hallo zusammen,

ich weiß einfach nicht mehr weiter. seit ich den entschluss gefasst hab ein urlaubssemester zu nehmen und in die klinik zu gehen, bin ich dermaßen abgestürzt, ich erkenn mich gar nicht wieder. so schlimm war es lange nicht, ich steh 24std am tag vor dem nervenkollaps, bin nur noch am essen und erbrechen und trinken und geh kaum noch vor die tür.
ich geh hier ein, ich fühl mich so schrecklich alleine, meine familie verliert kein wort über die klinik, wird einfach ignoriert, mein freund ist fast nur am Arbeiten und Freunde habe ich soweiso kaum, zumindest keine die hier wohnen.
ich weiß nicht wie ich die zeit bis zur klinik aushalten soll, das sind noch mind. 2 monate und mein thera ist erstmal bis mitte märz im urlaub.dabei werden die erinnerungen immer heftiger und ich weiß langsam nicht mehr wie ich das verdrängen soll ich würd so gern was dagegen tun, thera haben, hilfe bekommen....
wasmacht man gegen diese komplette Hilflosigkeit????? Hier siehts aus wie auf der müllheide und dazwischen mein lernkram,der nicht angerührt wird und dabei hab ich in 2 wochen prüfung
ich fühl mich einfach komplett überfordert, vor mir der riesige berg vergangenheit der aufgearbeitet werden will, eine familie die mal wieder nichts hören und sehen will und ich völlig unfähig das alles zu regeln....
ich muss mich mal irgendwie wieder runterholen.....

danke schonmal fürs ausheulen.....

ich bin grad echt leer und hab keine ahnung wie es weitergehn soll....würd ma liebsten einfach umfallen oder mich wegbeamen...

emilia

Habe zwar kein "Superplan" aber was wäre denn mit ein paar Tage jemanden besuchen? Eine alte Freundin...ferne Cousine...einen guten/-e Bekannt-e/-en?
Einfach mal raus aus den 4 Wänden und auf andere Gedanken kommen?


Lass dich nicht so hängen....bald hast du es geschafft und bekommst Hilfe.... JETZT DARFST UND KANNST DU STARK FÜR DICH SELBST SEIN, weil du es verdienst, glücklich und gesund sein möchtest...und weil du so wie bisher nichtmehr leben willst.
POWERWELLE sendet!!!

Fühl dich mal gedrückt!

Ja, ich glaub auch,dass ich hier weg muss. werd später mal meinen freund anrufen ob ich für ne woche dahin kann. er ist dann zwar auch nicht da, aber immerhin bin ich hier weg.

danke für deine antwort.du hast Recht, jetzt kann ich stark für mich sein, aber mir fehlt grad einfach die kraft um überhaupt stark zu sein

lg

Was nimmt dir denn die Kraft? die Zweifel darüber dass du es vielleicht nicht schaffen könntest?
Vor was hast du Angst?


Bin auch auf der suche nach einem Theraplatz...möchte stationär...hoffe ich bekomme einen guten...oder finde überhaupt einen.

Es kostet unheimlich viel kraft diese bilder immer wieder zu verdrängen,seinen alltag trotzdem zu meistern ohne dass jemand merkt wie schlecht es einem geht.die bilder und gedanken machen mir angst und panik, ich hab albträume und panikattacken.ich steh 24 std unter strom,kann irgendwie nie abschalten,das kostet viel kraft....

finde ich gut,dass du eine stationäre thera machen willst.ich werde wohl nach bad pyrmont gehen.hast du dir schon gedanken gemacht?

Hattest du vor diesem Beitrag etwas anderes geschrieben? Was meinst du genau mit den Bildern die dir nicht aus dem Kopf gehen? Die Bulimie selbst...oder schlimme Erlebnisse???


Klar habe ich schon überlegt...bin aber noch am Anfang ...habe erst nächste Woche einen Termin beim Arzt hoffe dass er mich und mein Problem ernst nimmt...und mir dann auch einen guten Platz empfehlen kann....

ich meine Erlebnisse.Die Bulimie macht mir keine Angst, sie raubt nur kraft.

ich wünsche dir viel erfolg für deinen arzttermin, wenn er dich nicht ernst nimmt-gib nicht auf und geh zu einem anderen arzt!!!!!

LG

Ich hoffe die paar Tage Auszeit tun dir gut! Gönne es dir!
*dirdiedaumenganzfestdrückt*


Und danke für die Wünsche.
L.G.
misskitty

hey du, da sind wir im mom ja echt auf dem gleichen level...
hab ja auch grad das urlaubssemester beantragt und hatte noch insgesamt drei arbeiten und ne klausur vor mir. ich weiß nicht in wie weit das für dich als lösung in betracht kommt, aber ich hab gemerkt ich packs einfach nicht mehr.wollte wenigstens die erste seminararbeit noch schreiben aber es ging einfach nicht, steh genau so neben mir wie du jetzt. ich hab allen meinen dozenten bei denen ich noch was ausstehen hatte ne email geschickt, dass ich aus "gesundheitlichen sowie persönlichen gründen" die jeweilige arbeit nicht schreiben könnte und auch das nächste semester nicht an der uni wäre und mit ihnen über die abgabe reden wollte. das hat bis jetzt ganz gut geklappt, die erste arbeit wäre gestern fällig gewesen und die dozentin war voll nett per mail, morgen hab ich nen termin mit ihr. ich wollte das eigentlich noch schaffen, weil ich sonst 4 kurse nicht besteh und mit dem urlaubssemester sonst effektiv ein ganzes jahr verliere. aber in den letzten tagen musste ich mir eingestehen, dass es einfah nicht geht, und ich glaube das letzte was du jetzt gebrauchen kannst ist druck...klar ist es schwer sich einzugestehen dass man es nicht schafft, aber als ich mich einmal mit der entscheidung abgefunden hatte war das echt eine riesen erleichterung. und es bringt ja nichts wenn du dich soweit fertig machst, dass du in die klinik kommst und schon absolut ohne energie da reingehst.
halt die ohren steif wir schaffen das schon! das wär ja wohl gelacht, jetzt schleppen wir schon so lange diese es mit uns rum, da wird die uns in den letzten monaten vor der klinik nicht mehr umschmeißen!

hi rainbowbrite,

ja, es ist echt verrückt...ich bin sonst so gewissenhaft und ehrgeizig, mach mir solchen kopf um Noten, Uni und all den Kram. Nur jetzt bin ich wirklich an einem Punkt, wo all das was mir sonst so wichtig ist echt egal ist, weil ich nicht mehr kann, nicht mehr weiter weiß und irgendwie merke,dass das Probleme sind,die grad auf nem ganz anderen Level sind, als wir stehen....wir müssen grad erstmal sehen,dass wir die grundlegendsten dinge wie leben, essen, schlafen wieder gebacken kriegen
ich geh jetzt einfach zu der prüfung hin, kann mich eh nicht mehr abmelden....also hab ich so oder so nen fehlversuch, da kann ich auch hingehen und auf gut glück was schreiben.
ich finds gut,dass du die notbremse ziehst!!!! Ich werd das auch tun müssen.
wie du schon sagst, das wichtigste ist,dass wir wieder gesund werden......ich werd auch nen semester nachmachen müssen, aber gut.....es gibt schlimmeres.
ich wünsch dir alles Gute für die Therapie und dass du danach doppelt so gut vorankommst mit dem studium
LG Emilia

hey emilia,
halte durch. Ich glaube, ich weiß wie du dich fühlst. Ich habe war im letzten sommersemester dauernd am ende und hab mich schon so auf die ruhe in den ferien gefreut - und dann kam der total-absturz. aber ich glaube das ist, weil man während der uni/schulzeit wenigstens irgendwie einen festen plan und verpflichtungen hat und das einen wenigstens ein bisschen ablenkt. und weil es auch zeit nimmt in der man fressen kotzen und nachdenken und psychisch am ende sein kann.
und weil man unter leute kommt.

deshalb würde ich dir raten irgendwas zu machen. vielleicht irgend nen sprachkurs oder dich einfach in ne öffentliche bibliothek sitzen und etwas lesen.
ich weiß, das klingt jetzt im ersten moment voll doof von mir, weil du dich ja eh schon so überlastet fühlst, aber ich glaube du verstehst schon wie ich das meine...

hi kunststoff,

ja, ich glaub ich versteh was du meinst! Ich wünschte auch, ich könnte das....aber entweder ich bin zu gar nichts in der Lage außer essen und kotzen oder ich schaff es wirklich mal mich an die Bücher zu begeben.
Im mom bin ich ehrlich gesagt einfach froh, dass keine vorlesungen sind und ich mich zuhause verkriechen kann, aber ich versteh,was du meinst. irgendwie ist die uni doch zumindest ein anker gewesen, weil man rausgehen musste und die leute, die man trifft heitern einen ja auch etwas auf.
naja, ich versuch jetzt einfach noch die 2 monate und die letzten prüfungen irgendwie rumzukriegen und dann gehts ja mit der klinik sicher bergauf, da bin ich ganz zuversichtlich.
wie gehts dir denn inzwischen mit der uni und der ES? Kommst du da zurecht oder stehst du auch manchmal wieder kurz vor dem Kollaps?

LG Emilia

am anfang wars sehr schwer uni und bulimie miteinander zu arrangieren, weil ich tief tief in der bulimie steckte und einfach gar nicht mehr richtig lernen/in vorlesungen sitzen konnte.
aber ich versuche seit einiger zeit die bulimie nicht mehr so ernst zu nehmen. (das kann man irgendwie schwer erklären). ich mache mich einfach psychisch nicht mehr so fertig. ich habe essen zur nebensache degradiert und bin so etwas losgekommen von der bulimie. hab sogar ein ganzes monat ohne kotzen ausgehalten.
aber seit februar kommt wieder ein rückfall nach dem anderen. trotzdem versuche ich mir deshalb keinen stress zu machen und es nicht zu ernst zu nehmen. das hilft irgendwie, mir zumindest.
ich esse zu viel und kotze. das passiert einfach. ohne dass ich mir groß gedanken darüber mache, was ich gegessen hab und wieviele kalorien es hatte und dass ich sowas nicht essen darf - verstehst du?

aber ich glaube du musst einfach von der bulimie loskommen. zumindest von den kranken gedanken im kopf. mit denen ist einfach ein normales leben nicht möglich. alles ist dann einfach so anstrengend und zermürbend. wie man sich fühlen kann und wie schön das leben ist und welche körperlichen folgen kotzen und fressen hat, das merkt man ja erst wieder wenn man es ein paar wochen nicht mehr getan hat... ansonsten ist man sowieso daran gewöhnt.
deshalb musst du das einfach in den griff bekommen, denn das treibt dich echt noch in den tod.

hi,

welche körperlichen folgen kotzen und fressen hat, das merkt man ja erst wieder wenn man es ein paar wochen nicht mehr getan hat... ansonsten ist man sowieso daran gewöhnt.
deshalb musst du das einfach in den griff bekommen, denn das treibt dich echt noch in den tod.

Ja, da hst du Recht!!!!das kann ich dann auch direkt an dich zurückgeben

ich kann das schon verstehen, habe auch immer wieder so phasen, wo ich die bulimie nicht zu meinem thema mache,in der zeit schaffe ich die uni und meinen alltag auch besser.
aber ist das nicht einfach nur verdrängung??!!!!
Ich meine, wenn du dir zwar keine sorgen mehr machst,wenn du kotzt, dann ist der schaden für deinen körper ja trotzdem da und irgendwann kommen ja die folgen,das schreibst du ja selbst

irgendwie schreibst du so sorgend und lieb und willst mich wachrütteln, dabei musst du dich glaub ich selbst mal wieder schütteln, du klingts ein bisschen resigniert?!
Wieso solltest du das nicht auch können, was du mir rätst??

LG

ne ich hab das vielleicht ein bisschen falsch dargestellt... ich meinte nicht, dass du einfach alles so laufen lassen sollst und einfach nicht darüber nachdenken sollst. ich meinte, dass du dich von der bulimie distanzieren sollst, nicht mehr darüber nachdenken sollst UND es NICHT mehr tun sollst.

eigentlich hat das bei mir ganz passabel funktioniert. war dezember und jänner vom einen tag auf den anderen praktisch "kotzfrei". nur jetzt im februar klappt es nicht mehr so. hatte dieses monat ca 7 rückfälle, was aber immer noch viel besser ist, als 3 mal am tag und das jeden tag. und die rückfallserie führe ich ein bisschen auf die ferien zurück. wochenenden und ferien sind bei mir traditionell kritisch. da habe ich einfach zu viel freizeit. und außerdem habe ich jetzt meine eigene wohnung und da kann man bekanntlich tun und lassen was man will und mit dem muss ich auch erst umgehen lernen.
alles in allem mache ich aber passable fortschritte und ich bin auch positiv fürs nächste semester gestimmt, nur vor den sommerferien graut es mir ein bisschen.

Emilia hat geschrieben:irgendwie schreibst du so sorgend und lieb und willst mich wachrütteln, dabei musst du dich glaub ich selbst mal wieder schütteln

ja du hast recht. man bemerkt viel zu spät wie schlimm das ganze ist und man vergisst es viel zu schnell wieder. ich beginne schon wieder meine rückfälle hinunterzuspielen, als wäre es egal.
dass ich dir so ausführlich und sorgend schreibe, liegt daran, dass ich im november genau da stand, wo du jetzt bist. ich war verzweifelt - am ende - ich konnte nicht mehr - ich war müde von den ganzen strapazen - ich fühlte mich so leer und (fr)essen und kotzen bestimmte irgendwie mein leben, ich wollte einfach dass der horror aufhört...
und ich habe in so kurzer zeit geschafft, mir etwas aufzubauen. ich habe wieder spaß am leben und kann fast normal durch den alltag gehen. ich fühle mich nicht mehr leer und unzufrieden. und das obwohl ich mir praktisch sicher war, dass es nie wieder auch nur halbwegs erträglich sein wird.
aber ich habe es geschafft und deshalb MUSST auch du kämpfen. ich weiß es ist hart, ich weiß es macht keinen spaß und ich weiß du hast kaum noch kraft, aber KÄMPFE!! Weil es sich auszahlt, FÜR DICH!