Re: einer von tausend...

#106
marisa hat geschrieben:aber wie soll das denn gehen mit einer auszeit??? versteh ich nicht.... :roll: eine auszeit zum kraft tanken? die bulimie raubt mir ja jede kraft. davon bräuchte ich eine auszeit, gibt es aber nicht. die ist immer da: 24 h am tag! wie soll ich denn da zur ruhe kommen, wenn ich die gar nicht abschütteln kann????
jetzt im ernst: ist eine echt gemeinte frage!
Sorry Marisa, ich habe das gerade eben erst gelesen.
Mit Auszeit meine ich, dass du versuchst erst mal zu akzeptieren, dass du gerade einfach nicht anders kannst - als Essen und K*. Die Tatsache an sich ist (wie du selber schreibst und weißt) schon unheimlich Kraftraubend - wenn du dann aber zusätzlich noch so streng und mit dir selber umgehst (im Sinne von
ich glaub ja selber nicht mal mehr an mich!
setz mich also nur noch mehr unter druck!
....usw., dass zehrt doch emotional zusätzlich noch stark.

Du bist doch dabei etwas für dich zu tun, auch wenn du es selber nicht so wahrnimmst.
Du bist bereit etwas zu ändern! Mehr als bereit!

Wenn es dir gelingt dir eine Auszeit im Sinne von: "Okay- ich schaffe es gerade halt nicht aus dem Kreislauf herauszukommen - das bedeutet aber nicht, dass ich niemals da raus komme!", bringt dich das erst mal in eine etwas entspanntere Situation, vor allem in ein entspannteres Gefühl.

Deine Denkweise scheint mir im Moment ein bischen in die Richtung "weg von" zu gehen. Ich will nicht mehr...
Dabei drehen sich deine Gedanken permanent um Essen-Abnehmen-Nichtessen-Verbote-Erlaubnisse-Sport... usw.
Das macht natürlich Streß!

Ich weiß, dass das sauschwer ist, aus dieser Denkstruktur herauszufinden. Aber schwer bedeutet nicht gleichzeitig unmöglich!

Vielleicht schaffst du es ja mehr darüber nachzudenken, was du willst, anstatt darüber nachzudenken, was du nicht willst.
Verstehst du, wie ich das meine? Und was sich damit emotional verändert?

Ich habe es nicht mehr genau in Erinnerung, daher meine Frage: Was tust du für dich, um gesund und glücklich zu werden?
Bzw. was hast du schon alles gemacht?
Und was bist du bereit noch zu versuchen?

Ganz liebe Grüße
Florina
Zuletzt geändert von florina am Di Mär 03, 2009 8:43, insgesamt 1-mal geändert.
Entweder man lebt, oder man ist Konsequent. (Erich Kästner)

Re: einer von tausend...

#109
Hey Marisa..

Ich bin zwar neu hier und habe wohl eher Erfahrung mit Magersucht und nicht so sehr mit Bulimie, aber ich muss auch mal etwas los werden. Hab mir jetzt einige Seiten durchgelesen und nur sehr sehr selten warst du mal "stolz" auf dich. Immer machst du dich runter. Du denkst immer, alles falsch zu machen und resignierst dann, weil du denkst, dass es sowieso nicht besser wird. Ehrlich gesagt geht es mir genauso. Dabei sollten wir mal genauer darauf schauen, was wir schon geleistet haben.
Das ist sonst einfach immer dieselbe Leier. Manchmal schaffen wir es, uns aufzuraffen und normal zu essen oder nicht zu kotzen ... dann kommt aber der kleinste Fehler unsererseits und das ist dann ein Beweis für uns, dass es sowieso nicht klappt - und gleichzeitig auch eine "Entschuldigung" (wenn auch eine sehr schlechte), weil wir in Wirklichkeit vllt. nicht mal richtig loslassen können - oder eher möchten.

Ich erkenne mich also total wieder. Ich sage auch immer, dass es mir wohl einfach noch nicht "schlecht genug" ging, um damit ganz aufzuhören. Aber andererseits kannst du dich fragen, was denn "schlecht genug" überhaupt bedeutet. Wenn du nen künstlichen Darmausgang hast..wenn du keine Zähne mehr hast..wenn dein Herz versagt? Dann ist es vllt. zu spät und dann wird es immer noch schwer sein, aufzuhören. Deswegen sollten wir jetzt schon anfangen. Aber ich kann dir gerade zu nichts raten, weil ich selbst irgendwie keine Motivation habe. :?

Im Übrigen wars bei mir auch immer das Kotzen, das mich "befriedigt" hat..nicht das Essen. Ich hatte ja sowieso eher Magersucht..
Zuletzt geändert von Sophisticated am Sa Mär 07, 2009 22:19, insgesamt 1-mal geändert.

Re: einer von tausend...

#113
marisa hat geschrieben:im moment bin ich auch schon wieder total engekekst von mir! weil ich esse wie eine behämmerte, ich fresse regelrecht! zu viel, das falsche - alles zum heulen! heute ist der zweite tag ohne fa und kotzen und ich habe das gefühl, dass es mich keinen stück weiterbringt! im gegenteil!!!
Herzlichen Glückwunsch, Marisa. Ich würde mal sagen, das ist normal, dass du dich sch** dabei fühlst. Entzug ist eben keine angenehme Sache, die Glücksgefühle aufkmmen lässt,. Zumindest nicht am Anfang. Ansonsten wären alle hier schon clean.- Logisch, ne? Da heißt es: Durchbeißen. Im wahrsten Sinne des Wortes... :wink: Ich hoffe und bete, dass du nicht zwischenzeitlich wieder einen RF hattest... wenn doch - aufstehen, weiter machen... (nicht mit RF natürlich, mit clean werden...)
habt ihr auch manchmal das gefühl, dass euch alle leute verarschen wollen?
Nee. Aber ich rede auch nicht mit anderen übers Essen.

lg

aire

Re: einer von tausend...

#114
marisa hat geschrieben:noch eine sache - tut mir leid, aber irgendwie muss das mal raus:

habt ihr auch manchmal das gefühl, dass euch alle leute verarschen wollen? also euch gut zureden, dass ihr doch essen und immer fetter werden sollt während sie das nicht machen? also, wisst ihr was ich meine? dieses ganze zugequatsche und zugerede zum thema essen! wir sollen essen, alles und ausgewogen blabla... man fühlt sich immer unwohler und es bringt einen kein stück voran und irgendwie kommt noch das gefühl dazu, dass alle anderen dünn und schlank sind, selber nix essen und sich über einen lustig machen...
JA. Gerade bei der Freundin, die so dürr geworden ist. Sagt sie doch glatt zu mir, es tut ihr Leid, dass ich wieder in die alten Gewohnheiten reingerutscht bin wegen ihr und meint, ich müsse wieder mehr essen. Dabei kommts mir so vor, als würde sie gar nichts mehr essen. Und so gehts mir bei anderen auch... :shock:

Re: einer von tausend...

#116
Süße, im prinzip weißt Du die Sachen die ich Dir jetzt sage, doch selbst echt ganz genau...

Erstmal 3 Tage kein Kotzen solltest Du mehr würdigen als 2 kleine FAs. Dann weißt Du auch ganz genau, dass das eine Problem nun nich unbedingt mit dem anderen einhergeht. Ich hatte damals auch noch FAs, obwohl ich nicht gekotzt habe. Trotzdem wissen wir doch beide, dass Kotzen da nicht egal ist, frei nach dem Motto, jetzt tue ich meinem Körper nix gutes, da kann ich genauso gut auch noch kotzen gehen. Falsche Logik. Eindeutig.

Glaub mir, ich bin mit meinem Gewicht auch nicht klar gekommen und du weißt wohl, dass ich auch nicht eben elfengleich daherschwebe... Ich kann Dir nur sagen, dass Du das Scheißgewicht nicht als das Wichtigste sehen solltest. Ging bei mir natürlich auch nicht so eben, aber hey, ...man Du weißt doch, dass der Stoffwechsel erstmal im Arsch ist und sich nach seiner Geschwindigkeit wieder einpoendelt und nicht nach der, die Du gerne hättest. Ich weiß ja was Du meinst, es ging mir ja nun genauso und ich hab das Gewicht irgendwann so langsam erstmal in den Hintergrund gerückt und mich erstmal auf die wesentliche Problemlösung beschränkt. Und mit ein bisschen Durchhaltevermögen und Arbeit an sich selbst, verringern sich die FAs wenn man an sich selbst arbeitet. Es fnktioniert nunmal leider nicht in der Reihenfolge: Alles abstellen und dann dran arbeiten. Es geht einher und ich weiß, dass Du das so gut weißt wie ichauch. Nur willste das grad mal wieder nicht hören, weil Du Dich unwohl fühlst. Du hast Dich total vom Körper abgekoppelt...so hört es sich für mich an.

Du musst dran bleiben und die Kilos erstmal Kilos sein lassen, so schwer sich das anhört. Die gehen auch wieder weg, nur nicht so schnell, wie Du das gern hättest. Und Du kriegst sie auch nicht schneller eg, wenn Du jetzt wieder mit Kotzen anfängst.

Bussi Nadine

Re: einer von tausend...

#119
Tut mir leid, aber man sollte echt denken, nach all den Jahren hast du die "morgen wird's besser" und "Ich will nicht zunehmen" usw. Gedanken mal durchschaut. Man kann auch seinen Gefühlen zuwiderhandeln. Ist zwar nicht leicht, aber es wird weniger anstrengend mit der Zeit. Bloß tun musst du's selber.