Re: Bericht einer Ehemaligen

#301
Das verstehe ich. Und auch ich wollte mich nie festlegen. Vielleicht bin ich deshalb mit der aktuellen Sitiation sozusagen auf eine Art auch glücklich.
Aber es ist halt doch irgendwie so, dass man bald merkt, was einem besser liegt. Aber ich will mich da auch nicht nageln! Ich bin ja seeehhhhr froh, dass ich drei (und nicht etwas nur zwei) Fächer habe. (Auch das wäre beim Bachelor nicht möglich gewesen; da hat man immer nur zwei Fächer, und das zweite kann man quasi den Hasen geben).

Im Zuge der neuen Fortschrittsmethode lernen wir ja nicht mehr das Denken, sondern das Machen. Und es ist fast ein Wunder, dass wir nicht gleich - ohne zwischengeschaltete Studien - einfach, und ganz selbstverstänlicher Weise uns sofort irgendwo innerhalb der Wirtschaft bewegen.

... naja...

Re: Bericht einer Ehemaligen

#302
jetzt erst deinen teil gelesen...
hehe, das ist gut, direkt nach der geburt am besten in die wirtschaft integriert werden.
da würde man sich viel chaos und denkerei ersparen. oh ja!

also von vorher:

aaaaaaaaah ok .......dieser bachelorwechsel. ok, das ist echt pech!
(wobei das magister doch viel schicker und reicher ist! also glück gehabt! :) )

aber das ist der vorteil im stark sein: du weisst, was aussen ist und was innen.
also, dass die strukturen, die zeit, das da draussen einfach ein gegenüber ist,
das einen immer wieder auf die probe stellen wird. immer wieder.
ich sehne mich auch so nach diesem moment, wo alles mal genauso ist, wie ich
es mir wünsche und vorstelle, alles so, wie es gehört.
und das wird es nie sein, weil sich immer irgendwas als schwierig erweisen wird.
oder weil einst erreichtes nie zwangsläufig bedeutet, dass es ab jetzt dann selbstverständlich so ist.
das ist das schlimmste.
grade in meiner und .. ich vermute auch in deiner art job.
dass man immer für jeden schritt neu kämpfen muss.
man ist halt nicht angestellt zb.
es sei denn, man schaffts in den beamtenstatus!! aber das... erst mit 50... oh mei....

Re: Bericht einer Ehemaligen

#303
aber das ist der vorteil im stark sein: du weisst, was aussen ist und was innen.
also, dass die strukturen, die zeit, das da draussen einfach ein gegenüber ist,
das einen immer wieder auf die probe stellen wird. immer wieder.
Erstmal dazu: Wunderschöner Satz.
Ja ich kann es - mein Glück - leider nicht daran bemessen. In der Tat: es wird immer Reibung geben. Bin ja auch kein Egoistenschwein, vermutlich auch deswegen. Ich akzeptiere im Generellen all diese Strömungen, breiteren Bedürfnisse usw., würde das auch nicht 'angreifen' wollen.
ich sehne mich auch so nach diesem moment, wo alles mal genauso ist, wie ich
es mir wünsche und vorstelle, alles so, wie es gehört.
Nein, sowas habe ich an sich nicht. Nicht wirklich. Ich kenne kein 'wie es gehört'.
und das wird es nie sein, weil sich immer irgendwas als schwierig erweisen wird.
oder weil einst erreichtes nie zwangsläufig bedeutet, dass es ab jetzt dann selbstverständlich so ist.
das ist das schlimmste.
grade in meiner und .. ich vermute auch in deiner art job.
dass man immer für jeden schritt neu kämpfen muss.
man ist halt nicht angestellt zb.
es sei denn, man schaffts in den beamtenstatus!! aber das... erst mit 50... oh mei....
Oh ja, wahre Worte. Man braucht über ein Ende vom "Kämpfen" gar nicht nachzudenken. Wobei ich es für mich nicht ausschließe, auch mal einen stinkelangweiligen, regulären Job (jetzt nicht gerade in der Waffenindustrie) zu haben, und ansonsten Kreatives eher in der Freizeit zu 'genießen'.

LG!

Re: Bericht einer Ehemaligen

#304
jaAAAAAA!!!

ich habe vor, mich in mehrere personen zu sortieren, um effektiver abreiten zu können:
dh:
eine ich ist der chef.
eine ich ist die assistentin (personal assistent).
eine ich ist die "kreative".
eine ich ist die fürs organisatorische.
etc.
und dann: wird ein projekt geplant und in gruppenmeetings, die auch protokolliert werden von der einen ich,
werden die aufgaben verteilt und zeitpläne erstellt etc.
die traurigen und ängstlichen und bulimischen und albträumenden ichs werden zu diesen meetings meistens nicht eingeladen,
es sei denn, sie haben inhaltlich was vorbereitet und wollen was beitragen.
gäste ichs und zuschauer ichs dürfen nach anmeldung und absprache teilnehmen. etc.

ja ist das denn die möglichkeit.
wenn man das mal schaffen würde!
oder wie froh kann ich sein, dass ich darüber hier scherzen tu. ich böse.

g

Re: Bericht einer Ehemaligen

#307
^^ watch it; würde ich mal (in strengem Ton) sagen.

Naja, von einem höchst eigenständigem Unternehme ist vermutlich in keinem Falle abzuraten. Heute ist man sich selbst ja durchaus ein Unternehmen. Allerdings sollte man die Ziele da auch gleich sehr ökonomisch (seit neuestem auch ökologisch) anlegen, um sein geistiges und sonstiges Kapitel auch gescheit auf den Markt zu schmeißen.

Zur letzten Frage von dir... Moment, habe ich eben erst gelesen ... Antwort folgt...

Re: Bericht einer Ehemaligen

#308
hört hört!
die wörter mit dem Ö!
aber stimmt, ist ja im grunde genommen nix anderes als die ICH AG von der das arbeitsamt und all die frauenzeitschriften reden.
oder die wirtschaftsleute. oder die ratgeber-heftchen. oder wer auch immer.
war mir gar nicht aufgefallen. wie lukrativ das wirklich sein könnte.
mist verdammter.
wenn ich doch einfach alles wäre, was ich eigentlich sein könnte.
grgrgrgrgrgrgrgr- :evil: -greta.
Zuletzt geändert von greta am Do Dez 04, 2008 0:47, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Bericht einer Ehemaligen

#309
Nein, durchaus kein Bestimmtes. (Weshalb für mich Fächer in aller Regel auch nicht sooo die große Rolle spielen; nur das ich in den einen schlechter bin, als in anderen.)
Ich sehne mich nach 'Harmonien'.
Ich sehne mich nach Gesellschaft netter Menschen (und das sind meine DozentInnen und meine FreundInnen, und zuweilen auch einfach ein haufen anderer, mehr oder minder wildfremder Menschen), und ich sehne mich nach dem 'in mir Ruhen'; das habe ich auch zu großen Teilen.

Ich habe so viel gelernt in der Medizin - von sämtlichen Naturwissenschaften usw. - das ich nicht mehr das Gefühl habe, da etwas zu verpassen. Ich habe gemalt, so dass ich auch das schon ein bißchen kenne, und ich habe sogar mal gesungen. (nicht gut, aber ich weiß quasi, was ich "verpasse")

Ich sehne mich mehr so nach ganz Banalem: Spaziergang mit FreundIn(en), Theaterbesuche, Treffen mit Eltern und Verwandten usw.
Ich suche aber nicht nach bestimmten Erkenntnissen oder so. Auch nicht nach ganz bestimmten Beziehungen - ich nehme es, wie es kommt und freue mich über Änderungen.

Mich treibt: Tage genießen. Luft, Leute, Himmel, Wörter usw. Ich bin da relativ gelassen. In der Einheit sein mit seinem (nackten) Leben; so könnte man's wohl nennen.

hm

Re: Bericht einer Ehemaligen

#310
und war das früher auch so, dass du das so annehmen konntest?
also hattest du früher so ein SO SOLL ES SEIN?
so wie du es jetzt beschreibst klingt es sehr feinsinnig und schön.
offen, klar und unverkrampft, nicht wirklich irritierbar, aber doch berührbar.
besinnung. spaziergang. ja, mit sich selbst spazieren gehen.
sich spazieren führen. promenieren. ich glaube, dass ist ein gutes tempo,
um viel wahrzunehmen, aber auch viel verarbeiten zu können.
gleichermassen. und auch gründlich.
es klingt schön, wie du über die dir nächsten sprichst:
sie sind da. und du kümmerst dich darum, daran teilzuhaben.
mal dies mal das. im rhythmus der jahreszeiten quasi.
und scheinbar hast du auch nicht so sehr die sinnkrisen oder?
was ist es, was dich so traurig macht?!?????????
ooooh wei.
g

Re: Bericht einer Ehemaligen

#311
harmonien...
da ist auch super, so ein wort mal so positiv zu verwenden.
ich kenne es nur so kritisch als "harmoniesüchtig" etc...
dabei ist es genau das, was man braucht, um sich zu entfalten und sich aufzubauen...
und auch: schlaf!!!
gute nacht du!
freu mich auf eine fortsetzung...
schlaf gut... g********* ( *************a
Zuletzt geändert von greta am Do Dez 04, 2008 1:04, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Bericht einer Ehemaligen

#312
:)
Hm. Traurig.
Ich kann nicht sagen, dass es traurig ist. Es ist mehr so etwas wie unvollständig. Unvollständig darin, quasi in meinem eigenen Kosmos zu leben. Also das tue ich an sich gar nicht (bin der megagesellige Typ), aber ich habe Tage, da kann ich niemanden treffen, weil die grad alle keine Zeit haben usw. oder weil ich schaffen muß usw.
Und das macht mich 'traurig'.

Ich war so, so lang alleine gewesen. Nun ändert sich das, und hat sich schon zu großen Teilen geändert, doch ich kann Zeiten nicht verändern. Eine Geburtstagsparty in etwa ist so z.B. eben nicht heute, sondern morgen.
Ich habe noch nicht die coolness mit diesen eher "FreundInnen-freien" Tagen tatsächlich wahrlich schön umzugehen.

Daran macht mich nichts wirklich traurig, aber es ist irgendwo belämmernd, immer wieder diese nötige Geduld eizusehen.
Aber Dinge brauchen Weile, können nicht von null auf gleichsofortadhocimmerjetzabernurnoch gehen.
Ich bin es nicht so ganz gewöhnt in 'langen Phasen' zu leben. Beziehungen z.B. aber haben 'Phasen'. Phasen, in denen sie sind, Phasen, in denen sie entfaltet werden, in denen sie entstehen und vergehen usw. Ich mag es sehr, diese Langsamkeit zu erleben, merke: das ist dann auch Genuß im und am Leben, aber so viele Leute würde ich zuweilen einfach gerne öfter sehen.
Ich muß noch lernen: auch das gehört zum Leben. Und ich sehe sie ja dann z.B. morgen.

Früher fand ich mich selbst noch quasi interessant. Aber ich bin mir über die Jahre (Gott sei Dank) langweilig geworden. Ich brauche mich selbst nicht andauernd zu sehen. Will nicht mit mir, will (auch) mit anderen gehen.

So glaub ich. So ungefähr. In etwa. Evtl.

...Hormonie negativ?!??? Naja, also ich lebe ja nicht in Harmonien mit Systemen oder ähnlich.

Gut Nacht.

Re: Bericht einer Ehemaligen

#313
Naja.

Ich muß jetzt trotzdem wieder strenger werden.
Ich fließe nicht in Harmonien dahin. So darf man sich das nicht vorstellen.
Ich bin ein Haufen von Gegensätzen, die manchmal, so ich Glück habe, Harmonien ergeben.
Aber das sind Jahre Arbeiten, für Momente von Freude (oder auch:von Freunden/innen)
Ich lebe für die Momente, und ich schalte dazwischen mehr oder minder ab - wie wohl jeder - um halt meiner Arbeit nachzukommen. Und wenn ich 'ab'geschaltet habe, ohje, da kann man mich dann nur ganz schwer 'raus'hohlen. Da hängt dann ein Schild: Heute nur mit Verzögerung "Stören".

In diesem Sinne: Nicht wundern, wenn ich hier nur in großen, sehr großen evtl. gar nur in Pausen schreibe.
Grüße, an alle.

Re: Bericht einer Ehemaligen

#314
Mein Leben ist vereinseitigt worden durch diese Krankheit und pausenlosen darum, darüber, davon Denken.
Ich habe Masstäbe (und 'Ängste') in den Kopf bekommen, die ich ein Leben lang nicht kannte.

Für mich bleibt es relativ stressig bis Mitte Februar. Danach ist Ende.
Es ist schon okay; ich kann das aushalten.

Mich nervt nur das Wichtiggetue und Gelaber von manchen Leuten.

Ich habe ziemlich viel im Hirn. Kann nix dafür, bin - leider - so geboren.
Früher war's ein Sport für mich Dinge schnell richtig zu denken und voll und ganz zu überzeugen.
Heute ist es mir völlig wurscht bzw.: Das ist nicht das, worum sich meine alltäglichen Gedanken so drehen. Zumal: Ich habe oft genug nun Studiums wegen halbe Hirnakrobatiken hinzulegen. Ich bin an diesem Punkte ausgelastet; so könnte man es wohl nennen.
Plus: Zwischenzeitlich hatte ich das - diesen 'Denksport' - völlig aufgegeben. Da war ich nämlich (unglücklich) verliebt, und wollte mal anderes als meine 'Hirn-Welt' 'sehen'. Das hat vielleicht weh getan. Und im Denken hat es mich ein bißchen hintenan stehen lassen. Dafür kann ich aber heute von mir behaupten: Ich bin nicht nur (im) Denken.

Ich mag mich heute/ inzwischen.
Das war lange nicht so gewesen. Gab lange nichts viel mehr und besseres als mich selbst zu 'bekriegen'.
Ich finde nicht sehr schnell Freunde (also Beziehungen, meine ich; Freund-Freund), weil ich etwas eigen bin. Ich weiß auch selber nicht, was ich da gerne hätte, außer: Leute, die mich zum Lachen bringen. Und - um Gottes Willen - lachen tue ich persönlich nicht bei so etwas wie 'Halbintellektuellen-Orgien'. (was auch immer das meint; ich glaube ich habe sowas schon erlebt/ 'gesehen', und würd's einfach mal so nennen)

Ich habe original Leute um mich sitzen (Uni), die sich nur melden, wenn der Prof persönlich da ist. Wenn dann mal ein Seminar ohne ihn, nur in Anwesenheit der AssistentIn oder so stattfindet, dann wissen die scheinbar gar nichts, um sich zu melden.
Boah, da könnte ich ja kotz..
Solche Schleimscheißer - pardon - sind das. So etwas wie 'Dreimal am Tag nett lächeln.'. Aber wenn der Prof da ist, dann haben die einen Redeanteil von ca. 25 Stunden. Na, ich übertreib's ein bißchen; aber so in etwa könnte man es sich verbildlichen. Naja, jedenfalls haben die da dann ganz viel (schlaues) Zeugs von sich zu geben.
Dagegen bin ich sowas wie der Dorfdepp, der immer (halbviel) redet.

Was mich freut hier so zu lesen:
Dass ihr auch manchmal Pausen braucht.

Heute Abend ist ne Geburtstagsparty, auf die ich mich freue, weil ich da ein Haufen FreundInnen treffe. So ein Gefühl hatte ich schon lange nicht mehr, mich mal wieder auf so eine Feier zu freuen.
Früher war es mir selbstverständlich sozusagen dafür/ 'davon' zu leben. Jetzt muß ich's erst wieder lernen/ kennenlernen, kann's wieder erleben.
Und jedenfalls macht das den Tag viel schöner.

Und die Streber, die lasse ich heute einfach mal wieder sozusagen 'gewähren'.

Ich habe schon wieder einen Essay geschrieben, und zwei Referate vorbereitet. Mir reicht das mal wieder für die nächsten Tag an größerem, aufwendigen Arbeiten.

Das Wochenende naht, und ich kann's kaum erwarten.
Donnerstags habe ich immer mein für mich grauenvollstes Seminar. Ich finde es schon auch interessant usw. Aber es ist einfach ein Thema, dass ich momentan nicht so groß behandle. Mein Hirn ist quasi nicht unendlich. Kann nicht alles wie ein Schwamm aufsaugen.
Ich darf auch mal irgendwo weniger Leistung bringen. Und das ist nun einmal da, in diesem Seminar.

Ich bin stolz auf mich, und darauf das Studium so durchgezogen zu haben.

Und weil ich sowas von müde bin, werde ich jetzt grad nochmals ins Bett liegen. Dat kann ned schaden.
Grüße!

Re: Bericht einer Ehemaligen

#315
Gerade kotzt mich alles extrem an, und irgendwas muß ich ändern.

Ich kann und will das nun nicht hier en detaille beschreiben, aber in den groben Umrissen kann man es so formulieren:

Ich reiße mir den A.... auf, um a) ein paar Dinge hinzukriegen, b) um es allen recht zu machen, c) gewisse Ängste, Hemmnisse etc. von mir zu überwinden.
So. Und dann muß ich mir echte Sch.... von anderen Leuten anhören, die ihren Mist einfach nicht hinkriegen.

Ich mache Dinge, die mich eh schon Überwindung kosten, und dann muß ich der Sch.... auch noch nachrennen, weil andere Leute es halt einfach nicht hinkriegen, ihren gottverdammten scheiß Job zu machen.

Und ich sehe es nicht ein, dass ich nachrenne.
Ich denke einfach nur: Leckt mich; vielleicht ist's Zeit, dass ich's auch wahrhaft bemerke.

Ständiges Bildungsbürgertum um mich herum, da ich mich eh schon superhohl fühle. Aber immerhin: ICH reiße mir den A... auf, die Bildungsbürger können noch nichtmal die einfachste Sch... hinkriegen.
Dann denke ich so: Gebt mir euren gottverdammten scheiß einfachen Job, und lasst mich dafür mit der ganzen Bildungssch... zufrieden.

Ich bin sooo froh, wenn ich aus der Uni raus bin.
Die machen mich verrückt und ich fühle mich schei..

Grüße