Hallo!
chichi hat geschrieben:das kann ich mir sehr gut vorstellen, dass anfangs jeder denkt es ist nicht so schlimm oder es ist nur eine phase.. ab & zu denke ich auch so, es ist nicht schlimm, es tötet mich ja nicht oder so aber auf der anderen seite macht es mir angst, es macht mir angst das ich so geworden bin.
Da liegst du falsch, es KANN dich töten, wenn du Pech hast! Man stirbt zwar nicht an der Bulimie selbst, sondern an den Folgeerscheinungen, wie z. B. Herzrhythmusstörungen durch Kaliummangel oder es kann sogar passieren, dass dir von dem Druck, der beim Hochwürgen vom Essen im Kopf entsteht eine Vene platzt im Gehirn und du entweder tot oder anschliessend schwerst behindert bist und ein Pflegefall. Das Problem ist, man denkt es treffe immer nur die anderen und man selbst bleibt verschont, weil man ja "aufpasst" und sowieso kein Härtefall ist. Das denken wir alle, zumindest am Anfang. Aber es wird der Tag kommen, an dem du das erste Mal Schäden an deinem Körper feststellst. Trockene Haut ist zum Beispiel nur eines davon.
Ich schreibe das nicht um dir Angst zu machen. Das schaffe ich eh nicht, genausowenig, wie es den Raucher vom rauchen abhält, wenn man ihm Bilder von krebszersetzten Lungen zeigt. Aber es sind einfach Tatsachen.
chichi hat geschrieben:hast du dich selber bei einem therapeuten angemeldet? oder warst du bei einer ärztin?
wie bist du vorgegangen?
dann redest du einfach los & erzählst was du fühlst, was dich belastet? hört er einfach nur zu oder kann er dir tipps geben?
Also, ich war bei einer Neurologin und die hat mich zu dem Therapeuten überwiesen. Ob das der normale Ablauf ist, kann ich dir nicht sagen, bei mir war es halt so. Du hast anfangs 5 Probestunden in denen du die Möglichkeit hast herauszufinden, ob dein Therapeut dir sympathisch ist und du dich ihm anvertrauen möchtest. Das gleiche gilt natürlich auch für den Therapeuten. Ja, du erzählst ihm eben, was dich belastet, was deine Sorgen und Ängste und Gefühle sind und dann versucht ihr gemeinsam herauszufinden, wie du dir helfen kannst. Es ist wirklich so, dass du dir selber hilfst. Der Therapeut ist nicht dazu da dir zu sagen, wie du was machen sollst, sondern der Sinn der Therapie ist, dass du selber drauf kommst und es änderst. Verstehst du? Er ist eben dazu da, dir verschiedene Dinge auch mal aus einer anderen Perspektive zu zeigen, und so kann man vieles schon viel besser verstehen. Auch sich selbst.
chichi hat geschrieben:... ja mein Selbstbewusstsein ist nicht gerade das stärkste und ich denke das ist weil ich früher etwas dicker war & auch eine zeit lang deswegen "gemobbt" wurde, nicht so extrem wie ich bei anderen schon erlebt habe aber es war eine harte zeit.. ich dachte jedoch dass ich diese zeit überwunden habe.. aber villeicht habe ich das doch noch nicht geschafft...

Dass du gemobbt wurdest hat sicherlich auch nichts damit zu tun, dass du eben damals schwerer warst als heute, sondern eher deswegen, weil du dir damals eingeredet hast, du bist schlechter als andere, weil du dicker bist und strahlst das auch aus. Warum gibt es denn Menschen, die wirklich dick sind oder oder sonst ein gesellschaftliches "Makel" haben und sich pudelwohl fühlen und denen man dies auch anmerkt? Und es gibt sie! Die akzeptieren sich eben so wie sie sind und strahlen diese Stärke nach aussen und sind dadurch nicht mehr angreifbar. Beneidenswert, nicht? Und das kann man lernen. Wer es vom Elternhaus aus nicht so gelernt hat, kann dies in einer Therapie tun.
chichi hat geschrieben:mhh ja das wegen dem zunehmen hast du schon recht aber wenn ich es meinem freund erzähle, dann achtet er doch immer darauf dass ich nach etwas süssem oder so nicht gleich zur toilette renne und es rauslasse & dann setzt es doch an & ich nehme zu... findest du nicht auch?
Dann erzähl es ihm eben nicht. Wenn du dir nicht sicher bist, dass er es gut aufnimmt, dann mach es nicht. Helfen kann er dir sowieso nicht. Aber das muss jeder für sich selber entscheiden. Ich könnte mir nicht vorstellen, es jemanden sonst zu erzählen, nicht mal meinen Eltern. Dann fragt mich auch keiner, ob ich Fortschritte mache und ich habe meine Ruhe, die ich brauche um an mir zu arbeiten.
chichi hat geschrieben:ich habe angst mich an eine fachperson anzuvertrauen.. ich glaube ich fürchte mich davor weil es dann endgültig ist das ich ein problem habe, ich habe immer noch die hoffnung das doch eigentlich alles in ordunug ist..

Das hast du aber jetzt nicht ernst gemeint, oder? Ich glaube, du weißt ganz genau, dass es eben nicht in Ordnung ist, sonst hättest du nicht nach Bulimie- Foren gegoogelt, oder? Ich melde mich ja auch nicht in einem Darmkrebs- Forum an und poste dort, wenn ich keine Probleme mit sowas habe, ne??!
chichi hat geschrieben:da ich nicht wirklich FA habe, weiss ich gar nicht wie ich mein problem erklären soll ?! ich esse nicht unmengen von sachen & lasse sie wider raus, ich bin sehr diszipliniert was ich esse, was drin bleibt & das ich etwas "verbotenes" essen darf, was ich aber gleich wider ausk* muss... es darf nicht in mir drin bleiben...
Die Definition "Fressanfall" ist so unterschiedlich, wie der Fingerabdruck. Der eine nennt es schon FA, wenn er beim Mittagessen ordentlich zugeschlagen hat, bei dem anderen ist ein FA die Menge, die eine 3- köpfige Familie an einem Tag isst. Der eine frisst nur Süßkram, der nächste frisst für 4 Personen "normales" Essen (so wie ich

). Du siehst, es ist sehr vielfältig.
Liebe Grüße und mach was!
Leandra