Re: Muss mein Leben neu ordnen

#106
So... ich lebe noch
und die erste Nacht wäre auch überstanden auch wenn sie sehr lange war, weil ich nicht viel schlafen konnte. Es kam mir so vor als wäre die letzte Nacht schlimmer gewesen als der gesamte letzte Entzug, doch wer nicht hören will muss fühlen...

Der Anfang wäre somit gemacht. Obwohl ich weiss, dass die nächsten Tage/Nächte womöglich noch schlimmer werden könnten, werde ich nicht aufgeben, denn ich bin hart im nehmen.
Und einese weiss ich ganz sicher: ein drittes mal tu ich mir den Scheiss sicher nicht mehr an.

Ich fasse mich heute mal kürzer, weil es mir den Umständen entsprechend beschissen geht, aber ich werde dran bleiben. Für mich!! NUR FÜR MICH!!

Re: Muss mein Leben neu ordnen

#108
Danke Piccola,
ich werde sicher darauf zurückkommen...

Zur Zeit geht es mir nicht gut. Ich hatte heute Besuch von meinem Ex und das war nicht gut. Er wollte sich seine Sachen holen (Gewand und DVD´s die ich noch hatte) und es verlief zum Glück alles friedlich. Er wollte auch, das ich ein Schreiben aufsetzte, wegen der Dinge die er mir geschenkt hatte, damit er sie nicht mehr zurückfordern kann (obwohl es mir egal ist ob er sie zurückhaben möchte oder nicht).
Doch ich denke, dass er nicht nur deswegen gekommen ist, und er auch einen hintergedanken dabei hatte. So gut kenne ich ihn.
Er kam auch wieder mit alten Beziehungsproblemen, was er nicht alles falsch gemacht hätte. Doch es interessierte mich ganz ehrlich nicht. Ich finde es halt nur blöd, dass er sich dazu gerade den richtigen Zeitpunkt ausgesucht hat um zu kommen (eigentlich hätte er garnicht kommen zu brauchen), denn mir geht es ohnehin nicht gut. Und er hat es geschafft mich wieder runter zu holen. Okay, ganz oben war ich ja nicht gerade, doch hat sein Erscheinen mich doch ziemlich fertig gemacht.

Als ich durch den Spion gesehen habe, dass er es ist, wollte ich durch geschlossen Türe wissen was er möchte. Er meinte er würde nur seine restlichen Sachen holen, hab ihn dann geöffnet und ihn die Tasche mit seinen Sachen die ich zusammengepackt hatte in die Hand gedrückt. Er meinte, dass er auch noch den kaputten Fernseher mitnehmen könnte, weil er morgen ohnehin zum Mistplatz fährt.

Ich weiss, ich hätte das nicht tun sollen. Doch auf seine Sachen hatte er doch ein Recht oder?
Er wird immer wieder vor meiner Türe auftauchen, doch nun ist dies mit seinem Klumpert erledigt und hat somit auch keinen Grund mehr zu mir zu kommen. Er war auch nicht lange da, und kam mir wieder mit seinen - es tut mir so weh - Geschichten.

Er hat es mir nicht einfach gemacht. Ich wollte das alles garnicht hören. Er war aber auch nicht lange da, doch hat es gereicht um mich wieder ein Stückchen zurück zu werfen...
Und das natürlich im besten Moment - wärend des Entzuges

Ich hoffe das war es jetzt. Ich hab ihn auch gesagt, dass er sich meine Sachen gerne behalten kann, weil ich sie eh schon länger nicht habe und sie mir daher auch nicht abgehen, doch vermute ich sehr, dass dies für ihn wieder ein Grund sein könnte, bei mir vorbei zu kommen.

Alles Scheisse...
Warum kann er mich denn nicht endlich mal in Ruhe lassen. Jetzt habe ich meine Nummer geändert und bin nicht für ihn zu erreichen und dann fährt er auf "gut Glück" zu mir. Ich brauch das nicht, doch weiss ich nicht wie ich in dieser Situation umgehen soll...
Zuletzt geändert von JaneDoe am So Nov 02, 2008 17:15, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Muss mein Leben neu ordnen

#109
Und dies, weil mir gerade danach war...

http://de.youtube.com/watch?v=l5o32rw1MdM

Scherbenmeer - Christina Stürmer
Du bist die Schwerkraft
Du ziehst mich runter
Du bist der Regen
Und ich bin Land unter
Falls es dich interessiert
Der Versuch dich zu hassen
hat plötzlich funktioniert

Ich hab versucht unsere guten Zeiten
Für immer abzulichten, einzukleben und festzuhalten
Sie an mein Bett zu stellen und in Rahmen einzufassen
Doch das Glück hat uns verlassen
Du kannst es nicht lassen

Ich werf dein Bild an die Wand
Ich will dass es zerbricht
Es gleitet aus meiner Hand
Jetzt seh ich nur dich und mich
In einem Scherbenmeer
Sag was es dir bringt, wenn meine Welt versinkt
Ich will sehen wie sie zerspringt
In einem Scherbenmeer

Du bist das Salz
In meiner Wunde
Du bist die tausendstel jeder Sekunde
Falls es dich interessiert
Der Versuch dich zu hassen
hat bestens funktioniert

Ich hab versuch das Glück nicht zu verlieren
Für immer hinter Glas einzuschliessen und einzufrieren
Luftdicht zu versiegeln, doch du brachst trotzdem aus
Ich hab fest mit dir gerechnet
Doch die Gleichung geht nicht auf

Ich werf dein Bild an die Wand
Ich will das es zerbricht
Es gleitet aus meiner Hand
Jetzt seh ich nur dich und mich
In einem Scherbenmeer
Sag was es dir bringt, wenn meine Welt versinkt
Ich will sehen wie sie zerspringt
In einem Scherbenmeer
In einem Scherbenmeer

Und ich lauf barfuss durch den Raum
Durch die Scherben unseres Traums
Ich will fühlen wie das Glas die Haut berührt
Und ich lauf barfuss durch den Raum
Ganz egal ich spür es kaum
Weil dein Bild mich niemals mehr verletzen wird

Ich werf dein Bild an die Wand
Ich will dass es zerbricht
Es gleitet aus meiner Hand
Jetzt seh ich nur dich und mich
Ich werf deine Bild an die Wand
Ich will das es zerbricht
Es gleitet aus meiner Hand
Jetzt seh ich nur dich und mich
In einem Scherbenmeer
Sag was es dir bringt, wenn meine Welt versinkt
Ich will sehen wie sie zerspringt
In einem Scherbenmeer

Falls es dich interessiert
Der Versuch dich zu Hassen
Hat plötzlich funktioniert

Re: Muss mein Leben neu ordnen

#110
Und dieses, weil ich es treffend finde und mir auch gerade danach war...

http://de.youtube.com/watch?v=EX3y3Bw3a64

OHNE DICH - CHRISTINA STÜRMER
Wie lange lag ich da - jetzt bin ich endlich wach
Die Zeit mit dir war wie eine endlos lange Nacht
Du bist der König deines dunklen Königreichs
Doch du hast keine Macht, nicht mehr

Nicht über mich, denn ich kann allein sein
Du kennst mich nicht, ich kann allein sein

Ohne dich
Bin ich besser wieder ich
Ohne dich
Lass es dunkel sein ich fürcht mich nicht
Ohne dich
Ich renne durch die Stadt bis der Tag anbricht
Der Wind peitscht mir ins Gesicht
Ich bin wieder ich - ohne dich

Ich greife zu den Sternen - ich fass ins nichts
Tausend Stücke in mir wie ein Glas das Zerbricht
Du kannst mich nicht verbiegen,
Ich scheiss auf deine Lügen
Dein Zauber ist verflogen,
Was dunkel war ist jetzt im Licht

Nicht über mich, denn ich kann allein sein
Du kennst mich nicht, ich kann allein sein

Ohne dich
Bin ich besser wieder ich
Ohne dich
Lass es dunkel sein ich fürcht mich nicht
Ohne dich
Ich renne durch die Stadt bis der Tag anbricht
Der Wind peitscht mir ins Gesicht
Ich bin wieder ich
Ohne dich, ohne dich, ohne dich,....

Für diesen endlos langen Augenblick
Für diesen endlos langen Augenblick
Bin ich nur für mich, nur für mich

Ohne dich...

Re: Muss mein Leben neu ordnen

#111
Meine Liebe JaneDoe,

das du am Freitag noch so abgestürtz bist, tut mir wirklich leid, leid zu sehen. Wenn ich könnte würde ich dich nun ganz lieb in den Arm nehmen.

#Dennoch bin ich stolz auf dich, das du wieder den Schritt machst von der Sucht los zu kommen und auch gut das du das mit deiner Ärztin zusammen machen willst.

Ich hoffe und wünsche dir das du das schaffst und das es bald mit der Klinik losgeht.

Umarmung an dich nudel

Re: Muss mein Leben neu ordnen

#112
Danke, lieblingspasta

Das ich so abgestürzt bin kann ich selber kaum glauben und am wenigsten verstehe ich es. Doch ich bin selber schuld, weil ich doch immer meine Grenzen austesten muss. Und glaub mir, dieser Absturz hat in keinster Weise eine Umarmung verdient...

Doch es ist jetzt schon Abend und somit wäre dieser Tag auch fast um. Angst hab ich vor der Nacht, die unweigerlich auf mich zu kommt. Und vor den dienst morgen. Ich mach mir sorgen, dass ich so am Sand sein werde, dass ich es nicht packe...

Aber da muss ich jetzt durch....

Re: Muss mein Leben neu ordnen

#113
Schönen guten Morgen,

Ich fühle mich heute ausgesprochen gut, habe vier Stunden geschlafen und fühle mich derzeit noch putz munter. Aber das wird sich vermutlich nach einem 13,5 Stunden dienst ändern.
Und ich werde ein Kreuzzeichen machen, wenn ich abends nach Hause komme.

Gestern fühlte ich mich nur wie schon mal durchgekaut und wieder ausgespuckt, darum bin ich verwundert, dass es mir heute eigentlich ganz gut geht. Ich hoffe das bleibt auch so.

Wollte das nur mal auf die Schnelle los werden, muss jetzt los.
Melde mich dann so in etwa 16 Stunden wieder....

Re: Muss mein Leben neu ordnen

#114
Kam gestern nicht dazu, also heute der Nachtrag von gestern

Di, 04. November 2008
Das Arbeiten gestern verlief nicht so toll. Bist über die Mittagszeit ging es eigentlich ganz gut, nur dann fing es an, unerträglich zu werden. Ich hätte ursprünglich bis 19:30 Uhr dienst gehabt, doch wurde ich um 18 Uhr nach Hause geschickt, weil ich mich übergeben hatte und mir der Kreislauf probleme machte.

Die letzte Nacht war echt schlimm. Hab nicht viel geschlafen, mir war übel und musste mich des öfteren übergeben. Hatte schweissausbrüche dass ich durchgeschwitzt war und trotzdem am frieren war. Meine Glieder taten mir weh, vor allem meine Beine, doch bin ich doch selber schuld, wenn ich wieder in diese Situation gekommen bin.

Zu guter letzt habe ich es dann endlich geschafft so gegen vier Uhr morgens einzuschlafen, doch weckte mich mein dämlicher Ex gegen 6 Uhr morgens im Minutentackt mit der Klingel. Ich war richtig genervt. Wollte wissen was er wollte, und er wollte, einfach nur da sein - bei mir. Ich wollte ihn aber nicht rein lassen und er meinte, dass es ihm beschissen gehen würde und er sich das Leben nehmen würde. Also hab ich ihm das Versprechen abgenommen ihn herein zu lassen, wenn er gehen würde, wenn ich es so wollte. Er war damit einverstanden und ich Idiot habe ihn auch noch vertraut. Er heulte mich an, dass es ihm so schlecht gehen würde, und niemand für ihn da sein würde. Als es mir zu viel wurde, wollte ich dass, er geht, doch er tat es nicht, also habe ich dann die Polizei angerufen. Tja, und beim nächsten versuch bei mir aufzutauchen werde ich es gleich tun...
Er war dann auch schon weg bevor die Beamten gekommen sind (feige Sau)...

Anschliessend war ich bei meiner Ärztin, weil es gestern nicht mehr geklappt hatte. Konnte wegen dem Stress in der Arbeit nicht zu ihr gehen und habe für heute einen Termin bekommen. Sie hat mich angesehen und wusste sofort, dass ich voll auf Entzug war.
Ich habe ihr alles erzählt, so wie es war. Was ich am Freitag angestellt habe und welche Gedanken ich dabei hatte, und wenn ich nicht eingeschlafen wäre, ich vermutlich weiter gemacht hätte, bis es geklappt hätte nicht mehr zu erwachen – traurig aber war. Sie wollte von mir wissen ob ich immer noch diese Gedanken habe und ich sagte ihr, dass es vermutlich an den Tabletten lag, weil seitdem ich nichts mehr genommen habe ich keinerlei mehr solche gedanken habe. Sie wollte wissen ob ich das ernst meinte, weil sie mich sonst auf die Psychatrische einweisen hätte müssen. Sie meinte auch, dass es sinnvoll wäre, bis Freitag ins KH zu gehen, doch das wollte ich nicht. Ich habe ihr erzählt, dass ich seit diesen Tag keine Tabletten oder andere berauschende Drogen oder Alkohol genommen habe und ich den Entzug kalt machen möchte, weil ich dieses Scheiss Zeug nicht mehr haben möchte.
Ich erzählte ihr von den schlimmen Entzugserscheinungen erzählt, die ich letzte Nacht hatte, ich insgesamt zwei Stunden geschlafen hätte und wie es mir sonst so ging. Und dann hörte ich etwas, was ich zwar schon mal gehört habe, aber nie geglaubt habe. Sie meinte ich hätte eine Stärke in mir, die nicht jeder von Natur aus mitbekommen hätte. Nachdem ich das nicht glauben konnte und mit eine: ja, darum wurde ich rückfällig kam, gab sie mir ein paar treffende Beispiele. Sie sagte mir, dass ich stark wäre, weil ich zeigen würde, dass es mir ernst wäre davon los zu kommen, ich jetzt bei ihr sitzen würde und wir über eine Lösung nachdachten. Dass ich den ersten kalten Entzug ganz alleine geschafft habe und ich mir keine Gedanken machen solle wegen diesen Rückfalls. Denn der würde zu 99% stattfinden. Und ich wäre stark, weil ich wüsste, was auf mich zukäme und ich es trotzdem nochmal in angriff nehmen möchte. Sie erzählte mir, dass sie mal auf einer Suchtstation gearbeitet hatte und es sehr viele geschafft hatten von dieversen Süchten los zu kommen, sie aber sicher mehr als die Hälfte ihrer Patienten immer wieder in Behandlung hatte, weil diese nicht die kraft hatten den Willen so zu zeigen wie ich es tat.

Und irgendwie fing ich dann zum überlegen an. In gewisser Weise hatte sie recht, denn die Nacht war die reinste Hölle und mir ging es so derartig beschissen, dass ich dachte ich müsste sterben, und wenn dies so sein sollte, betete ich, dass es bald vorbei sein würde. Und die Tabletten die ich noch hatte (die ich ihr heute zurückgegeben habe ihr aber ürsprünglich gestern geben wollte) lagen auf meinem Wohnzimmertisch. In meinem Blickfeld. Ich gestehe ich habe kurz darüber nachgedacht. Aber dann dachte ich: Nein, sicher nicht, jetzt bin ich schon so weit, ich will das nicht, ausserdem ein drittes mal pack ich das dann nicht. Und ich habe nichts angerührt. Und das empfinde ich selber für mich als Stärke obwohl sich noch 20 Stück Tabletten in der Packung befanden. Auch die zwei Notfallstabletten die ich mir für Montag wegen der Arbeit aufgehoben habe, habe ich nicht angerührt. Es ging mir nicht gut beim arbeiten und ich habe sicher auch 25 mal daran gedacht eine zu nehmen, damit es mir besser gehen würde, doch ich konnte es nicht. Ich dachte mit einer fängt alles wieder von vorne an. Und so gesehen hatte meine Ärztin recht. Wenn das keine Stärke ist und kein Wille da raus zu kommen was ist es dann?

Sie hat mich dazu überredet die Seroquel doch zu nehmen (was ich ursprünglich nicht wollte, weil ich nicht von den einem los kommen wollte damit ich dann auf etwas anderes süchtig wurde, doch sie hat mich in dieser Hinsicht beruhigt, dass sie weder abhängig machen könnten oder ich mir damit das Leben nehmen könnte) und sie gab mir auch nur die geringsten mg die es gab. Sie gab mir 6 Stück mit und meinte, dass meine Entzugserscheinungen dadurch besser werden, weil sie die Stimmung dämpfen würden, das Zittern und die Schweissausbrüche sowie die Schmerzen würden leichter für mich werden. Und sie fragte mich, ob ich mit ihr zusammenarbeiten möchte. Und das will ich. Was aber nun bedeutet, dass ich jeden Tag zu ihr fahren muss und mir auch die Tabletten holen muss, damit es mir besser gehen würde. Sie sagte mir, wenn ich einmal nicht zu einem Termin erscheinen würde, ich mich nicht melden würde oder sie mich auch nicht erreichen könnte, sie unweigerlich die Polizei zu meiner Anschrift schicken müsste, weil sie die Verantwortung über mich hätte und sie das machen müsste, weil sich einen Eid geschworen hatte und wenn ich mir was antun würde, sie vor Gericht gestellt werden würde und sie ihre Zulassung verlieren würde. Ich habe sie beruhigt, dass dies sicher nicht der Fall sein würde, weil ich mir nichts lieber wünsche, als wieder zu leben. Ohne Mist ohne Drogen. Mit mehr lebensfreude. Also habe ich den nächsten Termin bei ihr morgen um 14:30

Sie gab mir die Tabletten mit und meinte, ich sollte sie aber nicht vor der Therapie nehmen, sondern gleich wenn ich nach Hause kommen würde. Und das tat ich auch, und mir ging es danach viel besser. Ich war viel entspannter und diese gewaltige Unruhe die ich in mir hatte war viel leichter geworden.

Also, so wie ich das sehe, bin ich jetzt auf dem richtigen Weg. Wurde ja schon langsam Zeit. Vielleicht hätte ich mich schon beim ersten Entzug an sie wenden sollen, doch auf der anderen Seite denke ich mir, es geschieht nichts ohne Grund. Denn wie es der Zufall so wollte, begann auch gerade jetzt in der schweren Zeit die ich habe, meine Gesprächstherapie. Und das finde ich gut....

Re: Muss mein Leben neu ordnen

#115
Liebe JaneDoe,

ich weiß gar nicht was ich schreiben soll, weil ich sowas noch nie mitmachen musste und mir wahrscheinlich gar nicht vorstellen kann wie schlimm, hart... keine Ahnung, das sein muss! Ich finde aber auch, dass das von unglaublicher Stärke zeugt und du mächtig stolz auf dich sein kannst!

Bleib stark und zieh es weiter durch!!! Drück dir ganz fest die Daumen!

Liebe Grüße
Wo ist bitte der Anfang vom Ende?

Re: Muss mein Leben neu ordnen

#117
Liebe JaneDoe
Bei all der gutgemeinten Nächstenliebe: Du brauchst zur Zeit jedes bisschen Kraft für dich selber. Deine Aufgabe ist so gross. Da bleibt nichts übrig, um andern abzugeben. Sei in dieser Situation Egoist genug, alles nur erdenkliche für dich selber einzusetzen. Wenn du aus dem gröbsten raus bist, kannst du noch immer andere mit deiner Kraft, deiner Motivation, deiner neu gewonnenen Lebenslust anstecken.

Du hast den richtigen Weg nun gefunden und ihn beschritten. Geh ihn beharrlich weiter vorwärts. Geh ihn mit kleinen, aber sicheren Schritten.

Ich wünsch dir viel Erfolg
Peter
Auch mit in den Weg gelegten Steinen kann man ein gutes Bauwerk errichten

Re: Muss mein Leben neu ordnen

#118
JaneDoe hat geschrieben:das werde ich, weil ich es mir wert bin.
Ich finde das so schön, dass du das sagen kannst! Ein Satz der soviel mehr aussagt!
JaneDoe hat geschrieben:Im Moment bin ich voll gelanden mit Motivation und würde sogeren einiges davon abgeben
Kann man denn zuviel Motivation haben... nein! Teils dir schön ein :wink: Ich wäre ja froh wenn sich mal die Motivation bei mir melden würde od ähnliches...
Wo ist bitte der Anfang vom Ende?

Re: Muss mein Leben neu ordnen

#119
Danke Peter, danke Aschenputtel,

ja, ich denke ihr habt recht mit der Motivation, doch wenn ich daran denke wie es mir gestern ging und wie es mir heute geht, dann ist das ein Unterschied von 100 und 1.

Ich bin froh, dass ich mich dazu überreden hab lassen diese Tabletten zu nehmen, denn sie machen es wirklich leichter für mich. Und das gute daran: Ich habe 6 Stück mitbekommen und habe bisher nur 4 gebraucht.
Die Nacht war trotzdem anstrengend. Zwar konnte ich schlafen aber nicht so richtig und wurde alle ein bis zwei Stunden Wach und konnte dann nicht mehr sofort einschlafen. Meine Beine schmerzten immer nocht. Doch jetzt geht es mir gut. Ich habe heute morgen eine dieser Tabletten genommen und ich denke, dass das auch ein grund ist, warum ich mich wohl fühle. Ich habe zwar noch ein wenig Zittrige Hände und leichte Kopfschmerzen, doch ist es besser.

Ich glaube, dass das mitunter ein Grund für meine derzeitige Motivation ist. Ich weiss nicht, was auf mich noch alles zukommen wird, und ob es vielleicht noch mal so schlimm werden würde wie die Nacht von Mo auf Di, doch ich weiss, dass ich es durchstehen werde. Denn dafür bin ich schon zu weit gekommen.
Klar, das habe ich beim ersten mal Entzug auch gesagt und ich habe mich die ersten paar Wochen auch daran gehalten, doch was ich nicht wusste ist, dass es mit jedem weiteren Entzug schlimmer werden würde. Man muss ja immer erst einmal drauf kommen bis man es endlich mal schnallt.

Meine Ärztin erklärte mir das in etwa so (so habe ich es zumindest verstanden), dass sich das Gehirn an dieses Suchtmittel gewöhnt wegen irgend so ner Gehirnschiene. Wenn man einmal davon abhängig war, wird jede einzelne Tablette zu einem Rückfall führen, weil sich das Gehirn dann an dieses Suchtmittel erinnert und darauf hin mehr fordert. Und aus Angst, es nacher nicht mehr zu bekommen, würde jeder weitere Entzug schlimmer werden. Wie bei einem Alkoholiker. Der kann 10 Jahre lang trocken sein, doch mit einem einzigen Bier kann er wieder rückfällig werden, weil das Gehirn dieses Suchtmittel nicht vergessen hat.

Was mich an dem ganzen noch beunruhigt hat war, als mir die Ärztin sagte, ich sollte so wenig wie möglich alleine sein, weil es möglich wäre durch einen Entzug epileptisch - ähnliche Krampfanfälle zu bekommen. Da musste ich schon mal schlucken.

Aber ich bin im Moment eh voll mit Terminen, und da bin ich selten alleine. Mein Nachbar sieht auch ab und an nach mir und ist am Abend auch eine Weile bei mir.
Doch hoffe ich sehr, dass so ein Anfall ausbleiben wird. Denn sie hat ja gesagt "es könnte passieren".

Noch ein Grund mehr nie, nie wieder dieses Zeug anzugreifen. Nochdazu verstehe ich nicht, wie man sowas auf den Markt bringen kann, wenn es doch ähnliche Medikamente gibt mit der gleichen Wirkung nur, dass sie halt nicht abhängig machen. Naja, sogesehen wäre es ja egal, wenn man damit umgehen kann, ist es egal. Doch habe ich viel im Internet gelesen über diese Sucht und sie macht sehr schnell abhängig. Eine einnahme von einem Monat durchgehend (normale Dosis) könnte schon eine Abhängigkeit verurschachen. Wraum wird dann so ein Mist überhaupt verschrieben? Ich gebe jetzt sicher niemanden die schuld, denn es hat mich ja niemand dazu gezwungen sie zu nehmen, nur hätte ich gewusst was rausgekommen ist was rauskam, hätte ich vielleicht darauf verzichtet. Aber sogenau weiss ich es natürlich nicht, darum liegt die Betonung auf VIELLEICHT...

Re: Muss mein Leben neu ordnen

#120
Der gestrige Tag war sehr stressig, doch war es auch sehr gut etwas ablenkung zu haben.

Ich war so gegen halb 10 bei meiner Tante, weil bei meinem Laptop meine Tastatur nicht mehr funktioniert und der Technicker den ich angerufen hatte meinte, ich bräuchte mal eine Externe Tastatur, und müsse sie anschließen damit er feststellen könne, ob es tatsächlich an der Tastatur liegt oder ob es etwas anderes sein könnte. Nachdem ich eine woche herumtelefoniert habe wegen einer Tastatur mit USB anschluss, habe ich eine bei meiner Tante auftreiben können und hab das geich bei ihr erledigen können. Und es lag tatsächlich an der Tastaur (was mir selber eigentlich klar war, weil ich dumme nuss versehentlich etwas Kaffee reingeschüttet hatte und einige Tasten noch funktionierten (hab ich wohl mit der Kaffeetasse verwechselt *g*)). Nun sagten sie mir, sie würden mir eine neue Tastatur schicken inkl. Anleitung zum austauschen. Super!! Ich technisches Nackerpatzerl soll das schaffen? Aber dieses Problem wäre auch gelöst, mein Onkel hilft mir dabei. Und das beste: Die Tastatur bekomme ich noch heute, zw. 13-15 Uhr, das geht aber schnell. Das war mal was positives.

Anschliessend bin ich nach hause, um 14:30 hatte ich dann den Termin bei meiner Ärztin und sie ist sehr zuversichtlich, dass ich es schaffen werde, aus dem ganzen raus zu kommen. Ich habe gestern nur so gestrotzt vor Motivation und sie meinte ich solle mich halt nur nicht übernehmen, denn das könnte nach hinten los gehen. Nun ja, das habe ich ja schon bemerkt, denn beim ersten Entzug wollte ich gleich mit allem aufhören. Mit den Tabletten, mit den Drogen, mit dem Alkohol, mit dem Rauchen und die Bulimie wollte ich über drüber auch noch hinter mich bringen. Was rausgekommen ist dabei, habe ich ja gesehen.
Sie meinte ich solle das nicht so auf die leichte Schulter nehmen und es lege noch ein langer Weg vor mir. Nun, dessen bin ich mir durchaus bewusst.
Das Negative ist: ich muss in nächster Zeit zu einer Vertretung meiner Ärztin gehen, weil diese in Zwangskrankenstand geschickt wurde. Na toll, bei dem war ich schon mal und als ich gesehen habe, dass es nicht meine Ärztin war sondern ER, habe ich mir einen anderen Termin geben lassen. Doch er war gestern bei dem Gespräch dabei, um mal einen Eindruck von mir zu bekommen und alles weitere zu besprechen wegen wieder kommen, Medikamente, dass ich am am Freitag nach Eggenburg fahre wegen dem erstgespräch, ich zweimal die Woche Geschprächstherapie habe und ich trotz allem noch am Montag zur Drogenberatung gehen werde. (Wenn ich das so lese kann ich selber nur WOW über mich sagen). Doch ich denke, dass das nun vielleicht kein Problem mehr ist, wenn ich zu ihm gehe, da er ja beim gestrigen gespräch dabei war und ich ihn nicht noch mal alles vom Anfang erzählen muss.

Ich habe die Seroquel auch gleich fürs Wochenende mitbekommen und muss auch erst am Mittwoch wieder zum Arzt, weil es sich vorher Terminlich nicht ausgeht. Doch wenn ich mit dem Medikament nicht auskommen würde, könnte ich mir noch welches holen (was ich aber nicht glaube, da ich nur 3-4 brauche anstatt den 6 verschriebenen Stück pro Tag, weil ich doch hart im nehmen bin und ich sie auch nur dann nehme wenn ich merke, es geht nicht mehr, um ja nicht zu vergessen wie scheisse das ganze ist/war was ich meinem Körper angetan habe).

Nach der Ärztin bin ich zu G. gefahren, wegen meiner Ausbildung als Visagistin und zugleich meines nebenjobs. Doch sie weiss bescheid, dass ich auf einen stationären Therapieplatz warte und ich auch erst nach der Therapie mich darauf einlasse das nebenberuflich zu machen. Bis dahin bin ich "nur" zum lernen da. Ein bis zweimal die Woche. Und das tut mir echt gut. Abwechslung in meine Leben zu bekommen.

Danach ging es gleich zur SHG, doch ich fühlte mich nicht sehr wohl, darum war ich auch nicht lange da. Und normalerweise bin ich eigentlich jene, die immer zu letzt mit Hedi geht. Ich habe es Versucht, doch er Entzug machte es mir unerträglich weiterhin zu bleiben. Ich habe eine Tablette genommen, doch es ging mir nicht wirklich besser. Also hab ich mich verabschiedet und bin nach Hause gefahren.

Zu Hause angekommen, habe ich mir noch einen Entspannungstee gemacht, Bachblüten-Notfallstropfen genommen und noch ein Seroquel. Ich habe es gerade mal geschafft mir die Hose auszuziehen. Bin so ziemlich k.o. auf die Couch gefallen und war binnen 5 Minuten weg und hab geschlafen wie ein Baby. ACH!!! War das schön. Ich habe es nicht mal geschafft das Wohnzimmerlicht auszumachen. Auch als ich in der Nacht kurz mal aufgewacht bin, konnte ich mich nicht dazu überwinden es auszuschalten, also war es die ganze Nacht an.
Es war eine Erholsame Nacht, obwohl ich doch ziemlichen Mist geträumt habe. Eigentlich war es ein Horrortraum. Doch daran bin ich schon gewöhnt. War es bei meinem ersten Entzug nicht anders, und ich weiss auch, dass dies wieder vergehen wird.

Auch konnte ich mich gestern dazu überwinden wieder zu essen, wenn auch nicht viel, aber es war ne kleinigkeit und es war warm.

So, das war´s mal bis dahin...
Jetzt muss ich mir noch Gedanken über die "Zusammenarbeit in meiner Therapie" machen, weil ich um 14 Uhr meine zweite Sitzung habe und ich freu mich wie Sau darauf.

Ich bin zuversichtlich, was nun der Weg in die richtige Richtung angeht. Ich hoffe dieses Gefühl hält weiterhin an und dass ich hart bleiben.