Hi Mortl!
Das Verhalten deiner Freundin kommt mir - von mir - sehr bekannt vor. Hab vor ein paar Monaten meinen 2 besten Freundinnen alles gebeichtet - unter Tränen, Zittern und was sonst noch alles dazu gehört. Dann haben sie mich 1 Woche später nochmal angesprochen und ich hab mich total dagegen gesträubt und gesagt, dass ich nicht darüber reden will - seit damals haben's die zwei nicht mehr angesprochen. Und weißt du was? Ich sehne mich total danach, dass sie's wieder ansprechen! Was ja eigentlich total blöd ist, weil ich 100% weiß, dass ich nur herumdrucksen würde und sie bitten würde nicht darüber zu reden. Weil ich nicht darüber reden kann. Noch nicht. Aber vielleicht - wenn man es mir geduldig immer wieder anbieten würde, vielleicht wäre ich dann dazu in der Lage über das Problem zu reden. Ist ja so, dass die ES sagen wir mal geschätzte 70% meiner Denk-Zeit und auch eine gehörige Portion meiner Handlungs-Zeit einnimmt, über etwas, das einem so einnimmt (und ich vermute, dass es bei deiner Freundin ähnlich ist), würde wohl jeder ganz gerne sprechen - nur dass das Thema in der Gesellschaft soooo tabuisiert wird, dasses einfach viel zu peinlich ist. Man hat auch Angst, vom anderen nicht verstanden zu werden und als "verrückt" abgetan zu werden... Ich weiß natürlich nicht, ob deine Freundin auch so im Zwiespalt zwischen angeredet werden wollwn und das auf jeden Fall vermeiden wollen lebt, aber ich kann mir vorstellen, dass es bei ihr ähnlich ist. Das was ich dir empfehlen würde ist, es ihr immer wieder anzubieten, aber es ihr nicht aufzuzwingen. Und einen Mittelweg zu finden - sie nur noch auf ihre Krankheit zu reduzieren und die Bulimie jeden Tag anzusprechen ist sicher der falsche Weg, aber auch nur einmal im Jahr darübe zu reden ist sicher nicht richtig. Vertrau auf dich und hör auf dein Gefühl - du kennst deine Freundin am besten und wirst deshalb auch am besten wissen, was das richtige Maß ist...
Wünsch ich dir alles Gute!
gglg, Hörnchen
