Notfall - Psychiatrie kurz vor Klinik?

#1
Ich hätts nie gedacht dass mein Leben aus ALLEN Fugen gerät..klar will ich (mal wieder) mit niemand drüber reden. freundinnen zu "unreif", die kennen solche probleme nicht die ich hab. freund versteht es nicht, vorwürfe, ich sei ja selbst an allem Leid schuld -.-

Langsam eskaliert alles. Freundinnen reinste Arschlöcher. Schule geht den Berg ab, meine Zukunft an der ich SEIT JAHREN feile zerplatzt wie ne Seifenblase. Um mich herum depressive Leute, abweisend, selbstmordgefährdet. einfach alles.

Ich komme damit nicht klar. Ich habe während der B* so viele Fehler gemacht. Jetzt wiederhole ich denselben Scheiß, ich hasse mich dafür & kann nicht mehr.

Ich habe eingesehen, dass ich wohl mehr Hilfe brauche als nur eine Therapie wegen der B*. Und zwar dringend. Der ganze Scheiß von früher, dieses "Ich-kotz-mich-jetzt-zu-Tode"-Gedanken, das SVV, der ganze Medikamentenscheiß, alles kommt zurück. Ich will das alles eigentlich nicht. Ich will leben aber gleichzeitig sterben, damit andere zur Einsicht kommen. Und letzterem bin ich mit meiner jetzigen Lebensweise sehr nahe.

Ich kann das alles nicht steuern. Es ist noch ein Monat bis zu meiner Therapie wegen der B*. Aber ich habe das Gefühl dass ich es bis dahin nicht schaffe. dass ich plötzlich in wahn gerate und etwas passiert.

Ich kann nicht so lange warten. So lange alles ertragen. Ich kann nicht in die Schule, wie soll ich mich konzentrieren? Meine lebensillusion ist eingebrochen, ständig irgendwelche belastenden Dinge. ich hab angst die nächsten tage zu erleben. wieder ein nächster schock.

Es ist bescheuert, ich weiß. Freiwillig in Psychiatrie gehen. Aber kann man vor der Klinik (bei mir in einem Monat) noch sich selbst in die Psychiatrie sozusagen "einweisen"?
ich glaube nicht dass ich es ohne professionelle hilfe bis zur klinik überhaupt schaffe.
Oder sollte ich so schnell wie möglich zu meinem psychiater und der regelt das dann? Geht so was überhaupt, oder sieht das Gesetz wirklich vor (entschuldigung für meine ausdrucksweise :roll: ) dass ein mensch erst einen selbstmordversuch unternehmen muss, um in eine psychiatrie zu kommen?
oder kann ich in meiner klinik anrufen und um einen baldigen termin bitten? Geht das wenn ich ihnen die wahrheit sage, dass für mich mein leben keinen Sinn mehr macht?

Meint ihr ich kann mich von der Schule beurlauben, einfach Auszeit nehmen von allem wenn es mir so schlecht geht oder ist so was gesetzlich unzulässig?

ich habe bedenken mit der therapeutin meiner SHG zu sprechen. die Frau weiß schon viel über mich, aber ich komme mir so bescheuert vor, wenn ich, grad ICH bei der man solche gedanken wahrscheinlich nicht vermutet, so etwas sage. Und ich glaube nicht dass sie mir da groß weiterhelfen kann. immerhin müsste ja ich dann in meiner klinik anrufen. oder in der psychiatrie oder keine ahnung wie man das macht.

danke fürs Lesen.
lg, coco :cry:
Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.

.Descartes.

Re: Notfall - Psychiatrie kurz vor Klinik?

#2
Liebe CoCoRiCo,

ich glaube ich verstehe, was Du schreibst.

Nun, ich kann Dir hier und v.a. von hier aus (ich bin nicht da, wo Du bist, ich sehe dich nicht) keinerlei 'Rat erteilen'. Aber ich kann Dir sagen, dass ich Psychiatrien kenne, da man auch einfach hinlaufen kann 'wenn Not am Mann ist'. Sprich: So etwas gibt es. Das ist da dann so eine Art 'Notaufnahme'.
Generell: Wenn Du Hilfe brauchst, kannst Du bei nahezu jedem Krankenhaus vorbeischauen oder einen Notartz-Dienst anrufen. Die helfen Dir da auf alle Fälle weiter.
Alles andere, was es da dann noch zu klären gäbe (mit deinem kommenden Klinikaufenthalt, auf den Du gerade wartest, der Schule usw.), würde dort dann auch eine Lösung finden. Du müßtest das nicht alles alleine regeln.

V.a. aber will ich Dir sagen: Egal, was ist: Einen Grund Panik zu bekommen, gibt es ganz gewiss, mit größter Sicherheit nicht, absolut nicht.

Bin noch ne kurze Weile da, falls Du was schreiben möchtest.
Anna
Zuletzt geändert von Antja am Fr Okt 31, 2008 21:39, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Notfall - Psychiatrie kurz vor Klinik?

#3
Danke liebe Anna1 !

Ich weiß, dass es in meiner näheren Umgebung Psychiatrien gibt. Ich meine, es ist eine Tagesklinik. Ich werde da hingehen, auch wenn ich mich momentan nicht traue. Das Problem ist aber, dass ich in 4 Wochen in eine andere Klinik komme :roll:

Nicht dass es nachher so ist, dass ich wegen Selbstmordgefährdung in der Psychiatrie bin und die mich deswegen nicht in die Klinik gehen lassen :roll:

oh Gott, es macht mich so traurig, ich bin so jung. Aber ich muss schon ums "Überleben" kämpfen, mich selbst in Psychiatrien bringen, weil es sonst keinen kümmert wie es mir geht. :cry:
Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.

.Descartes.

Re: Notfall - Psychiatrie kurz vor Klinik?

#4
Liebe CoCoRiCo,

freut mich, dass Du nochmals schreibst.

Hab' keine Angst. - möchte ich Dir sagen. Geh' da ruhig hin. Und: Nein, ich denke nicht, dass sie dich dort behalten werden, wenn Du dann in die andere Klinik kommst bzw. 'endlich' gehen kannst.
Du nimmst nur Dein Leben in die Hand, und es ist nichts falsches daran. Es ist eine Stärke, Hilfe anzunehmen.

LG,
Anna

Re: Notfall - Psychiatrie kurz vor Klinik?

#5
Du hast schon recht.

Aber wenn jemand konkret sagt "Leute, hilft mir, ich möchte nicht mehr leben", ich glaube nicht, dass die einen nach zwei Wochen so gehen lassen.

Und überhaupt dass es sich so kurzfristig mit der Krankenkasse regeln lässt. Es müsste extrem schnell alles ablaufen, und meine Krankenkasse stellt mir sowieso Steine in den Weg, von dem her..

oder wird man da einfach so aufgenommen?

lg coco
Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.

.Descartes.

Re: Notfall - Psychiatrie kurz vor Klinik?

#6
Liebe CoCoRiCo,

nun, ich denke nicht, dass Du sagen wirst 'Hilfe, ich will nicht mehr leben.' (Weil das auch gar nicht der Fall ist.)

Sicherlich sind Krankenkassen immer etwas schwierig, aber Notfall ist Notfall.

Und noch was anderes: Es könnte sehr gut sein, dass es Dir genügt, dort jetzt einfach mal mit jemandem zu sprechen. Viel mehr brauchst Du vielleicht gar nicht.
(Oder Du kannst Dich noch ein bißchen mit mir unterhalten. ^^)

LG,
Anna

Re: Notfall - Psychiatrie kurz vor Klinik?

#10
oh, du bist sehr lieb!

Dankeschön! Ich muss es erst mal abklären. Ich glaube es wäre ein ziemlicher Schock, wenn ich jetzt kurzfristig in eine Psychiatrie gehen würde. Ich bin ja noch schulpflichtig!
Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.

.Descartes.

Re: Notfall - Psychiatrie kurz vor Klinik?

#12
Huhu,

ich kenn es so, dass man notfalls in der Psychiatrie bleibt und nach wenigen Tagen entlassen wird, je nachdem, wie man sich fühlt. Rufst da an, wirst von dem AvD behandelt und je nachdem da gelassen.
Aber ich glabe gelesen zu haben, dass man bei Suizidalität nich in andere Spezialkliniken kann (am Korso oder so).
Bin mir aber nich sicher.

Wünsch dir alles gute bis dahin
Filthy
All your cutting down to size. All my bringing you down.

Re: Notfall - Psychiatrie kurz vor Klinik?

#13
Aber ich glabe gelesen zu haben, dass man bei Suizidalität nich in andere Spezialkliniken kann (am Korso oder so).
Bin mir aber nich sicher.
Das ist schlecht weil ich am 4.12 in die Klinik am Korso gehe :roll:

hmm..
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.Descartes.

Re: Notfall - Psychiatrie kurz vor Klinik?

#15
Hallo Cocorico,

meinen Erfahrungen nach gibt es für akute Anlässe weder Wartezeiten, noch Probleme mit der jeweiligen Krankenkasse wegen der Kostenübernahme. Die Situation ist eindeutig und ja, sehr akut, wenn du nicht mehr leben möchtest. Da dir dein Leben (irgendwo) schon wichtig zu sein scheint (-da du, WEIL du selbstmordgefährdet bist, SELBST auf den Gedanken kommst, dich in einen geschützten Rahmen zu begeben) wäre es meiner Meinung nach wirklich angebracht, wenn du den Schritt wagst und dich einweisen lässt. In meiner Stadt gibt es verschiedene Notrufe und Anlaufstellen, auf die man im Ernstfall zurückgreifen kann. Es gibt beispielsweise das normale städtische Klinikum, welches eine eigene psychiatrische Abteilung hat, aufgeteilt in eine Akutstation, eine offene Station und eine Tageseinrichtung... Deinen Kopf reißt man dir dort nicht ab! Man möchte dir ja nur helfen...
Und keine Angst, man wird nicht sofort auf eine geschlossene Station verfrachtet.
Und wegen der Schule mach dir mal keine Gedanken, auch wenn du schulpflichtig bist. Das ist doch ein Krankenhausaufenthalt, und keine Kreuzfahrt, es geht immerhin um die Erhaltung deiner Selbst und deines Lebens?! Und nix (auch nicht die Schule!!) kann wichtiger sein als die eben genannten Dinge!! Du bist ein Mensch, du bist wertvoll(!), und du hast ein Recht auf Gesundheit und auf das Leben.
Bist du in ambulanter Therapie?
Warte nicht erst ab, bis es dir zum Beginn deiner stationären Therapie am Korso so dreckig geht, dass die dich dort erst gar nicht aufnehmen (-können, weil du erst auf eine Akutstation oder so musst), weil du selbstmordgefährdet bist, or whatever... Das wär doch ärgerlich, du hast nun so lange auf diesen Platz gehofft. Diese Spezialkliniken (Klinik am Korso, beispielsweise..) müssen sich darauf verlassen können, dass du dir dort nix antust, denn das können die gar nicht verantworten und haben auch nicht die Mittel, suizidgefährdete Menschen zu behandeln und Acht zu geben.
Hast du im Internet schon geschaut, was für dich in Frage käme, oder was deinem Wohnort am nächsten liegt?
Ich kann dir wirklich nur raten, diesen Schritt zu gehen und für dich selbst zu sorgen! Ich habe das Gleiche schon mehrmals hinter mir und kann nur sagen, dass ich im nachhinein wirklich froh war, meine 5000 inneren Schweinehunde in diesen hoffnungslosen Momenten, Tagen, Monaten, besiegt zu haben!
Es ist DEIN Leben, es bist DU SELBST, sei es dir wert!!!


Kraft und Umarmungen schickt dir,
Zoé-Minou