Hi,

als ich bulimisch wurde, war es anfangs "nur" weil ich mich zu dick fühlte. Aber mit der Zeit hat sich die Bulimie soweit entwickelt, dass ich sie praktisch als "Ausweg" gegen das Alleinsein-Gefühl benutze. Das ist mir erst vor Kurzem klar geworden, als ich Ferien hatte und niemanden hatte, mit dem ich etwas unternehmen konnte. Dann hab ich halt gegessen und danach wieder gekotzt. Gegessen aus Langeweile und um das Leeregefühl zu unterdrücken. Ich finde das schon ziemlich krass. Die meisten Leute denken ja, dass es sich bei einer ES "nur" um Körper, Gewicht, Kalorien...dreht, aber es steckt doch sooo viel mehr dahinter. Ich finde es selbst jedes Mal erstaunlich.
Habt ihr das bei euch auch schon festgestellt?

Alles Liebe
black butterfly

Hallo!

Ja, so gehts mir auch... Da ich den ganzen Tag eigentlich nichts zu tun habe bzw. es immer denselben Ablauf gibt, fresse ich die ganze Zeit ab dem Nachmittag...

Wenn ich den Abend alleine verbringe oder mich irgendwo langweile, fange ich auch wieder an, zu essen..

hmm.. schon blöd. Aber ich bin gerade dabei, es zu ändern

Hoffentlich siehst Du es auch ein, dass das nicht so weitergehen kann.. Wenn man sich erst einmal an seine Freunde wieder gewöhnt und öfter etwas unternimmt, kommt man nicht mehr so oft in Versuchung, zu fressen...

Liebe Grüsse und viel Erfolg

Du bist auf den Richtigen Weg!
Du hast erkannt, warum Du es machst!

Bei mir war es auch so und ich fange heute noch zu Futtern an, Abends wenn ich keinen mehr habe, mit dem ich SMS schreiben kann!

Ich schließe mich meinen Vorschreiberinnen an, Du musst jetzt überlegen, was Du gegen die Langeweile machen kannst!

Huhu,

ja, ich kenne das sehr gut. Wirklich.

Diese negativen Gefühle wie Einsamkeit möchte man halt nicht spüren, dennoch ist es überhaupt ein Schritt, die Gefühle wieder zuzulassen.
Ich muss sagen, dass ich auch erst die Gefühle wieder zugelassen habe, bevor ich mir Lösungen überlegt habe. Außerdem denke ich nicht, dass das Hauptproblem das Alleinsein ist. Man muss sich immer wieder vor Augen halten, dass man sich zu einem Zeitpunkt dafür entschieden hat. Und warum hat man sich dafür entschieden? Weil man vielleicht mit seinem Leben nicht zufrieden war, weil man mit sich selbst nicht im reinem war.
Glaub mir, ich wünsche mir auch wieder richtige Freunde, mit denen ich durch dick und dünn gehen kann und ich verstehe das voll. Aber ich denke halt, dass man erst einmal bei sich selber anfangen muss. Wenn man da wieder klar kommt, sieht man das Alleinsein vielleicht auch als eine Chance. Eine Chance sich mit sich selbst auseinander zu setzen und zu fragen, was man denn vom Leben erwartet.
Ich weiß nicht, ob es dir auch so geht, aber manchmal habe ich einfach keine Lust was zu machen. Ich bin viel lieber alleine und denke nach. Andererseits will ich wieder Menschen um mich herum. Es ist sehr verwirrend.

@ Unique:

Du sprichst mir aus der Seele. Ich glaube man zieht sich zurück, weil man nicht immer wieder verletzt werden will und diese Schmerzen aushalten kann.

Am Wohlsten fühle ich mich bei Tieren, weil die sind Ehrlich und tun einen nicht weh, nein Sie geben einen Nähe und Geborgenheit und Sie nehmen uns so wie wir sind.

Aber ich glaube, alleine das zu erkannt haben, dass mit dem Alleine sein, ist doch schon der Richtige weg. Man wünscht sich oft nicht mehr alleine zu sein, aber man traut sich einfach noch nicht raus, weil man noch nicht so weit ist, aber das wird.

Ich habe mich zum ersten Mal am Samstag wieder rausgetraut und ich kam mir vor wie ein Allien, aber man muss es immer wieder und wieder versuchen, aber ich glaube der Kampf lohnt sich!

Ohh jaa mir sprichst du auch aus der Seele.
Sobald ich alleine bin, denke ich an Essen und Kotzen es ist einfach zum heulen.
Wenn ich weiß, dass ich noch den ganzen Tag und die Nacht alleine bin, gehe ich manchmal noch extra einkaufen um dann eine genussvolle Fressattacke zu schieben.
Vor allem jetzt in den Ferien ist es auch sehr schwer für mich... Aber in dem Moment fällt einem leider nichts besser ein, was man machen kann und der Druck ist viel zu groß und dolle .

Hi,

@CoCoRiCo: Wie änderst oder hast du vor, das zu ändern? Hast du irgendwelche Hobbys mit denen du deinen Tag verbringen könntest?

@Unique: Ich denke, du hast teilweiße Recht. Man muss/sollte erst mit sich selbst klarkommen, sich akzeptieren, damit dies auch andere tun können. Aber auf der anderen Seite wäre es doch schön, von Freunden dieses Gefühl zu bekommen. Das zeigt einem nämlich, dass man toll ist, so wie man ist, mit allen Ecken und Kanten. Aber wenn man nicht viele oder keine Freunde hat, dann kann einem das Gefühl von dieser Seite schonmal nicht gegeben werden.
Manchmal habe ich auch einfach keine Lust mit jemandem etwas zu unternehmen und dann brauche ich einfach mal Zeit für mich alleine. Und das ist auch in Ordnung. Aber wenn diese Einsamkeit zur Routine wird...

@Schlumpfine: Das klingt, als ob du in letzter Zeit nicht viel unternommen hast. Stimmt das? Wenn ja, warum? Keine LUst, Angst, keine Freunde? Ich finde es aber wirklich toll, dass du doch rausgegangen bist, manchmal muss man sich eben selbst in den Hintern treten und das hast du gemacht. Toll!
Man muss es ja nicht gleich übertreiben, so ab und zu mal was unternehmen ist doch ein guter Anfang.

@Irish Tea: Mir graut es auch vor Ferien und auch vor Wochenenden, weil ich jetzt schon weiß, wie sie aussehen werden... Wieso stehst du denn unter Druck?

Liebe Grüße
black butterfly

Wie ich es ändere? - Tja. Ich habe nicht wirklich Hobbies. Ich kann mich zu gar nichts aufraffen. Aber ich habe es eingesehen, dass ich auf Leute zugehen muss. Ich habe nie Bock mit anderen etwas zu machen bzw. nie Geld (scheiss Sucht). Ich überwinde mich dann und mach halt etwas. Naja, immerhin...

Black Butterfly
Du hast es auf den Punkt gebracht.
Bei mir ist es auch hlimmer geworden seit dem ich Alleine bin. Da hilft nicht mal die katze.Als ablenkung.
Lg Vicky

Hi,

anfangs war es doch wahrscheinlich bei jedem so, dass die Bulimie da war, sie aber nicht so sehr ausgeprägt war, wie bei denen, die sie jetzt schon länger haben. Also, dass man noch nicht so gelitten hat. Es ist als ob die Bulimie das Leben aus einem saugt und man nur noch für sie lebt. Wir sind praktisch nur Marionetten und die Bulimie ist der Marionettenspieler, der die Fäden in der Hand hat und uns führt. Dabei sollten wir die Fäden selbst in die Hand nehmen und wieder unsere eigene Person sein. Wir sollten die Bulimie kontrollieren und nicht anders herum.
Und ich finde, es ist schonmal ein guter Anfang einfach mal wieder rauszugehen, etwas zu unternehmen. Ich denke mir immer, geh raus und mach was. Wenn du zu Hause bist, ist es scheiße und wenn du rausgehst, kann es auch scheiße werden, aber man hatte wenigstens mal wieder nen kleinen Tapetenwechsel.
Also hoch mit unseren Hintern und hinaus in die Welt, die noch so viel zu entdecken hat .

Alles Liebe
black butterfly

Ich kenne das. Hinzu kommt das Problem, dass ich Menschenangst habe. Somit fällt mir das Kennenlernen verdammt schwer und vor allem das sich öffnen...Daher bin ich auch schon zwei jahre Single und denk wieder an meinen Exfreund, weil er immer für mich da ist....keine gute Sache, sag ich euch

Ich habe Angst, wenn ich unter Menschen bin, aber ich habe eingesehen, dass es nichts bringt und mein Therapeut hilft mir auch.
Auf mich kommt keiner zu, wenn ich immer im Zimmer bin und man muss klein anfangen.
Ich habe mich Wochenenlang vorm TV und vorm PC versteckt, doch vor 2 Wochen habe ich mir selbst in den Arsch getreten und habe gesagt, auf mich kommt keiner zu und habe klein angefangen. Seitdem schnappe ich mir immer wieder den Hund von meiner Tante und gehe immer wieder mit Ihr spazieren. Das ist für mich eine echte Überwindung, weil ich Angst vor Leuten habe und ich mich lieber verkrieche.

Freunde habe ich auch keine, nur die, mit denen ich SMS schreibe, aber treffen tue ich mich auch nicht mit denen, aber so kann es nicht weiter gehen.

Schließlich will ich wieder leben und nicht die Gefange in meinem Leben sein. Es ist ein sehr sehr langer weg, mit einigen Rückschlägen, aber irgendwann muss man wieder anfangen zu gehen, auch wenn es der Horror ist!

Für mich ist es sogar eine Überwindung zum Therapeuten zu gehen oder so, einfach raus, aber irgendwann muss man einfach anfangen!

Hi,

@Schlumpfine: Richtig, das ist das Problem. Es kommt nur gaaanz selten vor, dass Leute auf einen zukommen. Man kann nicht warten, bis einem das Glück in die Hände fällt, man muss es sich erarbeiten. Aber mir geht es fast genauso.
Bei mir war es auch so, dass ich Wochen nur vor dem TV gesessen habe. Ich habe dann aber zum Glück gemerkt, dass ich mein Leben davor verschwende und nicht richtig gelebt habe. Das hat sich aber zum Glück geändert . Ich schaue nicht mehr so oft TV.
Darf ich mal fragen, wie das aussieht wenn du mit deinen Freunden SMS schreibst? Tut mir leid, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass das echte Freundschaften sind oder? Ich meine, nur per SMS, da kann man sich ja nicht richtig aussprechen. Ich will dich nicht runteziehen.

Alles Liebe
black butterfly

Ich habe eine Freundin hier im Forum kennen gelernt, die ich noch nie gesehen habe und wir schreiben jetzt schon über ein Jahr.

Wenn ich mit den Anderen Bekannten schreibe, dann geht es meistens nur um Sie. Ich muss aber auch sagen, dass ich panische Angst vorm Telefonieren habe und irgendwie will ich ja dann auch Kontakt haben.

Jetzt geht auch eine Bekannte noch in die Klinik und so bin ich wieder fast allein.
Bei mir ist damals die Bulimie extrem schlimm geworden, als meine Katze gestorben ist, mit der ich 13 Jahre lang zusammen war und sie war das Wichtigste auf der Welt. Da habe ich mich auch alleine gefühlt und dann kamm hald die Freundin mit Namen Bulimie und jetzt habe ich 2 Jahre gegen Sie angekämpft..

Habe der Bulimie sogar einen Abschiedsbrief geschrieben und Sie frei gelassen, habe den Brief in einen großen Fluss geschmissen, aber diese Freundin kam immer wieder zurück.

Ich würde mal behaupten, dass man solange allein ist, solange man in dieser Krankheit drin steckt UND sich ihr widmet.
Ein erster Schritt aus dem ganzen heraus ist es (unter anderem), wieder raus unter Leute zu gehen, sich mit jem. zu treffen (müssen auch nicht unbedingt Freunde sein)...

Nunja, ich kämpfe momentan auch sehr mit mir und es fällt mir schon schwer, auf andere so direkt zu zugehen, meine Angst zu überwinden. Ich gebe aber nicht auf. Ganz wichtig ist es eben, dass man sich selbst annimmt, damit man auf andere auch positiv und ausgeglichen wirkt