#28
von Djinn
gerade körperliche Zustände und Gefühle kann man ganz wunderbar verdrängen, besser gesagt nicht wahrnehmen. Das ist auch ganz typisch für Menschen mit unseren Problemen. Wer kotzt schon gerne? Würdest du das voll wahrnehmen und in seiner "Schlechtigkeit" voll spüren und darunter leiden, würdest du es wohl nicht mehr tun. Genauso hungern andere Formen der Selbstverletzung.
Ich glaube auch, dass an der bewussteren Wahrnehmung und an der Willensverschiebung was dran ist. Sobald da ein Wunsch ist, sich nicht mehr so sehr zu quälen, sondern sich was gutes zu tun, wird einem vielleicht viel eher bewusst, wie schlecht es einem beim und nach dem Kotzen geht. Man hinterfragt es auch mehr, ist vielleicht sogar trauriger darüber, dass man es wieder getan hat, will es vielleicht gar nicht mehr wirklich tun, weil man weiß, dass es nicht das Patentrezept ist, sondern etwas, was einen kaputt macht.
Ich kenne jedenfalls auch dieses Phänomen, wenn ich heute mal kotze, dann geht es mir wie früher nach tagelangem Dauerkotzen. Möglicher Weise kommt aber auch dazu, dass ich einfach schon so lange Raubbau an meinem Körper betreibe und ich einfach nicht mehr dieses Regenerationsvermögen habe. wir noch vor 5 Jahren. Ich bin auch früher nach einem FA noch laufen gegangen...heute frage ich mich einfach nur noch, wie ich das schaffen konnte. Es geht mir ja noch am nächsten Tag total schlecht...aber ich finde das gut. Es gibt eigentlich nichts mehr, was mich wirklich noch daran reizt und so versuche ich wirklich alles, um nicht am Klo zu landen.