Ich soll am Wochenende mit Freunden was essen gehen. Ich habe gesagt ich mache eine Diät und mag nicht wirklich essen gehen, möchte lieber daheim gesund essen. Sie meinten ich muss ja nichts essen ... ja das stimmt schon, aber irgendwie ist der Kontakt und der Gedanke an ein Restaurant und essende Menschen schon abstoßend für mich.

Wie ist das bei euch?

Hallo fussel!
gute frage, naja vermeiden, geht manchesmal sehr schwer, da von meiner umgebung die leute es entweder nicht wissen dass ich b. habe, bzw. die es wissen denken ich wär schon wieder gesund..... deswegen ist es schwer, nicht mit zu gehen, ich mein es kommt jetzt nicht so oft vor, aber wenn jemand geb. feiert und die leute wissen dass ich gerne "feiere" bin ich immer dabei, ...... macht mich aber oft auch psychisch fertig wenn ich dann die leute seh, die spaß a essen haben u dann noch so meldungen schieben,.."naja heut hab i aber viel gegessen, morgen diät ..." die sagen es aus spaß u ich fühl mich dann immer recht sch. und es stimmt mich traurig, würde auch gern so reagiern.......
nix essen ist ja auch blöd, das kenn ich auch allzu gut, aber da denk ich mir bevor ich jetzt was ess u es eh im wc landet, ess ich lieber nix oder halt ne suppe oder salat......
ja das is mein beitrag, zwar nicht hilfreich, aber, mann wenn ich so schreibe, wird es mir wieder richtig bewusst...

genau - so mach ichs auch.
einfach sagen: "ich hab heut nicht so viel hunger." und dann isst du meinetwegen eine suppe oder eben einen salat oder eine kleine portion - was weiß ich ...
wenn du das mit deinem gewissen eher vereinbaren kannst.
blöd ist es eben, wenn man immer "nein" sagt; man isoliert sich immer mehr und das tut auf dauer gar nicht gut.

Danke für eure Beiträge, nein ehrlich gesagt hat mir das sehr viel geholfen.
Ich möchte noch immer nicht richtig mit, aber ich kann auch keine Begründung liefern außer "ich mag euch nicht sehen" und das ist ja nicht so. Ich hab halt irgendwie Angst vor mir selbst, das ich doch was in mich reinstopfe dann ... aber wird schon, ich werde es versuchen und dann halt ne Suppe essen oder was leckeres trinken.

hallo fussel,

ich habe schon eine menge hier vor dir gelesen. ich kann dich verstehen, bin auch auf der üg-seite und nehme sogar mit bulimie noch zu.
aber zum essengehen:
ich finde das immer eine sehr gute übung. normalerweise esse ich viel zu schnell.
gestern war ich mit einer freundin, die ich nicht oft sehen kann, essen, und dabei haben wir sehr viel gesprochen. dadurch habe ich automatisch viel langsamer gegessen, war nach zwei dritteln des tellers schon satt und hatte auch nicht dieses unangenehme völlegefühl, das man vom schlingen oft bekommt.
man kann ja inzwischen wirklich überall etwas gesundes oder kleines bestellen.

warum hast du angst vor dir selbst? denkst du, dass sich in dem bestimmten moment dort deine selbstkontrolle in luft auflöst, weil du xy bestellt hast statt dem kleinen salat?
ich würde dir folgendes raten:
mach dir vorher eine liste mit deinen gefühlen. schreib auf, wie du dich fühlen wirst, wenn du was kalorienreiches bestellst, wie es dir am nächsten morgen gehen wird, wie es mit dem risiko aussieht, dass du dich fluchtartig verabschiedest, um kotzen gehen zu können. mit diesen gedanken im hinterkopf wird es dir leichter fallen, auch wirklich nur das zu bestellen, was du im moment mit dir vereinbaren kannst.
generell finde ich es zwar gut, wenn man im restaurant die ES ein bisschen wegschiebt und auch mal was neues ausprobiert, was man sonst nicht isst, oder wenn man sich etwas gehaltvolleres gönnt. der rahmen macht das erlebnis nämlich oft leichter auszuhalten als zu hause, und ich finde, irgendwann sollte man auch mal etwas wagen.
aber wenn du noch nicht an dem punkt bist, dann halte dir einfach vor augen, wie es dir danach gehen wird, je nachdem, wie du dich entscheidest.
aber bleib bitte nicht daheim. ich selbst habe durch die bulimie vor jahren alle meine freunde verloren und es ist schwer, wieder neue zu finden.

alles gute!
marykate

restaurants. ich hab selbst in einem gearbeitet. 2 jahre lang. qual. es ist ein familienbetrieb und ich "musste" die familie unterstützen. sie wussten dass ich bulimie hatte. 12 stunden am tag hin und her. alle die mich anstarrten. ich ging taktweise zur toilette und kotze die schockoladenbonbons aus die ich heimlich im keller kurz davor gegessen hatte. es hätte als hilfe sein können mich dieser aufgabe zu stellen. um aufzuwachen. um zu sehen wie andere normal essen und leben. es war falsch. es hat mich kranker gemacht. ich wurde zum wrack und hatte in der toilette alle 2 minuten halbe zusammenbrüche. mit der familie zusammen arbeiten die ich nicht leiden konnte. nach meiner spätschicht um 02 uhr gönnte ich mir eine ganze flasche cola und eine ganze tüte bonbons. die kotzte ich sofort aus. zuhause und bei der arbeit haben sie mich verfolgt und beobachtet. das waren die schlimmsten 2 jahre meines lebens. und hatte anorektische bulimie.

Liebe Fussel,

schade eigentlich das wir uns durch die Bulimie so einschränken lassen, wobei ich auch zugeben muss das ich es selbst geschafft habe mit Freunden ins Restaurant zu gehen und das Esssen dann da zu lassen .

Dann habe ich in der SHG angefangen und es war gang und gebe nach der Gruppe noch Essen zu gehen, und wir waren drei Bulimiker dabei und die Regel war dann, sich nicht zu übergeben danach.


Gut das Essen habe ich nicht wirklich genossen.


Dann war ich letztes Jahr in der Klinik und es war eineZeit da wo ich wirklich clean war.

Und ich bin wieder Essen gegangen und ich habe angefangen zu schmecken und zu genießen und das war ein wirklich gutes GEfühl und mit Freunden war es auch gut auszustehen.

Mit den Menschen mit den ich Essen gehe, die wissen alle das ich Bulimikerin bin und das reicht für mich schon nicht aufzuspringen und aufs Klo zu rennen. Ich will mir das auch alles nicht mehr kaputt machen lassen.
Und das ist für mich ein guter Anfang.

Tue dir selber ein Gefallen und gehe mit, es ist schön einfach schön mit freunden Essen zu gehen.

hy ist ganz "untypisch" für ne ES ich gehe total geren essen aber nur mit leuten die nichts von meiner ES wissen. den bei denen dich es wissen, da fühl ich mich immer so beobachtet. es kam auch scjon mal vor das diesen leuten, die es wissen rausgerutscht ist "man du haust aber ganz schön rein" dann bleibt mir aber der bissen im hals steckn- das sag ich dir. bei leuten die nix davon wissen und fragen wie ich bei solchen mengen die ich da verputze, so ne figur haben kann, komm ich immer mit der ausrede "mach ziemlich viel sport" die maske sitzt perfekt, leider...

...hab ne paar deiner beiträge verfolg und find es "spannend" das du dich in einer so frühen phase der ES schon so damit auseinander setzt, ist eher untypisch, den am anfang ist die freude groß- man kann essen wie ne weltmeister und trozdem nimmt man ab. also mein rat an dich HÖR AUF dich den líeben lange tag mit essen zu beschäftigen, genieße jeden bissen, den sonst ist es für lange zeit das letzte mal das du ESSEN genießen kannst, das sag ich dir. oder willst du auch nur noch aus fassade bestehen und dich fragen, was DU bist und was von dir deine KRANKHEIT ist
schöne grüße und viel spaß mit deinen FREUNDE, solange du die noch hast, den eine "nette" nebenwirkung von bulimie ist das du bald keine oder zumind kaum noch welche hast

Hi Shames,

danke für deinen Beitrag. Also wieso ich mich damit auseinandersetze ... ich weiß es nicht. Vielleicht weil ich gegessen und gekotzt und gegessen und gekotzt habe aber nichts abgenommen. Im Gegenteil ... und als mir dann vom essen schlecht wurde und es automatisch ging, als ich mal Blut gekotzt habe und dann noch zufällig gehört habe man könnte nicht nur an Spätfolgen sondern auch am kotzen selbst sterben ... ja da habe ich angefangen im Internet zu suchen und ich bin ziemlich froh darüber. Ich glaube schon das ich eine ES habe ... das realisiere ich langsam, aber ich glaube nicht das ich wirkliche B habe. Danke für deine Ratschläge ich werde sie beherzigen.

Wieso verliert man freunde durchs kotzen? weil man sich isoliert? nicht rausgehen will? Diese Symptome zeige ich ... ich verstecke auch essen, esse heimlich, etc. aber ich habe bis vor wenige Wochen nie gekotzt. Ich glaube es wird Zeit zu erkennen das ich auch ohne brechen ein Problem habe ... und das ich es mit brechen auch nicht löse. Mhm ...

noch ein kurzer nachsatz: ich habe mich nie übergeben, ein freund von mir ist an seinem erbrochenem erstickt und ich habe eigentlich große panik vorm erbrechen gehabt. das ich doch damit angefangen habe hat mir eigentlich selbst gezeigt wie fertig ich mit den nerven und wie völlig am boden ich mit meiner psyche bin. der selbsthass frisst mich zur zeit und es war eine art strafe, auch wenn ich jedes mal beim kotzen panische angst bekomme weil mein freund so gestorben ist. am anfang ging es schlecht, dann habe ich mir methoden gesucht, dann ging es besser, dann immer öfter. ich habe alleine damit angefangen und ich habe mir die ganze zeit gesagt "du bist doch keine 16 mehr ... lass diese pupertätsflausen" aber es ging nicht ... ich hasse mich im moment, ich beschimpfe mich ständig, wenn ich mal schnaufe beschimpfe ich mich, wenn ich mich in den spiegel schaue. also nur gedanklich natürlich aber trotzdem. ich weiß verdammt gut das ich einen fehler begehe und trotzdem begehe ich ihn wieder und wieder, ich glaube deswegen bin ich hier. um mir das richtig vor augen zu führen. weil es so vollkommen sinnlos und idiotisch ist was ich mache, aber mit diesem enormen selbsthass im moment nicht anders umzugehen weiß. ich habe heute schon einmal geschrieben das ich mich frage ob ich überhaupt die berechtigung habe hier zu sein, weil ich ja nicht "so richtig" bulimiekrank bin. weil ich es ja sein lassen kann ... zumindest die letzten zwei tage, denn seitdem esse ich minimal. aber ich habe auch einfach angst was ist wenn ich einen fressanfall habe. ich hasse mich dafür dass ich ahne das er kommen wird und trotzdem kann ich es im moment nicht ändern, da ich jede mahlzeit die ich in mir behalte als zumutung ansehe ... ich hoffe also das ich klar gemacht habe, das ich nicht so früh hier bin weil ich nur schaulustig oder neugierig bin, oder dramatisieren oder mittleid will. ich weiß echt keinen anderen rat und irgendwie ist es doch gut nicht alleine zu sein, selbst wenn ich es erst so kurz mache.

lg

selbst wenn ich es erst so kurz mache

Niemand hat es auch nur annähernd nötig, sich hier rechtfertigen zu müssen!
Jeder, der vielleicht schon seit 4 oder seit 10 Jahren krank ist, wird dir sagen: Man kann nie früh genug die Erkenntnis erlangen, dass etwas aus dem Ruder läuft. Und man kann auch nie oft genug sagen, dass je früher man mit einer Bekämpfung beginnt, so höher noch die Heilungschancen sind.
Also fühle dich bitte jetzt nicht weniger wert, weil deiner Probleme vielleicht noch nicht derart groß sind. Man wird immer einen Menschen finden, dem es noch schlechter geht. Aber wir sollten hier uns nicht gegenseitig bemitleiden oder in einen Wettbewerb treten: Wer ist am schlimmsten dran? Das wäre in der Tat das Schlimmste.
Was zählt bist du!
Jeder zählt für sich!
Also, habe Selbstvertrauen, du bist es wert - allemal!!!!!

für mich ist es ok.
nur dass ich aggressionen bekomme wenn die leute beginnen über essen zu reden, quasi es schmeckt so gut, oder die gewürze schmecken toll.
das macht mich innerlich so aggressiv, dass mir der appetit vergeht..

So vor Freundinnen kann ich einfach gar nichts essen, irgendwie ist da ne psychische Blockade, denn ich krieg ein "Glücksgefühl" sozusagen wenn die was essen und ich hunger hab

aber mit meinem freund klappt das eigentlich gut. ich esse auch mit, nur die letzten male, naja..da hab ich dann doch..ihr wisst schon

Also es kommt darauf an mit wem ich essen gehe.
Sind das gute Freunde oder Familie von mir, genieße ich das ich vollen Zügen. Ich gehe da sogar sehr gerne in Restaurants, vorausgesetzt es ist kein Buffet! Das ist für mich auch mit Freunden und Familie der blanke Horror. Wenn ich dann jemand habe (also konkrekt heisst dass die Freundin meines Cousin´s) geht das, mit ihr macht es mir sogar doch ein bisschen Spaß und es fällt mir leichter dort was zu Essen und mir soviel nehmen wie ich Lust habe.
Was komischerweise mir nichts ausmachte war vergangenden Mittwoch beim Frühstücksbuffet in Köln mit meiner Tante und Mutter, da war mir es egal. Ich habe das essen genießen können und mir wirklich oft nochmal was geholt. Ich wollte es mal "testen" und war mir wollte mal schauen ob ich das bewusst schaffe, nicht auf die Anderen zu schauen und mir einzubilden dass sie denken "Schau Dir mal die fette Kuh an und die frisst noch mehr" das war zwar schwer, hat aber ganz gut geklappt!
Komischerweise finde ich Mittags- oder Abendbuffet vieeeel schlimmer, als Frühstücksbuffet. Vielleicht weil ich da auch meistens noch nicht ganz so wach bin oder denken die Anderen schlafen noch halb?!?

Aber ansonsten gehe ich sehr gerne in Restaurants, zumal das eh mit Family nicht oft vorkommt, freue ich mich (fast) jedes Mal drauf, da ich mich dann noch schön anziehe und naja mir macht das Spaß.

Was ich dagegen nie tun könnte, währe mit Schulkameraden
Was ich allerdings nicht weiter ausführen möchte, da ich es mir zuviel Kraft kostet darüber nachzudenken und das auch noch aufzuschreiben.


Liebe Grüße,
Jule

Oh Gott, früher hab ich es gehasst in Restaurants essen zu müssen..Egal ob abends mit der Familie oder in der Mittagspause mit Kursleuten oder Freunden..Die erste Zeit hats mich gar nich vom kotzen abgehalten- ich bin aufs Klo und hab sogar mal meine beste Freundin alleine ne Ewigkeit da sitzen gelassen, meine Mutter genauso. Im Grunde genommen hab ich alle warten lassen; die die bescheid wussten genauso wie die, die mir das nich zugetraut hätten.
Mittlerweile liebe ich es mit Freunden essen zu gehen. Ich finds schön, dass ich nach dem Essen nich mehr kritisch beäugt werde, ob ich denn nun "kurz verschwinde" oder sitzen bleib wie normale Leute. Tja, heut abend is es schon wieder so weit

Liebe Grüße
Filthy