Ausstieg: Erste Mahlzeiten

#1
Hallo zusammen.
Ich arbeite zur Zeit hart an meinem Ausstieg. Heute hab ich einer Freundin beim einrichten der Wohnung geholfen. Um 18.00 hatte ich dann Hunger, sie auch. Sie hat gekocht, Spaghetti mit Tomatensauce. Ich hab mir gesagt: So, jetzt versuchst dus wieder. Du isst in Gesellschaft, wenn auch nur eine kleine Portion und dafür hast du am Abend keine Attacke. Du kannst das, denn nach dem Essen arbeitest du ja mit ihr weiter, d.h. du bist abgelenkt.
Was ist passiert? Ich habs wirklich versucht. Die Portion war meiner Meinung nach nicht zu gross oder zu klein. Ziemlich gut finde ich. Aber nach dem Essen, da dreh ich durch!!! Wie hält ihr dieses Gefühl aus, etwas im Magen zu haben? Wie nur? Und wie.. wie habt ihr überhaupt irgend einen Fortschritt erreicht? Ich habs in der letzten Zeit wenige Male geschafft, nicht zu erbrechen. Aber es holt mich so schnell wieder ein... hats bei euch irgendwann klick gemacht und es ging einfacher? Ich hab einfach nie "Hunger" auf 1 normale Portion.. ich hab entweder überhaupt keinen Hunger und bring gar nichts runter bis dann der Heisshunger kommt... wie habt ihr aus der Spirale herausgefunden? Ich arbeite an einem Esssplan.. aber ich brings nicht, mir etwas runterzuwürgen wenn ich keinen Hunger habe!!! :cry: Ich bin ziemlich verzweifelt, denn ich wünsche mir den Aussstieg so sehr. Ich freue mich über jede Antwort.

Re: Ausstieg: Erste Mahlzeiten

#2
hallo Faulty!!!!

Also ich finds total toll, das du es versuchts oder versucht hast!!! mach mal weiter so, ich hoffe, das es irgendwann doch mal klappt!!!!

wie ich das aushalte wenn ich was im Magen haben?? hmm das ist echt ne gute Frage... hmmm lass mich mal anchdenken.. wie fühl ich mich da....

hmm.. mit einem Wort, das es vll beschreiben könnte... einfach scheiße, einfach wieder fett, einfach unwohl.... einfach... hmm.. ja, mir wäre es sehr oft lieber, ich hätte nichts gegegessen... doch das kann ich ned.... denn ich bin ja nun zu hause und muss, wenn wir Mittagessen mit meiner Mutter und meinem Opa essen... also komm ich nicht drum rum...

hmm... also, so leid es mir tut, ich kann dir nichts von Fortschritten berichten, denn momentan ist die Forumssonne total Kraftlos und lässt alles über sich passieren, über sich ergehen... ich weiß, das ist total scheiße aber ich.. naja... ich hab mich doch schon irgenwie, irgenwo aufgegeben... ich weiß, ich weiß, kämpfen, kämpfen, kämpfen... doch wenn man Kraftlos ist und keine Strahlen mehr an sich hat, ist es verdammt schwer, einfach verdammt schwer...

Oh man, das kommt mir total bekannt vor, einfach keinen Hunger haben oder dann naja, Heißhunger kann man bei mir nicht sagen, ich hab in den vielen vielen Jahren meiner Essstörung fast keinen FA gehabt...

ich habs heute wieder gesehen... mein Hungergefühl ist total weg.... war vll auch ein Grund dazu, weil ich heute bis um acht Uhr abgelenkt war....

ich wünsche dir verdammt viel Kraft für deinen Ausstieg und ich bin sicher, wenn du den Willen hast, das du das auch schafftst!!! ich wünsch dir alles alles gute!!!!!

*fühl dich mal lieb in den Arm genommen*

Re: Ausstieg: Erste Mahlzeiten

#3
Naja, oft halte ich das Gefühl nicht aus und es landet mal wieder was im Klo :x

Aber ich habe es auch ein paar Mal geschafft, es nicht zu tun.

Aber nur mit viel Ablenkung... Hauptsache, die Zeit verging und das schlimme Gefühl schwindete...
Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.

.Descartes.

Re: Ausstieg: Erste Mahlzeiten

#4
Hi Sun!
Ich danke dir schon Mal herzlich für deine Antwort. Wie gesagt.. das Gefühl nach einer Mahlzeit, ich schaff es nicht das auszuhalten.. auch Ablenkung klappt meistens nicht weil ich dann so deprimiert, kraft- und mutlos bin.. Aber danke. Ich wünsche mir den Ausstieg wirklich sehr und bin froh, wenn ich dann Mal von jemandem höre ders geschafft hat.
Wünsch dir, dass du auch bald wieder die Kraft hast, den Ausstieg zu versuchen.

Drück dich zurück und gute Nacht!

Re: Ausstieg: Erste Mahlzeiten

#5
achja, da fällt mir ein, doch ich hab es schon mal gemacht, also nicht das Essen wieder verschwinden lassen, aber nur weil ich keine andre Möglichkeit hatte... ich war 30 Tage (eigentlich viel viel länger) im Krankenhaus und ich hab nicht aufstehen dürfen.... und da ist mir keine andre Wahl geblieben... ich hab zwar nicht viel gegessen, aber das was ich gegessen habe, das ist drinn geblieben und wie erstaunlich, mein Bauch war zwar meeeega dick!! aber ich hab abgenommen... also man sieht auch, das, wenn man regelmäßig isst (auch wenns nur kleine Mahlzeiten sind) der Körper stellt sich ein... vll ist es auch ein Grund gewesen, das ich vll Wasser im Körper hatte von dem ständigen k* gehen und das ist dann irgendwie verschwunden... keine ahnung, kenn mich da zu wenig aus...

und das ist auch ein Grund, warum ich wieder ins KH will und nochmal Op werden will...

oh man hört sich das scheiße an... sorry....

gute nacht!!!

Re: Ausstieg: Erste Mahlzeiten

#7
Hallo Faulty,

wollte dir eigentlich schon längst antworten....leider ließ es die Zeit nicht so zu. Auf ein Neues:

Ich bin momentan gerade dabei "gesund" zu werden, jedenfalls steck ich gerade meine ganze Kraft da rein. Bin mittlerweile seit 14 Tagen Kotzfrei-und stolz drauf. Ich hab deshalb auch nicht sonderlich viel zugenommen, für mich ok.

Klar ist es anfangs wirklich unerträglich, was im Bauch zu haben-ständiges "ich bin satt"-Gefühl....aber es ist wichtig auf deinen Körper zu achten, auf ihn zu hören. Du brauchst das Essen, es gibt die Kraft und Energie. Aller Anfang ist schwer, auch ich hab inzwischen schon 10 mal ans aufgeben gedacht, aber ich ziehs durch.

Ich wünsch dir viel Glück beim gesund werden und alles Liebe für deine Zukunft!

Bye

happy

Re: Ausstieg: Erste Mahlzeiten

#8
Hallo Faulty!
Ich versuch solchen negativen Gefühlen entgegen zu reden, also innerlich. Wenn du hunger hast bedeutet das ja nur das dein Körper Nährstoffe braucht die er dann auch verwertet. Davon nimmst du dann auch nicht zu. Wenn man sich sowas immer wieder sagt, ist es leichter. Ansonsten kann ich wirklich nur sagen, dass man diesen Zustand aushalten muss, damit man die Angst davor verliert. Wenn du deinen Ängsten ins gesicht schaust dann werden sie weniger bedrohlich.
Was die regelmäßigen Mahlzeiten angeht, hilfts nur sich feste Zeiten zu setzen und zu diesen dann auch zu Essen. Also morgens, mittags und abends, auch wenn du keinen hunger hast. Es ist ja krankheitsbedingt das viele kein Hunger gefühl mehr spüren was aber nicht bedeutet, dass der Körper keinen hunger hat. Der meldet sich dann von ganz alleine nach einiger Zeit wieder.

Re: Ausstieg: Erste Mahlzeiten

#9
Das schwierigste ist mit Sicherheit das Gefühl auszuhalten. Es ist nicht leicht das hat eh keiner jemals gesagt. Nach etwa einer halben Stunde wird es vom Gefühl her ein bisschen besser und es ist wichtig nicht aufzugeben. DAs bedeutet auch das du dir Zeit für dich nehmen musst und rein horchen warum es gerade dazu gekommen ist.

LG nudel

Re: Ausstieg: Erste Mahlzeiten

#10
hey ihr lieben!
Vielen Dank erst Mal für eure Antworten. Es tut unheimlich gut zu hören, dass es möglich ist, darüber hinwegzukommen. Aber der Anfang ist so hart! Sich etwas runterzuwürgen auch wenn man keinen Hunger hat :roll: @happy: Wow!!! 14 Tage!! Du darfst wirklich stolz sein. Wie gehts dir damit? Bist du nie nervös und genervt? Hat jemand von euch je einen Essplan erstellt? Ich wollte das heute in Angriff nehmen, aber ich weiss nicht wie zuverlässig die Kalorienangaben im Internet sind.. was ich wirklich brauche um gesund zu bleiben ohne zuviel zuzunehmen... bin euch dankbar für Tipps!

Re: Ausstieg: Erste Mahlzeiten

#11
Ich geb dir einen Tipp: Hol dir eine ernährungsberaterin, die soll dir einen Essensplan erstellen.

Eine gute Freundin von mir macht das beruflich, aus diesem Grund hilft mir so ein Ernährungsplan sehr und ich kann sie immer anrufen wenn ich fragen hab.

Vielleicht wäre das was für dich?


Klar gibts Tage da gehts mit Hundeelend und ich würde am liebsten den ganzen Tag k*

aber es bedarf viel Disziplin das durchzustehen, wie gesagt ich hab selbst erst 2 Wochen....

Denk daran, immer ein Tag nach dem anderen, das wird shcon. Kannst mir auch eine PN schicken wenn du Fragen hast oder reden magst

Re: Ausstieg: Erste Mahlzeiten

#12
Hallo Faulty,

ehrlich gesagt half es mir anfangs kleine Portionen (also weniger als andere Leute essen würden) zu essen. Dadurch hatte ich nicht das Gefühl vollgefressen zu sein, also war es etwas leichter das ganze nicht wieder auszuk*. Ausserdem hat man damit etwas im Magen was der Körper verwerten kann. Da uns in der Klinik ja ohnehin normalgroße Portionen vorgesetzt wurden, war es relativ leicht einzuschätzen. Mit klein meine ich nun aber nicht je einen Apfel in der Früh, zu Mittag und am Abend... Im Prinzip habe ich einfach von allem etwas stehen gelassen. Zum einen, weil es mir das Gefühl vermittelt hat wenig gegessen zu haben, zum anderen weil ich bis dahin praktisch alles gegessen habe was ich in die Finger bekommen konnte und ich so gelernt habe, dass man auch Sachen stehen lassen/wegwerfen darf. Die Portionen habe ich dann konstant vergrößert. Heute esse ich zu den Hauptmahlzeiten oft mehr als andere und ich bin trotzdem immer im Idealgewicht. Mit einem Essensplan habe ich mich nie herumgeschlagen, weil ich einfach zu inkonsequent bin und ich das essen möchte worauf ich Lust habe und nicht was mir der Plan vorschreibt. Nichtsdestotrotz hilft es manchen Leuten :)

LG
"It's in our country's interests to find those who would do harm to us and get them out of harm's way."

Re: Ausstieg: Erste Mahlzeiten

#13
Hey du,

Ja, dieses schlechte Gefühl nach dem Essen kenne ich auch nur zu gut.
Was mir da wirklich hilft: Ablenkung!
Mache doch einen Spaziergang draußen an der fischen Luft, dann bist du auch gleich erstmal weg vom Klo...
Und nach einer Weile geht es dann mit dem Völlegefühl auch wieder und man ist stolz, es geschafft zu haben.

Zu dem Essplan: Ihc würde dir auch raten, dir da von einer Ernährungsberaterin helfen zu lassen! So hat man einfach am besten die Garantie, dass man genug und das richtige isst. Außerdem neigt man leict dazu, wieder zu wenig einzuplanen, wodurch es dann natürlich wieder zu FA´s kommen kann ...

Naja, Alles gute und viel Kraft!
Kurz und schmerzlos. Punkt.

Re: Ausstieg: Erste Mahlzeiten

#14
Vielen Dank wieder einmal für die lieben Antworten :wink: Hab mir grad heute eine Ernährungsberaterin empfehlen lassen, da ich - wie schon gesagt - selber einfach zu unsicher bin. Das mit den kleinen Mengen könnte mir sehr helfen, so überstehe ich auch die Arbeitstage, immer ein bisschen. Aber ich komm mir dann gleich doof vor, weil ich "dauern" am mampfen bin.. Ich hoffe, die Dame hat bald Zeit für mich! Das mit dem spazieren ist so eine Sache.. ich bin nach dem Essen, vor allem nach warmen Portionen immer sehr geschwächt, träge und müde. Kennt ihr das auch? Muss dann gleich pennen gehen.
Heute hats mich wieder mal voll verschleudert. :cry: Hoffe, dass ich morgen die Arbeit körperlich überstehe und wie gesagt - bald zur Ernährungsberatung kann. Also: Auf ein neues, morgen wird Tag 1!!!!!!!

Re: Ausstieg: Erste Mahlzeiten

#15
Hey,

Ich weiß genau wie du dich fühlst.
Ich war ja selber fast 2 Jahre "krank"...
Als ich nach einem Tag aus der Klinik wiederkam, hatte abgebrochen...
War es für mich klar das ich das nicht mehr wollte...
Diese ganzen Eindrücke da haben mich fertig gemacht, es hat bei mir KLICK gemacht...
Ich denke auch das, die disziplin die ich immer mit meinem gewicht und die kontrolle die ich in allem hatte bzw haben wollte half mir nachher...
Ich ging also nachhause,und überlegte wie ich das anging...
Mir hats geholfen die ersten paar Wochen nach plan zu essen,uhrzeiten,und zwichenmahlzeiten...
Habs mir die 2Tage in der Klinik abgeguckt...
Das half mri persönlich sehr...ich war auch an einem Punkt wo es nichts mehr ging, auich wenn ich nicht lange dabei war, lebte ich das ziemlich extrem aus...
und ich hatte keine kraft mehr und wollte auch net mehr...
Ich wusste das ich das nicht mehr wollte und konnte, es war nur die angst vorm zunehmen...
Ich hab mich auch viel mit dem essen beschäftigt, auf positive weise...
Ich habs mir hübsch gemacht, den tisch gedeckt, mit meiner oma imme rzzusammen gegessen, neue rezepte gesucht selber für mich udn sie gekocht.
Ich freute mich wirklich wieder zu essen und zur normalität zurück zu kehren.
Und auch wenns mal Situationen gab wo ich dachte "scheisse jetzt hättest du das gemacht, oh ne ich werd dick...wie auch immer hab ichmir gesgat "NEIN, EINMAL IS EINMAL zuviel!"
Und ich denk das muss man erstmal merken.
Und jetzt wo ich auhc körperlich wieder besser kann, kann ich auch wieder sport machen.
Ich baue auch dieses druck den ich psyschich damals hatte mit joggen ab!
Einfach den hund genommen in den wald und weg, und sich den stress von der seele rennen =)das hilft mir auch sehr, und siehe da ich bin 7monate clean.

Ich wünsch dir viel glück, du schaffst dass schon =)
Bild
"Sie laufen so schnell! Sie berühren überhaupt nicht die Erde beim Laufen”.