertgefühl echt guttun."
Das hat mich echt hart getroffen. Und da hat es auch nicht geholfen, mir zu sagen, dass ich mich nicht verwundbar zu machen brauche. Das es meine Entscheidung ist, ob mich ihre Worte jetzt verletzen oder nicht.
Sie sind eingeschlagen wie eine Bombe oder sonstwas und haben mich innerlich total aufgewühlt.
Und ich habe gedacht, die Leute mögen mich, wenn ich Selbstwertgefühl besitze und mich mit ihnen unterhalte und mitlache und nicht allein ins nächste Klassenraum gehe, um mit niemandem sprechen zu müssen.
Ich darf mein Leben nicht von einer Einzelperson abhängig machen, das weiß ich. Aber die Praxis war schon immer schwerer als die Theorie und jetzt ist in mir ein totales Gefühlschaos.
Ich kann es schaffen- ich brauche nur Zeit
#1"Ein positiv denkender Mensch weigert sich nicht, das Negative zur Kenntnis zu nehmen.
Er weigert sich lediglich, sich ihm zu unterwerfen."
Er weigert sich lediglich, sich ihm zu unterwerfen."