hey
dass ich anscheinend krank bzw. i.was nicht normal mit mir ist, versuche ich wirklich zu verstehen.
aber ich verstehe die gründe dafür nicht. wenn bulimie eine seelische erkrankung ist, muss dann nicht auch die ursache in der seele sprich der psyche liegen? ich meine der gedanke/wunschtraum vom abnehmen ist ja egtl nur der ansporn. aber hinter der ES und diesem wunsch ist doch egtl noch ein anderer grund oder?? und den suche ich bei mir. aber finden kann cih ihn nicht.
ich hab hier einige posts gelesen, viele (alle???) haben ziemlichen scheiß durchgemacht und einfach wars bei mir wohl auch nicht. aber ich verstehe einfach nicht die zusammenhänge zwischen der ES und den erfahrungen die man in der kindheit, schule etc. machte. versteht das bitte nicht als beleidigung, ich will euch bestimmt nicht unterbuttern oder so!!! ich bi einfach nur so absolut verwirrt, ich kann nicht mehr klardenken, weil ich auch immer weiter abrutsche statt mal einen schritt nach vorne zu machen. und i.wie glaube ich, es würde mir helfen wenn ich wüsste wo das ganze problem herkommt.
auf der anderen seite: KANN man da überhaupt alleine wieder rauskommen? bei mir siehts eher schlecht aus, obwohl ich mich echt anstrenge. aber grade zuhause, kann ich einfach nicht. zuhause brech ich immer daran zusammen, egal wie sehr ich mich bemühe.
ist denn einer von euch vielleicht alleine da rausgekommen??
ich würde mich über jede erfahrung, über die ihr reden wollt, freuen und ich hoffe echt, dass ich hier meine verwirrung ein bisschen loswerden und die sache etwas klarer sehen kann.
lg
satine
Re: wo ist der grund?
#2Hi satine.
Nun, ich glaube die Sache ist einfach mitunter auch diese:
Eßstörng (eine Sucht) kann ein Selbstläufer werden. D. h. selbst wenn Du anfänglich vielleicht tatsächlich nur einfach mit Abnehmen beschäftigt warst, gut aussehen wolltest usw., dann kann es aber mit der Zeit dazu kommen, dass Du Eßstörung allmählich als einen Substituent, einen Ersatz, eine Lösng für alles oder allerlei verschiedene Dinge anfängst zu wählen.
Konkret: Du hast Kummer -> Du isst (und ko...)
Du hast das Gefühl einsam zu sein -> Du isst (und ko...)
Du denkst etwas überfordert Dich -> Du isst (und ko...)
Usw.
D.h. also, dass die psychischen "Schäden" mitunter auch erst als Folge der ES auftreten oder eigentlich ganz normale Gefühlslagen zu Problemen werden können, weil Du nicht mehr so wie die meisten anderen damit umgehst (du redest nicht über deinen Kummer, du gehst nicht unter Leute, du überlegst nicht, wie du eine Sache meistern könntest usw.). Stattdessen fängt allmählich das ganze Leben an, sich quasi in dieser ES zu versammeln.
Und wenn es da drin ist, das Leben, in der ES, quasi eingesperrt, dann wird mit der Dauer der Sache allmählich alles viel schwieriger, vielleicht gar auch bedrohlich.
Es ist einfach die Art, wie wir irgendwann mal angefangen haben, Probleme zu lösen. (z.B. den Wunsch abzunehmen) Wir denken: ein einfacher, schneller, effektiver Mechanismus. Und irgendwann denken wir so sei das ganze Leben.
Aber das Leben ist anders. Es ist vielfältiger, langsamer, halb so egoistisch, halb so effizient und kontrolliert oder kontrollierbar usw.
Der Wunsch etwas kontrollieren zu wolllen (als Hintergrund der ES) kann Dir bei Deiner Suche nach dem tieferen Grund vielleicht helfen:
Dass Du abnehmen wolltest oder nicht zunehmen ist kein Problem. Aber die Art und Weise wie schon. (Du hättest auch wie x Millionen anderer Mädels einfach halt langsamer, weniger usw. essen können.) Evtl. warst/ bist Du ungeduldig im Wesen. Hast das Gefühl, evtl., Dinge nicht oder nicht schnell genug zu bekommen usw. Und wenn Du dann selbst darüber entscheiden kannst, dann wählst Du einen krassen, rassanten Weg.
Aber man kann nicht über alles entscheiden.
Liebe Grüße,
ich hoffe das war nicht zu wirr,
Laona
Nun, ich glaube die Sache ist einfach mitunter auch diese:
Eßstörng (eine Sucht) kann ein Selbstläufer werden. D. h. selbst wenn Du anfänglich vielleicht tatsächlich nur einfach mit Abnehmen beschäftigt warst, gut aussehen wolltest usw., dann kann es aber mit der Zeit dazu kommen, dass Du Eßstörung allmählich als einen Substituent, einen Ersatz, eine Lösng für alles oder allerlei verschiedene Dinge anfängst zu wählen.
Konkret: Du hast Kummer -> Du isst (und ko...)
Du hast das Gefühl einsam zu sein -> Du isst (und ko...)
Du denkst etwas überfordert Dich -> Du isst (und ko...)
Usw.
D.h. also, dass die psychischen "Schäden" mitunter auch erst als Folge der ES auftreten oder eigentlich ganz normale Gefühlslagen zu Problemen werden können, weil Du nicht mehr so wie die meisten anderen damit umgehst (du redest nicht über deinen Kummer, du gehst nicht unter Leute, du überlegst nicht, wie du eine Sache meistern könntest usw.). Stattdessen fängt allmählich das ganze Leben an, sich quasi in dieser ES zu versammeln.
Und wenn es da drin ist, das Leben, in der ES, quasi eingesperrt, dann wird mit der Dauer der Sache allmählich alles viel schwieriger, vielleicht gar auch bedrohlich.
Es ist einfach die Art, wie wir irgendwann mal angefangen haben, Probleme zu lösen. (z.B. den Wunsch abzunehmen) Wir denken: ein einfacher, schneller, effektiver Mechanismus. Und irgendwann denken wir so sei das ganze Leben.
Aber das Leben ist anders. Es ist vielfältiger, langsamer, halb so egoistisch, halb so effizient und kontrolliert oder kontrollierbar usw.
Der Wunsch etwas kontrollieren zu wolllen (als Hintergrund der ES) kann Dir bei Deiner Suche nach dem tieferen Grund vielleicht helfen:
Dass Du abnehmen wolltest oder nicht zunehmen ist kein Problem. Aber die Art und Weise wie schon. (Du hättest auch wie x Millionen anderer Mädels einfach halt langsamer, weniger usw. essen können.) Evtl. warst/ bist Du ungeduldig im Wesen. Hast das Gefühl, evtl., Dinge nicht oder nicht schnell genug zu bekommen usw. Und wenn Du dann selbst darüber entscheiden kannst, dann wählst Du einen krassen, rassanten Weg.
Aber man kann nicht über alles entscheiden.
Liebe Grüße,
ich hoffe das war nicht zu wirr,
Laona
Re: wo ist der grund?
#3wow ich hätte nicht gedacht so spät eine so schnelle antwort zu erhalten, danke erstmal.
nein, das war überhaupt nicht wirr. es klingt schon in sich logisch und an einigen stellen kann ich mich damit identifizieren.
denn dass die ES mittlerweile mein ganzes leben beeinflusst, also wie du sagst quasi in sich einschließt, ist schon richtig. ich beschäftige mich egtl DAUERND damit, angefangen wenn ich leute beim essen sehe bis dahin wie du auch sagst dass man seine gefühle damit zu bewältigen versucht. ich hab mir über deine antwort mal gedanken gemacht und du hast es ziemlich auf den punkt getroffen:
denn was mache ich, wenn ich mich traurig, einsam, deprimiert, gefrustet, überfordert, überarbeitet, missverstanden, sauer, enttäuscht oder verletzt fühle?
vielleicht hilft mir diese erkenntnis, ja schon mal ein bisschen weiter da raus zu kommen. und das bringt mich zurück zu der frage: kann man da alleine rauskommen?? das beschäftigt mich schon länger... und ich habe (wenn ich mal ehrlich bin) egtl nicht das gefühl dass ICH da alleine rauskommen kann. aber ich versuchs halt weiter. nur wenn das egtl nicht möglich ist, wenn alle anderen das nicht geschafft haben, wie soll ich das dann packen?? die konsequenz daraus ist das was mir angst macht, nicht mal die tatsache (angewiesen auf hilfe) zu sein an sich.
nein, das war überhaupt nicht wirr. es klingt schon in sich logisch und an einigen stellen kann ich mich damit identifizieren.
denn dass die ES mittlerweile mein ganzes leben beeinflusst, also wie du sagst quasi in sich einschließt, ist schon richtig. ich beschäftige mich egtl DAUERND damit, angefangen wenn ich leute beim essen sehe bis dahin wie du auch sagst dass man seine gefühle damit zu bewältigen versucht. ich hab mir über deine antwort mal gedanken gemacht und du hast es ziemlich auf den punkt getroffen:
denn was mache ich, wenn ich mich traurig, einsam, deprimiert, gefrustet, überfordert, überarbeitet, missverstanden, sauer, enttäuscht oder verletzt fühle?
vielleicht hilft mir diese erkenntnis, ja schon mal ein bisschen weiter da raus zu kommen. und das bringt mich zurück zu der frage: kann man da alleine rauskommen?? das beschäftigt mich schon länger... und ich habe (wenn ich mal ehrlich bin) egtl nicht das gefühl dass ICH da alleine rauskommen kann. aber ich versuchs halt weiter. nur wenn das egtl nicht möglich ist, wenn alle anderen das nicht geschafft haben, wie soll ich das dann packen?? die konsequenz daraus ist das was mir angst macht, nicht mal die tatsache (angewiesen auf hilfe) zu sein an sich.
Re: wo ist der grund?
#4Hm, alleine herauskommen.
(Ich bin gerade noch wach, weil ich einen längeren Tag hatte, und eben noch ein wenig vor dem Schlafen abschalte.)
Nein, ich denke Du wirst nicht alleine rauskommen.
Das ist aber auch nicht nötig. Es ist überhaupt kein Kriterium, ob Du alleine oder mit anderen oder gemeinsam mit vielleicht gar ganz vielen da herauskommst. Entscheidend ist: Du WILLST herauskommen; wie spielt keine Rolle. (Also auch kein Grund Angst zu haben.)
Vielleicht also ist es am Anfang ein Therapeut, der dir hilft. (oder eine Therapeutin) Das ist zumindest der übliche Weg, den ich in etwa damals auch gewählt hatte.
Aber mit der Zeit - das wirst Du merken - kannst Du dann auch mit anderen Menschen Deines sonstigen Umfeldes besser umgehen, besser auf Situationen reagieren usw. Und irgendwann wird der Therapeut (die Therapeutin) dann überflüssig werden, weil Du es dann wieder kannst: Du kannst dann wieder normal mit deinen Sorgen, deiner Einsamkeit usw. umgehen.
Hilfe ist nicht eine Art 'Abschieben'. Hilfe ist auch nicht komplett das Ruder abgeben und nur noch angewiesen zu sein.
Hilfe ist eben doch oft einfach Hilfe zur Selbsthilfe. Also solltest Du es vielleicht nicht so dramatisch sehen. (auch wenn ich weiß, dass einem das Anfangs alles viel heftiger etc. erscheint)
Der Punkt ist:
Du brauchst nun eben erstmal nicht ein oder mehrere Gespräche in etwas/ z.B. mit guten Freunden. Du brauchst jetzt erstmal eine Grundausstattung an Hilfen und kleinen und größeren Möglichkeiten. Und das ist der Beruf von einem Psychologen, der kann dir ganz genau das anbieten.
Liebe Grüße,
Laona
(Ich bin gerade noch wach, weil ich einen längeren Tag hatte, und eben noch ein wenig vor dem Schlafen abschalte.)
Nein, ich denke Du wirst nicht alleine rauskommen.
Das ist aber auch nicht nötig. Es ist überhaupt kein Kriterium, ob Du alleine oder mit anderen oder gemeinsam mit vielleicht gar ganz vielen da herauskommst. Entscheidend ist: Du WILLST herauskommen; wie spielt keine Rolle. (Also auch kein Grund Angst zu haben.)
Vielleicht also ist es am Anfang ein Therapeut, der dir hilft. (oder eine Therapeutin) Das ist zumindest der übliche Weg, den ich in etwa damals auch gewählt hatte.
Aber mit der Zeit - das wirst Du merken - kannst Du dann auch mit anderen Menschen Deines sonstigen Umfeldes besser umgehen, besser auf Situationen reagieren usw. Und irgendwann wird der Therapeut (die Therapeutin) dann überflüssig werden, weil Du es dann wieder kannst: Du kannst dann wieder normal mit deinen Sorgen, deiner Einsamkeit usw. umgehen.
Hilfe ist nicht eine Art 'Abschieben'. Hilfe ist auch nicht komplett das Ruder abgeben und nur noch angewiesen zu sein.
Hilfe ist eben doch oft einfach Hilfe zur Selbsthilfe. Also solltest Du es vielleicht nicht so dramatisch sehen. (auch wenn ich weiß, dass einem das Anfangs alles viel heftiger etc. erscheint)
Der Punkt ist:
Du brauchst nun eben erstmal nicht ein oder mehrere Gespräche in etwas/ z.B. mit guten Freunden. Du brauchst jetzt erstmal eine Grundausstattung an Hilfen und kleinen und größeren Möglichkeiten. Und das ist der Beruf von einem Psychologen, der kann dir ganz genau das anbieten.
Liebe Grüße,
Laona