Hi alle zusammen,

ich habe mich heute hier angemeldet und möchte mich auch kurz vorstellen.

Meine Eltern haben sich als ich 8 war geschieden, leider sehr heftig, und mein Bruder und ich kamen zu meiner Mutter.
Unseren Vater durften wir nicht mehr sehen.
1 Jahr nach der Scheidung hatte meine Mutter einen neuen Freund,
2,5 Jahre später hatte ich einen "Stiefvater" und
4 Jahre später bekam ich eine kleine Schwester...
Irgendwie glaube ich, dass ich deshalb in diese Geschichte reingerutscht bin. Ich musste mich mit 12 schon um meinen Bruder kümmern, meine Eltern waren immer schlecht drauf und gereizt weil meine Schwester viel geschrien hat und - natürlich -
nachts nicht geschlafen und das haben sie mehr oder weniger an uns rausgelassen
Mein Bruder kam immer zu mir...aber zu wem konnte ich gehn?

Soweit ich mich erinnere, hatte ich schon mit 12,13 Jahren ein gestörtes Essverhalten, hab das damals aber noch nicht
so wahrgenommen. Es war aber auch nicht Magersucht oder Bulimie, sondern einfach nur...naja, nicht normal.

Jedenfalls hat es dann im Mai letztes Jahr oder so mit Bulimie angefangen, ich hab es aber nicht gemerkt.
Mir war nach dem Essen schlecht und ich musste mich halt übergeben. Wen wundert's? Meine beste Freundin sollte sitzenbleiben, meine Eltern wollten, dass ich mit Führerschein anfange, ich war mit mir unzufrieden, weil ich eine Diät nicht geschafft habe und und und. Ich war total gestresst. Und ich dachte, mir schlägt der Stress auf den Magen, weil ich eben so viel gegessen habe...
Tja, im Herbst kam ich dann darauf, dass das jetzt schon ein halbes Jahr so geht, ich hab mit meiner Freundin darüber geredet und dann wirklich alles gegeben, um damit aufzuhören.
Ich hab immer weniger **k**z* und im März lag es dann bei ca. 1 Mal in 2 Wochen. Mich hat das ganze aber so gestresst, weil ich dadurch ja zunahm, dass ich manchmal glaube ich echt mehr als vorher gegessen habe.
Dann sind wir ins Schullandheim und ich hab gemerkt, dass eine Bulimie hab. Das hat mich iwie angespornt oder so...
Ich habs noch einpaar Tage durchgehalten, aber als dann eine Freundin meiner Mutter mich fragte, ob ich
meine neue Hose gekauft hätte weil ich keine andere mehr hatte, in die ich reinpasste, war es mit meiner Geduld am Ende
und seit 2-3 Wochen bin ich wieder dabei

Ich möchte es ja ändern, aber ich weiß nicht wie...deshalb bin ich hier

hey faraway,

ein herzlich willkommen hier (das ich das jetzt auch mal schreiben darf )

ich kann mir vorstellen wie allein du dich gefühlt hattest, als du deine bedürfnisse zurückstecken musstest.
es ist ziemlich hart in die erwachsenenrolle schlüpfen zu müssen, obwohl man selbst noch ein kind ist...
und vorallem dann wenn darauf keine rücksicht genommen wurde.
leider kann ma diese zeit nicht zurückdrehen und ändern...du musst versuchen nach vorne zu schauen (ich weiß, das ist leicht gesagt )
das die freundin deiner mutter so unsensibel war und diese bemerkung gemacht hat, ist für dich als b-kerin ziemlich verletzend und kann dich schnell in die alten muster zurückwerfen!!
ABER du, der erste schritt ist ja hiermit getan...du weißt, dass du hilfe brauchst und hast dein problem erkannt.
sei auch stolz darauf, dass du einen versuch in die richtige richtung gestartet hast, auch wenn du glaubst wieder mittendrin zu sein... du hast den willen dazu...es ist schwer, aber machbar.

du warst schon mutig und hast es deiner freundin erzählt....hast du schon mal an eine beratungsstelle gedacht?....vllt. wird es dir schwer fallen hinzugehen, aber deine freundin würde dir vllt. auch zur seite stehen wollen/können, oder?
weiß jemand aus deiner familie von deiner ES?

viel liebe grüße lea

Hi Lea,

nein, ich war bis jetzt noch bei keiner Beratungsstelle. Ich trau mich das einfach nicht.
Meine Freundin hat mich auch schon gefragt ob wir da zusammen hingehen sollen, aber ich habe
Angst, dass meine Eltern dann mitkriegen, dass ich eine ES habe.
Eigentlich will ich schon zu einer Beratungsstelle oder einem Therapeuten gehen, weil mich das alles so mitnimmt,
das kennst du ja auch... Am schlimmsten finde ich dieses vom-einen-in-den-anderen-Tag-leben. Ich finde, ich bin einfach nicht mehr der gleiche Mensch, meine Freunde kommen immer zu mir wenn sie etwas bedrückt, und ich war für sie da,
jetzt bin ich das zwar auch noch, aber irgendwie...nicht so ganz. Ich ziehe mich zurück, weil ich nicht mehr kann.
Und das macht eigentlich alles nur noch viel schlimmer...

Wie ist es bei dir? Warst du in einer Beratungsstelle? Ich muss mal bei dir schauen (wo du dich vorgestellt hast)

Liebe Grüße und danke für deine Antwort,
Faraway

hi,

ja, ich kann dich zu gut verstehen
erkenne mich in deinen gefühlen wieder!!

ich finde es super, dass deine "direkte" freundin, dich zu der baratung begleiten würde.
dann hättest du jemanden, der für dich da ist, falls du dir unsicher wirst.
sie kann dir mut zusprechen und dir kraft geben.
und dass sie so direkt ist, wäre für dich zum teil auch eine große hilfe,
weil sie dich dann manches etwas klarer sehen lässt, meinst du nicht?
warum hast du angst davor es deinen eltern zu sagen?
deine eltern sind verantwortlich für dich...sie werden dir helfen und
dich unterstützen (, oder?)
faraway, du bist noch so jung und noch nicht so lange in der bulimie drin,
bitte bitte lass es nicht zu, dass es weitere schwere jahre werden.
es wird nicht besser, sondern schlimmer je eher du dir hilfe holst, desto besser...
und du hast es schon geschafft dich deiner bulimie zu entreißen
und das sind ansätze dafür, dass du es kannst...
du musst "nur" versuchen zu lernen an diesen emotionalen tiefs und den situationen,
die dich runterziehen, zu arbeiten und dafür brauchst du professionelle hilfe,
was du selbst durch den rückfall erkannt hast, der dich schnell wieder in das
alte muster hat fallen lassen

glaub mir, ich stecke da schon eine weile drin und weiß, es wird nur noch schlimmer
es wird dich viel kraft und überwindung kosten, aber bitte hol dir jetzt hilfe...

liebe grüße lea

p.s:
du hattest ja auch geschrieben, dass deine freundin dich direkt auf bulimie angesprochen hatte,
da frage ich mich wie sie darauf kam? es hätten doch tausend gründe hinterstecken können...
oder wusste sie von deinem gestörten verhältnis zum essen, das du schon seit deinem 12/13 lebensjahr hast?

Ich weiß auch nicht so genau. Ich habe sie das auch schon gefragt, ich meine, wie sollte sie darauf kommen???
Ich hab in der Schule ganz normal gegessen, dachte ich, aber eben kein Brot mehr oder so, nur Gemüse und Obst, weil
mit so Brot, Brezel, etc. hats nicht so gut geklappt. Da dachte ich immer ich muss mich übergeben. Kennst du das?
Ich dachte, das ist ja nicht schlimm, weil das viele machen, aber das war dann so der Anlass, dass mal darüber gesprochen wurde, ob ich magersüchtig bin (das war aber 2,3 Monate bevor sie mich angesprochen hat) (und das hab ich nicht mitgekriegt) und als ich dann aber nicht abnahm, war das fast schon wieder vergessen.
Als ich dann sagte, ich denke nach wegen dem ganzren Schulstress usw. hat sie das mit ihrer magersüchtigen Freundin verbunden und mit dem anderen Vesper und ja, dann hat sies gesagt. Aber sie dachte damals nicht wirklich, dass ich ja sage
oder rot werde oder so. Sie dachte es sei was mit meiner Familie...

Ich glaube, du hast recht, ich sollte wirklich was machen. Ich will auch nicht, dass es schlimmer wird.
Aber kann ich da nicht auch iwas machen, wo es niemand merkt?
Achja, warum ich nicht will, dass meine Eltern es wissen... Das ist schwer zu sagen. Ich schäme mich dafür.
Und ich möchte meine Mutter auf keinen Fall enttäuschen, sie ist so ein lieber Mensch und ich glaube auch sie wäre ein Stück weit sauer, weil sie es auf ihre Erziehung zurückführen würde. Bestimmt denkt sie dann, ich sei voll undankbar usw. obwohl ich ja auch nicht wirklich was dafür kann.
Und meinem "Vater" will ich es nicht sagen, weil ich ihn...nicht wirklich akzeptiere...ich will nicht, dass er etwas von mir weiß...ich trau ihm auch nicht, er erzählt alles immer jedem...sowas mag ich nicht. Ich weiß nicht, wie ich das beschreiben kann, es ist ganz komisch...Wir wohnen unterm selben Dach aber reden kaum miteinander und wenn wir nett zueinander sind, ist das wie in so nem Schauspiel, jeder denkt "lass mich und verzieh dich" aber beide lächeln und fragen den anderen wie sein Tag war...
Es ist ein bisschen wie bei deiner Familie, glaube ich, nur dass es bei uns nach aussen hin so ist, dass wir kein nettes Wort wechseln, wenn andere Verwandte dabei sind, dann zieht er über mich her... Bei Bekannten sind wir dann aber wieder nett.

lg Faraway

meinst du mit "übergeben" gewollt, weil du ein schlechtes gewissen hattest oder kam es einfach so hoch? ich kenne das mit dem schlechten gewissen, aber ich habe nie woanders als zuhause über der kloschüssel gehangen. habe so wie du in der schule nur "gesundes" gegessen ...anders kannte man es nicht von mir, als mich "gesund" zu ernähren, das klingt ziemlich paradox...das mit der bulimie ist echt schlimm, denn wenn man essgestört ist dann muss man mager aussehen, damit das thema "essproblem" nicht übersehen wird...als b-ker nimmt man ja nicht unbedingt ab, also nicht so viel, dass sich andere sorgen! ich finde es aber gut, dass deine freundin so aufmerksam ist...

was hilfe holen betrifft, bin ich leider kein vorbild, aber du hast deine eltern, deine freundin, die dir zur seite stehen...wie gesagt du bist noch nicht solange drin und du könntest gearde noch die kurve kriegen, kleines!!!
ich kann auch nicht darüber reden, aber glaub mir, danach wird alles leichter (das hast du mir auch geshrieben!!)
ja, deine mutter wäre enttäuscht, aber auch nur darüber, dass sie nichts bemerkt hat und sie würde doch auch wollen,dass es dir gut geht. schau mal du hast zum glück jetzt schon begriffen, dass du etwas ändern musst, dann geh noch ein schritt weiter und red mit deiner mutter! wenn du es nicht jetzt tust, wirst du es später bereuen, diesen schritt nicht gemacht zu haben. ich wünschte ich hätte meine ernste lage auch schon viel viel früher erkannt, aber das habe ich nicht und du schon, bitte, achte auf dich und deine gesundheit und tu was dagegen, auch wenn dir diese ganzen gefühle im weg stehen....red mit deiner mutter und sag ihr, dass du nicht willst, dass dein stiefvater, irgendwas davon weiß und sie wird dich mit sicherheit verstehen!!
hör auf deinen verstand und nicht auf deine gefühle...

liebe grüße lea

Naja, egtl. schon gewollt übergeben. Das ist bei mir sozusagen "eingespeichert", wenn ich Brot oder Kekse, Schokolade & Co. esse, ist es "ein Muss" sich zu übergeben...ich weiß ja nicht wie es ist, wenn ich nur 1 Scheibe Brot esse...
Ich denke, das hängt aber schon auch mit dem schlechten Gewissen zusammen, weil wenn ich die ganze Zeit dann denke,...
Oder was wäre wenn ich dann einen FA bekäme?

Denkst du egtl. machmal, dass die Bulimie dich geprägt hat? Ich meine, du hast das jetzt ja schon lange...

lg Faraway

hi faraway,

ich hoffe dir geht es gut!!!
wie waren deine letzten tage?

ich bin mir nicht so sicher, ob die bulimie mich geprägt hat...aber ich denke, ich wäre heute nicht die, die ich bin. auch ohne die bulimie, würden die probleme meiner eltern existieren, aber ich wünschte damals hätte ich einen "gesünderen" weg gefunden, um mit den problemen zurecht zu kommen...wie hätte ich alles sonst verarbeitet. wer wäre ich ohne die bulimie? aber durch die bulimie musste ich viel lügen...aber das musste ich auch wegen der familienprobleme. ich kann dir garnicht sagen, was mich mehr geprägt hat. wäre ich dann etwas glücklicher mit meinem "ach so tollen leben"? ich kann dir die frage nicht genau beantworten...tut mir leid, aber ich schaffe es irgendwie nicht meine gedanken auf dem punkt zu bringen. bin etwas durcheinander.

hast du schon gedanken darüber gemacht, es deinen ma zu sagen? und hast du dir auch schon überlegt mit deiner freundin, die dich begleiten würde, die beratungsstelle aufzusuchen?

lg lea

Nochmal hallo^^
Meine letzten Tage liefen nicht so gut...aber das wird schon wieder!
Ich war schon 2 Wochen davor, es meiner Mom vllt doch zu sagen, aber jetzt lieber doch nicht mehr...aber ich habe ganz fest beschlossen, dass ich allerspätestens mit 18 in eine Therapie gehe.
Und solange habe ich ja all die netten Leute hier im Forum

Wo kommst du egtl. her und was willst du mal werden?

lg Faraway

liebe faraway,
was ist/war los in den letzten tagen? und was meinst du mit "jetzt lieber doch nicht mehr"?
habe mal geguckt, wann du bday hast. ich wünsche dir nicht mehr, als das du diesen schritt endlich wagst...und bis dahin kannst du dich auf unterstützende und kraftgebende worte verlassen... kannst mir jeder zeit eine nachricht schreiben und dir von der seele schreiben, wenn du magst. ich bin da!!
hoffe dir geht es "besser"!
drück dich ganz fest!!
lg lea

Hallo Lea

ich kann das alles gerade einfach nicht mehr ertragen. ich gehe in die schule und sehe dann da die ganzen leute,
alle sind so glücklich und voll zufrieden mit sich, das ist so...unfair...nicht, dass ich es ihnen nicht gönne, sondern...
ich hätte das auch gerne...ich will auch dasitzen, in der mittagspause eine pizza mit jemand teilen und mir gar keine gedanken darüber machen, wieviele kalorien das wohl sind und wie ich die wieder gut mache.
ich will mir keine gedanken mehr machen müssen, ob man mir das ansieht, das ich b habe, ob meine 2 freunde (wo es wissen) mich für total gestört halten,....
ich komme mit den ganzen gefühlen nicht klar, ich fühl mich allein und hilflos, ich weiß nicht, wie ich das beschreiben
soll...ich weiß nicht weiter...wenn ich mich darauf konzentriere, mich mit meiner b, meinen problemen auseinanderzusetzen, vernachlässige ich automatisch die schule und das stresst mich dann auch noch. ich würde am liebsten mal ein paar wochen "raus" aus dem alltag, irgendwohin wo man sich besinnen kann, wo nichts und niemand ist, der einen -unabsichtlich- wieder "down" bringt...damit das alles endlich aufhört...
weißt du, ich erwische mich manchmal dabei, wie ich jemandem zuhöre, nicke, lächle und diese standardantworten gebe, während ich eigentlich nur über mich und meine probleme nachdenke...wie/ob ich meiner mutter etwas sagen soll,
ob ich in kur gehen könnte und was die ganzen leute über mich reden würden wenn ich dann erst mal weg wäre...
das ist voll egoistisch von mir, ich denke nur an mich...dabei haben andere auch probleme und suchen bei mir trost...

das ist echt lieb von dir mir zuzuhören...danke
jetzt geht es mir schon etwas besser...

lg Faraway

hey faraway,
das ist ganz und gar nicht egoistisch von dir! denk das nicht. du bist hier um dir helfen zu lassen, dann lass es zu und sag nicht, dass es egoistisch ist, bitte!! niemand denkt das. ich kenne auch dieses gefühl, wenn ich von mir und meinen problemen berichte, aber es ist wichtig, seine gefühle rauszulassen, vorallem dann, wenn man sonst alleine damit beschäftigt ist!
das ist ok!! lass es raus! ich spüre deine verzweifelung und deine zeilen berühren mich zutiefst!
du hast geschrieben das du "raus" willst...das kannst du auch, indem du dir hilfe holst!! pack deinen ganzen mut zusammen und mache dir einen termin bei einer beratungsstelle.

bitte, sprich mit deiner mutter, ohne dich unter druck setzen zu wollen, aber wenn du wartest, wird es nicht einfacher...ich spreche aus erfahrung
wie würdest du es deiner mutter denn sagen wollen? hast du dir da gedanken gemacht?

schieb es nicht auf deinen 18 lebensjahr...ich hoffe du machst dir damit nichts vor!? was würde sich an deiner situation ändern, wenn du dein 18 lebensjahr erreichst? einfacher wird es nicht. wer gibt dir die sicherheit, dass du denn dann bereit bist? du kannst so nicht warten...dir geht es nicht gut!! lass dir helfen, bitte.

drück dich ganz doll
lea