Re: Vater - v*rg*wa*ig* - Krebs

#137
Es wird Dir den Schmerz nicht nehmen, Naturelle, wenn der Tag gekommen ist. Auch nicht die Tage und Wochen danach. Aber es ist leichter, sich mit diesem Gefühl der Liebe zu verabschieden, als im Haß oder Zorn.

Den Menschen loszulassen bedeutet dann auch, mit sich selber wieder ins Reine zu kommen. Du wirst nun irgendwann am Grab Deines Papas stehen. Lege einen Teil Deiner Last dort mithinein. Das hat nichts mit verzeihen zu tun, sondern etwas damit, einen Teil Deiner Seele, den dunklen und schmerzvollen Teil, ihm anzuvertrauen.

Klingt vielleicht etwas absurd, weil warum solltest Du ihm noch Vertrauen. Es hat etwas mit der Liebe zu tun, die Du für ihn empfindest. Gib ihm Deine Last schweigend mit auf seinen letzten Weg. In Deiner Art zu glauben, kann er damit umgehen, auch nach seinem Tod.

Wünsche Dir Kraft, Naturelle !

alles Liebe

Caruso
Die Weisheit lief mir nach, doch ich war schneller .....

Re: Vater - v*rg*wa*ig* - Krebs

#138
Ja, das ist es Mimi
Caruso hat geschrieben:Es wird Dir den Schmerz nicht nehmen, Naturelle, wenn der Tag gekommen ist. Auch nicht die Tage und Wochen danach. Aber es ist leichter, sich mit diesem Gefühl der Liebe zu verabschieden, als im Haß oder Zorn.
Hass oder Zorn kann ich auf meinen Dad nicht empfinden, auch nicht für alles was er getan hat. Eher Dankbarkeit, denn auch seine Fehler haben mich zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin.
Ich bin für einige Eigenschaften auch dankbar, die mir meine unschöne Kindheit mitgegeben hat.

Danke, Caruso.
Den Menschen loszulassen bedeutet dann auch, mit sich selber wieder ins Reine zu kommen. Du wirst nun irgendwann am Grab Deines Papas stehen. Lege einen Teil Deiner Last dort mithinein. Das hat nichts mit verzeihen zu tun, sondern etwas damit, einen Teil Deiner Seele, den dunklen und schmerzvollen Teil, ihm anzuvertrauen.

Klingt vielleicht etwas absurd, weil warum solltest Du ihm noch Vertrauen. Es hat etwas mit der Liebe zu tun, die Du für ihn empfindest. Gib ihm Deine Last schweigend mit auf seinen letzten Weg. In Deiner Art zu glauben, kann er damit umgehen, auch nach seinem Tod.
So seltsam das klingt: Ich verstehe und es fühlt sich auch stimmig an für mich es so zu sehen.

Ich fühle mich mit ihm im Reinen. Ganz gleich, was war: Ich liebe ihn und kann das aus tiefstem Herzen herraus sagen.

Aber ich zweifle auch wieder, ob meine Erinnerungen echt sind, da sie sich nicht mit dem guten Menschen, der er in meinen Augen war und ist, vereinbaren lassen. Und doch weiß ich, dass es seine cholerischen und schlimmen Seiten auch gab.

Morgen fahre ich wieder hin.

Der Arzt meinte, er würde nun immer mehr schlafen... Er ist sehr, sehr müde.

Mitte der Woche war er wieder im Krankenhaus, weil er Blut und Gewebe spuckte. Der Krebs frisst den Magen auf :cry: Ich find das so schrecklich und denke, wenn es mir so gehn würde, ich würde verrückt werden, wenn ich das mitmachen müsste.

Gestern Abend hab ich eine halbe Stunde mit ihm telefoniert.
Er weint sehr viel, sagt immer wieder, er hätte so tolle Töchter und eine so tolle Frau...
Er würde viel darum beten, dass wir uns irgendwann wieder sehen. Das tu ich auch.
Er ist ja Zeuge Jehova und glaubt daran, dass es die Wiederauferstehung und das Paradies gibt.
Nun ich glaube an ein anderes Wiedersehen und bin überzeugt, dass die Seelen derer, die so eng verbunden waren im Leben, über das Leben hinaus nicht getrennt sind,
Ich sage ihm auch immer wieder, dass dieses Leben hier nicht alles ist, sondern nur ein Teil eines Größeren Zusammenhanges.
Insofern sind wir uns einig.

Ich hätte nie gedacht, dass ich meinen Dad mal so gefühlvoll kennenlerne, dass ihm solch kleine Dinge wichtig sind. Früher versuchte ich vergeblich ihm eine Freude zu machen und heute freut er sich über kleine Gesten.
Ich denke, wenn er nie so krank geworden wäre, dann hätte es diese Entwicklung nie gegeben...

Er meinte auch, er würde heute so vieles anders machen und er hätte so viele Fehler gemacht. Er scheint sehr vieles aufrichtig zu bereuen. Doch wie es mit dem m*ssbr**ch aussieht weiß ich nicht. Keine Ahnung ob er es noch weiß, oder ob seine Psyche es jetzt verdrängt, weil sie die Kraft braucht sich auf das kommende vorzubereiten.
Aber er bereut vieles,... Ich kann ihm verzeihen und mit ihm in Liebe auseinander gehen.

Oft hab ich Angst, dass sich das mal ändert, wenn mehr Erinnerungen hochkommen sollten :? Vielleicht kurzfristig... aber doch hoffentlich nicht grundlegend.


Momentan hab ich jeden Tag Angst, dass der Anruf oder eine SMS kommt mit der Botschaft, dass er gestorben ist... Auch Angst, dass er morgen schon nicht mehr lebt, wenn ich hinfahre.

Keine leichte Zeit.

LG Naturelle

Re: Vater - v*rg*wa*ig* - Krebs

#139
Ich bin wieder da... und mir gehts dermaßen besch.... :cry: :cry: :cry:

Der Tag war verdammt anstrengend.

Mein Dad liegt nur noch im Bett, kann sich kaum aufsetzen und bekommt Morphium geben die Schmerzen.

Er hat sich so gefreut uns zu sehen. Und ich mich ihn zu sehen.

Ich saß viel an seinem Bett und hab ihm die Hand gehalten, gestreichelt... Wir haben beide geweint.
Es war heftig.
Er sagte "Jetzt kann ich beruhigt sterben... ich hab meine Mädchen noch mal gesehn."
Er hatte solche Angst zu sterben, ohne uns noch mal gesehn zu haben.
Er hat solche Angst, wie es ohne ihn mit uns weitergehn soll. Klar, er war es, der immer für uns 3 da war, wenn nichts mehr ging. Bis vor zwei Jahren kam ich mit meinen Problemen zu ihm... Er dachte immer, meine Sis und ich würde nie selbstständig werden, ihm nie "ebenbürtig sein" und jetzt wären wir "im über"... "Tolle junge Damen"... er hätte uns so furchtbar lieb, es wäre unbeschreiblich, wie sehr... Sowas hat er noch nie gesagt...
Am schlimmsten war es, als er meinte, ich solle sein Auto gut pflegen... ein tolles Auto und er würde so gerne noch mal damit fahren... Dann fing er wieder an zu weinen, weil das nie wieder der Fall sein wird.
Ich sagte ihm immer wieder, dass dieses Leben nicht alles ist und dass es jetzt nun mal zuende geht, aber es geht dann anders weiter... wir sehn uns irgendwann wieder und dann wird er gesund sein, in einer Welt ohne Probleme, ohne Sorgen... Er meinte, er würde sich so auf die Löwen und Tiger freuen, die man dann im Paradies streicheln kann, dass meine Mutter dann wieder gesund ist und wieder laufen kann... Ja, so glauben die Zeugen Jehovas... Ich bin so froh, dass er es glaubt... Ganz egal was danach kommt, egal ob Paradies, Jenseits oder Nirvana oder sonstwas... ich wei es nicht, aber ich bin froh, dass er glaubt und dass es ihn stützt.

Es war einfach schlimm, aber auch ein Abschied, nach dem ich sagen würde: Es wurde alles gesagt... Ich kann ihn jetzt loslassen.
Total nervenaufreibend und ich fühl mich total schwach, hab Magenschmerzen und Kopfschmerzen und bin froh endlich daheim zu sein, ... kämpfe noch immer mit den Tränen...

Donnerstag fahre ich wieder hin.

Ich würde mir zwar wünschen ihn noch mal in meine Arme schließen zu können, doch viel mehr hoffe ich, dass er jetzt endlich sterben kann... Am besten heute Nacht... ohne groß was davon zu spüren. Ihn so sehr leiden zu sehn ist das schlimmste, was ich jemals erlebt hab :cry: :cry: :cry:

Und ich nehme jetzt meine Schlaftablette und hoffe, dass ich heute Nacht Ruhe finde.

Re: Vater - v*rg*wa*ig* - Krebs

#140
Was soll ich tun???

Morgen hab ich wieder Uni (Anwesenheitspflicht) und erst Donnerstag wieder frei. Erst Donnerstag kann ich wieder hinfahren, aber am liebsten würd ich nur noch bei ihm bleiben und an seinem Bett sitzen....

Andererseits würde mich das wohl kaputt machen, wenn ich tagelang die Situation wie heute hätte...
Oder einfach nur mit ihm telefonieren, ihn öftermal anrufen?

Was soll ich nur tun?

Ich mach mir Vorwürfe, wenn ich mein Leben von morgen bis Mittwoch weiterlebe... in die Uni gehe... dabei ist es auch sein Wille, dass ich lerne und die Uni schaffe...

Was soll ich nur tun??????????

Vielleicht ab Do das WE über dort bleiben.... Pack ich das??? Glaube kaum :( Ich weiß es nicht....

Re: Vater - v*rg*wa*ig* - Krebs

#141
Ich mach mir Vorwürfe, wenn ich mein Leben von morgen bis Mittwoch weiterlebe... in die Uni gehe... .
mensch liebes..
es is schwer-ich weiß

aber du musst dein leben auch weiterleben wenn er mal nicht mehr da ist
das leben geht nun mal immer weiter und weiter und weiter
Er sagte "Jetzt kann ich beruhigt sterben... ich hab meine Mädchen noch mal gesehn."
dabei ist es auch sein Wille, dass ich lerne und die Uni schaffe..
wenn du´s psychisch hinbekommst dann geh- das lenkt auch ab


lass dich mal drücken
"Sie hatte kein eigenes Leben. Sie existierte bloß. Sie hatte keine Hoffnung, keinen "Antrieb", keine Bedeutung für sich selbst. Sie fühlte, wie sie sagte, daß "sie" unlängst "geradewegs untergegangen" war...

Re: Vater - v*rg*wa*ig* - Krebs

#142
Liebe Naturelle,

nach deinen letzten drei Einträgen laufen mir die Trännen über die Wangen.

Ich würde sagen: Bleibt nicht tagelang bei ihm. Das würde sein Leid verlängern. Menschen können erst sterben, wenn man sie gehen lässt. Das hat eine Therapeutin mal zu einer Frau gesagt, die sich Vorwürfe machte, dass sie beim Tod ihres Mannes nicht anwesend war.

Geh an die Uni. Auch wenn du dich vermutlich kaum bis gar nicht konzentrieren kannst. Du hast das Studium gewählt und es macht einen Sinn. Für dich und die Menschen die noch leben.

LG

aire

Re: Vater - v*rg*wa*ig* - Krebs

#144
Danke für eure Antworten,
Danke Zornröschen, für den Drücker, das Mitgefühl von euch dreien!!!!!!

Ich bin wieder zu Hause und alles stürzt ein. Gerade hab ich eine Freundin angerufen... Sie ist 59...

"Wenn du so weitermachst, dann kannst du bald wieder in die nächste Klinik!"
"Fahr da halt nicht hin, du hast ja gar keinen Selbsterhaltungstrieb."
"Ja nun ist es halt zu spät und dein Vater hat sich das selbst eingebrockt."
"Lass das nicht so nah an dich ran."
"Warum gehts dir überhaupt schlecht?!"
"Du musst deine Vergangenheit endlich mal loslassen!"

Und dass es nicht normal sei, dass mir das Leid anderer so sehr nah geht - Zitat: "Du hast keinen Selbsterhaltungstrieb"

Blablabla

Ziemlich unsensibel die Frau :? entweder bin ich nicht okay undwirklich zu sensibel, oder sie ziemlich abgestumpft -.- Weiß nicht, warum ich mich immer wieder hinreissen lass mit ihr über meine Probleme zu reden :? Seit 6 Jahren mittlerweile.... Und immer wieder tut sie mir weh.... *notiert sich: mit D. nimmer über Probleme reden*

Joa, ich war heute in der Uni. Hab mich hingeschleppt. Zuerst gings mir miserabel, war schwach und wackelig :shock: Aber während der Vorlesung über Sokrates kamen meine Lebensgeister zurück...
War ganz interessant und ich konnte mich fast vol konzentrieren und Abstand zu meinem Dad bekommen. Wahnsinn, dass das funktioniert.
Dann noch ein Seminar in Pädagogik, was auch interessant war. Freute mich auch meinen alten Lieblingsdozenten nach den 1 1/2 Jahren unifreier Zeit wiederzusehen :)

Aber als ich danach rausgegangen bin, stürtzte alles wieder über mir ein.

Joa und nun sitz ich einsam zu Hause und hoffe, dass ich bald ins Bett gehn kann. Mir fällt 0 ein, was ich jetzt gern tun würde.
aire hat geschrieben:Ich würde sagen: Bleibt nicht tagelang bei ihm. Das würde sein Leid verlängern. Menschen können erst sterben, wenn man sie gehen lässt. Das hat eine Therapeutin mal zu einer Frau gesagt, die sich Vorwürfe machte, dass sie beim Tod ihres Mannes nicht anwesend war.
Ich hoffe es trifft auch auf ihn zu... Ich hoffe es so sehr. Ich hab Angst, dass er sich wünscht, dass ich da wäre und es nicht sagt :( Wenn es für ihn okay ist, dass ich nicht da bin, dann wäre ich beruhigter.

LG Naturelle
Zuletzt geändert von Naturelle am Mo Nov 02, 2009 20:01, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Vater - v*rg*wa*ig* - Krebs

#145
Also Naturelle, ich muss das jetzt mal sagen, ist eben meine Meinung, möchte Dich damit nicht angreifen oder so. Aber ich finde das schockierend wie du diesen Mann, nach dem was er Dir angetan hat, so unterstützen kannst. Ich wurde zwar von meinem Vater nicht v*rg*wa*ig*, sondern "nur" geschlagen und ja ich kenne das, als Kind, dass man trotz allem versucht etwas gutes an ihm zu sehen. Aber irgendwann wird man Erwachsen und schließt damit ab. Ich habe zu meinem Vater keinerlei Kontakt mehr und habe ihm vorher reichlich gesagt, was ich von ihm halte. Es ist kein Hass, nur Verachtung, denn wer sich an seinem eigenen Kind vergeht, ist eine bemittleidenswerte Sau, ein ganz, ganz armseeliger Mensch. Echt, eine v*rg*wa*ig* ist nichts das einem mal so passiert, das man entschuldigen kann. Wer soetwas tut, der ist kein Mensch, der es wert ist in dieser Gesellschaft zu leben. Also ich bin jetzt kein Fachmann, habe aber so manches gelesen, und es steht immer geschrieben, dass es eben beim Kindesmisbrauch oft so schwierig ist für das Opfer die normalen Gefühle, nämlich Verachtung und Abscheu und den Wunsch ihn umzubringen, zu entwickeln, weil Kinder so leicht Manipulierbar sind, besonders von den Eltern. Da gibt es allerlei komische Phänomene was die Gefühlswelt von m*ssb**ch* anbelangt, aber das kann ich jetzt freilich nicht im Detail wiedergeben. Also ich möchte Dir echt nicht aus irgend einer Bosheit heraus oder so was schlimmes sagen, aber ich finde es einfach wirklich schockierend, dass Du so viel Liebe aufbringst für diesen Menschen, der Dir so etwa schlimmes angetan hat. Warum, wofür? Es gibt nicht, dass soetwas aufwiegen kann. Ich finde, dass es normal wäre, wenn Du dich freuen würdest das er stirbt. Ich glaube es würde Dir viel besser gehen, wenn Du Dich völlig von ihm trennen und diese negativen Gefühle zulassen würdest. ;) Mich macht das wütend, das so ein Unmensch niemals im Leben für seine Verbrechen zur Rechenschaft gezogen wurde und ungeschoren, lustig und heiter davon kommt... :evil:

lg. Nocturn
Zuletzt geändert von Nocturn am Mi Nov 04, 2009 2:37, insgesamt 2-mal geändert.

Re: Vater - v*rg*wa*ig* - Krebs

#146
Mich macht das wütend, das so ein Unmensch niemals im Leben für seine Verbrechen zur Rechenschaft gezogen wurde und ungeschoren, lustig und heiter davon kommt...
hmm.. schau dir mal seine jetzige lage an
bestimmt alles andere als lustig und heiter-ich denke er bezahlt dafür.. gerade jetzt
"Sie hatte kein eigenes Leben. Sie existierte bloß. Sie hatte keine Hoffnung, keinen "Antrieb", keine Bedeutung für sich selbst. Sie fühlte, wie sie sagte, daß "sie" unlängst "geradewegs untergegangen" war...

Re: Vater - v*rg*wa*ig* - Krebs

#147
Hallo Nocturn
Ja, du hast recht, in allen Punkten. Man kann und darf das so sehen. Das ist deine Meinung, du stehst dazu und das ist richtig so.
Nun gibt es aber noch die Situation von Naturelle. Sie empfindet anders. Auch das muss man akzeptieren. Alle Gründe im Einzelnen, WARUM sie so denkt und trotzdem diese Gefühle ihrem Vater gegenüber hat, kann wohl nur sie selber kennen. Tatsache ist aber und das hat sie in diesem Thread schon mehrfach geschrieben, dass sie in der Kindheit eben nicht nur vom Vater, sondern eben auch von der Mutter m*ssb**ch* wurde, nur auf andere Art und Weise.
Bitte versteh mich nicht falsch, das heisst nicht, dass ich die Taten des Vaters entschuldige oder billige. Ein s*x**ll* Übergriff am eigenen Kind ist wohl das Übelste, was man tun kann. Ich bin (auch als Mann) der Meinung, dass jede - wirklich JEDE - v*rg*wa*ig* oder m*ssb**ch* Frau die Tat der Polizei melden sollte, egal wer der Täter ist. Nur so würde meiner Ansicht nach die Zahl solcher Übergriffe massiv sinken.
Auch mit in den Weg gelegten Steinen kann man ein gutes Bauwerk errichten

Re: Vater - v*rg*wa*ig* - Krebs

#148
Nocturn, du magst schon Recht haben, nur wenn man eben Gut und Böse in einer Person erlebt hat, dann ist es verdammt schwer, das zu diferenzieren. Ich schaffe es auch noch nicht, meinen Vater als Böse zu betrachten, obwohl er jetzt schon 8 Jahre tot ist. Es geht einfach nciht. Nein im Gegenteil, man sucht eher das Böse bei sich selber(geht zumindest mir so). Bitte versuch das zu verstehen, es ist leichter gesagt als getan, jemandem böse zu sein!!!!!!

cogito

Re: Vater - v*rg*wa*ig* - Krebs

#149
als mein vater abgekackt ist hatte ich wirklich mitleid mit ihn
es tat mir in der seele weh ihn so da liegen zu sehn
und manchmal..manchmal da überkam mich der gedanke ihm einfach das kissen auf den kopf zu drücken
aber das konnte ich nicht

er war nur noch ein jämmerliches erbärmliches häufchen
wie sollte man da kein mitleid haben
und diese augen
ich wünschte manchmal er hätte noch was sagen können
mich fragen ob ich ihm verzeihen kann
vielleicht wollte er das auch.. das weiß leider nur der himmel
ich konnte ihn nicht alleine lassen
ich wollte dass er friedlich gehn kann

keine ahnung warum-aber es war so..

und oft im verlauf seiner krankheit dachte ich mir
so-jetzt hat er bekommen was er verdient hat :?
"Sie hatte kein eigenes Leben. Sie existierte bloß. Sie hatte keine Hoffnung, keinen "Antrieb", keine Bedeutung für sich selbst. Sie fühlte, wie sie sagte, daß "sie" unlängst "geradewegs untergegangen" war...