plexi

#1
edit: mein eintrag hört sich so an, als wäre ich total abgeklärt, aber das stimmt nicht. bin aber zu faul ihn nochmal zu schreiben darum das edit zum Zurechtrücken :-)

hallo,
Also, ich bin ne neue... Anfang 20, meine 2. bulimische Phase
Und sonst? Hm.

Im Moment bin ich gerade erstaunt, wie oft sich hier neue Leute anmelden.
Klar, ich weiß, dass Bulimie keine *seltene* Krankheit ist, aber trotzdem ist es bizarr auf Betroffene zu treffen. So wie wenn man in der UBahn ein Mädchen sieht, mit den gleichen angeätzten roten Fingerknöcheln.

Hm, meine B-Geschichte zur Intro möchte ich eigentlich (noch) nicht abgeben.
Seit ein paar Wochen bin ich wieder auf dem Weg der Besserung, vorher hätt ich gar nicht den Mut gehabt mich hier anzumelden und überhaupt zuzugeben dass ich n Problem hab.
Das ich nicht gesund bin, wusste ich schon, aber zeigen konnte ichs nicht. War zu sehr damit beschäftigt mein Verhalten zu verstecken. *Wissen* tuts aus meiner Umgebung immer noch niemand... Vor meiner Familie u freunden zuzugegen, dass ich B. hab ist für mich unmöglich. Einerseits weil ich mich schäme, und andererseits aus Rücksicht auf sie, weil sie nichts tun können um mir zu helfen. Sie wissen dass ich an Depressionen leide und das ist für sie alle schon unerträglich, weil sie mir eben nur sehr bedingt helfen können.


das reicht für heute,
good luck

Re: plexi

#2
Herzlich Willkommen :D
Klar, ich weiß, dass Bulimie keine *seltene* Krankheit ist, aber trotzdem ist es bizarr auf Betroffene zu treffen. So wie wenn man in der UBahn ein Mädchen sieht, mit den gleichen angeätzten roten Fingerknöcheln.
Ja, ist es auch nicht. Ich dachte auch immer: "Ach komm, so viele können doch nicht daran leiden, oder?..." Bis ich dann erfuhr, wie viele an meiner Schule allein schon essgestört waren/wurden... Und wie viele ich in meiner Selbsthilfegruppe kennenlernte :shock:
Anfang 20, meine 2. bulimische Phase
Wann war denn die 1. Phase? Wie lang ging sie? Wie hast du da den Abstieg dann geschaft, raus aus der B*?

Bist du in Therapie wegen den Depressionen?

LG
Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.

.Descartes.

Re: plexi

#3
danke :-)

ich such mir gerade ne neue Therapeutin. also momentan ohne thera. "Momentan" ist auch schon länger...

Begonnen hab ich mit 14. 3 Jahre lang - im vergleich zu später...- mit längeren Pausen dazwischen. Mit 17 wurde es immer schlimmer (täglich, mehrmals...) bis ich dann mal nach dem Kotzen voller Erbrochenem war und den Gedanken darin nicht weg geschoben hab sondern begriffen hab welchen Wahnsinn ich mir antu. Ich hab mit Sport begonnen u nen Thera gesucht.
Dem ich aber nichts von meiner Krankheit erzählt hab... Weil ich ja fix geglaubt hab: "Das hast du gemacht, weil du ein Teenager warst" Also war ich da wegen Depression in Behandlung.
Mit Ende 20 hab dann wieder begonnen zu kotzen und weil ich meinem Thera das nicht sagen konnte, wollte ich Thera wechseln u ging nicht mehr hin. Dann hab ich einige Zeit mal tiefer mal weniger tief drin gesteckt, bis ich seit Sommer 2007 wieder ganz drinnen gefangen war.
Und jetzt reichts. Von Weihnachten bis April hatte ich 2 mal Gastritis, mit meiner Ausbildung gehts bergab und ich vergeude mein Leben mit Kotzen. Das ist der momentane Gedanke dermich weg hält. Und so gehe ich nächste Woche zu ner Therapeutin, für die ich schon einen Notizzettel geschrieben habe, damit ich nicht wieder alles "vergesse"...

Kurzfassung: 1.Phase 14- Ende17, weg davon durch "kotzen hilft nicht", Sport u Thera
Depri-Behandlung: noch nicht

Re: plexi

#4
Also das wikirlich viele daran leiden, ist echt unglaublich Ich weiß zB erst seit kurzen dass es überhaupt Selbsthilfegruppen oder Gruppentherapien gibt, also dass mehrere Leute an einem ort krank sind....

In meiner Schule gabs mal nen gesunde Ernährungs-Workshop für die Mädchen und sehr viele haben dagegen geätzt (ich auch...)
Eigentlich war das ein getartner Essstörungs-Workshop - natürlich nur für Mädchen. Also schätz ich mal das auch in meiner Schule mehrere Fälle bekannt waren...

Re: plexi

#5
ich such mir gerade ne neue Therapeutin. also momentan ohne thera. "Momentan" ist auch schon länger...
heyyy supiiii :D

Was ist das dann für ein Therapeut? Einer für deine Depressionen oder für die ES?

Wie geht dein Umfeld mit der Erkrankung um?

Und jaaa... es sind total viele betroffen. Manchen sieht man es echt nicht an. Wenn man Statistiken glaubt, müssten an meiner Schule um die 100 Leute von B* betroffen gewesen sein :roll:
Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.

.Descartes.

Re: plexi

#6
Ja Betroffen sind sehr viele, ich bin immer wieder geschockt wenn ich einen Fall mitbekommen und in meinem Bekanntenkreis sind das erstaunlicher Weise sehr viele..

Schön das du dich angemeldet hast :)

Solche Notizzetteln find ich übrigens total gut, Ich mach das jetzt auch immer wieder ich hab nämlich nur all 2-3 WOchen EInzeltherapie und da vergess ich auch auch immer die Hälfte wenn ich es nicht aufschreibe, oder finde es nicht so wichtig nachdem es schon ein WOche her ist oder so, dabei ist es oft doch von großer BEdeutung..

Lg Kleiner Stern
Es ist nicht genug zu wissen - man muss auch anwenden.
Es ist nicht genug zu wollen - man muss auch tun.

Re: plexi

#7
@ kleiner Stern
Ich glaube sogar, dass die wichtigsten Sachen sonst sofort wieder ins Unbewusste versinken... zB Trigger, gedankenabläufe

@CoCoRiCo
die thrapeutin macht klientenzentrierte psychothera u hat als schwerpunkte ES, Depression... also wenn wir uns verstehen, gute vorrausssetzungen
meine umgebung
Momentan ist es eigentlich so, dass meine Familie u Freunde wissen, das mit mir was nicht stimmt, aber niemand was. Ich blocke ab. Und weil ich so gehandelt habe, als wäre ich böse auf sie, haben sie sich etwas zurückgezogen. Aber das wird langsam auch wieder besser u die beziehung zu meinen freunden wird auch wieder besser.
Und wenn ich dann mal wieder nicht jeden Tag an meine ES denken muss, und auch wieder mehr Vertrauen in mich habe, sage ich s meinen Freunden. Weil momentan pack ich ne negative Reakation noch nicht.
Uni ist schwierig. Wie erklärt man Leuten, denen man völlig egal ist, dass man miserable Leistungen bringt; weil man psychisch krank ist?

Re: plexi

#8
verstehe ich das richtig? Du glaubst, dass eine negative Reaktion kommen würde, würdest du dich jemanden anvertrauen?

Naja... es ist nur Spekulation von mir... Aber: Hast du das Vertrauen in andere Menschen verloren oder wieso denkst du, dass dir andere mit einer "falschen" Reaktion kommen würden?

Liebe Grüsse :wink:
Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.

.Descartes.

Re: plexi

#9
Die falsche Reaktion ist ja eigentlich eine die normal, richtig und angebracht ist, aber wich will die eben nicht:

ich glaub, dass sie nicht denken "die macht das schon seit jahren, ist doof, aber die nächste zeit wird sie auch noch überleben" sondern eher "oh mein gott, sie stirbt sicher dran, hat das ihr ganzes leben lang, und ich bin ne beschissene Freundin" . UND das pack ich nicht. ICH würde mir auch sorgen um jemanden machen, der ne ES hat. Ist ja die normale Reaktion, aber ich will sie nicht damit belasten. Dass das von meiner Seite aus scheiße ist, und für sie bedeutet dass ich ihnen nicht vertraue, weiß ich, drum sag ich s ja bald.
Aber ich mags nicht, dass sich jemand um mich Sorgen macht. (Obwohls wohl angebracht wär)