muss ich mir Sorgen machen?

#1
Meine Freundin war vor etwa 1 1/2 Jahren in stationärer Behandlung. Jetzt hat sie halbwegs Normalgewicht (sofern ich das von außen beurteilen kann) und besucht noch regelmäßig ihre Therapeutin. Sie lässt zwar durchklingen, dass sie immer noch k**, aber wenn ich sie darauf anrede und nachfrage, wechselt sie immer relativ schnell das Thema. Wie soll ich mich da am besten verhalten? Muss ich besorgt sein, dass es wieder schlimmer wird?

Re: muss ich mir Sorgen machen?

#2
Also ich antworte dir nun doch. wollte es erst nicht, wiel ich ja selbs nicht clean bin.
Also 1: nur weil deine freundin NG (geworden)ist, heißt es noch lange nicht, das sie gesund ist, das müsste dir erstmal klar sein. Das sie das thema ungern anspricht kann man verstehen. Manchmal ist man ganz froh wenn man nicht darüber nachdenkt bzw daran erinnert wird. Man kann natürlich nicht in deine freundin reingucken und WIR HIER am allerwenigsten. Guck wie es sich entwickelt. Vielleicht kannst du ihr auch irgendwann durch die blume deine unsicherheit ihr gegenüber "beichten"
Und mit jedem neuen Tag frisst uns der Alltag auf.

ich ziehe mich vorerst zurück.

Re: muss ich mir Sorgen machen?

#3
Danke für die Antwort! Dass sie nicht sofort gesund wird ist mir klar, aber ich weiß nur nicht, ob ich es so locker abtun kann, dass sie einfach nicht darüber nachdenken will, aber andererseits kommt es mir ja schon so vor, dass es eben noch eine großen Platz in ihrem Leben einnimmt und dann ist es ja auch der falsche Weg, das auszublenden. Ich hoffe, das war jetzt halbwegs verständlich.

Re: muss ich mir Sorgen machen?

#4
War es, Mortl. Bloß wenn sie sich quer stellt, stellt sie sich quer. Du kannst nicht mehr tun, als dich als Gesprächspartner anbieten und ihr einen taktvollen Umgang mit ihrem Problem zusichern. und sagen, dass du dich halt sorgst. Wenn sie halt imemr thema wechselt, kannst du auch nix machen.

Re: muss ich mir Sorgen machen?

#8
Hi Mortl!

Das Verhalten deiner Freundin kommt mir - von mir - sehr bekannt vor. Hab vor ein paar Monaten meinen 2 besten Freundinnen alles gebeichtet - unter Tränen, Zittern und was sonst noch alles dazu gehört. Dann haben sie mich 1 Woche später nochmal angesprochen und ich hab mich total dagegen gesträubt und gesagt, dass ich nicht darüber reden will - seit damals haben's die zwei nicht mehr angesprochen. Und weißt du was? Ich sehne mich total danach, dass sie's wieder ansprechen! Was ja eigentlich total blöd ist, weil ich 100% weiß, dass ich nur herumdrucksen würde und sie bitten würde nicht darüber zu reden. Weil ich nicht darüber reden kann. Noch nicht. Aber vielleicht - wenn man es mir geduldig immer wieder anbieten würde, vielleicht wäre ich dann dazu in der Lage über das Problem zu reden. Ist ja so, dass die ES sagen wir mal geschätzte 70% meiner Denk-Zeit und auch eine gehörige Portion meiner Handlungs-Zeit einnimmt, über etwas, das einem so einnimmt (und ich vermute, dass es bei deiner Freundin ähnlich ist), würde wohl jeder ganz gerne sprechen - nur dass das Thema in der Gesellschaft soooo tabuisiert wird, dasses einfach viel zu peinlich ist. Man hat auch Angst, vom anderen nicht verstanden zu werden und als "verrückt" abgetan zu werden... Ich weiß natürlich nicht, ob deine Freundin auch so im Zwiespalt zwischen angeredet werden wollwn und das auf jeden Fall vermeiden wollen lebt, aber ich kann mir vorstellen, dass es bei ihr ähnlich ist. Das was ich dir empfehlen würde ist, es ihr immer wieder anzubieten, aber es ihr nicht aufzuzwingen. Und einen Mittelweg zu finden - sie nur noch auf ihre Krankheit zu reduzieren und die Bulimie jeden Tag anzusprechen ist sicher der falsche Weg, aber auch nur einmal im Jahr darübe zu reden ist sicher nicht richtig. Vertrau auf dich und hör auf dein Gefühl - du kennst deine Freundin am besten und wirst deshalb auch am besten wissen, was das richtige Maß ist...

Wünsch ich dir alles Gute!
gglg, Hörnchen :)
Zuletzt geändert von kleines Ich-bin-ich am Fr Jan 30, 2009 11:35, insgesamt 1-mal geändert.