verdammt, kann nicht schlafen. sorry, sind mehr als 1700 worte geworden...
das muss jetzt echt niemand lesen.
wer bin ich? diese frage ist mindestens so schwer wie zu beantworten wie 'was will ich'. ob ich die loesung vielleicht finde, wenn ich endlich weiss wer ich bin?
ich bin immer recht nett, freundlich und hoeflich. eigentlich moegen mich immer alle. ich bin ganz ruhig und hab ja auch immer ein paar nette worte und ein laecheln parat. nur mich selbst mag ich nicht immer. jetzt schon mehr als frueher. ich glaube ich mochte gar nichts an mir. selbstbewusstsein war praktisch nicht vorhanden. ich war sooo schuechtern. ich dachte ich kann nichts und gut genug war auch nie was. es war schon harte arbeit und ein langer weg diese sichtweise zu verbessern. ich habe niemals ueber gefuehle sprechen koennen. ich kann nicht beschreiben wie wahnsinnig schwer mit das fiel. nein, meine eltern haben nie mit mir ueber irgendwas gesprochen. meine mutter hat gern rumgeschrien und 'wege' gefunden mit ihrer ueberforderung klar zu kommen. ihr konnte ich es nie recht machen. und ruhig sprechen ging auch nicht.
ich habe mir eine schutzmauer um mich herum aufgebaut. da hab ich niemanden durch gelassen - bis ich mich verliebt habe. meine erste beziehung. ploetzlich musste ich anfangen zu reden. was fuer auf und abs! es war sehr sehr schmerzhaft und dennoch sehr hilfreich. habe vieles erkannt und veraendert aber auch viele traenen vergossen. dennoch, im nachhinein hat mir diese beziehung so sehr geschadet wie geholfen. ich konnte nicht loslassen, obwohl ich wusste, dass mich diese person nicht so nimmt wie ich war und mich nicht liebt. habe allen stolz vergessen. klar, wie konnte ich auf die idee kommen, dass mich jemand fuer das lieben kann was ich bin?? was hatte ich mir nur eingebildet?
achja und da waeren wir bei dem thema verdraengen. da bin ich weltmeisterin drin. so sehr ich auch versucht habe das zu lassen, bis heute habe ich es nicht geschafft. ich 'vergesse' dinge, mit denen ich nicht umgehen kann oder die weh tun. nicht, dass ich nicht auch viel nachdenken wuerde. ja, auch ueber mich und mein leben, aber das ist irgendwie immer so distanziert. frueher habe ich noch viel geweint. auch als kind oft. da war ich sowieso so oft traurig und ich habe mir schon immer alles sooo zu herzen genommen. ein 'boeses' oder strenges wort und ich haette schon heulen koennen. so ein sensibelchen. jetzt wein ich nicht mehr. nur noch ganz selten. ich schluck ja den schmerz jetzt einfach runter. hab ja wege gefunden zu vergessen und gefuehllos sein. es gibt ja so viele wege seine gefuehle nicht wahrzunehmen. na klar, die bulimie aber auch alkohol (ohhja ich trinke gern).
ich bin wahnsinnig unzufrieden mit mir. ich kann es MIR nicht recht machen. ich will immer so viel schaffen. aber ich kann nicht. ich seh nicht ein, warum nicht. das enttaeuscht mich. ich will immer alles auf einmal. ich hoere nicht auf mich und meinen koerper. fuer warnsignale bin ich blind. selbst wenn mir andere sagen ich soll doch mal dies oder das lassen, hoere ich nicht drauf. ich soll mir was goennen. ich mir?? womit haette ich denn das verdient? ich bin aber immer fuer andere da. ich helfe gern, wenn ich kann. hab immer ein offenes ohr, auch wenn mich alles negative sofort runterzieht. eigentlich kann ich es nicht ertragen. tus aber doch. weil ich ja auch will. ich hab auch immer ratschlaege! mir wurde schon oft gesagt, dass ich immer recht habe. nee, das stimmt natuerlich wirklich nicht, aber vielleicht sehe ich tatsaechlich was 'richtig' ist, wenns um andere geht. dass ich auf meine eigenen ratschlaege oder die anderer nicht hoere ist ja wohl klar oder? ich bin sehr emphatisch und habe ein grosses verstaendnis fuer menschliche schwaechen. auch kann ich absolut nicht nachtragend sein. meiner mutter war ich recht lange boese, aber selbst ihr hab ich mit viel abstand laengst verziehen. sie hatte es doch auch nie leicht.
ich bin nicht grad blind fuer das 'elend der welt'. das zieht mich echt runter. mir tun die penner auf der strasse leid. es umgibt einen so viel leid, da faellt es schwer positiv zu denken. aber es gelingt mir doch oft! ich seh durchaus auch die schoenen sachen. ich lache sehr gern. aber wenn ich alleine zuhause bin und nachdenke, dann weiss ich doch immer nicht wozu das alles gut ist. ich kann mich natuerlich gut ablenken, da ich solche gedanken ja schnell aus meinem kopf vertreiben und auch die traurigkeit 'entsorgenl' kann. aber diese ziellosigkeit macht mich doch schon fertig.
ich weiss mittlerweile schon ungefaehr was ich beruflich machen konnte. geld ist mir wichtig. ohne geld ist man auch nichts wert und ein gewisser komfort fehlt einfach. darauf will ich nicht ewig verzichten. jedenfalls bin ich oft einfach sooo unendlcih kraftlos diesen unendlichen kampf zu fuehren fuer das was man will. immer auf der hut vor den fallen. die lauern ueberall. und dann wieder die frage wofuer. bin ich gluecklich, wenn ich einen tollen job hab, gut verdiene und der auch noch spass macht? da bleibt doch aber diese leere. ich bevorzuge leere dem schmerz. eine andere alternative sehe ich nicht. naja, sehe ich schon, aber fuehle ich nicht und halte ich fuer unerreichbar. ach ich kann auch vorwuerfe nicht mehr ertragen. naja, meine familie ist ja so stolz auch mich, ich krieg ja auch alles soo toll hin. klar, kein problem. ihr wisst ja nicht wies mir dabei geht und WIE ich alles hinkriege. wenn die leute wuessten und ich sie hinter die fassade gucken liesse... ja was waer dann? der weltuntergang. ich muss doch stark sein. ich hab kein recht schach zu sein. ich meine, ich lerne es ja grade, dass ich schwach sein DARF, dass ich nichts leisten MUSS, dass es ok ist gefuehle zu zeigen etc. aber ich fuehle es nicht. ich muss DOCH stark sein. was waere denn, wenn ichs nicht waer? geht nicht. keine unterstuetzung, niemanden zum reden (ich kann ja auch niemanden belasten. ICH lasse es ja nicht zu), kein geld, keine zukunft. seit ich mich mit bulimie auseinandersetze krieg ich nichts mehr hin. die arbeit ist nun so hart und ermuedend. uni ist furchtbar und freizeit auch. ich will so viel, aber ich hab keine kraft.
ich kann mich nicht verlieben. ich bin immer alleine und kann mir eine beziehung nicht mal vorstellen! ich bin 22. ich hatte eine beziehung bisher. hatte mich geoeffnet und mir wurde wieder weh getan. ich bin egoistisch. ich habe der anderen person ja auch weg getan. es faellt mir einfach wie gesagt schwer mit gefuehlen umzugehen. liebe ist so ein starkes gefuehl. das ist mir zu viel. das geht doch nie gut. dann ist man nur wieder enttaeuscht. da bleib ich lieber allein. ich verlass mich auch mich und mache dinge mit mir aus. bin unabhaengig. muss mir keine vorwuerfe anhoeren, nicht diskutieren, streiten, um erlaubnis bitten. kein stress. hab schon genug.
enttaeuschungen. immer wieder. kaempfen, enttaeuscht sein, weiter machen, wieder stolpern, kaempfen. immer wieder aufstehen. woher soll man denn noch mehr kraft nehmen fuer was anderes? na gut, das sind meine gedanken, die teile ich eigentlich nicht so sehr. beklagen bringt ja nichts. nach vorne schauen, irgendwoher energie tanken und weiter machen. vielleicht gelingt dann auch mal was. ich muss meine einstellung dennoch ein wenig mehr aendern. denn egal was ich je erreiche, es wird doch nie genug sein. ja gut, man muss sich ja ziele setzen, sie erreichen und dann neue ziele setzen. aber man muss doch auch so etwas wie zufriedenheit empfinden koennen.
klar verachte ich mich nicht selten (aber nicht staendig). vor allem fuer disziplinlosigkeit. aber auch dafuer, dass mir die meinung anderer doch irgendwie wichtig ist. wieso brauch ich anerkennung? das ist voellig bescheuert! was interessieren mich 'wertung' der anderen? ich brauche es aber dennoch! das hat sich auch geandert. damals haette mich noch interessiert was leute ueber etwas das ich sage denken (ob ich deshalb fast nie was gesagt hab?), waehrend sich das jetzt hauptsaechlich auf anerkennung und aufmerksamkeit beschraenkt.... naja dachte ich. aber da ich auch lieber sterben wuerde als jemandem von der bulimie zu erzaehlen, habe ich mir da wohl was vorgemacht. wenn ich das schon mache, sollte ich auch dazu stehen. so halte ich das eigentlich sonst.
als ich abgenommen hatte (und zwar ohne bulimie, nach und vor der bulimie) habe ich angefangen mich zu moegen. und dadurch dann auch andere leute. man muss sich schon selbst moegen um positive reaktionen zu kriegen. dick fand ich mich aber unausstehlich, unwohl. will ich NIE wieder sein. als ich noch mehr abgenommen hatte war das toll und ich hatte mich auch als schlank wahrgenommen. jetzt nicht mehr. der spiegel zeigt mir kleine fettpolster, meine beine mag ich gar nicht sehen aber vor allem sieht man jetzt nicht so sehr die knochen was mich echt stoert. jaa, mir ist klar, dass das krank ist. mein schoenheitsideal ist krank. mein gott, wie unglaublich lange ich gebraucht habe um einzusehen, dass ich das hier NICHT alleine loswerde und dass ich tatsaechlich doch nicht 'einfach so aufhoeren kann'. ich wollte einfach lange nicht (wozu denn auch).
erst als ich dann koerperlich am ende war, hab ich eingesehen, dass ich nicht mehr weitermachen kann. sooo spaet. wie schade. die bulimie hilft mir erst jetzt nicht mehr. hilfe.
kaum einer kennt mich wirklich. moegen die leute dann eigentlich MICH oder das was ich ihnen von mir zeige?
ich habe auch gute eigenschaften und mag bestimmte sachen an mir. ich kann hartnaeckig sein, bin umgaenglich, sozial, hilfsbereit, ein bisschen abgebrueht. ich hab auch immer sehr viel glueck oder vielleicht liegt es an meiner sichtweise. ich bin dankbar, wenn etwas gelingt oder eine situation gut ausgeht. eigentlich habe ich interessen und lerne schnell. nur jetzt kann ich mich nicht darauf konzentrieren. weiss mit mir selbst oft nichts anzufangen. wie ein glas wasser das vor dem verdurstendem steht, der nicht weiss was er damit anfangen soll. man tu ich mir grad selbst leid. ist ja widerlich.
andere leute trifft es viel haerter. aber ich bin der ansicht, dass psychische probleme auch durch kleinigkeiten ausgeloest werden koennen.
was es bei mir der ausloeser war, ist mir immer noch nicht klar. weil es zuhause immer viel streit gab? meine eltern fehler gemacht haben? man muss das doch irgendwann mal hinter sich lassen!! ich habe ja verziehen! koennte es nicht mal gut sein?!