Hi,

ich habe letztens einer Freundin gesagt, dass ich Bulimie habe. Wir haben dann drüber geredet und haben festgestellt, dass auch sie ein Problem mit Essen hat. Sie ist aber weder bulimisch noch magersüchtig, eher der non purging type. Sie meint, dass sie schon öfters drüber nachgedacht hat, sich den Finger in den Hals zu stecken. Ich hab ihr erzählt, was die Bulimie mit einem macht, die ganzen "Nebenwirkungen" aufgezählt, aber ich glaube, sie nimmt das nicht ernst. Was ich verstehen kann, da ich das damals auch nicht getan hätte. Ich befürchte wirklich, dass es eines Tages bei ihr so weit sein wird. Ich werde dann total sauer, weil ich weiß, wie es ist und sie steuert geradewegs darauf zu und ich kann nichts machen.
Habt ihr auch Freunde, die eventuell gefährdet sind?

Alles Liebe
black butterfly

Hmm, na ja, ich habe zwar eine Freundin die es selbst in Erwägung gezogen und so weit ich weiß auch getan hat, aber mittlerweile wieder davon abgekommen ist.
Ich denke gerade bei den ersten Versuchen kommt vielen die Erleuchtung, oder zumindest der ernüchternde Gedanke, dass die ganze Sache doch etwas anstrengender ist, als vielleicht geglaubt. Gerade in der Anfangsphase zeigt einem der Körper ja noch den Vogel und lässt dich spüren, dass Du Mist machst. Das K* fällt nicht gerade leicht, der Hals brennt, raus kriegt man auch nicht alles, bzw. es kommt erst nach sehr, sehr häufigen Würgen was und dann nur in kläglicher Menge. Das kommt erst mit der Zeit. Und fällt vor allem nur leicht, wenn man aus seelischen Problemen heraus k*, sozusagen einen tieferen Antrieb hat. Einfach k*, weil man k* will geht nicht so leicht von der Hand, wie etwa zu ebrechen weil´s einem beschi*sen geht, oder man arge Schuldgefühle hat.
Ich denke Du selbst kannst ihr da nicht groß helfen. Dass sie deine bisherigen Mahnungen in den Wind schlägt ist eher ein Zeichen dafür, dass sie wahrgenommen werden will, wenns sein muss mit der ES. Es würde sie irgendwie interessanter machen. Denke mal das ist ihr Gedanke. Vielleicht stecken schon ernsthaftere Probleme dahinter. Dann würde es Sinn machen die ans Licht zu fördern, bevor sie in die ES rein rutscht und ne andere Lösung dafür zu finden.
Bleibt zu hoffen, dass sie die Schwierigkeiten des Erbrechens von allein zur Vernunft bringen. Ansonsten muss sie die bittere Erfahrung der ES eben selbst spüren und am Ende wieder einen Weg raus finden.
Klingt hart, ist aber letzten Endes so...

vlg

Hi,

glaubst du, dass sie wahrgenommen werden will? Es stecken auf jeden Fall ernstere Probleme dahinter. Sie sagt, ihr fehlt der Mut zu nem Psychologen zu gehen. Ich werde aber nochmal mit ihr reden und es vielleicht schaffeb, sie überzeugen zu einem zu gehen, ich würde ihr auch helfen. Ich will nur Schlimmeres verhindern, da wir ja wissen wie es ist und was daraus werden kann.
Manchmal muss ganz tief gesunken sein, um wieder an die Oberfläche schwimmen zu können.

Alles Liebe
black butterfly

Klar will sie wahrgenommen werden. Ich mein damit nicht, dass sie sich wichtig machen will, sondern dass sich jemand so mit ihr auseinandersetzt, dass sie sich wieder besser fühlt. Ich weiß nicht wie tief eure Freundschaft ist und wieviel Einfluss Du auf sie hast. Evtl. kannst Du diese Bürde allein tragen, aber wahrscheinlich ist ein Gang zum Psychologen sinnvoller. Du kannst ihr dazu raten, aber auch diesbezüglich liegt die Entscheidung wieder bei ihr.
Ich hoffe sie kriegt die Kurve rechtzeitig.

Vlg, Kamikatze

Ich habe auch mal eine Freundin gehabt, die es mir nachgemacht hat. Ich konnte so viel reden, wie ich wollte, aber Sie hat einfach alles gemacht, dass Sie so wäre wie ich.

Es hat sich aber dann rausgestellt, dass Sie Aufmerksamkeit wollte!

Naja, Aufmerksamkeit hin oder her...

Aber als Teenie will man unbedingt abnehmen, und das UM JEDEN PREIS.

Dieser Hintergedanke war in den Köpfen von ein paar meiner Freundinnen.. Und glaubt mir, hätten wir geldscheissende Eltern gehabt, dann hätten wir auch nicht davor zurückgeschreckt, Koks oder sonst was zu nehmen.

Liebe butterfly,

Hast Du denn Deine Freundin direkt darauf angesprochen, was bei der B* passieren kann? Dass sie sterben kann? Wie hat sie da reagiert?

Auch wenn es Dir schwerfällt: Rede nicht über "Tipps".. Manche Leute können nicht k* (UND DAS IST DANN AUCH GUT SO!!!!!!!!!!), weil sie es schlicht und einfach "falsch" machen. Deine Freundin sollte in ihrem Wahn lieber nicht erfahren, wie man es am Besten tut etc.

lg

Hi,

@CoCoRiCo: Ich habe mit ihr über Bulimie geredet und wie es bei mir dazu gekommen ist. Ich habe ihr alle "Nebenwirkungen" aufgezählt, die bei einer Bulimie auftreten können und was mit meinem Körper passiert ist.
Ich werde auf keinen Fall sagen, wie, mit was oder wo ich es mache, da ich ihr, wie du auch schon gesagt hast, auf keinen Fall irgendwelche Tipps geben möchte, egal welcher Art.
Sie war schon schockiert, als ich mit ihr über die "Nebenwirkungen" gesprochen habe und das habe ich ihr auch abgenommen.

Alles Liebe
black butterfly

Liebe black butterfly,

Ich denke wie andere hier auch, dass man jemanden nicht davor "retten" kann, eine Es zu entwickeln. Ich denke, die Nebenwirkungen, die du ihr aufgezählt hats, werden sie zwar schin zum Nachdenken anregen, aber nicht so tief berühren, dass sie diese Gedanken verwirft.

Habt ihr Freunde, die eventuell gefährdet sind?

Freunde dene ich nicht, aber meine Schwester hat (leider) auch ziemlich schlimme meinungen, wenns ums essen geht. Vielleicht ist sie auch schon essgestört, kann ich ja nicht bewerten.
Sie hat auch oft Essanfälle, in denen sie unglaubliche Mengen Nahrung isst, bis sie Schmerzen hat
Dann isst sie wieder phasenweise weniger, um das wieder auszugleichen.
Manchmal macht sie auch so merkwürdige, verschrobene Andeutungen; einmal meinte sie nach einem Essanfall: "Oh, ich wünschte, ich hätte Bulimie!!" , oder an unseren Kühlschrank hat sie einen Zettel geklebt, auf dem ein Zitat steht: "wenn du fit sein willst, dann musst du aufhören, wie ein Schwein zu essen".
Sie weiß nichts von meiner Bulimie, ich bin -wie wohl die meisten - sehr darum bemüht, dass niemand was mitbekommt. Aber soclhe Aussagen tuen natürlich schon sehr weh.
Ich mache mir auch große Sorgen um sie, dass sie da wirklich hinein rutschen sollte, eines Tages ...

Hi,

@Curly: Ja, ich weiß, man kann leider niemanden retten. Das Problem ist nur, dass man weiß wie es ist und möchte daher die anderen davor bewahren. Auf der anderen Seite kann ich die anderen auch verstehen, da mich davon zu Beginn auch nichts zurückhielt.
Es muss ziemlich schlimm für dich sein, wenn deine Schwester Andeutungen macht oder diese speziellen Verhaltensweisen aufweist, da du ja betroffen ist. Natürlich ist die Angst immer da, dass deine Schwester an einer ES leiden könnte. Ich wünsche mir natürlich sehr für dich, dass dies nicht der Fall ist und auch nicht sein wird. Wie alt ist sie denn?

Alles Liebe
black butterfly

Hey du,

Ja, man selbst kennt das alles sosogut und es bereitet einem soclhe Schmerzen, wenn ein Mensch, den ma lieb hat, vielleicht auf dem Weg ist, das selbe durchmachen zu müssen ...

Verstehen kann ich es schon. Viele denken, Bulimie ist "einfach mal so" das Essen wieder auskotzen, abn*hmen und ansonsten weiterhin ein normales Leben führen zu können. Sie wissen ja nicht, dass das wie ein Strudel ist, der einen da immer weiter hineinzieht...

Ja, ihre Aussagen und Andetungen erinnern mich immer wieder daran, dass ich krank bin, daran, dass die "Möglichkeit" immer besteht. Aber ich müsste nur offen mit ihnen sein, dann htte ich das Problem wohl nicht

Meine Schwester ist ein Jahr älter als ich, also 20 (fast 21).

Dir auch alles gute und viel Kraft

Hi,

ja, da hast du Recht. Anfangs dachte ich das auch: essen soviel ich will und dann einfach wieder auskotzen. Was will man mehr?! Aber so ist das nicht. Schon lange nicht mehr...aber das merkt man leider erst nach ner Weile und dann ist es meistens schon zu spät... .
Glaubst du, es würde bei deiner Schwester etwas ändern, wenn du ihr dein "Geheimnis" erzählen würdest?

Alles Liebe
black butterfly

Hi Curly!

sorry, dass ich mich einmische, aber ich wollte dir nur kurz was in Bezug auf deine Schwester sagen, auch wenn ich fürchte, dass es dir nicht gefallen wird: Ich glaube deine Sis hat bereits Bulimie. Damit meine ich nicht, dass die heimlich k*, aber das, was du da beschreibst ist Bulimia-non-purging (hatte ich früher auch mal) Vielleicht tut es euch beiden gut, wenn ihr euch gegenseitig die ES eingesteht, es kann sehr hilfreich sein, wenn man darüber reden kann und weiß, dass man verstanden wird. Allerdings kann's natürlich auch sein, dass sie sich dann darin bestätigt fühlt, es mit dem K* zu probieren, so á la "Die Curly macht's doch auch" Ob diese Gefahr oder die Vorteile für euch beide überwiegen, kannst halt nur du wissen (und auch du eigentlich nicht, klüger ist man halt immer erst im nachhinein...)

gglg, hörnchen

Hey,

Ich glaube deine Sis hat bereits Bulimie. Damit meine ich nicht, dass die heimlich k*, aber das, was du da beschreibst ist Bulimia-non-purging

Daran dachte (denke) ich auch schon oft. Hatte auch schon oft die Vermutung; aber, wie beriets gesagt: Ich möchte da nicht "herum diagnostizieren"... dazu hab ich ja nicht die Ausbildung...
Aber, liebe Hörnchen, keine Sorge, du hast mich damit keinsewegs verletzt!

Vielleicht tut es euch beiden gut, wenn ihr euch gegenseitig die ES eingesteht, es kann sehr hilfreich sein, wenn man darüber reden kann und weiß, dass man verstanden wird.

und

Glaubst du, es würde bei deiner Schwester etwas ändern, wenn du ihr dein "Geheimnis" erzählen würdest?

Ich weiß nicht, ob es gut wäre, ihr das zu erzählen, denn genau das:

dass sie sich dann darin bestätigt fühlt, es mit dem K* zu probieren, so á la "Die Curly macht's doch auch"

befürchte ich, gerade, weil sie ja sowas sagt wie "Ich wünschte ich hätte Bulimie!!!". Wenn ich ihr dann erzählen würde, dass ICH es tue, dann vermute ich, dass sie denken würde "jetzt ists auch scheißegal...". Und ich wäre danns schuld dran

Ich habe auch schon oft mit ihr versucht, über ihr Essverhalten zu reden, dass das nicht normal ist. Manchmal habe ich "Glück" und komme an sie ran. Dann redet sie auch relativ offen drüber. Aber sie macht sich auch oft über diese Essanfälle lustig, zieht das ins lächerliche ...
Sie sieht das ganze nicht als Problem an, es ist eins, ich weiß, aber ich kann nicht ihr helfen, wenn ich mir selber nicht wirklich helfen kann ...

Ok... verwirrte Grüße
Curly

Hi,

vielleicht wäre es doch nicht so eine gute Idee, wenn du deiner Schwester davon erzählen würdest. Das würde bei ihr eventuell Konkurenzdenken auslösen und sie erst recht damit anfangen wollen würde.

Dass sie die Essanfälle ins Lächerliche zieht, ist, finde ich, ein schlechtes Zeichen, da ich das auch oft vor meinen Freunden tue, um keinen Verdacht zu erwecken. Aber ich möchte dir jetzt keine Angst einjagen.

Alles Liebe
black butterfly