Mir geht's doch gut... - Weiterkämpfen?

#1
Hallo ihr da draußen!

Ich schreibe nicht so toll wie die meisten von euch, auch nicht so interessant oder über Aufmerksamkeit erregende Themen, wähle wohl auch die falschen Überschriften... und triggere dann wohl noch die Leser. Sorry, wenn das so ist! Trotzdem wage ich nochmal, hier etwas zu schreiben...

Eigentlich dachte ich, dass ich das mit der Bulimie im Griff hätte... habe versucht, mir Ausgleich zu suchen, zu entspannen... aber in der letzten Zeit ist es wieder akut geworden. Täglich mind. ein FA. :( Die Auslöser sind immer wieder die gleichen: irgendetwas auf Arbeit läuft schief, ich verstehe etwas nicht, was ich eigentlich schon seit dem Studium kennen müsste, kann aber niemanden fragen, weil keiner da ist... oder ich mich outen würde als Versager (das ist bei uns leider so :( ). Dann fliehe ich einfach ins Essen, tröste mich mit Essen. Leider gab es solche schlimmen Phasen schon öfter... und mein Gewicht hat sich dadurch jedes Mal verdoppelt. :( Und dann kam wieder das K*. So auch jetzt. (Falls ihr euch wundert, abgenommen habe ich dann wieder in den Phasen zwischendurch, als ich stabil war und abgelenkt.)
Ich bin momentan echt ratlos. Die Arbeit kann ich nicht hinschmeißen. Da muss ich durch, auch wenn es nicht gerade mein Traumjob ist... Wenn wenigstens jemand da wäre, der mich unterstützen würde.... der mich auch mal auffängt, wenn es mir mies geht. Ich habe zwar einen Freund, aber der wohnt weit weg und wir sehen uns nur einmal im Monat. Er weiß zwar von meinen Problemen, aber ist null Unterstützung. Er fragt nicht, wie es in meinem Kampf läuft... nichts... Er schweigt negative Themen so lange wie möglich tot. :( Ansonsten hab ich eher nur "Bekannte", zu denen ich schon so sehr schwer Kontakt halten kann, weil das für mich nicht "natürlich" von der Hand geht.... sondern Überwindung kostet. (8 Jahre Mobbing in der Schule fordern ihren Preis... :cry: ) Und meine drei-vier Freunde, die ich habe, belästige ich damit nicht... für sie bin ich ohnehin schon zu häufig zu mies drauf. Und ich wüsste gar nicht, wie ich das Gespräch darauf bringen sollte... und worüber ich dann genau reden sollte...
Und dann ziehe ich mich einfach zurück... und esse...
Manchmal wünsche ich mir eine Freundin, mit der man alles bereden kann... Spaß haben kann... aber ich hab gar keinen Dunst, wie man eine Freundschaft aufbaut. Wenn es um Unternehmungen geht, bin ich meist die, die damit ankommen muss... Und irgendwann komme ich mir dann doof vor... lästig, überflüssig.
Eine Therapie mache ich zur Zeit nicht... stehe nur auf Wartelisten... und pralle dann ab, weil ich nur gesetzlich versichert bin... :( dh. weiter warten. Es gibt zwar noch ein weiteres Hilfsangebot hier vor Ort, das bis zur Therapie ab und zu Gespräche anbietet, aber davon bin ich im Moment sehr enttäuscht. Da gibt es einen Therapeuten, bei dem ich ein ganz gutes Gefühl hatte, dass er auch versteht, wie ich die Dinge meine, die ich sage, weil er mit demselben Sarkasmus geantwortet hat ( :lol: )... Aber er meinte, ich solle keine andere Gepräche oder auch nur die Möglichkeiten dazu nebenher irgendwo haben, alle Hilfswege sozusagen abbrechen... (eine Stelle an der Uni hatte ich mir noch offen gehalten, wo ich noch hätte zweimal in Krisen hingehen können). Und das hab ich dann gemacht. Nach dem zweiten Gespräch ging's mir für eine Zeit besser... ich war optimistisch... war mir auch nicht 100 Prozent sicher, was die weitere Therapie woanders angeht, weil's mir geht gut ging... und er meinte, dann sei die Begleitung ja jetzt nicht mehr nötig. Ich könne mich nochmal melden, wenn noch was ist... aber dann dauert's mit dem Termin länger.
Irgendwie komme ich mir da abgewimmelt vor... (Ok, die müssen die Stellen für die Notberatung freihalten... aber wieso sollte ich dann alles andere abbrechen?! :( ) ... verarscht.

Ok, da steh ich nun... will kämpfen? ... muss kämpfen...? Wofür? Wogegen?
Eigentlich fehlen mir nur geeignete Strategien, mit Versagenssituationen, Ablehnung und Stress umzugehen... und vielleicht Freunde zu gewinnen.

Mein Leben hat sich auf einen ganz kleinen Tunnel zusammengezogen, den ich wahrnehme... nur das, was direkt vor mir ist... Ist das Leben?!

Ich bin verwirrt... und nicht mal in der Lage, Gedanken für einen schlüssigen Thread zu sortieren. Befürchte, dass ich damit auch wieder hier vor den Baum laufe...

Sorry!

WeirdFairy
"Your time is limited so don't waste it living someone else's life." -Steve Jobs (1955-2011)

Re: Mir geht's doch gut... - Weiterkämpfen?

#2
hi,

ich kann dir leider nicht wirklich weiterhelfen,weil ich selbst grad ratlos bin,was du noch tun könntest, sorry :(
aber wollte dir sagen,dass dein thread nicht wirr ist und es hier keine gutgeschriebenen und schlechtgeschriebenen posts gibt, ist ja kein literaturwettbewerb :wink:
also mach dir keine gedanken,sondern lass deine sorgen raus und schreibe,wenn dir danach ist,was immer dich auch beschäftigt.es hört einem immer jemand zu.

zu deinem problem,ich finde es eine frechheit,dass man als kassenpatient solange warten muss,hab mich da schon zigmal drüber aufgeregt,ist echt nicht zu glauben...du wirst wohl warten müssen.wie lange ist denn die wartezeit?

Mein nächster gedanke wäre selbsthilfegruppe gewesen,aber auch da bist du ja schon aktiv geworde und hast dir was vor ort gesucht,was leider nicht ganz so hilfreich ist.also ich muss dir echt mal nen kompliment aussprechen,du hast dich wirklich bemüht.

es ist schade,dass du im mom so alleine damit bist,ich kann das verstehen.ich ahbe mich auch erst sehr spät einigen freunden anvertraut und mich dann aber auch relativ schnell wieder mit dem thema zurückgehalten,denn meiner erfahrung nach kann das eine freundschaft auch belasten,mir kams jedenfalls so vor.
es wäre vielleicht wirklich gut,wenn du im austausch mit anderen betroffenen bist,wie jetzt hier im forum oder du versuchst es nochmal über eine andere selbsthilfegruppe in einem nachbarort...ich weiss auch nicht

was deine arbeit angeht,so musst du dir eine härtere schale zulegen,jeder macht mal fehöler und ich glaube grad im beruf bekommt man viel mehr kritik ab,als noch im studium.viele menschen gehen damit gesund um,nehmen gerechtfertigte kritik an und lassen das andere abprallen ,aber du lässt dich davon fertigmachen,weil du es glaube ich auch gar nicht hinterfragst,sondern sofort so hinnimmst,obwohl die kritik vielleicht manchmal gar nicht angebracht war.

wie gesagt ich kann dir leider nicht viel helfen,ausser dir zu sagen,dass ich dich verstehen kann und du hier im forum raum hast alles loszuwerden.
es wird schon wieder!!! Du brauchst eben dringend die therapie,aber jede wartezeit geht ja auch einmal rum....ich hoffe mal,dass du nicht zu lange warten musst.

lg emilia
Den Weg kannst du nicht immer wählen, aber die Richtung