Wie geht ihr mit gemachten Fehlern um?

#1
Hallo an alle,

gestern habe ich mit meiner blöden Eifersucht einen riesen Fehler gemacht (es auszuführen wäre zu umständlich)! Zumindest war mir mein Mann extrem böse! Und mit Recht!

Ich kann es nicht ertragen, wenn mein Mann mir böse ist! :(

Und dann fange ich an, wie verrückt, die ganze Wohnung zu putzen (zumindest eine gute Hausfrau sein, wenn man schon so ein "Krüppel" ist) bis alles blitzt und glänzt und ich kurz vorm umkippen stehe! (Um nicht im Ess-Brech-Anfall zu enden.)

Dann "gönne" ich mir eine kleine Pause und weiter geht's. Mit allem, was noch gemacht werden könnte, bis hin zum Kochen (damit er was zu Essen hat, wenn er spät Abends nach Hause kommt) und bis meine Knie und Hände zittern ohne Ende!

Zwischendurch habe ich ihm eine flehende SMS geschickt, mit tausend mal Entschuldigung!...
Und letztlich schnappe ich mir den Whisky und trinke ein Glas davon. Damit ich mich beruhige.

Das Dämliche an dem ganzen ist: Mein Mann ruft mich an und sagt mir, dass er schon gar nicht mehr böse auf mich ist!!! :oops:

Ich hab mich also fertig gemacht ohne "wirklichen" Grund! Das mache ich ständig!

Immer, wenn ich das Gefühl habe, nicht zu genügen und zumindest als Hausfrau gut sein zu müssen! Damit ich wenigstens zu ETWAs tauge!


Passiert euch das auch so? Oder was macht ihr, wenn nicht Ess-Brech-Anfälle?
Liebe Grüße, kugel

Zu lernen, es als einen Teil von sich zu akzeptieren ohne es auszuleben...
Zu vergeben, wenn man schwach geworden ist...
Zu jubeln, wenn man stark geblieben ist...

Re: Wie geht ihr mit gemachten Fehlern um?

#2
Also ich selber suche auch immer was um mich zu bestrafen. Besonders auffällig war es aber bei meiner Mum, die das ganze auch so wie du gemacht hat. Nun ja, ich bin jetzt ausgezogen und bekomm es ncht mehr so stark mit. Ich selber versuche aber mir jedesmal zu sagen, dass ich nicht perfekt bin und stelle mich genau diesem Fehler und v ersuche mich nicht mehr zu bestrafen oder vom eigentlichen Problem abzulenken (ist sehr schwer, klappt auch nicht immer, aber hilft!!!

Re: Wie geht ihr mit gemachten Fehlern um?

#3
Hm, ja... Es ist sooo schwierig für mich, auszuhalten.
Und das Gefühl, jemand könne mir böse sein, unzufrieden von mir sein, ENTTÄUSCHT von mir sein! Das kann ich echt noch gar nicht aushalten!

Ja, es stimmt, ich bestrafe mich damit! Und versuche gleichzeitig, etwas damit wieder gut zu machen.
Und zu BEWEISEN, dass ich nicht ganz schrecklich bin...

Ach je, es ist wirklich schwierig! Ich bin mir selbst mein größter Gegner...
Liebe Grüße, kugel

Zu lernen, es als einen Teil von sich zu akzeptieren ohne es auszuleben...
Zu vergeben, wenn man schwach geworden ist...
Zu jubeln, wenn man stark geblieben ist...

Re: Wie geht ihr mit gemachten Fehlern um?

#4
Kannst du dir vorstellen, etwas anderes zu tun, etwas, das dir nicht schadet, um deinen Ärger und deinen Hass (?) abzureagieren?
Und dabei vielleicht nachzudenken, warum du eigentlich so wütend auf dich selbst bist? Was da eigentlich passiert? Denn du siehst ja selbst, dein Mann ist nicht mal mehr sauer auf dich...
Abgesehen davon, jeder macht mal einen Fehler, große Fehler, kleine Fehler, immer, dafür sind wir eben Menschen und nur daraus können wir lernen. Mir geht es immer sehr viel besser, wenn ich mir vornehme aus meinen Fehlern zu lernen und mich nicht dafür zu verdammen, dass ich einen Fehler mache.
:!:

Alles Liebe, Colourful
If defeat is for quitters, then the victory remains in the try.

Re: Wie geht ihr mit gemachten Fehlern um?

#5
Mir hilft es auch immer, wenn ich das Geschehene und meinen Zorn in ein Tagebuch schreibe oder es als Gedicht verfasse. Die ganzen negativeb Gefühle und mögliche Lösungsansätze schreib ich dann nieder und entscheide mich danach für eine Lösung. Gutist es auch eine Rnde Sport zu treiben, danach fühlt man sich gleich besser und kann da mit kühlerem Kopf dran gehen.

lg

Re: Wie geht ihr mit gemachten Fehlern um?

#6
Hallo kugel,

ich finde es auch immer sehr schlimm wenn jemand enttäuscht von mir ist. Oft entwickelt sich dann ein solcher Selbsthass das ich schon Angst vor mir selber kriege und das dann meistens noch wenn nur eine Kleinigkeit der Auslöser ist. Fakt ist aber du bist nur ein Mensch und jeder Mensch macht Fehler, und manchmal auch Dinge die man im Nachhinein bereut, aber das kann eben passieren, auch du darfst mal grantig sein und jemanden blöd anreden oder solche Sachen, es ist nicht toll aber es passiert. Manchmal hilft es mir, wenn ich mir vor Augen halte das ich eben nicht perfekt bin....aber glaub mir so einfache Sachen nagen auch sehr lange an mir.....
Der Mensch hat dreierlei Wege klug zu handeln: Erstens durch Nachdenken, das ist der edelste. Zweitens durch Nachahmung, das ist der leichteste. Drittens durch Erfahrung, das ist der bitterste.

Schweigen ist ein Argument, das kaum zu widerlegen ist.

Re: Wie geht ihr mit gemachten Fehlern um?

#7
Oh, ja, das kenne ich auch nur zuu gut!

Icj kann es einfach nicht ertragen, weder andere noch mich zu enttäuschen, es macht mich wahnsinnig, klar ich habe einfach so hohe anforderungen, dass ich mich zwangsläufig immer wieder enttäusche, oft passiert es mir auch dass ich meine Leute enttäuscht zu haben bzw. nicht gut genug gewesen zu sein, obwohl das vielleicht gar nicht stimmt, nur weil ich meine immer etwas außergewöhnliches, besonders, zumindest aber alles richtig zu machen.- natürlich, in sofern bin ich selber schuld, dass ich so oft von mir enttäuscht bin, aber ich komme da nihct raus.
Bei mir ist es beispielsweise so gewesen, das ich immer von allen als besonders intelligent, und soo kreativ beschrieben wurde, ohne dass ich irgendwas gemacht habe,schon als Kind war das so- ich musste mich nie besonders in der anstrengen , es war einfach immer kreativ und toll :-7
Zum beispiel in der schule musste ich einfach nicht lernen, ich konnte es einfach so, man hats mir einmal gesagt und sofort konnte ichs umsetzen, dadaurch habe ich zum einen nie gelernt zu lernen, kann nicht mit kritik umgehen und habe einfach wahnsinnige anforderungen, fühle mich als tOTal - versager, wenn ich etwas nicht sofort auf Anhieb kann, hasse mich extrem dafür, bin einfach übertrieben enttäuscht, wenn s mal nicht besonders und extravagant sensationell war, oder vielleicht jemand noch besser war, in der Schule zum bEISPIEL ( scahuspielschule).
Natürlich wurde mir auch dieses Bild vom inteligenten Kreativ-Kind immer wieder vor die Nase gehalten, und was macht man da, man versucht das um alles in der Welt aufrecht zu erhalten, niemanden zu enttäuschen,.. um so schlimmer ist es wenn man meint es doch zu tun, wenn man meint man wäre vielleicht gar nicht so klug ect. wie alle glauben, aber das darf niemand mitbekommen, also tut man was man kann, um es allen recht zu macehn, damit niemand mitbekommt, dass man eigentlich nichts als dumm, fett , hässlich und totlangweilich ist,...

Re: Wie geht ihr mit gemachten Fehlern um?

#8
@lili: ich versteh dich nur zu gut!

Natürlich weiß ich von Kopf her: "nobody is perfect. Jeder macht Fehler. Ich bin ich und sollte lernen, mich so zu akzeptieren. etc...."

Aber das Gefühl!...

Ich finde mich selbst langweilig und nicht gut genug.
Verglichen mit allen anderen - was die so alles geschafft haben und schaffen! Was die für Erfolge vorweisen können!
Und ich??? Konnte bisher noch nicht mal eine Ausbildung machen! Bin noch immer fett! Habe kein Hobby, keine Interessen!
Habe kaum solziale Kontakte!

Und da ist jeder kleine Fehler, der mir unterläuft, einfach so....!!!!!!

Mir fällt es so schwer, mir selbst zu verzeihen. Mir selbst gegenüber milde zu sein! Ich bin mein größter Kritiker!
Und so sehr ich auch daran arbeite - noch kann ich nicht anders....
Liebe Grüße, kugel

Zu lernen, es als einen Teil von sich zu akzeptieren ohne es auszuleben...
Zu vergeben, wenn man schwach geworden ist...
Zu jubeln, wenn man stark geblieben ist...

Re: Wie geht ihr mit gemachten Fehlern um?

#9
kugel hat geschrieben:@lili:

Verglichen mit allen anderen - was die so alles geschafft haben und schaffen! Was die für Erfolge vorweisen können!
Und ich???
Vor allem: verglichen mit anderen von außen betrachtet ist man gar j´kein versager, großenteils noch im gegenteil - nur man selbst man sieht es nicht

Ja, es ist einfach nie ganug egal wie viel man schafft, kann leitet, irgendwas gibts immer das dann noch perfekter sein muss, was einem wieder nicht passt, und wenn man sich das unerreichbarste ziel setzt hat man wenigstens was zu tun O_o

Nein, ich kann das komplett nachvollziehen und ja,..man selbst ist viel zu oft viel zu kacke und gemein zu sich, aber andererseits wie dagegen ankommen wie es ändern?

wenn doch dass man scheiße zu sich ist, wieder ein grund ist, sich über sich zu ärgern, um wieder ne begründung zu haben, scheiße zu sich zu sein,..

Re: Wie geht ihr mit gemachten Fehlern um?

#10
Ich würde Dich einleitend gerne auf zwei Dinge hinweisen: weiblichen Narzissmus (das "weiblich" davor ist ganz wichtig, sonst informierst Du Dich falsch!) und soziale Angst.

Narzissmus ist das Streben nach einem Ideal-Selbst. Irgendwann im Leben hat man erfahren, dass man, wie man ist, ungenügend ist. Meist in der frühen Kindheit, wenn soziale Ablehnung Existenzangst ausöst, weil man noch klein und hilflos ist. In Folge strebt die Betroffene danach ein Ideal-Selbst zu erreichen, einen vermeintlich perfekten Zustand von sich selbst, der aber nur dazu dienen soll, die eigenen Ängste zu kompensieren. Bei Dir scheint dir Vorstellung zu herrschen, Du könntest Fehler wieder gut machen, indem Du eine gute Hausfrau bist. Das Problem ist: Die Kompensation Deines Fehlers steht vermutlich in keinem Bezug zu Deiner Tat - ist also insofern ungenügend und würde Dir im Zweifelsfall nichts einbringen: kein Verzeihen, keine Wiedergutmachung, nichts. Es geht dabei darum, Deine Ängste mit Deinem Idealselbst zu überwinden. Du machst damit aber faktisch nichts besser, es ist keine Problemlösung und zu der später noch mehr.

In Phasen, in denen man dieses Ideal-Selbst anstrebt oder erreich erlebt man ein enormes Hochgefühl. Wird man diesem Ideal nicht gerecht, stürzt man in schwerste, unverhältnismäßige Minderwertigkeitsgefühle und Selbsthass ab und versucht, zu kompensieren, siehe oben.

Das Problem ist gar nicht Deine Reaktion, für die Du nun eine Lösung haben möchtest. Das Problem sind die Annahmen, die dich in diesen Teufelskreis treiben! Du scheinst Deine Fehler überzubewerten, sie lösen irrationale, vielleicht sehr alte soziale Verlustängste in Dir aus, das musst Du Dir klarmachen.
Und das, was Du dann tust, um Deine Fehler wieder gutzumachen, zielt nicht auf die Fehler ab, sondern darauf, Deine eigenen Ängste zu beruhigen.
Das ist das, was von Außenstehenden, die das nicht verstehen, oft den Vorwurf provoziert, man nähme sich selbst zu ernst, man sei neurotisch, man erpresse damit, sich selbst Leid zuzufügen. Das ist Unsinn. Diese Zustände sind ganz schrecklich für einen selbst und man meint ganz aufrichtig, dass man jetzt so wertlos ist und sich so quälen muss. Man sieht selbst nicht, dass es nichts bringt. Aber das ist ein erster Schritt, das Problem zu lösen. Ein erster Schritt wäre, dass Du Dich selbst in diesen Situationen nicht mehr so ernst nimmst. Du kennst diesen Zustand doch - wenn er einsetzt, mach Dir klar, dass Du gerade abrutschst. Dass kann sehr lange dauern, aber anders geht es nicht. Der zweite Schritt wäre, dass Du geeignete Wiedergutmachung leistest. Eine SMS mit Entschuldigung ist sicherlich richtig, aber Unterwürfigkeit provoziert bei einem entsprechend Ehemann Ausnutzung dieses Zustandes. Wenn Dein Mann so nicht reagiert - und scheinbar tut er das nicht, weil er "verzeiht" - wäre es besser, Du schickst die SMS, damit Du Dich etwas besser fühlst und versprichst ihm für abends eine Wiedergutmachung. Ich meine das jetzt nicht zwingend s*x**ll*. Aber wenn Du z. B. gemein zu ihm warst, könntest Du abends ein paar Kerzen aufstellen, etwas leckeres Kochen und ihm dann in Ruhe erklären, wieso Du gemein warst oder welche Ängste Du danach hattest, dass das Entschuldigen dann auch noch mal wieder ein eigenes Drama wurde. Denn das musst Du Dir auch vor Augen halten: selbst wenn Du wirklich einen schlimmen Fehler gemacht hast, mit derartigem Entschuldigungsdrama danach gehst Du dem Menschen im Zweifelsfall noch mehr auf die Nerven, Du machst es zwischenmenschlich höchstens noch schlimmer. Eine offene Aussprache, was Du empfindest und welche Ängste Du hast, ist für den anderen viel besser. Was Du da machst, ist narzisstisch und auf Dich selbst gerichtet, wobei das von mir kein Vorwurf ist. Weil weiblicher Narzissmus pure Angst ist und kein bösartiger Egoismus. Aber Du erreichst so nichts, außer Dich selbst kaputt und krank zu machen und Deine menschlichen Beziehungen zu belasten.

Damit komme ich zur eigentlichen Problemlösung: Es hilft nichts, sich zu zwingen, mal fünf gerade sein zu lassen. Als Essgestörte lebst Du wahrscheinlich mit Deinen eigenen Wahrheiten wie "Ich verderbe allen den Abend", "andere können alles besser als ich" "Ich mache immer alles falsch". Und Du verhälst Dich danach. Am Beispiel sozialer Angst wird das sehrdeutlich. Ein sozial ängstlicher Mensch wird an einem Tisch mit anderen nichts sagen, weil er denkt, er würde ihnen automatisch zu Last fallen. Die anderen sehen aber nur das abwesende Gesicht und denken, der will nichts mit uns zu tun haben. Also reden sie nicht mit ihm. Der sozial ängstliche Mensch aber fühlt sich bestätigt: sie mögen mich nicht. Hätte er geredet, mitgelacht, riskiert, sich zu blamieren, hätten die anderen reagiert. Und andere labern viel Scheiße! Andere sehen nur von Außen so erfolgreich und toll aus, weil man nicht mit ihnen über ihre persönlichen Ängste redet. Meine Erfahrung ist, dass fast jeder gleiche Ängste hat. Mir sagen viele, ich würde vor anderen super sprechen und vortragen können. In mir zittern dabei die Knie so, dass ich meine, ich falle um. Die anderen sehen das nicht und fühlen sich deprimiert, weil sie meinen, ich wäre so toll. Ich fühle mich mies, weil ich weiß, wie es in mir aussieht und denke, ich täusche alle und habe die Anerkennung nicht verdient.

Essgestörte leben mit lauter solchen verdrehten Wahrnehmungen, die alle darauf hinauslaufen, ihre Glaubenssätze zu bestätigen. Die Glaubenssätze dienen dazu, Ängste zu befriedigen, helfen aber nicht weiter. Schuldgefühle ändern nichts an einer Tat und bewirken auch nicht, dass man es das nächste mal besser macht. Im Gegenteil, ein verunsicherter, ganz in der eigenen Angst gefangener Mensch kann immer weniger zutreffend reagieren.

Es geht darum, dass Du die Wahrnehmung Deiner selbst auf die Reihe kriegst. Woher kommen Deine Glaubenssätze, welche Auswirkungen haben sie vor allem auf Dein Verhalten? Redest Du vielleicht aus Deiner inneren Schranke heraus gar nicht mit anderen und ist das vielleicht eher der Grund für Ablehnung oder Isolation als Dein ich?

Wie gehst Du mit Menschen um, die etwas Dummes oder Peinliches sagen? Meistens vergisst man das doch wieder oder es bleibt erinnert und dann ist es trotzdem egal. Das gilt für Dich auch. Nur Du selbst findest das unverzeihlich, weil es Deinem Ideal widerspricht.
Es kann auch sein, dass Du bestimmte Menschen und bestimmtes Verhalten tatsächlich so sehr hasst, wie Dich selbst. Für Narzisstinnen ist es typisch, dass sie alles hassen, was ihrem Idealselbst wiederspricht. Vermutlich hasst Du dann "egoistische", Ansprüche stellende, fordernde, "schlechte" Ehefrauen (als Beispiel, ich kenne Dich nicht). Weil Du Dein Idealbild ständig bestätigen musst.

So viel erst mal, ich könnte dazu stundenlang schreiben. Aber Narzissmuss und soziale angst sind zentrale Aspekte von Essstörungen, leider wird das in Therapien zu sehr vernachlässigt.
Wenn Du mehr wissen willst lese einmal Bärbel Wardetzki, Weiblicher Narzissmus (hebt sehr auf die Rolle der Mutter ab, finde ich zu einseitig, es können einem auch andere Menschen die Schäden zufügen).

Kur und gut: Dein Fehler ist nur ein Fehler, weil er Deine Sicht davon, wie schlecht Du bist, bestätigt und Deinem angestrebten Ideal widerspricht. Was Du als Schuld und Wiedergutmachung empfindest, stellt aber nur Dein eigenes "Wohlbefinden" in diesem Ideal wieder her. Beziehungsweise, es soll das Wiederherstellen. War Dein Verhalten vielleicht schon kein Fehler (oder wurde als Fehler aus Deiner kruden Weltsicht geboren?), so ist Deine Wiedergutmachung für Außenstehende vollkommen unverständlich, macht alles vielleicht noch schwerer.
Der Weg raus ist, Dich mit anderen Menschen gleich zu stellen, Deine Gefühle zu erfahren, zu erleben und anzunehmen und insofern in Deiner Selbstwahrnehmung wie Deinen sozialen Kontakten reale Verhältnismäßigkeit wiederherzustellen und nicht mehr nur in Deinen Ängsten und deren Beruhigung zu handeln.

Du hast dieses Verhalten irgendwann erlernt, weil Deine eigentliche Lebenssituation zu schlimm war. Aber das verselbstständigt sich und irgendwann muss man immer "verrückter" werden, um diese Kompensation aufrecht zu erhalten. Der einzige Weg raus, ist, genau das zu tun, wovor Du Angst hast: ich mache Fehler, ich könnte abgelehnt werden, ich könnte zu laut sein, zu grelle Kleidung tragen, zu sehr auffallen, dummes sagen, jemanden beleidigen, was weiß ich, was es bei Dir ist. Und Du musst verstehen, warum Du genau davor Angst hast. Wer hat Dir das eingeredet? Wie bewertest Du andere in der Hinsicht, wie bewerten andere das?
Zuletzt geändert von aymone am Mi Mär 11, 2009 12:00, insgesamt 1-mal geändert.
Man ist nicht negativ anders als andere, man nimmt sich nur so wahr, weil es einem eingeredet wurde. Daher verhält man sich anders und erfährt dafür Ablehnung, nicht für die eigene Person.

Re: Wie geht ihr mit gemachten Fehlern um?

#11
@aymone: Wow... was du da schreibst... ich bin erst mal platt.
Das ist ja echt ein Hammer (positiv gemeint). Danke dir!

Ich werde es erst mal auf mich wirken lassen müssen, bevor ich darauf eingehen kann...
Liebe Grüße, kugel

Zu lernen, es als einen Teil von sich zu akzeptieren ohne es auszuleben...
Zu vergeben, wenn man schwach geworden ist...
Zu jubeln, wenn man stark geblieben ist...