eine neue Kämpfende gegen die Essstörung

#1
Hallo.
Ich bin 19 Jahre alt und habe ca. seit dem 10. Lebensjahr ein krankes Essverhalten.
Angefangen hat es damit, dass ich nach der Schule erst einmal die Küche ordentlich geleert hab und mich mit viel viel viel ungesundem Essen vor den fernseher geknallt habe....das meist bis abends.
Ich hatte viele Kindheitsprobleme, wurde gemobbt, belächelt, nicht verstanden, nicht ernstgenommen...weder von Familie noch Gleichaltrigen. Ich habe viel geheult, aber nie was gesagt...alles in mich reingefressen. Ich hatte auch sehr viel Angst vor Essen in Gesellschaft. Angst, alles aufessen zu müssen.
Das entwickelte sich dann so weiter bis ich gemerkt habe, dass ich unglaublich zunehme. Da ging die Essstörung dann so richtig los.
Ich hab mich noch nie mit Absicht übergeben, aber hatte große Fressanfälle, die sich im Laufe der Zeit verschlimmerten. Diese FA's hab ich immer versucht, mit hungern und viel Sport wieder auszugleichen bis zum nächsten Anfall.

Ich bin dann später zu einer Psychologin wegen Sozialer Phobie...die hat aber noch lange nicht die Essstörung beseitigt, mir aber das Leben etwas erleichtert.

Nach dem Abi bin ich dann aus Verzweiflung zu einer psychologischen Beraterin wegen Essstörung und mit ihr arbeite ich nun an meinen Problemen. Demnächst möchte ich mich auch noch um eine tiefenpsychologische Therapie kümmern, die meine Kindheit etwas in Ordnung bringen soll.

Meine Beraterin meinte, ich leide unter einer Art Bulimie. Ich erbreche das Essen zwar nicht, aber ich versuche krampfhaft, alles wieder auszugleichen, egal wie ungesund die maßnahmen sind. (Ich habe in meinem Zimmer auch abnehmpillen, sättigungskapseln, Appetitzügler stehen..)

Inzwischen hab ich der Krankheit den Kampf angesagt. Ich habe auch schon ein paar Fortschritte gemacht. Mein Gewicht liegt noch im Normalbereich, aber das letzte halbe Jahr hab ich **kg zugenommen, was mich schon sehr erschreckt....so kann es nicht weitergehen.

Ich find dieses Forum sehr aufbauend und hilfreich...hier findet man echt super Tipps.
Zuletzt geändert von Caruso am Mo Mai 25, 2009 14:12, insgesamt 1-mal geändert.

Re: eine neue Kämpfende gegen die Essstörung

#3
Oh hallo :-)

Ich studiere inzwischen schon im zweiten Semester. Die ES ist dadurch aber nicht besser geworden, sondern schlimmer, obwohl es mir mit den neuen Menschen um mich viel besser geht.

Ich studiere übrigens Gartenbau ;-)
Ja das Forum motiviert mich zu kämpfen.
Heute ist der dritte Tag ohne FA. Ich gönne mir derzeit sogar täglich einwas richtig großes Süßes...es funktioniert ganz gut....nur leider wünsch ich mir manchmal doch, dass es nicht soviele Kalorien wären, die ich mir da an Süßes zuführe...aber erlauben heißt auch mal, mehr kalorien erlauben...daran arbeite ich

Re: eine neue Kämpfende gegen die Essstörung

#6
Hey danke für eure Antworten...

Ich habe hier durch das Forum gelernt, sich erstmal um das krankhafte Verhalten zu kümmern, statt auf die Figur zu achten. Das ist das schwerste, aber ich merke eben, dass ich nicht beides zur gleichen Zeit in Ordnung bringen kann, da ich zunehme, wenn das so weitergeht.

Mein Ziel ist es:

- normal Essen! Das heißt ein gutes Maß finden zwischen ungesunder und gesunder Nahrung. Satt essen und essen, wenn ich Hunger habe...ich hab sehr oft Hunger (was mich auch ziemlich nervt), aber ich werde einfach essen, wenn ich hungrig bin...egal ob das alle zwei Stunden ist oder 5 Stunden, egal ob Mittagessenzeit ist oder nicht.
Gestern bestand mein Tag aus 7 Mahlzeiten und es war ok. Ich frage mich nur, ob sich mein Magen an die großen Mengen der FA gewöhnt hat und deshalb ein so unangenehmes Gefühl sendet, was wie "Hunger" wirkt, aber wohlmöglich gar kein Schrei nach Nährstoffen ist. Das weiß ich eben nicht :-( Einen guten Stoffwechsel hab ich sicherlich nicht mehr. Ich weiß auch nicht, wie ich meinen Stoffwechsel wieder aufpeppen kann. Meist esse ich ja sehr sehr gesund und ausgewogen.

Meistens esse ich den einen Tag total gesund und fettarm und und und...andere Tage sind dann genau das Gegenteil..deshalb möchte ich die Mitte finden.

Re: eine neue Kämpfende gegen die Essstörung

#7
hey, warmes herz!

du klingst so kalorien-fixiert.
denkst du, dein körper zählt die und wenn das so und so viel waren, dann setzt er das in fett um?
die einzige, die die kalorien zählt, bist du mit deinem verstand. dem körper ist es doch egal, obs jetzt mal X mehr waren als gestern - was für ihn zählt, sind die ganzen guten inhalte! vitamine, nährstoffe, mineralstoffe, spurenelemente, fette, kohlenhydrate, proteine!

und es ist eh gut, wenn du öfter mal was kleines isst, damit vermeidest du heißhunger.
dein stoffwechsel regeneriert sich von allein wieder, wenn du ihm nicht zu wenig nahrung zuführst!!