Re: take your courage!

#391
Colourful hat geschrieben:Fakt ist aber auch, dass du einen Einfluss darauf hast, wie sie dich behandeln, dass du die Fähigkeit und die Ausdrucksstärke hast vielen Menschen (auch deiner Familie) sehr klar zu machen, wie du behandelt werden willst und du dich auch nur so behandeln lässt. Tut mir leid, das so schreiben zu müssen, aber es ist auch immer einfacher zu sagen, dass die anderen einen schlecht und nicht angemessen behandeln würden, einen nicht ernst nähmen, als aktiv etwas dagegen zu tun und die Fronten klar zu stellen.
Hi Colourful :-)

Du hast natürlich absolut Recht. Und ich weiß das auch. Aber ich gaube ich muß erstmal - wenn das auch in der Tat so ist, dass es auch bzw. v.a. an mir und nicht am Verhalten anderer liegt - die Sachage feststellen. Ich stelle also fest: So werde ich behandelt.
Was nun die Maßnahmen dagegen - wie Du richtig sagst also meine Verantwortung dafür - sind, das muß ich mir nun erst noch überlegen.
Wo ist der Mittelweg.
Gute Frage. Bei mir besteht der Mittelweg bislang noch aus einer Abwechslung von Extremen. Und ich habe auch in der Tat ein extremes Problem damit, einen Mitteweg zu gehen, wobei ich glaube, dass das mit dem oben geschilderten Problem zusammenhängt:
Ich verhalte mich nicht so, wie ich weiß, dass ich mich verhalten sollte. (selbst Verantwortung übernehmen) Und deshalb/ dafür 'hasse' ich mich. Gleichzeitig will ich mich aber auch mögen und lieben (also sind die anderen 'schuld'), und dann braucht es also das Extrem von extremer Atracktivität, so dass mir andere quasi an meiner statt dieses Gefühl geben.

Ich bin irgendwo zwischen 'Mädchen' und 'Frau', und merke, dass das Mädchen etwas zurückweichen sollte, will ich als Frau angenommen und respektiert werden. Geichzeitig will ich aber auch ein Mädchen bleiben, will 'flüchten', ohne zu merken, dass auch die Frau geliebt werde kann, und es dazu nicht nötig ist (so, wie gerade noch im Verhältnis zu meinen Eltern) ein Mädchen zu sein. V.a. wenn es um das 'Berufliche' geht, sollte ich Begreifen, dass Liebe (egal in welcher Form) und Anerkennung sich nicht überschneiden.

Ich hinke noch immer alten Kamellen nach (ein Mädchen, das geliebt werden will, von seinen Eltern vornehmlich, so, wie es ist, und nicht so, wie es sein sollte, um es zu lieben), und weiß quasi noch nicht, dass es auch eine andere, nämlich die erwachsenere Variante gibt: Die Liebe für mich als Frau (unabhängig von meinen Eltern, zudem).
Und wenn ich also a) hinterherhinke, kann ich b) nicht 'finden' oder erleben. Erlebe ich b), habe ich eine gewisse Angst a) oder den Wunsch, die Höffnung, die Möglicheit für a) aufzugeben.

Und dabei muß man doch einfach nur loslassen können. Und dann wird man gaub sogar - und ich denke das war implizit in deinen Worten bzw. könnte es zumindest sein - a) UND b) erleben.

Laona mit LG

Re: take your courage!

#392
Ich weiß zudem auch nicht, was für eine Frau ich sein möchte, sein kann oder vielleicht auch 'bin'.

Habe ich Führungsqualitäten, bin ich eine Art 'Leitwesen'/-"Tier"?
Habe ich Fähigkeiten, die andere nicht haben, und kann ich koordinieren?
Bin ich jemand, der intellektuell viel machen könnte, sollte und wollte?

Oder bin ich all das nicht.
Bin ich vielleicht ein scheues und schüchternes Wesen, ohne jegliche besondere Qualitäten?

Ich weiß es nicht. Und angenommen es wäre so, dass ich es mir quasi auswählen könnte, so wüßte ich nicht, was ich tun sollte.

Ich weiß nicht, was ich will; um es kurz zu sagen.

Ich habe ein Bild von starken und karrierebewußten Frauen, das ich alles andere als attraktiv finde. Ich hasse diese Frauen, die sich vor Männern positionieren, um sie vermeintlich zu dominieren. Das finde ich total abstoßend und auch dumm: Gegen eine Überdominanz von Männern zu kämpfen, in dem man sich selbst in die Position des Dominaten setzen möchte, ist total abartig, denn letzlich sollt es ja um die Abschaffung von Dominanz im Generllen (egal, ob bei Männern oder Frauen), und nicht um eine boße Umkehrung (mal angenommen, das könnte tatsächlich gelingen) der Verhältnisse gehen.
Ich persönlich kritisiere ja nicht, dass Männer dominant sind (ich habe nichts gegen Männer, in keiner Fascon, Position usw.), ich kritisiere generel dominante (und zwar mit dem bloßen Ziel zu dominieren) Charaktere.
Zuletzt geändert von Laona am Fr Okt 09, 2009 22:11, insgesamt 1-mal geändert.

Re: take your courage!

#393
Ich weiß nicht, ob ich tatsächlich wieder ein normales Verhältnis zu allem entwickeln kann.

Ich weiß auch nicht, ob ich meine intellektuellen Fähigkeiten wirklich zu etwas bringen kann.
Ich entdecke ja quasi mich selbst erst gerade.

Ich war immer sehhhhhr zurückgezogen. Weil ich so viele Emotionen hatte. Weil ich alleine sein, mich ordnen wollte.
Ich verlasse mein Schneckenhaus erst so ein wenig in den letzten Jahren.

Ich dachte immer, dass meine Krankheit an mir liegt. (schlechter Charakter usw.)
Vielleicht ist das jetzt vorbei - man wird sehen.

Laona mit Grüßen.

Re: take your courage!

#394
Dass ich es nie jemandem sagen konnte (von meiner Eßstörung), das hatte mich immer sehr belastet.
Und auch wie andere teils damit umgehen. Ich glaube viele können es einfach nicht verstehen. Verstehen nicht, dass wir auch keine anderen Menschen sind, sondern dass man das halt so bekommen kann, wie man sich einen Virus einfängt usw.

Was mich angeht, so war ES einfach bei kompletter Überforderung in jungen Jahren eine Bewältigungsstrategie. Wenn das Hirn noch nicht richtig funktioniert (also halt aufgrund von Alter; Kinder/ Jugendliche wissen halt nicht alles), und wenn man noch verträume Vorstellungen hat von so manchem.
Aber ich BIN ein ganz normaler Mensch, und habe das Gefühl, ich mußte darum immer sehr hart kämpfen. Weil ich normal bin, macht mich eine ES ja auch so fertig. ICH war IHR ausgeliefert. Nicht quasi umgekehrt. Es war nichts, was ich konrtollierte - ES kontrolierte mich.

Wenn mich inzwischen heute meine wiedergewonnenen Freundinnen wieder fragen (so wie mal früher), wie es mir geht, da könnte ich vor lauter Rührung (lange Zeit war kein Mensch da, um mich das so nebenbei gelegentlich mal halt so ganz ohne dass was dabei wäre zu fragen) manchmal immer noch weinen. Ich halte mich zurück, selbstverständlich.
Ich merke erst wenn mich jemand das fragt, jemand, der mich so wirklich relativ gut kennt und mag usw., dass ich bei Gott in solchen Freundschaftsrunden nicht selbstverständlich bin; ich mußte kämpfen. Und zwar so richtig. Nicht irgendwie ein kleines Bißchen.

Freunde sind das wichtigste im Leben. Und dass man diesen Austausch hat.
Das ist abartig wichtig. Und auch dass man eben auf der gleichen Ebene steht. Es sind keine Lehrer, keine Eltern - Freunde sind schlicht wie man selber. Und man braucht sie auch zur Erdung usw.

Ich glaube, wenn ich beschreiben würde (in einem Buch an alle oder so), wie es mir wirklich geht, wie ich Dinge sehe, erlebe usw. - könnte ich das transportieren, dann müßte man heulen.

Was ich durchgemacht habe, wie viele Stunden ich alleine im Zimmer verbracht habe (sicherlich bislang mein halbes Leben), wie sehr ich versuche, zu erkennen und zu verstehen. Wie Beziehungen manchmal funktionieren und dann wieder schiefgehen, wie ich da leide, oder wie ich mich tatsächlich fühle, wenn ich vor die Augen von jemandem trete.
In mir ist Ruhe, aber ich bin auch wahnsinnig aufgeregt die halbe Zeit von meinem Leben.

Beste Grüße

Re: take your courage!

#395
Heute morgen bin ich schon wieder mit solchen 'Erenntnissen' aufgewacht. Eigentlich ist es immer das Gleiche, jedenfalls dachte ich:

Ich versuche zwar mich zu 'befreien', von meinen Eltern loszukommen usw., aber die Art und Weise, wie ich es mache, ist die falsche.

Aber ich weiß nicht, wann ich das wie ändern kann.
Ich habe auch das Gefühl, es ist auf eine Art zu spät, um das nochmal zu verändern. Also mich und mein Leben verändern.


Ich habe immer das gemacht, was meine Eltern von mir wollten. Und es hieß eigentlich immer: Ja, ja, später kannst du dann was anderes machen.
Ich bin zu ganz bestimmten Dingen erzogen, ob ich es will oder nicht. Dinge, die mich manchmal einsam, manchmal unerreichbar (für andere), und in jedem Falle sehr distanziert machen.

Ich sage fast nie (in einer Runde) was ich tatsächlich denke. Ich fürchte es ist zu hart, zu radikal zu rigoros und streng.
Oder anders: Die Regeln usw., die meine Eltern auf mich angewandt haben, die trage nun auch ich mit mir herum, und ich wende sie ebenfalls auf andere an, nur dass ich es nicht laut sage.
Und diese Regeln jedenfalls, die sind verdammt streng. Ich habe eigentlich noch nie jemanden getroffen, der sie erfüllt (und ich schaffe das ja auch nicht) - ein solcher Mensch müßte ein halber Gott sein oder so.

Aber ich wende das an, diese Regeln, und bislang ist noch jeder durch dieses Raster hindurchgefallen. (Wie gesagt: Ich selber inklusive, nur dass es für mich andere Konsequenzen hat, als für andere.)


Wenn ich mich verliebe, wenn, dann geht das furchtbar schnell, und ich wünsche mir dann von diesem anderen nichts als die Befreiung von diesen 'Regeln'.
Ich wünsche mir, dass der mir dann zeigt, wie und dass ich entspannen kann. Ich wünsche mir totale Ruhe und sehr viel glücklichsein und lachen usw. Jemand, bei dem 'meine' Regeln nicht gelten, weder auf ihn, noch auf mich bezogen. Jemand, der diese Regeln auflöst, und zwar nicht temporär, sondern entgültig.

Dieser Wunsch ist so groß, dass ich mich u.U. sehr schnell, viel zu schnell, ungeduldig, und ohne auch nur ein Funken Hirn verliebe.

Aber dieser Mensch, der kann mich eigentlich nicht kennen. Weil ich in Dingen 'gefangen' bin, die nicht zu mir passen, ohne zu wissen, was zu mir passt.
Ich müßte mir die Zeit nehmen, das herauszufinden, aber momentan kann ich das nicht.

Genauso weiß ich nicht, was wäre, würde ich die Leute mal mit meinen 'Regeln' konfrontieren. Also würde ich sagen, was ich tatsächlich denke. Damit es gesagt ist, und vielleicht könnten andere, wenn sie sich dann quasi evtl. davor verteidigen (oder auch nicht) mir diese Regeln nehmen oder sie 'zerstören'. Es wäre - wenn ich die Überwindung schaffen würde - sicherlich besser, als die Regeln zu behalten, und - indem ich sie nicht ausspreche - quasi noch zu vertiefen, noch mehr, auch wenn es mir nicht guttut, zu verinnerlichen (im wahrsten Sinn des Wortes).

"Amen."

Re: take your courage!

#398
Hi Leute,

Reise war super, und ich muß (jetzt!) Dinge in meinem Leben verändern. (Jetzt, nicht morgen.)
Sind Kleinigkeiten, aber sie sind wichtig.

Das mache ich nun erstmal, und dann werde ich nochmal schreiben.

Sind alles Dinge (die ich ändern muß), für die ich immer glaube keine Zeit zu haben. Tatsächlich sind sie aber schoneinmal ganz viele davon in nur einem Tag (heute) zu meistern.

LG,
Laona

Re: take your courage!

#399
Ich fühle mich sehr dumm gerade.

Auf der Reise ging's mir gut, ich konnte mal meinen Kopf ausschalten. Einmal war nicht alles schwer, sondern viel mehr war vieles einfach schön und leicht und gut erschienen.

Ich versuche - wie sagt man das - durch zu kommen. Durchkommen, durch mich selbst hindurch.
Und ich versuche Leute dazu zu kriegen, mich dabei sozusagen zu unterstützen.

Also alles, was ich halbwegs kann, ist Malen.
Ich wollte damit aber nie Geld verdienen. Ich wollte das nicht als Beruf, also ich wollte nicht davon abhängen usw.
Ich bin auch nicht der Typ, der morgens in irgendein Atellier geht oder so etwas, um sich da dann in seinen - weiß ich gar nicht - intellektuellen Hintersinnereien oder sowas zu ergießen, und dann zu befinden: So, das, was ich da nun gemalt habe, das ist ein megarattenscharfes Weltformelgemälde, und alle, die das anders sehen, sind halt einfach nur zu dumm, um es zu verstehen.

Ich habe Mut, den habe ich.
Aber ich kann nicht immer 'gegen meinen Strich' gehen.
Letzteres habe ich nun sehr lange gemacht, habe mich - in Anbetracht der Welt - dazu gezwungen. Die Welt ist manchmal fies, und grausam, und böse in einer gewissen Weise, und brutal und insgesamt nicht immer ganz einfach zu verstehen.

Aber sie (die Welt) ist nicht abstrakt. Sie ist kein wirres Gebilde von Unsinnigkeiten oder so etwas. Und sie ist auch m. E. nicht irgendetwas zufällig, sie ist es immer aus bestimmten Gründen.
Und diese Gründe, die sollten wir 'bewachen'. Nur aus dem Grund, um evtl. einzuschreiten, falls Dinge sich völlig aus der Bahn hinaus geleiten.

Mehr Sinn sehe ich - neben Familie und Freunden usw., klar logisch! - nicht. Irgendwo an diesem Räderwerk sollte man halt selbst einen Miniplatz erhalten, um dann zur not eben diese eine Zacke in der Krone oder halt im Zahrädchen zu sein, dass dann vielleicht mal sagen kann: Momento, also wenn ich da noch was mitmachen, -gestalten, -reden kann, dann: So nicht. (Krieg, Armut, Angst)

Wie könnte jemand, der malt, so etwas machen.

Laona

Re: take your courage!

#400
Ich habe manchmal das Gefühl, weil ich lieb und nett bin muß ich alles ertragen.
Vielleicht sehe ich auch noch ganz gut aus, und dann bekomme ich die doppelte Portion obendrauf.
Und da steh ich dann, ich dumme Ganz, und heule. Das Mädchen in den netten Kleidchen heult, weil sie einmal mehr ja so keine Ahnung hat vom Leben. Vom ach so harten Leben von allen anderen.

Ich reiße mir den Arsch auf, aber es spielt gar keine Rolle, was ich mache.

Ich will nicht diejenige sein, mit der man tun und lassen kann, was man möchte.
Ich will respektiert sein, egal, was ich tue und mache, oder eben auch nicht.

Es ist nicht einfach, immer nett zu sein und offen.
Nicht einfach, immer bei der Laune zu sein und zu bleiben.


Bin verletzt, von einer Freundin.

Und kurz davor mir tausend Pizzen usw. zu hohlen.

Re: take your courage!

#401
Ich glaube Leute verstehen gar nicht, was ich eigentlich mache, und wie es mir geht, und wie hart so manches für mich ist.

Eigentlich male ich. Das ist das, was ich am einfachsten und besten kann; ich habe es nie gelernt, ich konnte das einfach, schon immer.
Ich wollte aber nicht Kunst studieren (obgleich ich mich erfolgreich an der Akademie beworben habe), weil ich das so bodenlos fand.

Ich wollte einfach ganz andere Dinge lernen, und auch sozusagen ganz andere 'Dinge' sein.
Ich hatte auch enorme Schwierigkeiten mich mit irgendwelchen Malern oder Künstler zu identifizieren - ich habe die alle für absolut komische Spinner, Freaks usw. gehalten.

Jetzt schreibe ich eine Abschlußarbeit in Geschichte/ Philosophie, und es fällt mir sacke schwer, das zu machen. Für mich ist das schwer, dieses historische Arbeiten.
Ich kann mit einem Pinzel umgehen, aber nicht unbedingt mit komischen Worten, die ich erst nach dem zwanzigsten Mal lesen evtl. so halbwegs verstehe oder begreife. Begreife, was die überhaupt meinen.

Ich muß bzw. will aber diese Arbeit schreiben. Habe nun lange genug dafür studiert, und ich sollte einfach diesen Abschluß nun auch hinbekommen, zumal ich das auch kann, und zwar auf alle Fälle.

Danach will ich wieder malen.
Inzwischen kann ich Malen als etwas ganz anderes (wertvolleres) sehen und verstehen. Und auch, dass es vielleicht nicht selbstverständlich ist, dass man das überhaupt kann.
Ich kann diese Fähigkeit an mir glaub heute einfach mehr schätzen. Auch nachdem ich weiß, was ich nicht kann oder möchte.


Eigentlich ist das aber alles scheißegal, weil es a) vielen so geht (also vielen, die studieren, aber auch anderen, die eine Ausbilung machen oder irgendetwas anderes), und weil ich b) ganz genau weiß, was dennoch zu tun ist, auch was ich tun muß, um meine Wege zu gehen, meine Ziele zu erreichen usw.

Ich frage mich nur: Warum, muß man es sich so schwer machen. Warum ist es manchmal so schwer.

Laona