Re: Hass auf die eigenen Eltern?

#16
@ Sun!

Das ist doch komisch! Ich war 3 mal in der Klinik und ich wollte nie wieder zurück! Im Nachhinein verstehe ich meine Eltern ein wenig! Aber ich kann mir nicht mehr vorstellen, dass ich je wieder bei meinen Eltern wohnen werde! Ich glaube meine Eltern und ich wir würden uns umbringen, auf Dauer!
Das Leben ist zu kurz um es aufzugeben!

Re: Hass auf die eigenen Eltern?

#17
Also bei mir ist das momentan so. ich bin jetzt froh, dass ich noch schule habe, weil ich meine Eltern dann nicht sehe. zumindestens am Vormittag nicht... Obwohl mich die schule im Momenta auch nervt. aber ich denke mir, dass ist immerhin noch besser, als wie wenn ich zu hause wäre und meine Eltern wären auch da...

Also gehe ich viel lieber in die Schule....

LG

Re: Hass auf die eigenen Eltern?

#20
ja das kenn ich auch. ich denke mir auch. Ach wieso können die, oder die nicht meine eltern sein??? Es würde mir bei allen besser gehen, als bei meinen leiblichen (so denke ich in moment)....

ich habe leider keinen freund mehr, also meine "Schwiegereltern" waren auch sehr nett bzw. sind es noch immer, aber den Kontakt bricht bissal ab zur Zeit....

naja, anderes Thema....
lg

Re: Hass auf die eigenen Eltern?

#21
Den Bekanntenkreis habe ich total abgebrochen. Ich lebe jetzt relativ zurück gezogen. Ich habe es satt, dass ich nie verstanden werde oder das ich immer alles erklären muss.

Mir geht es viel besser, seitdem ich von meinen Eltern weg bin.

Ich war von Donnerstag auf Freitag alleine seit Mai bei meinen Eltern und ich habe mich gar nicht wohl gefühlt. Horror!
Das Leben ist zu kurz um es aufzugeben!

Re: Hass auf die eigenen Eltern?

#23
Unique hat geschrieben: Ich weiß ja, dass meine Eltern IMMER nur das beste für mich wollten und ich will ihnen ja auch nicht in den A**** treten :roll:

Aber ich weiß eben, dass ich später NICHT so sein werde/will!! Nein, leider sind sie eher ein negatives Beispiel für mich, und ich werde bestimmt nicht später meinen Kindern alles in den Arsch schieben, sie kritisieren, ihnen nichts zutrauen, nur zu Hause rumhängen vor dem Fernseher, nicht auf mich achten.... NEIN!!! Niemals, obwohl ich Angst hab davor.

Hallo Unique,

wie kommst Du denn auf dieses schmale Brett? Deine Eltern wollten also IMMER das BESTE für DICH???
Worin besteht denn das Beste für ein Kind, dem man nichts zutraut? Im besten Falle entwickelt es kein Selbst-Bewusstsein, denn es kann ja gar nicht lernen, sich selbst etwas zuzutrauen, sich seiner Stärken selbst bewusst werden.

Und was ist daran das Beste für das Kind, wenn man ihm "alles in den Arsch schiebt"? Ich weiß zwar nicht, was Du mit "in den Arsch schieben" meinst - das klingt mir aber sehr danach, dem Kind alles mögliche abzunehmen, ihm zu geben / ihm aufzudrängen, was es möglicherweise selbst gar nicht will. Also wieder nichts mit, "sich selbst bewusst werden".

Achte auch mal auf das sprachliche Bild: Jemandem was "in den Arsch schieben". Welches Kind möchte schon, dass man ihm etwas in den Anus einführt? Das wäre zumindest eine massive Grenzverletzung.

Worin besteht für Dich das Beste für das Kind, wenn es kritisiert wird? Kinder brauchen Verständnis, müssen gehalten werden, ihnen sollte nachsichtig die Welt erklärt und Grenzen müssen aufgezeigt werden - das alles aber ist nicht gleichbedeutend mit Kritik am Kind. Bei der Kritik kommt lediglich zum Ausdruck: Du bist nicht so, wie WIR dich haben wollen.

Und schlussendlich: Worin besteht das Beste für das Kind, wenn die Eltern nicht auf sich selbst, auf ihre eigenen Bedürfnisse achten? Im besten Falle bestehen die Bedürfnisse latent weiter - und werden auf subtile oder weniger subtile Weise am Kind befriedigt.

Entschuldige, dass ich so hart bin. Aber als Kinder hatten wir Anspruch auf Liebe, Verständnis, Nachsicht und Gehalten-Werden. Wenn wir etwas davon vielleicht nicht bekamen, dann sind wir heute nicht verpflichtet, unsere Eltern dafür in Schutz zu nehmen.

Re: Hass auf die eigenen Eltern?

#26
Liebe Unique,

Du bist nicht allein! Weder allein mit Dir, noch allein mit Deinen Problemen.

Mir ging es in der letzten Zeit sehr schlecht. Doch ich hatte die Erinnerung an meine Ex, die mir ein tiefes Gefühl von Liebe geschenkt hatte. Ich hatte jetzt Freunde, die ich anrufen und bei denen ich vorbei kommen konnte, einfach, damit sie mich mal kurz in den Arm nehmen. Und ich lernte auf sonderbare Weise neue Menschen kennen, die mir genau das gaben, was ich gerade brauchte. Sie hielten mich einfach fest und gaben mir das Gefühl, etwas wert zu sein. Eines Morgens kam mir dann folgender Spruch in den Sinn:

"Die wichtigsten Dinge im Leben werden Dir geschenkt. Die einzige Leistung, die Du dafür erbringen musst, ist: sie anzunehmen."

Wenn Du Dich also grad sehr allein fühlst, dann möglicherweise, weil Du nicht annehmen willst oder kannst, was Du gerade brauchst und was nur darauf wartet, dass Du die Hand danach ausstreckst?

Ich weiß es nicht - kenn' Dich ja nicht. Aber vielleicht lohnt es sich, darüber nachzudenken?

Und falls Du glaubst, Du seiest mit Deinem Eltern-Problem allein, dann kann ich Dich "beruhigen" - schau einfach auf die Seite von Alice Miller unter Leserpost (http://www.alice-miller.com) oder ins Forum "Unsere Kindheit" (http://ourchildhood.de.2007.carookee.com/) - dann wirst Du eines "Besseren" belehrt.

Re: Hass auf die eigenen Eltern?

#27
Unique, mir geht es auch so wie dir :roll:
Es ist traurig wenn man ein so für mich spezielles und schwer beschreibbares Gefühl gegenüber den Eltern hat.
Einesteils ist es Liebe, Geborgenheit, Schutz und Unterstützung und andersteils eine grosse Wut, Hass, der Wunsch nach Rückzug und nicht mehr mit ihnen reden zu müssen (weil sie mich eh nicht verstehen(können)).

Ich kenne das so gut :cry:

Ich hoffe wir können weiterhin noch oft uns gegenseitig austauschen, miteinander reden und uns gegenseitig Kraft geben.
Ich finde es immer wieder schön wenn ich mich mit dir unterhalten darf! :wink:
Du bist wirklich ein ganz guter Mensch.. Ich bin so froh dich getroffen zu haben und danke dir dafür.
Wer einen Engel sucht und nur auf die Flügel schaut könnte eine Gans nach Hause bringen.
Georg Christoph Lichtenberg

Das Leben ist ein Regenbogen!