Re: Bericht einer Ehemaligen

#256
Ja, ebenso war es bei mir gewesen: ausgeschlossen. Habe ich nämlich eine Beziehung, will ich mich auch um sie kümmern können. Es hätte mich belastet da dann quasi jemanden zu belasten. Ich will keine Beziehung, um leid zu teilen, ich will sie zum leben!
Und: ich wollte unabhängig bleiben. Ich wollte nicht so gesund werden, wie andere es wollte, und ich brauchte raum, um mich zu verändern. In einer beziehung hätte ich mich darin behindert gefühlt.
LG!

Re: Bericht einer Ehemaligen

#257
Ich glaube schon, dass es sich viele einfacher machen.

Du (Anna1), siehst das wahrscheinlich relativ "ganzheitlich" - die gesamte Suchtproblematik in deinem Leben.
Andere sehen die Bulimie vielleicht nur als falsche Verhaltensweise die sie abzulegen versuchen/schaffen, umlernen usw., und dann bei anderen Süchten weitermachen. Anderweitig kompensieren.

Insofern hast du natürlich tatsächlich den viel größeren Kraftaufwand, aber dafür auch das stabilere, langanhaltendere Ergebnis.

So seh ich das zumindest.



Viele wissen eben auch nicht wo sie ansätzen sollen.

Re: Bericht einer Ehemaligen

#258
hallo ihr!!
habe hier grade geschrieben, während ihr geschrieben habt.............
glaubt ihr nicht, dass die beziehung auch das ist, was die krankheitsbewältigung vorantreibt??
aber das ist schwer, genau den einen menschen zu finden mit dem DAS alles möglich ist.... seufz!!!!!!!!!!


liebe anna..........

ja, ich finde mich in vielem wieder und spüre auch sehr deutlich die stellen, wo das deine ganz anders verortet ist, als das meine,
wo die ereignisse konkret werden würden, die zu den gedanken führten.

ich frage mich, ob du dieses dich messen wollen beim lesen der "grossen" intellektuellen oder auch nur der verfasser schon gedruckter texte nicht als super antrieb zur eigenen arbeit verwertest? oder blockiert es? beides?

stehen denken und ESSEN für dich in einem qualitativen widerspruch? wie bist du als theoriefreudiger mensch und gebildetet person
damit klargekomen, soviel zeit mit dieser triebhaften krankheit zu verbringen?
ich habe mich immer so unendlich geschämt, mit so einer belanglosigkeit, stumpfsinnigkeit wie ESSEN
so viel gedanken-energie-zeit-raum-etc zu verbringen.
ich leide einbisschen darunter: wenn ich all diese komplizierten theorien, die ich im laufe der jahre meinem verhalten entzogen, abgelesen, eingeredet habe, auf ein anderes objekt angewendet hätte....
wenn wenn wenn.. funktioniert natürlich eh gar nicht.

ich denke an deinen satz: Meine Leistung ist nicht das Überstanden-haben. Meine Leistung ist das Ich-geblieben-sein.
und relativiere meine bisherige selbstverurteilung, VIEL ZU WENIG GESCHAFFEN ZU HABEN: denn:
alle meine arbeiten sind genau deshalb die, die sie geworden sind: durch die intensität des bleiben wollens
haben sie eine gesteigerte konzentration erfahren, sind sie ÜBERHAUPT erst geworden. wenn ich nur überstanden hätte, dann wäre ich auch nichts geworden.

susan sontag schrieb über aids und seine metaphern/krebs. auch sie berichtet von krankheits-moden, bzw moden innerhalb er stigmatisierungen,
so zb wird die tbc zu anfang des letzten jahrhunderts als eine durch und durch schicke krankheit beschrieben, die dem kranken den status eines vergeistigten, "besseren" wesens zuspricht. eine noble, feine krankheit. ganz im gegensatz zum krebs zb der immer schuld, strafe und übel in den vorurteilen auflistet. ( so ungefähr)
das idealisieren von krankheiten ist eine totale sackgasse, wenn die krankheit heilbar ist. wie ist das mit den vorurteilen...
ein mädel schrieb im forum.. ich weiss nciht wer... dass sie gar nie probleme hatte mit dick dünn gewicht körpergefühl,
aber sie durch die bulimie mit diesen vorurteilen übersäht wurde...
jede krankheit hat also nach aussen hin bedeutungen und nach innen verschiedene bedeutungen... :?: :?: :?: :?: jetzt bin ich verwirrt...

wie ist das mit traumatisierten gesellschaften nach kriegen, diktaturen oder naturkatastrophen, da hast du doch bestimmt einiges gelesen? :D
was bewirkt das kollektive erninnern, das kollektive wiederholen, durcharbeiten?? in deutschland ist es ja sehr erfahrbar.

ich finde nicht, dass das trauma thema hier nicht hingehört, im gegenteil, es ist wesentlich, für mich jedenfalls. und hilft mir mehr,
darüber nachzudenken, als bulimische exzesse runterzurattern.
darüber nachzudenken hilft, weiterzukommen, erwachsener zu werden, verzerrte erziehungsresultate zu modellieren,
nie gelerntes schritt für schritt zu lernen (dekonstruieren und rekonstruieren? :idea: )
und die ganzen lücken zu füllen, zu füllen...
brücken bauen,
fäden ziehen,
zusammenhänge finden,
punkte berühren,
gelassen nach unten schauen können, wenn man weit oben steht und sich genauso
gelassen abseilen, ohne runterzufallen, und sanft landen!
und hier dann auspacken, sich einrichten,
rasten, weiterbauen...
ach wie schön!

wünsch dir einen schönen tag.............
greta.

Re: Bericht einer Ehemaligen

#259
wow, jetzt hab ich hier so einen trümmer text in euer gespräch gewuchtet,
das sollte nicht aufdringlich sein!!! ruhig ignorieren!!!
ps:
sucht................habt ihr früher auch so viele drogen konsumiert etc?
ist das eine unanständige frage?

Re: Bericht einer Ehemaligen

#260
@ Para: Naja, wie langanhaltend es ist, wird sich noch zeigen... Aber ja, ich glaub schon auch, dass ich es sozusagen auch langanhaltend und gründlich haben wollte.
Wie ist es denn bei dir? Willst du eher pragmatisch einfach und dann - wie so echt gut von dir gezeigt - in weiteren Süchten immer etwas vorankommen, bis die sucht vielleicht irgendwann einmal einfach was normales ist?

LG!

@Greta:

Oh wow, das waren ja mal wieder bombastische Gedanken gewesen!
Da machst Du ein großes Feld auf, aber durchaus habe ich mich mit diesem auch quälen müssen:

a) ähm ja, es ist beides (beim Lesen der 'Großen'): es spornt mich an, und es blockiert mich manchmal. Ich versuche diese großen aber als Freunde zu sehen, und dass sie sozusagen gewillt sind, mit mir zu reden, um auch meine Gedanken zu hören. dass sie sozusagen wollten, dass ihre leser selbst auch diskutieren. Insofern muß ich da nichts 'bekämpfen' oder so, sondern davon lebt ja dann auch mein eigenes Denken. Verstehe das wirklich als Gemeinschaften, zumal niemand wahrhaft alleine (ohne Kommunikation) jemals - so denke ich - denken könnte. Kann also 'helfen', Freude machen und 'bereichern'.

b) Ess-Wahn als niederes, tierisches Verhalten und Scham
Du hast das sehr schon dargestellt und gut entwickelt, dann sogar noch mit historischen Perspektiven. Bin begeistert.
Und aus deinem Text geht das ja dann also auch hervor:
Einst war es mal ein Zeichen von Wohlstand, auch Macht und somit auch irgendwo Geist gewesen, einen großen Bauch vor sich herzuschieben. Man demonstrierte: man kann es sich leisten. (so war das z.B. bei den Ptolemäern im alten Ägypten gewesen. Die Römer hatten da hingegen ein völlig anderes Bild, und es gibt sehr lustige Quellen, wie sie sich denn auch abfällig polemisch, belustigend über diese verweichlichten Fettwanzte äußern. Und von den Griechen weiß man's ja, wie die da dachten...)
Essen ist ein tierisches Verhalten. Noch schlimmer wenn es so sucht-haft gechieht, in einem maßlosen verschlingen. Aber ich habe das nicht mit Schwächen verbunden. Ich bin ein ziemlich leidenschaftlicher Mensch, und ich dachte immer: ich habe nicht Hunger nach Essen, ich habe Hunger nach Intellektuellem! Aber man muß dann erst einmal lernen, das (wieder) zu transformieren.
Naja, da kann man sich ja dann auch bei Freud bedienen: Ein starkes ES kann zu einem starken Über-Ich führen. Das gehört zusammen. (Aufsatz: Das Unbehagen in der Kultur) Man lernt in der Gesellschaft von diesem starken, egoistischen, triebhaften Verhalten Abstand zu nehmen, weil man dadurch nicht bekommen kann, was man möchte. Man muß moralisch werden, um seine wünsche zu erfüllen. Man muß nett sein zu anderen, wenn man was von ihnen will. Freud sagt da quasi: Man ist nicht nett, weil das ein so großer Wert für einem wäre. Man ist nett aus egoistischen gründen. Man will dinge für sich haben, und muß sich deshalb quasi zu gewissem sozialverhalten 'herab'begeben.
Mir hat das damals gefallen, denn ich bin kein Gutmensch. Ich bin nicht selbstlos. Aber gleichzeitig lernt man, dass es dann auch einfach schön ist, sich so zu verhalten, nicht nur zu nehmen und zu wollen, sondern eben auch zu geben und zu erfüllen. Und das ist ja etwas sehr schönes, wie ich finde.

Doch, ich denke durchaus: Du kannst das da gelernte, dann auch auf andere Gegenstände (nicht Trauma und Bulimie) 'übertragen'.
Nur mußt du in Kauf nehmen - und das habe ich schwer gefunden - dass die Leute sich nicht für deine Vorarbeit interessieren: Du hast für diese Erkenntnisse gelitten oder du hast die Erkenntnisse, weil du gelitten hast. Das interessiert aber niemanden.
Im endeffekt wird man aber sehen: es interessiert einem selbst auch nicht.
Da mußt du glaub einen Cut machen, und dich mehr oder minder bewußt auch etwas nahezu 'radikal' anderem zuwenden.

LG! an alle!

Re: Bericht einer Ehemaligen

#261
aaaaaaah super!!!
mehr davon!!! :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

das absurde hier in meinem dunstgedankenwerketatenproduzierkreis
ist nur, dass ich genau dazu nicht in der lage bin: mein durchlebtes inhaltlich zu verarbeiten.
meine künstlerischen projekte waren bisher so meilenweit von all dem entfernt, dass ich mich
oft sehr wundere. bzw neeeiiiinnn,,, nur die motive. wenn man alles psychoanalytisch durchgrast,
dann hat das alles mit mir zu tun, klar.
aber es gibt so viele frauen, leute, die so psycho-kunst machen, so emotional,
so egoegoego etc...
mir wurde oft gesagt, dass ich doch mal DAMIT arbeiten sollte
(wobei den leuten dann nciht kar war, was sie da meinten,
weil ich ja nie konkret darüber geredet habe bis vor kurzem...)
und ich nur so: aaaaaah sicher nicht sicher nicht sicher nicht,
das interessiert doch niemanden und schon gar nicht mich!
lustig, wie wir von verschiedenen seiten die gleichen prozesse zur anderen
seite hinüber sehr ähnlich durchlaufen.
und noch absurder:
seit ich mich so richtig in die AUFARBEITUNG reingeworfen habe, vor 2 jahren ca durch thera, medik.,
entferne ich mich mehr und mehr von meiner arbeit...
wobei das nix mit
kunst kommt vom psycho sein und trauma aufarbeiten zu tun hat!!!!!!

und siehe da, seit 1 jahr produziere ich so gut wie ***
und das leiden darüber wird weniger und weniger...
erstmal muss ich GESUND werden, dann wieder KUNST machen.
kunst is nix krankes, nicht direkt jedenfalls. wie du sagst: all die philosophen konnten auch ohne bulimie schreiben und denken!

das ist also bei mir vielleicht wie bei euch die beziehung: entweder krankheit bearbeiten oder /////!!!!!!!!!!!!!!!!

ole!
greta.

Re: Bericht einer Ehemaligen

#262
Hi greta,

hatte inzwischen noch das da unten geschrieben, nun aber erst konkret zu deinem neuen Beitrag:
Ich habe früher gemalt. Ich habe Preise bekommen und ich habe mich erfolgreich an der Kunstakademie beworben. In der Klinik sagte man mir ich könne doch Kunsttherapeutin werden!
Ich habe malen gehasst. Ich habe gemalt, weil ich gelitten habe, und ich wollte nicht mehr malen, denn ich wollte nicht mehr leiden.
Für mich war Malen Verklärung. Für mich war es kein Ziel, es knonnte nur Zwischenstation bleiben. (Für mich!!! Mag bei dir ganz anders aussehen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!)
LG


Hab was vergessen:

Trauma und Geschichte bzw. Kollektive, Gesellschaften:

Naja, also was ich dazu gemacht habe (der Mensch, Philosoph heißt Paul Ricoeur) ist die grundlegende, philosophische Theorie zu solchen Beständen (Traumata in Gesellschaften, weil Gesellschaften sich formieren, indem sie sich durch gewalt von anderen separieren; ihre Grenzen und ihre Form geht auf Kosten des Lebens, leidens und der Identität und Stärke anderer etc. - wir führen Kriege) und der Wert, den die Geschichtswissenschaft hat, diese Dinge aufzuarbeiten, durchzugehen und so evtl. auch zu 'HEILEN'.
Man kann das ja sehr schön - und das geschieht da auch, wenn auch nicht so ganz ausformuliert bei diesem Philosophen - mit sich selbst vergleichen: Ist man krank, hat man ein Problem, fühlt man sich in der Klemme oder entfremdet, fehlt einem etwas, und kann man aber doch zumindest das Fehlende als Lücke in sich spüren, so ist eine Möglichkeit, diese Lücke wieder oder neu zu füllen die, nach seiner GESCHICHTE zu fragen.
Wir (nicht jeder, nicht jeder bewußt usw.) gründen uns und unsere Idendität auch auf Geschichte/n. Wir erzählen von uns, und sagen damit auch uns selbst, wer wir sind. Wir konstruieren auf gewisse Art und Weise unser Wesen, und wir konstituieren, indem wir (auch indem wir) erzählen. Und alles, was erzählt wird, ist vergangenheit. Fast alles, was gedacht und gesprochen wird ist Vergangenheit/ Geschichte, weil sonst könnten wir gar nicht davon berichten. Jedes wort das ich hier schreibe hat schon einen Bruchteil einer Sekunde vergangenheit (vielleicht sogar noch mehr, weil ich schonmal viel eher darüber nachgedacht habe).
Nun, zurück zum Heilen der "Nationen": Es kann heilsam sein, die eigene Geschichte von einem anderen erzählt zu bekommen. Man gewinnt neue Perpektiven, eine Art (wie in der Psychoanalyse) Übertragung und Gegenübertragung, dann eben Spiegel, etc. (Übergangsneurose etc. alles inklusive), und das kann einem neue Wege aus der Not und dem Leid zeigen. In Geschichtswissenschaft heißt das konkret: Deutsche befassen sich mit französischer Geschichte, und umgekerht. z.B.

Man verdrängt also nicht (z.B. Hitler), man erinnert, man verarbeitet, man bespricht, man überwindet.
Und so, wie man das im eigene Leben auch macht, so kann man das auch für ganze Kollektive finden.

Oder auch: Religionen haben Gründungsmythen. geschichten ihrer Entstehung, die sie sich immer wieder erzählen, die sie ritualisieren, zeremonialsieren usw. Und das unterliegt dann öfter mal auch neuen Deutungen etc., um sich veränderten Umständen noch handhabbar machen zu können, um existenz zu sichern usw.

Auch meine persönliche Geschichte verändert sich mit den jahren. Je nachdem, wie ich es in der Gegenwart sehe/ brauche etc.

Alles nicht von mir, obwohl ich mir das auch schon selbst so gedacht hatte, bzw. merkte: Ich brauche meine Geschichte! (Später dann: Ich brauche EINE Geschichte.) Und ich hatte gefunden: Essen und Kotzen ist nicht meine Geschichte. Das ist nur ein Deckmantel, wo also ist das 'Wahre'.

LG,
viel geschrieben...

Re: Bericht einer Ehemaligen

#263
uuuh ...malen und kunsttherapie, ganz gefährliche rutschbahn finde ich.
hab ich früher auch. immer. wichtig. das zeichnen und malen. aber kein medium für mich.
früher sehr befreiend gewesen, heute zuviel druck (produkt??).

danke für den fachlichen beitrag... das ist alles so ein bissi mikro makro kosmos
blase, so lernt die eine disziplin von der anderen, zoom, grössen/mengen, massenbewegungsgesetze...
und ja, religionen, riten, visionen, märchen, natur, irgendwo da ganz weit weg beginnt das alles, sich voneinander zu lösen und
in verworrenen einzelebenen weiterzuwuchern bis heute...
ich dachte gestern beim braven abendessen mit meinem lieben mann:
das essen ist genau das: (jetzt kommt einer der 10000000 theorien über das warum essen?):
in jedem nahrungsmittel ist soviel vergangenheit gespeichert, die ich mir im akt des ESSENS zur gegenwart mache
und somit schon soviel zukunft impliziert wird: fett werden, cotzen, satt werden, kontrolle verlieren, flüchten, ausrasten, weinen,
hilflos sein, wut schmecken, tränen schlucken, schmerzen wüten lassen, vergessen....
aber gestern eher: ENERGIE. LIEBE. WÄRME. JETZT. und dann weiter.
so ein sonniger gruss an dich für heute, ran ans werk, muss mal losdüsen!!!
herzlichst, greta.

Re: Bericht einer Ehemaligen

#264
hm, ich hab vor ca. nem Jahr mal meine "Geschichte" aufgeschrieben. Das wurde ein richtig dickes Buch irgendwie. 15 Kapitel. (ich hab eben auch sehr viel erlebt). Dafür bekam ich damals auch etwas Geld was ich dringend brauchte (ich kannte jemanden, der gern mein Zeug las und wusste, dass es mir finanziell ziemlich schlecht ging).

Ich hab in diesem Jahr für mich festgestellt, dass sich die Geschichte in meinem Kopf ständig veränderte. Nein... weniger die Geschichte an sich, eher die Perspektiven und die Art wie ich sie betrachte und letztendlich auch deute und wie ich mich in ihr sehe.

Was es mir unterm Strich gebracht hat, war eine merkwürdige Art von Verwirrung.

Re: Bericht einer Ehemaligen

#265
@Para: Was soll man dazu sagen (dein Buch und deine Geschichte) - wow. Macht mich grad so richtig erfürchtig und aber auch irgendwie glücklich. Schön, das zu hören.

Ja, meine Geschichte unterliegt auch solchen Wandlungen durch neue Perspektiven.

Kann man dieses Buch noch kaufen? Falls ja: Magst mir evtl. ne PN mit Titel usw. schicken?

Ich muß jetzt gehen, Uni.
Freue mich später wieder von euch allen zu hören, lesen usw.
LG!


@Greta,
mal wieder deinen Text erst später gelesen:
Ja, ich muß auch düsen.
Aber: Versuch evtl. nicht ganz so viel zu denken. :)

Liebe Grüße.

Kleiner Zusatz:
Du kannst ich intellektuelle an einer Krankheit austoben (oder auch erproben, das fände ich die bessere Varianten, denn:): Aber ist es wirklich sinnvoll das zu machen? Plus: ist es sinnvoll da sein eigenes Untersuchungsobjekt zu bleiben?
Wäre es nicht besser 'in die Welt' zu gehen, andere Felder für deinen rastlosen Forscherdrang zu finden, und über etwas zu reden und zu diskutieren und zu denken, was auch andere gut, richtig, wichtig etc. finden?

Klar, kannst du das auch für die Bulimie z.B. machen, und hilfst da vielen Menschen. Aber: Tust du das aus Interesse und weil du es möchtest, oder tust du das aus Not, weil du diese Bulimie nun mal eben hattest?
Falls es so wäre: Zeit zu - zumindest partiell - zu vergessen, und Platz für neue Themen schaffen!

Wie sehr bei dir Malen und Krankheit zusammenhängen, das kann natürlich ich (und wohl auch kein anderer) nicht dir sagen oder feststellen.
Bei mir war es ein Kampf und ein Schmerz mich davon zu lösen. Aber man muß halt auch verlieren.

Re: Bericht einer Ehemaligen

#267
hallo para!!!
hast du das auf annas text bezogen?

Auch meine persönliche Geschichte verändert sich mit den jahren. Je nachdem, wie ich es in der Gegenwart sehe/ brauche etc.

Alles nicht von mir, obwohl ich mir das auch schon selbst so gedacht hatte, bzw. merkte: Ich brauche meine Geschichte! (Später dann: Ich brauche EINE Geschichte.) Und ich hatte gefunden: Essen und Kotzen ist nicht meine Geschichte. Das ist nur ein Deckmantel, wo also ist das 'Wahre'.
(anna)


ich finde das sehr schön auf den punkt gebracht... und du hast echt ein buch schon geschrieben, bin ganz beeindruckt.
aber ist es nciht was abgeschlossenes? würdest du es dauernd UPDATEN? beweglich halten?

ich kann mir vorstellen, dass die MEINE GESCHICHTE wirklich in jedem moment ein neues, in sich geschlossenes buch geben könnte....
wwielange hast du denn daran geschrieben? zeit für einen band 2?
liebe grüsse ............greta........

Re: Bericht einer Ehemaligen

#268
*lach* nein nein nein, Anna1, es wurde nicht veröffentlicht ;-)

Es haben nur ich und dieser eine jemand gelesen. Er gab mir monatlich Geld für jedes Kapitel.
Ich würde es auch nicht veröffentlichen wollen... und es wäre wahrscheinlich auch nicht gut genug, war ja auch erst Ende 16.

Re: Bericht einer Ehemaligen

#269
Ich hab es sogesehen nur für mich geschrieben. Vieles fiel mir auch schwer es zu benennen und ich möchte es auch ehrlichgesagt nicht nochmal lesen.
Es ist auch nicht für andere Augen und Geister gedacht.

Vielleicht schreibe ich später, wenn ich gesünder bin und Psychotherapie hatte nochmal etwas. Aber ich glaube nicht.
Ich wüsste auch nicht wen das interessieren sollte. Ich halte mich da auch nicht für begabt oder gar reflektiert genug und als ich gemerkt habe, dass es sich auch ständig wandelt und ich manchmal das Gefühl hab garnicht mehr dazu stehen zu können (oder es nochmal korrigieren zu wollen) im nachhinein, hielt ich mich davon fern.


Und zudem bin ich auch nicht gebildet genug und ziemlich unbelesen. Ich könnte nie ein erfolgreiches Buch schreiben.

Re: Bericht einer Ehemaligen

#270
an para:
na dann wirds höchste zeit!
super, so ein mäzenentum! mach doch weiter! nie zu spät sich zu bilden, zu lesen, und das ist doch gar nicht der hauptsinn,
dass das buch super gebildet wirkt oder so. authentisch oder gefühlvoll ist doch genauso wichtig!

an anna:
neeeee.. ich bin ja keine malerin!! (video, foto, animationen....installationen, etc mixedmedia quasi!! :idea: mehr elektro...)
aber stimmt:
ich dehne mein denken in diese psycho-richtung aus, weil ich mich darin so aufgehoben fühle,
weil es REGRESSIV ist.
wenn ich tief in projekten stecke, geht das essen oft drunter und drüber, aber mein kopf ist REICH gefüllt mit themen,
die mich WIRKLICH interessieren..... die inhalte des projekts nämlich.
in solchen phasen bin ich dann auch multitasking polylateral superbelastbar,
in solchen phasen tauchen 10000 dinge auf, die wie regen vom himmel in mein
leben fallen und ich hüpfe durch alle pfützen, glücklich und weiss: es macht alles sinn.
und dann denke ich: JETZT IST ES FÜR IMMER SO! JETZT HAB ICHS RAUS!
und kaum hab ich das gedacht, ist das projekt ausgestellt oder verkauft oder sonstwas:
bumm, aus, heulerei.
aber so ordentlich, wie hier beschrieben, läuft das natürlich gar nicht ab.
dann wärs ja eh ok.
es ist eher alles unwahrscheinlich!
so , ich labere hier deinen thread voll.
das ist unglaublich, dabei wollte ich doch los! AH!
liebste grüsse euch, die ihr mcih grade süchtig macht :wink: !!!
greta.