Re: ...und plötzlich knackt das eis auf dem ich stehe.

#32
ja...hab morgen (zum glück!) direkt thera um zehn uhr, werd das dann mit ihr besprechen, post kommt erst so gegen zwei, aber danach werd ich sie direkt wieder anrufen und zu meinem hausarzt fahren und den aufriss meines lebens veranstalten :twisted: wollte mich schon immer mal schreiend auf den boden werfen und an einem schreibtisch festklammern... :twisted:
meine mutter ist heute auch "dezent" ausgeflippt und hat der kk mit ihrem anwalt gedroht und einer medienkampagne wenn ich mir was antue...irgendwie schräg...und da meinten die vielleicht wär das gar nicht nötig, wenn wir widerspruch einlegen und der hausarzt sich noch mal einschaltet...die werden mich SOWAS von kennenlernen!

solangsam kommen meine lebensgeister wieder zurück...danke aire und amira!

Re: ...und plötzlich knackt das eis auf dem ich stehe.

#35
so...werde jetzt den widerspruch schreiben. meine mutter hat noch mal in der rothaarklinik angerufen (ohne das ichs wusste. war ein bisschen :? aber sie wollt ja helfen...) und die haben uns geraten, dass ich am besten auch selbst noch einen brief an die kk schreiben soll, also selber begründen soll warum das wichtig ist. das werd ich jetzt mal machen...

meine mutter hat auch schon etwas vorgeschrieben (sie ist im moment ziemlich im aktionismus - weiß wahrscheinlich nicht was sie sonst tun soll). das war ja auch lieb von ihr, in den letzten tagen stand ich phasenweise krass neben mir, aber als ich das gelesen hab :shock: OMG!! es war halt in der ich-form geschrieben und dann standen da sachen drin... man muss sagen, dass meine mutter sich sehr viel mühe gibt, aber die B* überhaupt nicht verstehen kann, sich noch nicht mal annähernd ein bild von der krankheit machen kann.

aber das gibt mir grade den ergeiz einen guten widerruf zu schreiben und stichfeste argumente für einen klinikaufenthalt so anzubringen, dass die einfach zustimmen müssen.
ich werde dass glaube ich später hier rein stellen, bin ein bisschen aufgeregt das jetzt zu schreiben...

und aire, den hausarzt hab ich doch noch mal außen vor gelassen, weil er so unglaublich inkompetent war was die klinik angeht - der wär die show nicht wert ;)

Re: ...und plötzlich knackt das eis auf dem ich stehe.

#36
so, es hat ziemlich lange gedauert, aber der widerruf ist fertig und liegt hier. es ist ziemlich lang aber ich stelle es trotzdem mal hier rein, würde mich über feetback freuen. die stellen, die ich für das forum geändert hab sind grün!

Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit lege ich fristgerecht Widerruf gegen die Ablehnung der Kostenübernahme eines Rehaaufenthaltes ein.
Ich möchte Ihnen zur Begründung gerne den Verlauf meiner Essstörung und ihre Auswirkungen auf meine Gesundheit und meinen Alltag schildern, um am Ende darauf zurück zu kommen, warum ich einen stationären Aufenthalt für nötig halte.
Die Bulimie entwickelte sich bei mir als ich 13 Jahre alt war, mit 15 hatte ich die ersten Magenbeschwerden, nach einer Magenspiegelung im Jahr 2003 wurden mir für zwei Jahre immer wieder säurehemmende Medikamente verschrieben. Anfang letzten Jahres erlitt ich eine Gastritis, die wieder auftauchte sobald ich Omeprazol absetzte. Bei einer Magenspiegelung in einem krankenhaus im Juni 2008 wurde dann wieder eine Gastritis festgestellt (Bericht liegt bei), nur durch die Einnahme von Omeprazol über Monate und einer Magendiät konnte ich langsam eine Besserung erzielen. Jedoch wird mein gesundheitlicher Zustand durch die Bulimie immer wieder stark verschlechtert. Bereits jetzt gibt es Lebensmittel, die ich nicht zu mir nehmen kann, weil sie sofort starke Magenschmerzen und Sodbrennen auslösen, hierzu gehören Kaffee, alle Arten von Säften oder Limonaden sowie Früchtetees, die meisten Obstsorten, sowie fettige Lebensmittel, z.B. verschiedene Wurst- und Fleischarten und alles gebratene. Selbst in Phasen, in denen ich durch unkontrolliertes Essen und erbrechen meinen Magen schon soweit geschädigt habe, dass ich Blut erbreche, kann ich mich nicht über die Bulimie hinwegsetzten. Daher kann mein gesundheitlicher Zustand sich nur dann verbessern, wenn ich meine Essstörung überwinde. Im letzten Teil meines Widerrufs werde ich darauf eingehen, warum ich denke, dass ich das nur in einem stationären Aufenthalt kann.

Zusätzlich zu den beschriebenen gesundheitlichen Schäden, schränken mich Depressionen in meinem Tagesablauf ein. Sie treten mitunter plötzlich auf, sodass sich innerhalb einer halben Stunde mein Zustand soweit verschlechtert, dass ich mich wie gefangen fühle in meiner eigenen Apathie. Abgesehen von diesen plötzlichen Depressionen erlebe ich langanhaltende depressive Verstimmungen. In diesen Zeiten fallen mir selbst ganz alltägliche Dinge schwer, bzw. werden unmöglich, wie einkaufen gehen, Wäsche waschen, Bestandteile eines normale Tagesablaufs (z.B. frühstücken) koordinieren. Da ich alleine lebe, bringt das große Probleme mit sich, die ich als „Versagen“ erlebe und die meinen psychischen Zustand noch verschlechtern.
Im September 2007 habe ich mein Studium in den Fächern Englisch und Geschichte begonnen. Ich habe sehr gute Noten erbracht, bin von meinen Dozenten geschätzt und leite seit September 2008 einen kurs. Durch die Depressionen ist mir das Studium in den letzten vier Monaten unmöglich geworden, ich kann selbst einfache Arbeitsabläufe nicht mehr koordinieren, fühle mich von wenig aufwendigen Dingen bereits überfordert und habe an manchen Tagen schlichtweg nicht die Kraft am Universitätsalltag teilzunehmen. Es ist offensichtlich, dass ich in dieser Verfassung nicht studieren kann, deshalb, und damit einem Rehaaufenthalt nichts im Wege steht, habe ich für das Sommersemester 2009 ein Urlaubssemester aus Krankheitsgründen eingereicht.

Ich bin seit Januar 2008 in Therapie bei Frau XY. In dieser Zeit konnte ich schon viel erreichen, was meine persönlichen Konflikte angeht. Einige Ursachen meiner Depressionen sind mir jetzt bekannt, allerdings kann ich sie nicht angehen, weil mir ambulant der Rahmen dafür fehlt. So gehören zu den Ursachen meiner Depressionen einige traumatische Erlebnisse, die ich bis zu Beginn der Therapie und teilweise bis heute so weit verdrängt habe, dass ich nicht darüber sprechen konnte. Ich kann nicht an diese Erlebnisse denken, alle Erinnerungen wieder aufkommen lassen und damit Angstzustände zulassen, die ich alleine nicht bewältigen kann, wenn ich weiß, dass meine Therapie nur 50 min. geht und ich danach ganz alleine bin mit allem was ich aufgerüttelt habe. Wenn ich hier, in der ambulanten Therapie und zu Hause, einen schweren Konflikt anreiße, muss ich alleine mit den Folgen zurecht kommen, wenn ich das nicht schaffe ist niemand professionelles da, der mich wieder aufbaut. Trotzdem muss ich „funktionieren“, also mich um meine Wohnung kümmern, soziale Kontakte pflegen, mir selbst etwas zu Essen zubereiten. Diese beiden Umstände sind die Gründe dafür, dass ich in meiner ambulanten Therapie an einigen Stellen nicht weiterkomme, bzw. Therapieansätze erforderlich sind, die nur in einem stationären Aufenthalt gegeben sind. Hinzu kommt, dass ich das selbstständige, selbstorganisierte Leben ohne Depressionen und Essstörung neu erlernen muss und will, was allerdings schwer ist solange ich noch in meinen alten Strukturen stecke.
Von einem Rehaaufenthalt verspreche ich mir, dass ich die Möglichkeit habe in einem gesicherten Umfeld meine traumatischen Erlebnisse aufzuarbeiten und die Ursachen meiner Depressionen herauszufinden. Außerdem möchte ich dort meine Essstörung bearbeiten, bevor die körperlichen Schäden sich ausweiten und irreparabel werden.

Eine Stellungnahme meines behandelnden Arztes folgt.

Mit freundlichen Grüßen

Re: ...und plötzlich knackt das eis auf dem ich stehe.

#37
He Du,
also erstmal, hast das super dargestellt und alle wichtigen Details aufgeführt! Denke damit sollte es klappen, denn es kommt wirklich rüber dass es Dir ernst ist und Du auch wirklich Angst um Deinen Körperlichen-Zustand hast!

Ich verstehe auch überhaupt nicht warum die sich so anstellen und eine Kostenübernahme ablehnen?? :shock: Es zeigt sich ja wirklich nicht jeder bereitwillig in so einer Situation und die sollen doch froh sein, dass Du Dein Leben wieder auf die Reihe bekommen willst!
Ich glaube fest es wird klappen denn das hast Du verdient!! Ich bin sehr gespannt und wenn Du magst dann halte uns auf dem Laufenden!

Viel GLÜCK für Dich, fühl Dich gedrückt :wink:
ganz lieber Gruß
Amira
"Erst wenn du alles verloren hast, hast du die Freiheit alles zu tun was du willst."

Re: ...und plötzlich knackt das eis auf dem ich stehe.

#39
Hallo rainbowbrite,

Bin gerade auf deine Nachricht gestoßen, hat mich irgendwie neugierig gemacht was nun mit dein Antrag rausgekommen ist? Bei mir läuft es zur Zeit auch nicht grade gut, Klinik wäre wahrscheinlich bei mir auch dran, doch stecke gerade kurz vor der Endprüfung und will das umbedingt durch ziehen, ich sag so ich kann danach ja immer noch in die Klinik. Ich versuche desswegen irgendwie mich zu überwinden wenigstens kleine Mahlzeiten drin zu lassen damit ich den 8 stundentag durchhalte. Wünsch dir viel Kraft, glaub an dich selbst und gib den Kampf nicht auf. Klinik wird nochmal ziehmlich viel arbeit bedeuten, glaub an dich! :P
Liebe Grüße Betti

Re: ...und plötzlich knackt das eis auf dem ich stehe.

#41
habe heute einen internisten/psychotherapeuten überfallen. hab einfach gesagt dass ich nicht weggehe ehe er mir nicht hilft, weil er erst im mai (!) einen termin für mich gehabt hätte.
hab ihm dann meine probleme geschildert und er hat viel gefragt über meine ES und depris.
er hat dann gesagt er regelt das mit der KK und, dass selbst die hälfte von dem was ich ihm erzählt hätte für einen rehaaufenthalt reicht :D

Re: ...und plötzlich knackt das eis auf dem ich stehe.

#43
heute ist irgendwie ein echt doofer tag...
so ein tag wo ichs nicht weiter schaff als vom bett auf die couch, wo alles viel zu schwer erscheint und mir angst macht...ich hab in den letzten zwei wochen echt viel zugenommen, dachte erst da wär was mit der waage nicht in ordnung, weils so viel ist in so kurzer zeit, aber das war schon richtig so... und das ist echt kontraproduktiv! hab mir echt richtig mühe gegeben in den letzten tagen und es 5 tage ohne brechen geschafft, hab mich auch gleich besser gefühlt körperlich und psychisch. aber seit ich auf der waage stand ist das echt eingebrochen. und ich will nicht, dass das das symptom B noch mehr verstärkt, aber das tut es einfach. das war eine ganz einfache botschaft "wenn du nicht kotzt wirst du fett". und ich weiß ja dass das nicht stimmt, dass ich vom essen fett werde nicht vom nicht kotzen. aber ich fühl mich so schäbbig und ekelig grade, meine gedanken gehen nur ums essen! ich wünschte ich hätte mich einfach nicht gewogen, zuhause hab ich auch extra keine waage deswegen.
mir war zwar klar, dass ich wahrscheinlich erstmal zunehmen würde wenn ich aufhöre zu kotzen, weil sich mein essverhalten ja erstmal neu aufbauen muss. aber jetzt wirft mich das echt um wochen zurück!
gut dass ich morgen thera hab...

Re: ...und plötzlich knackt das eis auf dem ich stehe.

#44
mir wurde hier heute die Frage gestellt ob Amira mein richtiger Name sei (das nun ganz nebensächlich)
dadurch hab ich mich auch mit Deinem hier angegebenen Namen beschäftigt und dazu fiel mir ein...

...die Hoffnung ist der Regenbogen über den herabstürzenden Bach des Lebens :wink:

ganz lieber Gruß
Amira
"Erst wenn du alles verloren hast, hast du die Freiheit alles zu tun was du willst."

Re: ...und plötzlich knackt das eis auf dem ich stehe.

#45
Amira hat geschrieben:
...die Hoffnung ist der Regenbogen über den herabstürzenden Bach des Lebens :wink:
hmm das ist sehr schön... :)
rainbowbrite oder in deutschland regina regenbogen war die heldin meiner kindheit!

hab heute bei der KK angerufen, mein widerspruch ist fristgerecht eingegangen, die warten jetzt noch auf das schreiben vom internisten/psychologen dann gehts wieder los...
dieser thread entwickelt sich zum ratgeber "klinikaufenthalt step by step für anfänger"! :wink:
cron