Leben und Tod

#1
Hallo!

Heute ist ein schrecklicher Tag für mich und ich wollte euch in diesem Thread mal daran erinnern, wie froh wir doch alle sein können, dass wir leben dürfen!
Ich habe heute erfahren, dass gleich zwei gute Bekannte von mir, beide 27, diese Woche verstorben sind. Der eine kam bei einem Verkehrsunfall ums Leben gestern und die andere ist an einem Herzfehler gestorben am Dienstag. Sie hinterlässt ein kleines Kind von 2 Jahren und einen Ehemann. Die beiden hatten sich erst vor Kurzem ein Haus gekauft und kurz darauf bekam sie den ersten Herzanfall, bei dem sie 2 Mal reanimiert werden musste und sie sollte nächste Woche am Herzen operiert werden zum X- ten Mal. Am Dienstag war sie kurz alleine zu Hause und als ihr Mann heim kam, saß sie tot auf dem Sofa.

Versteht ihr, wie froh wir sein können für unser Leben? Ist es das wirklich wert sich selbst zu zerstören und andere Leute mit unserem Tod unglücklich zu machen, nur um das Gewicht zu halten, oder abzunehmen??? Ist es das denn wirklich wert?

Normalerweise fange ich bei Kummer an zu fressen und kotzen, aber der heutige Tag kam ganz ohne aus, als ich davon gehört habe. Mir ist das Fressen tatsächlich vergangen. Andere Leute haben ganz andere Probleme, als ein *kg zuviel auf der Waage. Hatte diese Woche großen Streit mit meinem Freund, aber im Moment kommt mir dieser Streit total blöd vor, obwohl er das eigentlich nicht ist, aber ich bin jetzt doch froh, dass es "nur" ein Streit wegen einem Auto war. Andere Leute haben gerade viel größere Probleme. Sie haben einen Menschen verloren, den sie lieben.
Ich habe in der letzten Zeit ehrlich gesagt viel drüber nachgedacht, meinem Leben ein Ende zu setzen und habe sehr sehr ungesund gelebt, weil ich dachte mir liegt eh nichts dran, ob ich früh sterbe, oder nicht, aber heute habe ich kapiert, wie froh ich doch bin, dass ich leben darf und ich noch nie einen Menschen verloren habe, der mir so nah stand und ich hoffe, dass das auch noch lange so bleiben wird.

Ich hoffe, ich konnte den ein oder anderen unter euch mal wachrütteln!

LG Leandra
http://www.youtube.com/watch?v=LYrDzzr_9aA

Re: Leben und Tod

#2
Vielen Dank Leandra!

Ich brauch zwar im Moment kein Wachrütteln aber ich finde es immer wieder gut zu sehen (lesen), dass das Leben eben absolut nicht verständlich ist. Man sollte eigentlich wirklich so leben, als wäre jeder Tag der letzte, da er es eigentlich wirklich sein könnte.
Bei mir im Bekanntenkreis sind auch vor kurzem eine Freundin von mir bei einem Autounfall ums Leben gekommen, die andere war schwer verletzt. Da merkt man erst wie unwicht mal eine schlechte Note ist, die ich zufällig an diesem Tag zurück bekommen habe.
Ich hoffe auch, dass viele durch deine Geschichte sehen, dass das Leben nicht selbstverständlich ist und, dass man es sich vor allem selbst oft sehr schwer macht, nicht nur ES-technisch sondern auch sonst in ganz vielen SItuationen und eigentlich wäre das so oft gar nicht nötig
Es ist nicht genug zu wissen - man muss auch anwenden.
Es ist nicht genug zu wollen - man muss auch tun.

Re: Leben und Tod

#3
hallo Leandra!!!

erstmal, es tut mir wahnsinnig leid, das ich das lesen muss!!!!!
Leandra hat geschrieben:Versteht ihr, wie froh wir sein können für unser Leben? Ist es das wirklich wert sich selbst zu zerstören und andere Leute mit unserem Tod unglücklich zu machen, nur um das Gewicht zu halten, oder abzunehmen??? Ist es das denn wirklich wert?
Ja, ich verstehe ganz genau was du damit meinst.... Nur.. hmm... wie soll ich sagen... das geht ned so einfach....

ich weiß wovon du sprichst.... mir ist es vor einem Jahr genauso gegangen... hab ja meinen Freund und meinen "Schwager" verloren.... der eine war 21 und der andre 24.... also weiß ich genau, was du meinst damit....
Leandra hat geschrieben:Andere Leute haben gerade viel größere Probleme. Sie haben einen Menschen verloren, den sie lieben.
Ja, und das tut sehr weh!!!!! :cry: :cry:

Ich weiß wie es dir geht auch daher weil ich in einem Chor bin, der sich mit behinderten Menschen beschäftigt... und wir waren in Baden bei einem Gottesdienst... und was man da alles gesehen hat..... ich mein, so viele Menschen, die echt leben wollen, doch die es nicht mehr lange können oder die es auf "andre Weise" tun MÜSSEN.....

Und daher hab ich mir auch Gedanken gemacht, wie scheiße es eigentlich ist, was wir uns antun.... ich mein, wir KÖNNEN gesund sein und sind es zum Teil auch... jedoch machen wir uns selbst das Leben irgendwie zur Hölle.....


Danke, das du den Thread verfasst hast und das du uns daran erinnern magst!!!!

LG Forumssonne

Re: Leben und Tod

#5
Ich hatte auch schon öfter diese "Begegnungen" die mir die Augen geöffnet haben. Eigentlich sollte man wirklich froh sein leben zu dürfen. Aber leider hält diese Erkenntnis bei mir nie lange an. Sehr schnell bin ich wieder in meinem "selbstzerstörerischem" Verhalten und kann diesen Teufelskreislauf leider auch nicht durchbrechen indem ich mir vor Augen halte das es anderen viel schlechter geht und ich sozusagen meinen Zustand selbst verschulde. Ich komme mir so undankbar vor. Irgendwie verschlimmert diese Erkenntnis meine Schuldgefühle ungemein, dabei sollte es mir Motivation sein.

LG
Lisa

Re: Leben und Tod

#6
Viel Kraft, Leandra!

Und sehr beeindruckend von Dir, dass du das nach so kurzer Zeit des Geschehens hier in Worte fassen und mitteilen kannst!

Hochachtung.

Alles Liebe
Larissa
Wer einen Engel sucht und nur auf die Flügel schaut könnte eine Gans nach Hause bringen.
Georg Christoph Lichtenberg

Das Leben ist ein Regenbogen!

Re: Leben und Tod

#7
hallo leandra!

tut mir leid, was du erleben musst! ist bestimmt wahnsinnig schlimm für dich!! :(

aber ich weiss, was du meinst! das stimmt!!
wir sollten froh darüber sein, leben zu dürfen. ob *kg mehr oder weniger...

ich hab mal ein jahr lang in ner krebsklinik gearbeitet. das war zu meiner magersuchts-phase. es gab patienten, die sich einfach nur vors buffet gestellt haben und immer wieder gesagt haben, dass sie so gerne essen würden - und ich?? ich vollidiot könnte und habs nicht getan, weil ich ja abnehmen wollte :roll: :evil: das hat mir dann auch irgendwie die augen geöffnet.

Re: Leben und Tod

#8
Hallo ihr alle!
kleinerStern hat geschrieben:Man sollte eigentlich wirklich so leben, als wäre jeder Tag der letzte, da er es eigentlich wirklich sein könnte.
So siehts aus! Da bekommt man doch gleich mal ein schlechtes Gewissen, wenn man mal einen Tag lang bloß rumgegammelt und gefressen und gekotzt hat! SO soll mein letzter Tag schließlich nicht unbedingt aussehen. Wobei es so wäre, wenn ich heute oder morgen sterben würde :roll:
Sun hat geschrieben:ch weiß wie es dir geht auch daher weil ich in einem Chor bin, der sich mit behinderten Menschen beschäftigt... und wir waren in Baden bei einem Gottesdienst... und was man da alles gesehen hat..... ich mein, so viele Menschen, die echt leben wollen, doch die es nicht mehr lange können oder die es auf "andre Weise" tun MÜSSEN.....
Ja, diese Menschen würden gerne leben und unabhängig und glücklich sein, könnens aber durch ihre Behinderung nicht. Das ist sehr sehr schlimm! Und wir? Wir sehen gut aus (oder zumindest ansehnlich :roll: ), haben alle Gliedmaßen, alles ist voll funktionsfähig und zufrieden sind wir doch nicht.
*Larissa* hat geschrieben:Viel Kraft, Leandra!

Und sehr beeindruckend von Dir, dass du das nach so kurzer Zeit des Geschehens hier in Worte fassen und mitteilen kannst!
Danke, Larissa! Ich muss allerdings nochmal deutlich machen, dass es sich hierbei um gute BEKANNTE, nicht um Freunde handelt! Trotzdem ist man geschockt, sowas zu hören, egal wer es ist. Habe mit beiden früher viel Kontakt gehabt, mittlerweile nicht mehr. Deshalb fällt es mir nicht schwer, Worte dafür zu finden. Wären es Freunde gewesen, hätte ich das wohl nicht gekonnt.
Jersey hat geschrieben:ich hab mal ein jahr lang in ner krebsklinik gearbeitet. das war zu meiner magersuchts-phase. es gab patienten, die sich einfach nur vors buffet gestellt haben und immer wieder gesagt haben, dass sie so gerne essen würden - und ich?? ich vollidiot könnte und habs nicht getan, weil ich ja abnehmen wollte :roll: :evil: das hat mir dann auch irgendwie die augen geöffnet.
Hats denn auch länger angehalten, das Augen öffnen? Hoffentlich länger als bei mir, ich hab diesen Thread verfasst und war voll und ganz der Überzeugung, dass ich es jetzt schaffe aufzuhören mit fressen etc. Doch schon gestern ging es wieder los und meine guten Vorsätze waren dahin und das abschreckende Beispiel, das ich höchstpersönlich vefasst habe, war keines mehr. Bin schon wieder genauso unzufrieden und am Fressen, wie vorher. Hat also nichts gebracht mein Thread.

LG Leandra
http://www.youtube.com/watch?v=LYrDzzr_9aA

Re: Leben und Tod

#9
hallo!
Leandra hat geschrieben: Hats denn auch länger angehalten, das Augen öffnen? Hoffentlich länger als bei mir, ich hab diesen Thread verfasst und war voll und ganz der Überzeugung, dass ich es jetzt schaffe aufzuhören mit fressen etc. Doch schon gestern ging es wieder los und meine guten Vorsätze waren dahin und das abschreckende Beispiel, das ich höchstpersönlich vefasst habe, war keines mehr. Bin schon wieder genauso unzufrieden und am Fressen, wie vorher. Hat also nichts gebracht mein Thread.
ja, es hat länger angehalten. ich denk auch heute noch dran und es hilft mir, weil man nie weiss, ob es mti einem selbst auch mal passiert - und dann? dann würd ich mir wünschen, all die sachen getan zu haben. keiner von denen hat auch nur einmal an die figur gedacht - es war das letzte, worum sie sich sorgen gemacht haben. vor allem waren einige auch noch sehr jung.
ein kranker mann (34 jahre alt) mit seiner schwangeren frau, bei dem man nicht wusste, ob er je die geburt seines kindes überlebt.
dann, wenn man solche schicksale erlebt, wird man wirklich wütend auf sich selbst, weil es eben "nur" um ein paar kilos geht, die evtl zu viel sind :evil:

vielleicht hat es mir mehr geholfen als dir, weil ich immer direkt daneben stand und die leute "mit in den tod begleitet habe". es war eher ne klinik, in die viele zum sterben kamen. also sehr, sehr viele hoffnungslose fälle. war anfangs total schlimm - man bekommt aber mit der zeit ein dickes fell (leider!).

Re: Leben und Tod

#10
Leandra hat geschrieben:vielleicht hat es mir mehr geholfen als dir, weil ich immer direkt daneben stand und die leute "mit in den tod begleitet habe". es war eher ne klinik, in die viele zum sterben kamen. also sehr, sehr viele hoffnungslose fälle. war anfangs total schlimm - man bekommt aber mit der zeit ein dickes fell (leider!).
Ich habe Hochachtung vor den Menschen, die soetwas können und das dicke Fell muss man sich in solch einem Beruf einfach zulegen, sonst geht man selber daran zugrunde. Wenn sich jeder Arzt und jede Krankenschwester den Kopf über einzelne Schicksale zerbrechen würde, wo kämen wir dann hin??? Es wundert mich sowieso, wieviele junge Menschen sich für so einen Beruf entscheide! Ich hätte es nicht gekonnt, dafür bin ich zu zart besaitet.

Man kann nur hoffen, dass man selber nicht mal so krank wird. Wenn ich daran denke wie ich mit mir und meinem Körper umgehe und sowas eigentlich provoziere...es ist mir an viel zuvielen Tagen echt egal und ich tue bewusst dazu, dass ich nicht alt werde (viel rauchen, kotzen, alk,..).
Total krank, das weiß ich selbst.

Am Mittwoch ist die Beerdigung von meiner Bekannten und ich weiß noch nicht, ob ich hingehen werde. Einerseits würde ich gerne, aus welchem Grund auch immer. Irgendetwas zieht mich dorthin. Andererseits hatte ich auch in den letzten Jahren nicht mehr viel mit ihr zu tun. Trotzdem geht mir diese Sache unheimlich nah und ich denke seit Samstag als ich es erfahren habe nonstop an nichts anderes mehr. Hoffentlich komme ich nicht selber mal in so eine Situation. Aber ich rauche grad schon wieder unnötig, während ich dies hier schreibe. Jemand hier im Forum- ich glaube Sun- hat in ihrer Signatur etwas stehen, das mich sehr nachdenklich gemacht hat.
Wenn man bei seiner eigenen Beerdigung dabei sein könnte und so viele Leute da wären, die sich zu Lebzeiten kaum an einem gestört haben, sich fragt wo sie denn alle waren als man sie gebraucht hätte. Und so sehe ich das auch. Wo war ich denn, als sie so lange auf Intensiv gelegen hat? Ich wusste es zwar, aber hingegangen um sie zu besuchen bin ich nicht. Also was hab ich jetzt auf der Beerdigung verloren? Vielleicht werde ich lieber mal ans Grab gehen, wenn das Ganze mal länger her ist. Ich könnte mir vorstellen, dass ihr Mann sich genau das fragt, wenn ich da aufkreutze an der Beerdigung. Und helfen wird ihm das auch nicht, wenn ich hinhgehen würde. Vielleicht macht es ihn eher wütend. Verstehen könnte ich es.
http://www.youtube.com/watch?v=LYrDzzr_9aA

Re: Leben und Tod

#11
leider konnt ich wegen meines chefs nur 1 jahr dort arbeiten. heute bin ich im versicherungsbereich tätig und wünsche mir noch immer, ich könnte wieder zurück. leider war mein chef ein absolutes a*****. hab montag bis sonntag gearbeitet, also richtig wenig freizeit. eigentlich bin ich nur so lange geblieben, weil meine kollegen super waren udn mir die patienten ans herz gewachsen sind. teilweise hab ich heute noch mit ein paar kontakt.
klar ging einem das sehr nahe. die ersten male, als jemand gestorben ist, hat mich das schon sehr getroffen, nur, wie schon gesagt, bekommt man wirklich ein dickes fell.
naja, und immer wenn ich wieder in meine "ich-muss-unbedingt-abnehmen"-phase komme, muss ich an sie denken und wie froh sie doch wären, noch essen zu können.
Leandra hat geschrieben:
Am Mittwoch ist die Beerdigung von meiner Bekannten und ich weiß noch nicht, ob ich hingehen werde. Einerseits würde ich gerne, aus welchem Grund auch immer. Irgendetwas zieht mich dorthin. Andererseits hatte ich auch in den letzten Jahren nicht mehr viel mit ihr zu tun.
ich an deiner stelle würde wahrscheinilch schon dorthin gehen. gerade eben, weil es dich so beschäftigt.
beerdigungen sind schlimm - ich hasse sie. aber irgendwie denk ich immer, man sollte sich doch von ihnen verabschieden, auch wenn man sie nur flüchtig kannte.
Leandra hat geschrieben:
Wo war ich denn, als sie so lange auf Intensiv gelegen hat? Ich wusste es zwar, aber hingegangen um sie zu besuchen bin ich nicht. Also was hab ich jetzt auf der Beerdigung verloren? Vielleicht werde ich lieber mal ans Grab gehen, wenn das Ganze mal länger her ist. Ich könnte mir vorstellen, dass ihr Mann sich genau das fragt, wenn ich da aufkreutze an der Beerdigung. Und helfen wird ihm das auch nicht, wenn ich hinhgehen würde. Vielleicht macht es ihn eher wütend. Verstehen könnte ich es.
das versteh ich jetzt vollkommen. würd ich mir vielleicht auch denken. aber du sagtest doch, dass ihr euch nicht mehr so nahe wart?! warum hättest du dann ins krankenhaus fahren sollen? ich kanns schlecht einschätzen, weil ich die beziehung zwischen euch nicht wirklich kenne.
hmm... wie würdest du dich in seinem fall verhalten? ich würde wahrscheinlich keine zeit damit verbringen, mich über irgendjemanden zu ärgern, weil er nicht im krankenhaus war. er hat im moment andere sorgen.

also ich an deiner stelle würde gehen. und wenn du ihn so einschätzt, dass er sauer wäre, weil du nicht im krankenhaus warst, meinst du nicht, er wäre genauso sauer, weil du nicht mal auf die beerdigung gegangen bist?

natürlich musst du das entscheiden. ich sag dir nur, was ich tun würde.

Re: Leben und Tod

#12
Hi Jersey!
Jersey hat geschrieben:naja, und immer wenn ich wieder in meine "ich-muss-unbedingt-abnehmen"-phase komme, muss ich an sie denken und wie froh sie doch wären, noch essen zu können.
Aber letztendlich hält es dich doch nicht davon ab. Das ist das schlimme an dieser beschissenen Krankheit. Genausowenig hält einen Raucher es davon ab zu rauchen, wenn auf der Packung Bilder von krebszersetzten Lungen zu sehen ist. Ich habe mir schon etliche Bilder angesehen von Bulimiekranken, deren Gebiss, Magen, oder Darm, aber es sind ja immer nur die anderen, denen sowas passiert. Bei mir doch nicht :roll:
Jersey hat geschrieben:ich an deiner stelle würde wahrscheinilch schon dorthin gehen. gerade eben, weil es dich so beschäftigt.
beerdigungen sind schlimm - ich hasse sie. aber irgendwie denk ich immer, man sollte sich doch von ihnen verabschieden, auch wenn man sie nur flüchtig kannte.
Ich bin nicht hingegangen. Habe zwar ein schlechtes Gewissen jetzt und wurde schon von zwei Bekannten angerufen heute, die gefragt haben, warum ich nicht gekommen bin. Aber ich habe es nicht über mich gebracht. Ih gehe liebe mal so da hin und verabschiede mich von ihr. Ich an der Stelle von ihrem Ehemann würde mich wahrscheinlich schon im Nachhinein drüber ärgern über die Heuchler, die da auftauchen, aber sonst nie da waren. Wahrscheinlich nicht heute, aber nachher irgendwann. Aber das kann man so nie sagen, wie man reagieren würde. Vielleicht will er jetzt einfach niemanden um sich haben.
Ich war ihr nicht mehr so nah und sie hat sich ja bei mir auch nicht mehr gemeldet die letzten Jahre. Ich muss ehrlich sagen, dass ich ihre Krankheit unterschätzt habe. Dass es derart schlimm um sie steht, war mir gar nicht so bewusst. Dumm.
http://www.youtube.com/watch?v=LYrDzzr_9aA

Re: Leben und Tod

#13
hallo,
Leandra hat geschrieben: Aber letztendlich hält es dich doch nicht davon ab.
hmm... naja, teilweise! oft hilft es schon irgendwie, aber nicht immer - da hast du recht.
wobei es eben bei mir nicht mehr ums k*** geht, sondern eher darum, dass ich anscheinend zu wenig esse - so behaupten es zumindest meine familie und mein freund. meiner meinung nach ist es ok und völllig ausreichend - aber woher soll eine ehemalige bulimikerin schon wissen, was normal ist? naja...

Leandra hat geschrieben:Ich bin nicht hingegangen. Habe zwar ein schlechtes Gewissen jetzt und wurde schon von zwei Bekannten angerufen heute, die gefragt haben, warum ich nicht gekommen bin. Aber ich habe es nicht über mich gebracht.
und ich denke, es ist auch völlig ok. ich versteh deine meinung vollkommen und ich denke, ihr ehemann wird andere sorgen haben, als dich als heuchler hinzustellen, nur weil du nicht auf ihre beerdigung gegangen bist.
dann verabschiede dich eben in deiner weise von ihr - das ist doch auch ok. mach dir darüber nicht so viele gedanken.
schlimm, wenn man sieht, wie schnell doch so ein leben ausgelöscht werden kann.


vor kurzem hab ich eine todesanzeige in der zeitung gelesen, von einem jungen, der mit mir in den kindergarten ging. er war erst 22 jahre alt - wie ich, fuhr mit seinem motorrad gegen einen baum. es ist mittlerweile auch schon fast 3 monate her, aber ich träume sogar von ihm. ich weiss nicht, warum mich das so beschäftigt. ich hab ihn ewig nicht mehr gesehen, ich kannte ihn auch kaum. wir haben seit dem kindergarten nicht mehr miteinander geredet.
es ist wirklich so wahnsinnig traurig, wie schnell das alles gehen kann.