Alles nur eine Frage der Gewohnheit

#1
Hallo erstmal, ich bin neu hier und möchte dennoch gleich ein sehr wichtiges Thema ansprechen.
Ich bin 19 und hatte seit 3 Jahre Bulimie. Die Gründe sind irrelevant. Es gibt nämlich keinen einzigen Grund dafür sich sein Leben und seine Zukunft täglich auszulöschen.

Ich weiß nicht ob ich für alle sprechen kann, aber ich möchte euch über meine Erkenntnisse informieren.
Früher habe ich hier öfters gelesen, das einzige was ich davon hatte, war: Ich habe mich zum Opfer gemacht, ich bin nicht Schuld, ich bin ja soo krank, ich brauche Mitleid. 80% der Beiträge sprechen nämlich von diesem Muster. Opferrolle, Selbstmitleid und Ablehnung der Eigenverantwortung für sich und seine Taten.

Das klingt erst mal sehr hart. Was ich für mich herausgefunden habe, ist:
- Jeder, wirklich jeder kann die „Bulimie“ besiegen, vielleicht nicht ganz alleine, aber mit Hilfe von Familie und Freunden

Bulimie fängt nicht beim Kotzen an, sondern beim Essen. Klar werdet ihr denken, wo denn sonst.
Genau, warum also beschäftigen wir uns nicht mit unserem Eßverhalten, unseren Eßgewohnheiten und unserem Umgang mit Gefühlen?
Das ist doch der Grund für das Kotzen? Würdet ihr immer noch kotzen, wenn ihr euer Lieblingsessen wirklich mit Genuß gegessen hättet, jeden Bissen langsam gekaut hättet und nur so viel gegessen hättet, damit euer Hungergefühl nicht mehr da ist? Ich denke nicht oder?
Das Problem von Menschen, die an Bulimie leiden, ist, dass sie Essen mit Gefühlen verbinden, genauso wie Übergewichtige. Dabei wollen wir doch „normal“ essen und trotzdem schlank bleiben, wie sogenannte Natürlich Schlanke.

Euch muss klar werden, dass zuerst die Eßgewohnheiten geändert werden müssen. Ich lese hier
immer wieder nur 5 Tage kotzfrei, Rückfall. 1 Woche Kotzfrei…
Es geht gar nicht um das Kotzen, es geht darum eine neue Eßgewohnheit zu erlernen und die alte zu ersetzen.

Ich kann nur von mir reden, ich wollte damals schlank sein und habe mich gefragt wie machen die das? Die sind schlank trotz Problemen? Die essen was die wollen und nehmen nicht zu?
Warum ist die Welt so gemein, ich hasse mich, ich bin soo hässlich…naja und so weiter….
Ich dachte, wenn ich endlich dünn bin, werde ich glücklich sein, dabei habe ich gar nicht gemerkt, dass ich weder mit **kg noch mit **kg „glücklich“ war, es gab immer etwas auszusetzen. Das Problem war nicht mein Gewicht, es war die Einstellung zu mir Selber. Es war mein nieadriges Selbstbewußtsein….und durch Bulimie wurde es immer kleiner und kleiner..ich dachte, dass ich alles verdient hätte, dass ich es nie schaffen werde.

Auf jeden fall bin ich auf einen Englischsprachige Seite gekommen und habe mir einiges über Selbstbewusstsein, Gewohnheit usw. durchgelesen.
Gewohnheiten erlernt man im Laufe der Kindheit, genauso wie Eßgewohnheiten.
Wenn man 30-90 Tage lang dieselbe neue Gewohnheit wiederholt, speichert sich das Unterbewußtsein diese. Dafür muss man erst einmal beobachten, in welchen Situationen man immer zum Essen greift. Vorallem wie isst man überhaupt?
Bei mir war es ganz klar:
Ich habe immer gegessen, wenn ich traurig, wütend usw war.
Oder einfach so, ich wollte es haben, weil ich es mir ja verboten habe,
Und immer war es „Das letzte Mal, morgen fange ich neu an“ „Wirklich das allerletzte mal, wenn nicht dann…“
Ganz klar, das dieses Letzte Mal nie kam. Ich wusste damals nicht dass Bulimie nur eine falsche Eßgewohnheit und ein ungesunder Umgang mit Gefühlen ist.
Es wird immer so tragisch dargestellt, damit jeder in Selbstmitleid verfällt, ich arme, ich kann nichts daran ändern.
Das alles entspricht nicht der Realität.
Wie ich es geschafft habe davon loszukommen? Ganz klar, erst mußte mir klar werden, wann ich esse, ob ich aus Hunger esse, warum es so unkontrolliert ist.

Ich wollte immer natürlich schlank sein, aber was heißt das eigentlich, was für Eßgewohnheiten haben natürlich Schlanke?
Ich habe dannach gegoogelt und viele Artikel gefunden, das beste war „Ich mach dich schlank“ von Paul McKenna (Ein Buch). Es ist keine diät, sondern ein Plan um das Eßverhalten zu ändern. Ich habe mir das Buch nicht gekauft, denn die wichtigsten Grundregeln sind diese:


1. Iss nur wenn du hungrig bist:
- Trinke aber zuerst immer Wasser, wenn du denkst, dass du hungrig bist,
Wenn der Hunger nach 1 Glas Wasser immer noch da ist, dann iss etwas
- Trink morgens Wasser, wenn du nicht hungrig bist

2. Iss das, was du essen möchtest.

3. Iss bewusst:
- Iss sehr langsam und genieße jeden Bissen
- Kaue jeden Bissen 10-15mal.
- Lege nach jedem Bissen das Besteck (Essen) beiseite und kaue langsam.

4. Wenn du das Gefühl hast voll zu sein, Stop, Hör auf zu essen.
- Lass immer Essen auf dem Teller
- Hör auf zu essen, wenn du das Gefühl hast voll zu sein, bzw. genug davon gegessen zu haben. Höre auf dein Hungergefühl.
- Lass Reste liegen oder schmeiße sie weg.

Die ersten Tage waren wirklich nicht einfach, natürlich wenn man 3 Jahre lang dasselbe gemacht hat.
Das wichtigste waren für mich die Gefühle, ich habe mich vollgestopft wenn es mir schlecht ging. Aber genau das kann man auch ersetzen.

- Ich habe Sport gemacht, bin rausgegangen, bin meinen Hobbies nachgegangen, habe mein Zimmer aufgeräumt (Es hat wirklich gut getan, nach so langer Zeit mal etw. sinnvolles zu machen), alles mögliche getan, um nicht zur alten Gewohnheit zu kommen.
- Das einzige war, das ich seeehr launisch war, grundlos wütend, weil ich mich nicht vollstopfen konnte.

Um möglichen Rückfällen vorzubeugen, habe ich
1. mein ganzes Geld, meiner Mutter gegeben, denn immer, wenn ich Geld dabeihatte, wolltei ch mir etwas Süßes kaufen. (Schlecht gelaunt, Essen, Alte Gewohnheit)
Ich weiß natürlich nicht wie man es macht, wenn man auf sich alleine gestellt ist. Aber am besten kein Geld mitnehmen, nur wenn man eben einkaufen geht. wie gesagt da ich noch zur Schule gehe, war dies bei mir der fall.
2. Habe ich nach jeder Mahlzeit die Küche abgeschlossen und den Schlüssel meiner Familie gegeben.
ES war sehr komisch, ich habe mir noch mehr Freiheit genommen, ich habe mich komisch gefühlt und dachte was jetzt darf ich das auch nicht.
Dabei war es mein Wille, ich wollte endlich gesund sein, ich wollte endlich normal essen und schlank sein.

Zudem habe ich mir mein Essen immer sehr schön und mit Geduld vorbereitet.
NICHT wie früher, Nebenbei essen, unbewusst essen, im Stehen essen, aus Töpfen essen. *lach* wenn ich daran zurückdenke. Also nicht Nebenbei, grundlos...

Die ersten Wochen waren sehr schwer, obwohl ich mir nichts verboten habe.
Ich habe gelernt mit Gefühlen anders umzugehen, vielleicht einfach mal anders darauf reagieren, sich selbst schätzen, respektieren und aus Fehlern lernen.
Diese 30 Tage habe ich nicht aufeinmal geschafft, es gab Rückfälle, ABER ich musste wieder von Tag 1. anfangen. Diese Rückfälle machten mich stärker.
Inzwischen brauche ich keine Schlüssel mehr und denke incht, omg das letzte mal ich kann es niee mehr essen. Nein das Essen ist immer da. Nach und nach hatte ich garkeine Lust diese ganzen Süßigkeiten zu essen, ich habe sie mir schließlich nicht verboten.
Nur eben immer nach diesen 4 Regeln.

Noch etwas sehr wichtiges, ich dachte immer, dass ich viel glücklicher sein werde, wenn ich **kg dünner bin und wenn ich die Bulimie los bin. In der Tat mir geht es inzwischen viel besser, aber ich habe verstanden, dass es immer Probleme gibt. Ich mache immernoch Fehler. Man muss sie nur relaxter angehen und sie anders lösen, nicht durch Essen, denn Essen ist keine Belohnung oder ein Trost. Aus Fehlern lernt man..man muss lernen die Vergangenheit hinter sich zu lassen.

Wow, ich hoffe, dass ich euch nicht allzu sehr gelangweilt habe. :wink:
Zuletzt geändert von Caruso am Do Jan 22, 2009 9:51, insgesamt 3-mal geändert.

Re: Alles nur eine Frage der Gewohnheit

#2
Hallo Kate! Danke für diesen Beitrag!! Aber du tust so, als würde die Bulimie nur einem Schlankheitswahn entspringen. Wie du schon sagst: dem Erbrechen geht das große Fressen vorraus und das hat Suchtcharakter. Bulimie ist in den allermeisten Fällen auch eine Art Esssucht und sehr große Mengen zu essen schüttet Endorphine aus. Es wird also im Körper ein entspannender Zustand ausgelöst. Also ums "schlank sein um jeden Preis" geht es hier nicht immer...

Zunächst: Ich selbst habe jetzt mittlerweise fast 6 Jahre Essucht und Bulimie.
Ich bin schlank und hab Idealgewicht.

Paul McKennas Buch kenne ich natürlich auch. Was drin steht ist auch das einzig wahre!! Ich kenne mich auch mit gesunder Ernährung aus und weiß insgesamt gut bescheid,... auch über emotionales Essen etc. etc.
Ich habs auch geschafft diese Dinge zu leben und mir anzueignen, ich konnte es auch immer 3 - 4 Wochen aufrechterhalten... bis dann wieder Rückfälle kamen. Frust, Unlust, Wut, Verzweiflung und und und.

Ich bin auch der Überzeugung, dass ich im Grunde selbst Schuld bin, dass ich mich besser beobachten sollte und endgültig ein gesünderes Verhältnis zum Essen entwickeln sollte und meine Glücksgefühle woanders herholen sollte. Aber irgendetwas hält mich ständig davon ab, irgendeine Idee von Sinnlosigkeit und Frust. Diese unglaubliche Gier zu Essen überkommt mich immerwieder.
Durch das viele Essen werden eben Endorphine ausgeschüttet, darum bin ich süchtig danach.
Essen tut mir richtig gut... das kotzen weniger, aber das rückt ja im Fressrausch auch erstmal inden Hintergrund.

Ich sage auch immer, dass man selbst den ersten Schritt machen muss und sich davon losmachen sollte, dass einem da keiner weiter helfen wird, außer man selbst! Man sollte auch mal HANDELN und durchgreifen.

Und obwohl ich das weiß, verschwindet meine Motivation immerwieder. Manchmal seh ich keinen Sinn darin all das aufrecht zu erhalten. Dann stürze ich mich wieder in die Bulimie oder in die Fresssucht. Ich schade mir dann ganz bewusst, wegen der Glückshormone, den Endorphinen...



Sooooo einfach finde ich es also nicht, vor allem wenn es schon so starken Suchtcharakter angenommen hat.

Re: Alles nur eine Frage der Gewohnheit

#3
Ja... ich glaub halt, dass man insgesamt erstmal lernen sollte besser mit seinen Emotionen umzugehen. Denn jedes neue Essverhalten hält nicht an, wenn man immer wieder Gefahr läuft bei Frust zu den alten Gewohnheiten zu greifen.
Ohne Therapie klappt das meist nicht auf Anhieb, denn die essstörungen-ausösenden Emotionen sind meist nur sehr schwer zu ertragen und zu kontrollieren. Daher Therapie: damit man sich wieder wie n Mensch fühlt und mit seinen Gefühlen angemessen umgehen kann.

Re: Alles nur eine Frage der Gewohnheit

#4
Hallo Kate,

in manchen Dingen kann ich dir nicht ganz zustimmen...
Kate hat geschrieben:Ich habe mich zum Opfer gemacht, ich bin nicht Schuld, ich bin ja soo krank, ich brauche Mitleid. 80% der Beiträge sprechen nämlich von diesem Muster. Opferrolle, Selbstmitleid und Ablehnung der Eigenverantwortung für sich und seine Taten.
Die wenigsten hier wollen Mitleid sondern raus aus der Krankheit. Nicht jeder hier, ist aus Schlankheitsgründen in die Sucht gerutscht, sondern aus ganz anderen, desshalb glaube ich, ist es schon ein bisl hart zu sagen, dass man in eine Opferrolle schlüpft und Eigenverantwortung ablehnt!
Kate hat geschrieben:- Jeder, wirklich jeder kann die „Bulimie“ besiegen, vielleicht nicht ganz alleine, aber mit Hilfe von Familie und Freunden
Mit Unterstützung von Familie und Freunden, aber in erster Linie mit einem richtigen Therapeuten!
Kate hat geschrieben:Würdet ihr immer noch kotzen, wenn ihr euer Lieblingsessen wirklich mit Genuß gegessen hättet, jeden Bissen langsam gekaut hättet und nur so viel gegessen hättet, damit euer Hungergefühl nicht mehr da ist? Ich denke nicht oder?
Ganz ehrlich? Ich für mich kann sagen, dass ich Genuss nicht mehr kenne und auch nicht wann ich richtig Hunger habe od satt bin. Da macht es für mich keinen Unterschied ob ich mein Lieblingsessen kotze od nicht.

Ich denke, man sollte doch eher da anpacken wo die Ursache liegt und die ist nicht beim Essen! Ich (fr)esse weil ich mit meinen Gefühlen nicht umgehen kann, also muss ich erstmal lernen mit ihnen klarzukommen. Nicht alles mit Essen versuchen zu lösen. Was bringt es mir wenn ich strickt nach einem Plan esse (glaub mir ich hab schon einiges ausprobiert) aber meine Gefühle mit denen ich nicht umgehen kann immer noch da sind? Man sollte also wirklich das Übel an der Wurzel packen.

Wenn ich jetzt "nur" kotze, um schlank zu sein, dann kann ich mir schon vorstellen, dass ein Ernährungsplan helfen kann.
Kate hat geschrieben:Ich dachte, wenn ich endlich dünn bin, werde ich glücklich sein, dabei habe ich gar nicht gemerkt, dass ich weder mit * **kg noch mit * **kg „glücklich“ war, es gab immer etwas auszusetzen. Das Problem war nicht mein Gewicht, es war die Einstellung zu mir Selber. Es war mein nieadriges Selbstbewußtsein….und durch Bulimie wurde es immer kleiner und kleiner..ich dachte, dass ich alles verdient hätte, dass ich es nie schaffen werde.
Da geb ich dir recht, obwohl ich sagen muss, dass ich mich ab einem bestimmten Gewicht gesundheitlich nicht mehr wohl fühle! Aber im Großen und Ganzen hat Glück nix mit dem Gewicht zu tun.
Kate hat geschrieben:Ich wollte immer natürlich schlank sein, aber was heißt das eigentlich, was für Eßgewohnheiten haben natürlich Schlanke?
Ich habe dannach gegoogelt und viele Artikel gefunden, das beste war „Ich mach dich schlank“ von Paul McKenna (Ein Buch). Es ist keine diät, sondern ein Plan um das Eßverhalten zu ändern. Ich habe mir das Buch nicht gekauft, denn die wichtigsten Grundregeln sind diese:
Setzt dich das nicht irgendwie unter Druck? Schon wieder essen nach Regeln? Was ich allerdings gut finde, erst dann zu essen wenn man hunger hat, aber das Hungergefühl muss auch erstmal wieder "erlernt" werden. Allerdings möchte ich mir nicht vorschreiben lassen wie oft ich zu kauen habe, od gar Essen auf dem Teller liegen lassen sollte (außer ich kann nicht mehr).
Kate hat geschrieben:- Das einzige war, das ich seeehr launisch war, grundlos wütend, weil ich mich nicht vollstopfen konnte.
Hast du dich eigentlich jemals gefragt warum?

Trotzdem freut es mich, dass du für dich einen Weg gefunden hast.

Liebe Grüße
Zuletzt geändert von Caruso am Mi Jan 21, 2009 17:20, insgesamt 1-mal geändert.
Wo ist bitte der Anfang vom Ende?

Re: Alles nur eine Frage der Gewohnheit

#5
Ich denke, man sollte doch eher da anpacken wo die Ursache liegt und die ist nicht beim Essen! Ich (fr)esse weil ich mit meinen Gefühlen nicht umgehen kann, also muss ich erstmal lernen mit ihnen klarzukommen. Nicht alles mit Essen versuchen zu lösen. Was bringt es mir wenn ich strickt nach einem Plan esse (glaub mir ich hab schon einiges ausprobiert) aber meine Gefühle mit denen ich nicht umgehen kann immer noch da sind? Man sollte also wirklich das Übel an der Wurzel packen.

Wenn ich jetzt "nur" kotze, um schlank zu sein, dann kann ich mir schon vorstellen, dass ein Ernährungsplan helfen kann.
Ja aber wird es diese Auslöser nicht ständig geben?
Ich meine Ursachen, ich kannte meine Ursachen damals...aber mir hat es nichts gebracht.
Ich war 2-3mal bei einem Psychologen, der hat gemeint, ich soll weniger am Tag kotzen, von 5 zu 3 mal am Tag, immer weniger, bis es ganz aufhört...er hat nicht einmal gefragt wieso weshalb. Ich bin dann einfach nicht mehr hingegangen, weil es mir zu blöd wurde.
Ich wollte damals alles erzählen, aber inzwischen finde ich es gut, dass ich es nicht gemacht habe.
Wenn man ständig nur an seine Vergangenheit denkt, dann lebt man letztenendlich auch in der Vergangenheit.

Dieser Plan soll eben dafür da sein, um das Hungergefühl neu zu erlernen. Das man Essen auf dem Teller liegen lassen soll, eben nur wenn man keinen Hunger mehr hat und das ist oft der Fall. Das Auge verschätzt sich nämlich, man sollte sich nicht an Portionen halten, sondern eben an das Hungergefühl.

Aber bulimie hat doch etwas mit Essen zu tun, so weit ich weiß machen es viele eben um nicht zuzunehmen, denn wenn sie essen würden und das Essen nicht auskotzen würden, wären sie viel dicker als sonst. Ansonten gibt es andere Methoden Alkohol, um sich "besser" zu fühlen...klärt mich bitte auf, wenn ich falsch liege, ich gehe immer von mir aus.

Re: Alles nur eine Frage der Gewohnheit

#6
Kate hat geschrieben:Aber bulimie hat doch etwas mit Essen zu tun, so weit ich weiß machen es viele eben um nicht zuzunehmen, denn wenn sie essen würden und das Essen nicht auskotzen würden, wären sie viel dicker als sonst. Ansonten gibt es andere Methoden Alkohol, um sich "besser" zu fühlen...klärt mich bitte auf, wenn ich falsch liege, ich gehe immer von mir aus.
Man kotzt damit man nicht so dick wird, meistens aber auch, weil diese Massen im Magen einfach nicht auszuhalten sind. In erster Linie frisst man, weil das sich-vollstopfen an sich schon beruhigend wirkt. Wie gesagt: Endorphine werden ausgeschüttet.

Bulimie an sich, ist Fresssucht mit Gegenmaßnahmen. Aber Fresssucht ist Fresssucht.

Re: Alles nur eine Frage der Gewohnheit

#7
Guten Morgen!
Kate hat geschrieben:Ja aber wird es diese Auslöser nicht ständig geben?
Sicher wird es immer Auslöser geben, aber in einer Therapie lernt man anders damit umzugehen!
Kate hat geschrieben:Ich meine Ursachen, ich kannte meine Ursachen damals...aber mir hat es nichts gebracht.
Wie meinst du das, was hat dir nichts gebracht? Dass du die Ursachen kennst?
Kate hat geschrieben:Ich war 2-3mal bei einem Psychologen, der hat gemeint, ich soll weniger am Tag kotzen, von 5 zu 3 mal am Tag, immer weniger, bis es ganz aufhört...er hat nicht einmal gefragt wieso weshalb. Ich bin dann einfach nicht mehr hingegangen, weil es mir zu blöd wurde.
Ich wollte damals alles erzählen, aber inzwischen finde ich es gut, dass ich es nicht gemacht habe.
Wenn man ständig nur an seine Vergangenheit denkt, dann lebt man letztenendlich auch in der Vergangenheit.
:shock: Tut mir leid, aber der Typ hatte ja null Ahnung davon! Wenn mir das ein Therapeut sagen würde, dann würd ich da sicher auch nicht mehr hingehen...
Ich werde sicher nicht in der Vergangenheit leben, wenn ich sie aufarbeite! Ich lebe jetzt in der Vergangenheit, weil sie so an mir nagt und ich viele Dinge nicht vergessen kann! Ich würde selber nie aus meinen Verlustängsten raus kommen, weil ich die seit Kleinkindalter habe.
Kate hat geschrieben:Dieser Plan soll eben dafür da sein, um das Hungergefühl neu zu erlernen. Das man Essen auf dem Teller liegen lassen soll, eben nur wenn man keinen Hunger mehr hat und das ist oft der Fall. Das Auge verschätzt sich nämlich, man sollte sich nicht an Portionen halten, sondern eben an das Hungergefühl.
Das widerspricht sich für mich irgendwie! Wenn ich lese, dass sich das Auge oft verschätzt und man sollte sich nicht an Portionen halten, sondern ans Hungergefühl :arrow: wenn man aber kein richtiges Hungergefühl bzw. Sättigungsgefühl mehr hat :roll: ja an was soll man sich dann halten??? Entweder ess ich dann wieder zuviel od zuwenig, wie soll ich dann mein Hungergefühl neu lernen??
Kate hat geschrieben:Aber bulimie hat doch etwas mit Essen zu tun,
Sicher hat Bulimie was mit Essen zu tun, aber...
Kate hat geschrieben:so weit ich weiß machen es viele eben um nicht zuzunehmen, denn wenn sie essen würden und das Essen nicht auskotzen würden, wären sie viel dicker als sonst.
das ist zum Größten Teil Quatsch! WARUM stopft man denn Massen an Essen in sich hinein? Wenns mir nur ums Gewicht gehen würde, dann könnt ich auch Miniportionen ko.... Aber hier hat das Essen eine andere Funktion! Gefühle ausschalten (aus verschiedenen Gründen), sich betäuben mit dem Essen um nachher ein Gefühl der "Erleichterung" zu haben. Die ganzen negativen Gefühle im wahrsten Sinne des Wortes auskotzen! Es stimmt schon, alle die eine ES haben, od der größte Teil, findet sich zu dick od hat Probleme mit dem zunehmen. Warum das so ist, kann ich dir auch nicht sagen, vielleicht um von den wirklichen Problemen abzulenken? Und es gibt so viele, die durch Bulimie zugenommen haben UND es trotzdem nicht lassen können, weil es eben mit der Psyche zu tun hat!
Kate hat geschrieben:Ansonten gibt es andere Methoden Alkohol, um sich "besser" zu fühlen...
Alkohliker, Tablettensüchtige, Sportsüchtige, Essgestörte... das sind alles Süchte!!! Ein Alkohliker trinkt auch nicht, weils ihm grad so schmeckt, sondern die rutschen da auch langsam rein und kommen schwer wieder alleine raus.

Liebe Grüße
Wo ist bitte der Anfang vom Ende?

Re: Alles nur eine Frage der Gewohnheit

#8
Bei der Bulimie ist meist nicht die Hauptfrage: "Warum willst du dünn sein?"

sondern: "Warum willst du immer so unglaublich viel essen, warum kannst du mit dem essen nicht aufhören? Warum wirst du so nervös, wenn du grade keine Berge an Schokokeksen verschlinken kannst?" usw.

Und auch bei der (echten) Magersucht heißt es oftmals nicht mehr: "Warum willst du dünn sein?" sondern: "Warum lehnst du deinen Körper ab, warum willst du ihm keine Nahrung gönnen?" usw.


Wie Phoebe schon sagte: Die Sucht der Bulimie ist die Fressucht. Die Sucht der Magersucht ist das Hungern. Beides Zustände schütten im Körper Endorphine und andere schmerzlindernde und entspannende Hormone aus. So wie bei Alkoholikern, die sich betäuben, oder Tabletten- und Drogensüchtigen, die sich auch betäuben. Es gibt eben bei all diesen Süchten auch körperliche Reaktionen.

Und wenn man jetzt sein Essverhalten einfach mal umstellt, sind die Gründe für diesen Drang diese Hormonausschüttungen zu provozieren noch nicht geklärt! Und ersetzt und aus der Welt geschafft schonmal garnicht!!! --> Rückfall


Also Kate, wie lange sagtest du hälst du das jetzt durch? Etwas über 30 Tage?
Das war also entweder eine Wunderheilung, oder du hattest nie wirklich Bulimie :roll:

Wie auch immer, sag bescheid wenn der Rückfall kommt. Aber trotzdem alle Gute weiterhin!

Re: Alles nur eine Frage der Gewohnheit

#9
sondern: "Warum willst du immer so unglaublich viel essen, warum kannst du mit dem essen nicht aufhören? Warum wirst du so nervös, wenn du grade keine Berge an Schokokeksen verschlinken kannst?" usw.
Wei sich das Unterbewusstsein daran gewöhnt hat. Das Unterbewusstsein unterscheidet nicht zwischen gut und schecht, zwischen richtig und fasch. Je öfter du eine Handung durchführst, desto mehr gewöhnt sich das Unterbewusstsein daran. Es speichert diese Handlung ab.
Und wenn du bei Probemen, Angst, Langewile usw dich imemr vollstopfst, dann speichert das Unterbewusstsein diese Handlung. Folglich greifst du immer zur Nahrung wenn diese Gefühle aufkommen.
Und wenn man jetzt sein Essverhalten einfach mal umstellt, sind die Gründe für diesen Drang diese Hormonausschüttungen zu provozieren noch nicht geklärt! Und ersetzt und aus der Welt geschafft schonmal garnicht!!! --> Rückfall
Es wird immer Gründe geben, deswegen sollte man eben das Gegenteil machen.
Sport machen, rausgehen, das soll auch glücklich machen, wegen igendwelchen Hormonen.
Natürlich wird sich das Unterbewusstsein wehren, aber wenn du wirklich kämpfst und etwas anders als Essen und Kotzen machst. Lernst "normal" zu essen, dann ersetzt du das falsche Esseverhalten. Das Unterbewusstsein kann sich nicht sofort daran gewöhhnen, deswegen sollte man auch 30 Tage durchhalten.
Also Kate, wie lange sagtest du hälst du das jetzt durch? Etwas über 30 Tage?
Das war also entweder eine Wunderheilung, oder du hattest nie wirklich Bulimie :roll:
Ja über 30 Tage.
Ich hatte sogar sehr schlimme Bulimie. Ich weiß ja nicht was das soll mit dem Rückfall, aber ich wünsche es keinem hier. :roll:

Was macht denn ein Therapeut, dass ein Mensch über 1 Jahr "clean" bleibt? Oder geht das nur nach einem Krankenhausaufenthalt.

Re: Alles nur eine Frage der Gewohnheit

#10
Wenn ich lese, dass sich das Auge oft verschätzt und man sollte sich nicht an Portionen halten, sondern ans Hungergefühl
Es ist sinnlos, Bulimiker/innen zu raten, sich an ihrem Hungergefühl zu orientieren. Ich weiß nicht, wie sich andere fühlen, aber ich esse entweder alles im Übermaß/oder bis mir schlecht wird. Vollkommen egal, um was es sich dabei handelt. Das passiert, wenn man auf den eigenen Hunger "hört". Bei mir zumindest :roll:

Mit Portionen zu arbeiten ist meiner Meinung nach viel erfolgreicher. Klar, man leidet ein paar Tage, weil es definitiv "zu wenig" ist (weil man sonst an mehr Essen gewohnt ist), aber irgendwann passt sich der Magen an und ist nach dieser normalen Menge satt.
Ich kannte viele in der Klinik, denen es auf jeden Fall sehr geholfen hat, die eigene "Portion" vorgesetz zu bekommen und zu "erlernen", wie so was ausschaut. :wink:
Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.

.Descartes.

Re: Alles nur eine Frage der Gewohnheit

#11
Kate hat geschrieben:Wei sich das Unterbewusstsein daran gewöhnt hat. Das Unterbewusstsein unterscheidet nicht zwischen gut und schecht, zwischen richtig und fasch. Je öfter du eine Handung durchführst, desto mehr gewöhnt sich das Unterbewusstsein daran. Es speichert diese Handlung ab.
Und wenn du bei Probemen, Angst, Langewile usw dich imemr vollstopfst, dann speichert das Unterbewusstsein diese Handlung. Folglich greifst du immer zur Nahrung wenn diese Gefühle aufkommen.
:roll: Du verstehst es nicht, was wir dir zu erklären versuchen! Was hat denn bitteschön das Unterbewusstsein mit gewöhnen zu tun :?
Nochmal... KEIN Mensch isst aus Lust und Laune mal so eben eine Menge an Nahrungsmitteln die für 5 Tage reichen würde! Ja warum führ ich denn diese Handlung durch??? Weil irgendwas in meiner Psyche spukt, mit dem ich nicht fertig werde od ich möchte irgendwas verdrängen!! Der Körper, die Psyche ist aber nicht darauf eingestellt ständig zu verdrängen od das Problem nicht zu bewältigen :arrow: bei manchen Menschen entsteht dann eben eine ES, eine unglaubliche Gier nach Nahrung od auch Hungern kann das Symptom sein! Das Essen ist nicht die Ursache, die Ursache liegt wo anders. Der Körper ist im gesunden Zustand schon so clever um zu wissen wann hab ich hunger, wann bin ich satt, also würde er auch nie sagen "hey, komm lass uns heut mal einen FA haben" "und weils so toll war machen wir jetzt so weiter!" Es tritt ein Problem auf und wenn die Psyche es nicht auf normalem Weg lösen kann, dann gibt der Körper eben unterschiedliche Signale.
Kate hat geschrieben:Sport machen, rausgehen, das soll auch glücklich machen, wegen igendwelchen Hormonen.
Ich mache auch Sport und gehe raus, aber ich hab desswegen keine Glücksgefühle. Im Gegenteil, ich zwing mich dazu, damit ich zu Hause nicht versauere.
Kate hat geschrieben:deswegen sollte man auch 30 Tage durchhalten.
:| aha und nach 30 Tagen hab ich dann keine Bulimie od sonstige ES mehr, schön wärs!
Kate hat geschrieben:Was macht denn ein Therapeut, dass ein Mensch über 1 Jahr "clean" bleibt? Oder geht das nur nach einem Krankenhausaufenthalt.
Wieso gerade 1 Jahr? Wie kommst du darauf? Nochmal, ein Therapeut hilft dir deine Probleme, dein negativen Erlebnisse, die du nicht verarbeitet hast, auf natürliche Weise zu bewältigen und nicht mit Essen und kotzen!
Wo ist bitte der Anfang vom Ende?

Re: Alles nur eine Frage der Gewohnheit

#12
Du verstehst es nicht, was wir dir zu erklären versuchen! Was hat denn bitteschön das Unterbewusstsein mit gewöhnen zu tun
Sehr viel denn wir handeln zu 95% unterbewusst.
Im Internet findest du viele Infos.
Der Körper, die Psyche ist aber nicht darauf eingestellt ständig zu verdrängen od das Problem nicht zu bewältigen
bei manchen Menschen entsteht dann eben eine ES, eine unglaubliche Gier nach Nahrung od auch Hungern kann das Symptom sein! Das Essen ist nicht die Ursache, die Ursache liegt wo anders.
Ja aber wieso sollte man es mit Essen verdrängen? Weil es im Fernsehen so schön suggeriert wird? Weil es in der Kindheit auch so war? Essen als Trost? Essen als Problemlöser?
Dann wären ja alle Menschen Essüchtig.
Ursachen sind schön und gut, aber wenn man die Verbindung von Essen und Problemen mal löst, dann kann man sich auch besser auf die Probleme konzentrieren und sie auf anderen Wegen versuchen zu lösen.
Dein Unterbewusstsein wird sich anfangs wehren, das ist völlig normal, aber wenn man wirklich etwas erreichen will, wenn man die Bulimie besiegen will, muss man eben andere Wege einleiten, anders mit Gefühlen umgehen!
Stell dir mal einen Mörder vor, wenn du weißt er hat getöte, fragst du nach den Ursachen? Interessiert dich seine Kindheit? Nein, das einzige was zählt sind die Taten.
Vrantwortung übernhemen, dass ist es. Lernen Verantwortung zu übernhemen, denn keiner wird das für dich tun.
Wieso gerade 1 Jahr? Wie kommst du darauf? Nochmal, ein Therapeut hilft dir deine Probleme, dein negativen Erlebnisse, die du nicht verarbeitet hast, auf natürliche Weise zu bewältigen und nicht mit Essen und kotzen!
1 Jahr sind ja nicht 30 Tage.
Eben nicht mit Essen und Kotzen, genau das kann man auch selber lernen.
Einfach mal Verhaltensweisen ändern.
Vor 1 Monat habe ich immer eine Ausrede gefunden, mal war das so, mal das, ich habe jaa gar kein Selbstbewusst sein usw. Alles negativ. Kein Wunder dass ich auch so gehandelt habe! Viel zu lange habe ich mir eingeredet ich wäre es nich wer. Ob es wahr oder falsch ist interessiert das Unterbewusstsein wie gesagt nicht! Selbst wenn ich gesagt hätte ich liebe mich und behandle mich auch so...im Unterbewusstsein sitzt der Selbsthass viel zu fest.
Aber auch das kann man ändern mit Affirmationen. Auch Ängste kann man verringern, ich sage ja nicht lösen! Wenigstens einwenig verringern. Manche Gefühle, Situationen sind garnicht so schlimm wie wir sie annehmen!

Re: Alles nur eine Frage der Gewohnheit

#13
Kate hat geschrieben:Sehr viel denn wir handeln zu 95% unterbewusst.
:?: Hääää, wie handle ich denn unterbewusst. Ich gehe nicht unterbewusst kotzen od schaufel mir mein Essen unterbewusst rein, ich weiß in dem Moment was ich mache, weiß auch dass es falsch ist!
Kate hat geschrieben:Ja aber wieso sollte man es mit Essen verdrängen? Weil es im Fernsehen so schön suggeriert wird? Weil es in der Kindheit auch so war? Essen als Trost? Essen als Problemlöser?
Dann wären ja alle Menschen Essüchtig.
Hab ich doch vorhin schon geschrieben, ich will mich jetzt ehrlich gesagt nicht wiederholen :? Ein anderer versucht mit Alkohol zu vergessen (saufen :arrow: betrunken :arrow: für einen Moment vergessen). Mit Essen ist es genauso, wieso gerade manche Menschen in so einem Augenblick eine regelrechte Gier entwickeln kann ich dir auch nicht sagen. Ich merke z. B. bei mir, wenn ich mich sehr über meine Familie aufrege od ich mich wieder so in meine Verlustängste reinsteigere, dann überkommt mich so eine Gier nach Essen :arrow: im ersten Moment beruhigt es mich, bis ich wieder aus dem "Rausch" aufwache und das Gefühl der Völle nicht mehr ertrage und... meine Gefühle sozusagen versuche auszukotzen. Nur ich weiß ja, dass es danach immer wieder das Selbe ist. Ich habe verlernt normal damit umzugehen und muss das erst wieder lernen. Und bei mir war es in frühester Kindheit nicht so, dass ich im Essen Trost gesucht habe, im Gegenteil, ich war eine schlechte Esserin! Ich muss also erst an die Ursachen ran gehen, diese verarbeiten und dann werde ich auch die Bulimie nicht mehr brauchen, hoff ich doch mal!
Dann sollte sich das ja hier auch geklärt haben...
Kate hat geschrieben:Ursachen sind schön und gut, aber wenn man die Verbindung von Essen und Problemen mal löst, dann kann man sich auch besser auf die Probleme konzentrieren und sie auf anderen Wegen versuchen zu lösen.
Kate hat geschrieben:Dein Unterbewusstsein wird sich anfangs wehren, das ist völlig normal,
Tut mir leid, aber bei mir wehrt sich eher mein Kopf, weil ich mit dem denke und nicht andersrum! Das Unterbewusstsein speichert erlebte Dinge, aber die Psyche ist es, die da eine große Rolle spielt!
Kate hat geschrieben:aber wenn man wirklich etwas erreichen will, wenn man die Bulimie besiegen will, muss man eben andere Wege einleiten, anders mit Gefühlen umgehen!
Das sag ich doch die ganze Zeit :roll:

du schreibst...
Kate hat geschrieben:Was macht denn ein Therapeut, dass ein Mensch über 1 Jahr "clean" bleibt?
dann frag ich mich warum 1 Jahr clean? Es können auch 2, 3, 10 Jahre sein od 5 Monate od ein lebenlang! Deshalb versteh ich das hier jetzt nicht...
Kate hat geschrieben:1 Jahr sind ja nicht 30 Tage.
Eben nicht mit Essen und Kotzen, genau das kann man auch selber lernen.
Ich glaube wir drehen uns hier im Kreis! Ich für glaube, dass ich selber aus der Bulimie od aus meinen anorektischen Phasen nicht raus komme, nur mit Hilfe! Wenn dann sollte es heißen "selber lernen mit Hilfe"!
Wo ist bitte der Anfang vom Ende?

Re: Alles nur eine Frage der Gewohnheit

#14
:?: Hääää, wie handle ich denn unterbewusst. Ich gehe nicht unterbewusst kotzen od schaufel mir mein Essen unterbewusst rein, ich weiß in dem Moment was ich mache, weiß auch dass es falsch ist!

Ok ich versuche es anders zu erklären.
Du gehst und holst dir was zu essen, weil du ein starkes Verlangen dannach hast, weil du gierig dannach bist.
Dein Unterbewusstsein, hat Verlangen, Frust, Probleme, negative Gefühle mit- " gierig Essen, sich vollstopfen und kotzen" verbunden." Dann ißt du, obwohl du weißt, dass es falsch ist.
Und machst weiter, weil du gekotzt hast, dann kommt der Teufelskreis, Essen, Kotzen, Negative Gefühle. Das Unterbewusstsein speichert sich diese Reaktion, je öfter man es macht.
Genauso wie Alkoholiker, sie ersetzen es wie du gesagt hast eben mit Alkohol.

Ok warum will ich also nicht Alkohol trinken, wenn es mir schlecht geht? Weil mein Unterbewusst dieses Verhalten garnicht kennt. Selbst wenn ich 1 mal in der Woche trinken würde aus Frust, so bin ich lange kein Alkoholiker, aber wenn das jeden Tag so läuft, wird diese Information so gespeichert.
Der Organismus sagt ich brauche Es, sofort! Mir gehts schlecht!!! Dabei weiß das Gewissen, dass es gesundheitsschädlich ist, aber trotzdem gewinnt das Unterbewusstsein!

Wenn man bei Frust usw. Nicht essen würde, sondern etwas anderes: nämlich Rausgehen, sich hinlegen würdest, Sport machen, irgendetwas was den Ärger abbaut, ein Tagebuch schreiben, wieso man so traurig ist, die Gründe erarbeiten und sie eben anders lösen.
Dann hat das Unterbewusstsein ein andere Verbindung bekommen, je öfter man dieses neue Verhaltung ausübt, desto mehr überspielt sich diese Reaktion im Unterbewusstsein.
Deswegen ist es wichtig über 30 Tage lang die alte Gewohnheit zu ersetzen. Natürlich war es kein Kinderspiel, ich hatte anfangs viele Rückfälle und war hoffnungslos. Aber trtzdem habe ich weiter gemacht, weil ich wußte das Ich für mich Verantwortlich bin, sont niemand. Ob man es macht ist eine andere Sache.

Familie, Freunde und Therapeuten sind sehr wichtig für die Heilung, nur sollte man nicht immer anderen die Schuld für das was man ist, geben.
Zuletzt geändert von Kate am Do Jan 22, 2009 13:31, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Alles nur eine Frage der Gewohnheit

#15
ersetze mal das Wort "Unterbewusstsein" durch Belohnungszentrum, dann wird es besser.
Das Belohnugszentrum erinnert sich permanent (im übrigen auch weit über die 30 Tage hinaus) an das, was ihm beigebracht wurde. Egal, um welche Sucht es sich handelt.

Diese 30 Tage-Frist halte ich für Quatsch, weil die Aktivierung des Suchtzentrums jederzeit wieder erfolgen kann. Die Rückfallquote bei Alkoholikern z.B. ist im ersten Jahr (also 360 Tage) am höchsten und beträgt 46% !!

lG
Caruso
Die Weisheit lief mir nach, doch ich war schneller .....