Re: Jetzt ist entgültig Schluss - mein harter Weg aus der ES!!!

#46
so heute mal wieder ein Sch.... Tag :(

Hab mal wieder nen Rückfall erlitten... woar das macht mich wahnsinnig :evil:

Ich mein, warum schaffe ich es nicht, mich an diesen gottverdammten Plan zu halten????????? Wie bescheuert muss man sein?? Ich kriegs nicht hin... ich fühle mich so schwach :(
Aber das schlimme ist ja, dass ich schon auf dem nach Hauseweg weiß: gleich wirst du nen FA haben und ich kann nichts dagegen machen,.... ich denk immer so: lenk dich ab, mach was anderes, aber ich will nur eins: Essen!!!

Verdammt.... ich werde mich jetzt STRENG daran halten!!!!!!!!!! Es gibt KEINE ausnahmen mehr!!!!!! Jetzt reichts!!!!! ich hab sooo die Nase voll von mir!!!!!

Re: Jetzt ist entgültig Schluss - mein harter Weg aus der ES!!!

#47
Hey Honey,

ich weiß nicht, ob die Strenge so das Richtige ist. Du sollst Dich ja nicht noch zusätzlich bestrafen. Eigentlich ist der Sinn davon keinen FA zu haben, dir etwas gutes zu tun.

Mein Vorschlag wäre - so schwer es ist:
Wenn Du weißt (z.B. auf dem Nachhauseweg, und ich kenne das), dass Du nun nur noch eines willst (nämlich angeblich essen), dann überleg doch mal, was Du stattdessen eigentlich wirklich willst. Denn essen willst Du ja eigentlich überhaupt nicht.
Überleg mal, was Dir das Essen "gibt", oder wonach du dich wirklich in dem Moment sehnst, in dem Du dich nach Essen 'sehnst'.

Klar ist es ein Teil auch Sucht, und da gibt es dann nicht viel zu überlegen (Drogen will man, weil man körperlich (und psychisch) abhängig ist; Therapie ist: Entzug). Aber jede Sucht hatte auch meist etwas zur Ursache, da die Droge dann nur als ein Ersatz diente oder vielleicht mal kurz eine "Lösung" sein sollte, und mit der Zeit füllt man dann diese Droge quasi auf, gibt ihr immer mehr Sinn, bis die Droge dann für alles herzuhalten scheint.

Das wäre mein Vorschlag.
LG,
Anna

Re: Jetzt ist entgültig Schluss - mein harter Weg aus der ES!!!

#48
Honeymoon hat geschrieben:ich denk immer so: lenk dich ab, mach was anderes, aber ich will nur eins: Essen!!!
Ich gebe Anna da recht, ich denke es bringt nichts, sich abzulenken, oder sich zu bestrafen, weil man schwach ist. Denn wenn du so an das Problem gehst, wirst du immer nur dein Leben lang mit dem Symptom kämpfen, aber dahinter sehen und etwas grundlegendes ändern wirst du so nicht. Und das willst du doch?
Deshalb schließe ich mich meiner Vorrednerin an: Setze dich mit dem Gefühl auseinander, dass du gerade fressen möchtest und versuch nicht es zu unterdrücken. Hör genau hin, spür genau nach. Was willst du wirklich? Und bringt die das Essen, das was du brauchst? Wirst du dich nach dem Fressen besser fühlen?
Schließe mal nicht von vorneherein aus, dass du jetzt wirklich Fressen willst. Vielleicht hast du tatsächlich berechtigterweise Hunger? Nur bleibe während du isst bei dir und aufmerksam. Schreib vielleicht mal währenddessen auf, was du gerade ist und nach jedem Bissen, wieviel Hunger du noch hast?
Honey, gib nicht auf.

Re: Jetzt ist entgültig Schluss - mein harter Weg aus der ES!!!

#49
Irgendwie macht mir persönlich das mit dem "was willst du wirklich" die meisten Schwierigkeiten!

Ich wäre echt froh wenn ich da endlich mal inne halten könnte und irgendwas in mir spüren oder hören würde, aber irgendwie ist da nie was. Wenn ich mich innerlich frage: "Was willst du wirklich?" - dann schreit es: ESSEN!!!!
Ich: "nein nein... was willst du wirklich?" - mein Inneres: "hm... Snickers!!!"

Ich: "wieso willst du jetzt n Snickers?" - mein Inneres: "Es schmeckt soooo gut!!"
Ich: "Du willst doch eigentlich garkein Snickers, was willst du wirklich?" - Mein Inneres: "Ich will verdammt nochmal essen! Halts Maul jetzt und gib mir Snickers!"

:roll:


so ungefähr.


Ich wäre so unendlich glücklich darüber wenn ich wüsste was ich denn "wirklich will". Ich spüre da nichts. Nur Leere und Essen-wollen. Ich kann mir garnichts anderes vorstellen in dem Moment, meine Gedanken sind dann völlig benebelt von dem Gedanken jetzt dies und das zu essen.

Ich bin so hilflos dagegen :cry: Manchmal befürchte ich, ich kriege das nie in den Griff.

Re: Jetzt ist entgültig Schluss - mein harter Weg aus der ES!!!

#50
Anna1 hat geschrieben:es war immer klar: 8 Uhr Frühstück mit den anderen, 12 Uhr Mittagessen, 18 Uhr Abendbrot. [...]
Ich glaube gerade die festen Uhrzeiten sind wichtig.

Eben nicht. Ich seh das völlig anders. Man sollte endlich lernen auf seinen Körper zu hören und ihn nicht ignorieren und nach irgendwelchen Terminen essen.

Wenn man Hunger hat sollte man essen worauf man Lust hat. Egal obs 7 Uhr, 16 Uhr, 11 Uhr oder 1:23 ist!

Der Körper zeigt einem schon was richtig ist. Nur keiner vertraut auf ihn und das ist der große Fehler. Kein Wunder, dass man keinen Bezug mehr zum eigenen Körper findet. Der weiß schon von selbst was gut für ihn ist! Ohne 8/12/18 - Formel...


Wenn ich nicht auf meinen Körper höre und ihm vertraue, ihn stattdessen ignoriere und nach Zeiten esse, dann krieg ich erst recht FAs.
Mein Körper is ja keine Maschine die um die und die Zeit mal mit Treibstoff gefüllt wird. Der wird dann abgefüllt wenn er sagt, dass er neuen Brennstoff braucht.

Und da braucht keiner erzählen, dass man das ja nicht kann und nicht spürt! Klar spürt man das!! Wenn man seinen Körper ständig überrennt und ignoriert ist es klar, dass man nix mehr spürt. Man sollte seinen Körper annehmen und ihm vertrauen.

DAS sollte man den Leuten in Kliniken beibringen und keine bescheuerten "Pläne" die vorsehen wann man was und wie viel essen sollte :roll: Das ist wieder nur ne Form von Diät, die den Körper und seine eigentlichen Bedüfnisse mit Rationalisierungen verleugnet!!



Amen

Re: Jetzt ist entgültig Schluss - mein harter Weg aus der ES!!!

#51
Liebe Para,

Du hast da ja zwei wirklich sehr verschiedene Antworten.

In der ersten geht es darum, dass Du nichts fühlst. Auch kein normales Hungergefühl. In der zweiten forderst Du Kliniken sollten dieses natürliche Hungergefühl nehmen, und damit arbeiten, Patienten sollten keine komischen Maschinenpläne bekommen.

Gegenfrage: Findest Du Dein Eßverhalten nicht auch vielleicht etwas maschinell: Hirn schaltet aus, ganzer Körper fängt an zu fressen. Das finde ich sehr maschinenhaft. Keine Emotionen, kein Feingefühl, nur ein - ich nenne es mal so: - 'übergroßes Verschlingen' (von allem).

Ansonsten gebe ich Dir mitunter schon auch recht, dass Kliniken sich da auch an ein auch kulturrell vorgegebenes Muster von drei Mahlzeiten am Tag halten. Sicherlich muß kein Mensch immer um 8, 12 und 18 Uhr (oder sonst noch wann festgelegt) essen. Und wenn Du es anders schaffst, dann ist das ja auch kein Problem.
Mich hatte niemand dort dazu gezwungen.
Zudem kommt bei dem gemeinschaftlichen, festgesetzen Essen noch ein anderer Aspekt dazu: Nämlich das Gemeinschaftliche: Man ist nicht 'vor sich hin', sondern in einer Gruppe. Essen ist ein 'Ereignis', bei dem man sich v.a. auch trifft, austauscht, freut, gemeinsam genießt usw.
Anderenfalls müßte man ein Dauerbuffet aufbauen, und da trifft man dann evtl. auch Leute, aber - Naja.

Ist Ansichtssache. Ich sage ja nur: Mir persönlich hat das geholfen. Es hat mir die Dinge vereinfacht. Heute essse ich aber auch nicht mehr um 8,12 und 18 Uhr. Ich esse heute je nach Hunger und manchmal auch je nach Zeit, da es gerade überhaupt in die Planung passt. Aber die Mensa z.B. hat eben auch nur von 12 bis 14 Uhr Mittagessen.

Es ist ein normierter Wert, dass der Körper bei uns hier (Westeuropa) um diese Zeiten isst. Normierungen sind immer nicht ganz spitze. Und: Jede andere Therapie, die funktioniert: Ich persönlich würde sie nicht ablehnen.

LG,
Anna

Re: Jetzt ist entgültig Schluss - mein harter Weg aus der ES!!!

#52
Anna1 hat geschrieben:In der ersten geht es darum, dass Du nichts fühlst. Auch kein normales Hungergefühl.
Hä? Und wo willst du das bitte gelesen haben?? In der ersten Antwort schrieb ich über unerklärlichen APPETIT, schwer zu kontrollierende Gelüste, die absolut unabhängig von Hunger oder nicht Hunger auftreten (wahrscheinlich in Stresssituationen oder wann auch immer).

Ich spüre meinen Hunger sehr wohl!! Und ich weiß auch bestens wann ich essen sollte und wann besser nicht. Ich bekomme nur ab und zu diesen FA-Appetit den ich dann nicht mehr kontrollieren kann. Dieses "Essen wär jetzt super"-Gefühl. Nur davon sprach ich.

Da widerspricht sich rein garnichts. Hunger und Appetit sind 2 Paar Schuhe. Wenn ich nen FA habe, war es Appetit. Hunger ist da was anderes, körperliches und nicht psychisches.


Ich hab mich beschwert, dass es mir schwer fällt psychischen Appetit klar aufzudecken. Essen aus emotionalen Gründen! DAS kriege ich nicht hin.
Aus Hunger essen hingegen schon sehr gut.

Es kommen eben nur immerwieder diese falschen Denk- und Verhaltensmuster. Ich kann es einfach nicht lassen ständig auf die glorreiche Idee zu kommen mich vollzustopfen!! Was soll das denn?? Aber ich werds nicht richtig los, so sehr ich mich auch konzentriere.

Re: Jetzt ist entgültig Schluss - mein harter Weg aus der ES!!!

#53
Hi Para,

klingt so aggressiv (was Du jetzt geschrieben hattest).

Also Appetit und Hunger, ich kann das nun nicht so groß unterscheiden. Bei mir gehört's und kommt es zusammen.
Und ob Hunger nur körperlich ist, da wäre ich mir auch nicht so sicher. Ich trenne Körper und Psyche nicht.

Vielleicht solltest Du Hunger und Appetit zusammenbringen. Keine Ahnung. Würde für mich logisch klingen.

LG,
Anna

Re: Jetzt ist entgültig Schluss - mein harter Weg aus der ES!!!

#54
liebe para,

klingt als würdest du normal essen, nur eben manchmal diese FA.

vielleicht hilfts dir in einem FA-moment, wenn du dich nicht fragst "was willst du wirklich" (ich habs probiert, und es kam nie ne antwort wie "liebe! aufmerksamkeit! ein gespräch mit einem guten freund!"), sondern die frage umformulierst - "was beschäftigt mich gerade?" da kamen dann bei mir antworten wie "das noch offenstehende versöhnungsgespräch mit einem freund" oder "ich fühl mich grad so alleine..." oder "scheiße, ich bin überfordert - wie soll ich das alles schaffen?"


zu den regelmäßigen zeiten möchte ich eins sagen - sicher ist es toll, wenn man ohne schuldgefühle essen kann, wann immer man hunger verspürt. aber viele sind einfach total verunsichert, OB sie jetzt essen dürfen - daher kann es einen gewissen druck nehmen, wenn es fixe essenszeiten gibt.
außerdem ist es nunmal nicht immer möglich, genau dann zu essen, wann man hunger hat (uni, arbeit, ...)
ist sowieso wieder so etwas, das jeder für sich selbst rausfinden muss.

Re: Jetzt ist entgültig Schluss - mein harter Weg aus der ES!!!

#55
Ja, ich finde ich hab essens-technisch schon gute Fortschritte gemacht. Ich nähere mich einem natürlichen Essverhalten an.


Ja... und ich kenne es auch, dass mir bei einem FA-Gelüst schonmal auffiel, dass es mir insgesamt halt grad irgendwie so mies ging. Ich hab mich dann richtig elendig und traurig gefühlt und wollte nurnoch schreien und irgendwas kaputt machen :roll: (ich entwickel dann auch schnell Aggressionen, mein Körper will irgendwie Energie ablassen, Endorphine und so lassen mich dann halt besser fühlen)

Ich denke generell, dass man sich mehr bewegen sollte wenn klar psychisch-bedingte FA-Gelüste kommen. Mal ne Runde auf dem Rad oder vielleicht auch nur in der Wohnung umherhüpfen bis man ausgepowert ist, hat mir schon recht oft geholfen.
Der FA kam meist später dann doch, aber ich weiß, dass ich da schon gut anknüpfen kann. Ich muss eben weiter arbeiten und brauche auch die Bestätigung, dass ich auch dem richtigen Weg bin. Dann klappt das.

Re: Jetzt ist entgültig Schluss - mein harter Weg aus der ES!!!

#56
Anna, ich war schlicht genervt von deiner Fehlinterpretation.

Anna1 hat geschrieben: Und ob Hunger nur körperlich ist, da wäre ich mir auch nicht so sicher.
Hunger ist körperlich. Der Brennstoff geht aus, Energie schwindet, der Körper will Nachschub. Der Magen verkrampft sich allmählich, biochemische Reaktionen laufen ab.
Wird der Hunger zu groß wird der Körper zunehmend schwächer -- Unterzuckerung. Der Stoffwechsel fährt etwas runter um Energie zu sparen usw. usw.

Das fällt mir dazu spontan ein.

Hunger ist rein körperlich. Ein Überlebensmechanismus der dich zum Essen bringen soll. Mehr nicht.
Appetit hingegen zeigt dir den Weg in Richtung der Lebensmittel die dein Körper jetzt braucht.
Also das geht schon über die bloße Überlebenssicherung hinaus und wird mehr Psychisch gesteuert.

Ist unsere Vorstellungskraft denn keine psychische Sache? Wenn wir Appetit entwickeln stellen wir uns ja vor wie es wäre das und das jetzt zu essen. Wir könnten uns auch vorstellen es wäre widerwärtig - hättest du dann immernoch Appetit darauf?

Re: Jetzt ist entgültig Schluss - mein harter Weg aus der ES!!!

#57
Wow, so viele Antworten auf einmal :mrgreen:

Ja, also die Diskussion, ob es psychischen und physischen Hunger gibt, lohnt sich eigentlich gar nicht fortzuführen! Für mich gibt es da eindeutig einen Unterschied! Ich will lernen größtenteils aus physischem Hunger zu essen und nicht, weil es mir schlecht geht, oder ich mich langweile... das ist mein Ziel!
Ich denke auch, dass man sich wirklich fragen sollte, warum man jetzt unbedingt vollstopfen will... und dann überlegen, ob es das wirklich wert ist (das ganze Szenario im Kopf abspielen)! Mir hilft es manchmal mir vorzustellen, wie es mir danach geht... ich bin am Boden, verzweifelt und fühle mich schrecklich, zudem kann ich nichts mehr tun... gar nichts!!
Außerdem werde ich jetzt alle Ablenkungen beim Essen auslassen (und das fällt mir verdammt nochmal sehr schwer, aber es muss sein)!
Heute war ich zum Glück nicht ganz in der Situation, weil ich früher nach Hause musste, weil ich Bauchschmerzen hatte.... naja mein Vater war da und ich hab mich einfach nur ins Bett gelegt und geschlafen.... das tat echt gut!!! Ich suche immernoch nach Dingen, die mir mehr geben können, als so ein blöder FA. Leider kenne ich diese Gedanken auch (wie Para sie beschrieben hat) und ich will in dem Moment nix anderes außer den FA. Aber eigentlich weiß ich, dass ich einfach nur gestresst, gelangweilt, übermüdet oder sonst was bin. Ich muss es noch lernen, genauer in mich hinein zu hören, damit ich erkenne, was mir tatsächlich fehlt.

Zu dem Plan: Es hilft mir ungemein, wenn ich feste Essenszeiten habe, denn sonst würde ich nur noch stopfen (traurig, aber wahr) .... oder ich würde es wieder so, wie früher machen: den ganzen Tag so wenig, wie möglich essen, und Abends den FA bekommen. Das ist ja aber auch nicht Sinn und Zweck der Sache :roll: .
Außerdem ist es jetzt so bei mir, dass ich Angaben brauche, wieviel ich am Tag essen kann und was halt normal ist... sonst bekomme ich schnell ein schlechtes Gewissen, weil ich denke, ich habe mal wieder zuviel gegessen! Dieses Alles-oder-Nichtsdenken lässt sich halt nicht so schnell unterbinden.

Ich hoffe jetzt, dass ich es den Rest der Woche hinbekomme...

Re: Jetzt ist entgültig Schluss - mein harter Weg aus der ES!!!

#58
OKAY, es reicht!!!

Ich weiß jetzt, was hier falsch läuft!!!!

Vergesst, was ich geschrieben habe: Nein, ich werde es jetzt anders machen!

Und zwar habe ich mir überlegt, wie ich es die 11 Tage geschafft habe und wollt ihr wissen wie??

Ganz einfach ich hatte keine Regeln... das heißt: ich habe das gegessen, was ich will und wann ich will!!!

Ich kann mich einfach nicht an so nen bescheuerten Plan halten!!!! Die Essenszeiten gehen mir auch auf den Keks!!! Schluss damit!!!

Ich werde ab jetzt wieder mit der anderen Strategie fahren, weil sie einfach geklappt hat!