Freund streitet gegen Freundin - und ich stehe in der Mitte

#1
Hallo zusammen!

Sorry, das ich jetzt euch als mein Ventil "m*ssb**ch*", aber nachdem das gerade auch eine Freundin und ein Freund von mir tun, muss ich das jetzt auch irgendwo rauslassen. Wenn mir keiner antwortet ist das auch kein Problem, aber ich muss das jetzt irgendwie loswerden und ich weiß sonst niemand, bei dem ich das so offen loswerden könnte...

Aaaalso:
"Freund" kenne ich schon seit etwa 5 Jahren und wir haben uns schon einige male in schwierigen Situationen gegenseitig aufgebaut. "Freundin" ist mit "Freund" verheiratet, das seit etwa einem Jahr, sie haben nur geheiratet, weil "Freundin" schwanger war. Sie ist auch extra von Dtld. nach Wien gekommen, um hier mit ihrem Mann und ihrem Baby zu leben, "Freund" sieht mich als seine beste Freundin und "Freundin" sieht mich - glaub ich - so ziemlich als ihre einzige Freundin in Wien. Ich mag sie beide.
So weit so gut, das wäre ja ganz nett, wenn die beiden nicht seit einigen Wochen nach der Geburt des Babys (es ist jetzt 7 Monate alt) soooooo streiten würden. Sie gehen da richtig unter die Haut und glaube ich den Schilderungen von "Freundin" dürften da auch schon Drohungen, wie "Dann nehm ich die Kleine und fahr mit ihr gegen den Baum, damit sie's endlich vorbei hat" vorgekommen sein. Dazu muss man sagen, dass "Freundin" unter anderem eine Panikstörung hat und dazu neigt, Dinge schlimmer darzustellen, als sie sind. Und "Freund" traue ich das auch nicht wirklich zu. Auf jeden Fall stehe ich da jetzt ziemlich in der Mitte, gerade eben hat ein ZIEMLICHER Eklat stattgefunden und "Freund" hat wütend die Wohnung verlassen. Jetzt klagt mir "Freundin" per Tel ihr Leid und "Freund" tut das per SMS. Und ich steh dazwischen und versuche so neutral wie möglich zu bleiben. Was VERDAMMT SCHWIERIG ist!!!! :(
Wenn hier nur Erwachsene beteiligt wären, wär das ja alles nicht so schlimm, aber es gibt da ja noch meinen kleinen Wonneproppen, von der ich Taufpatin werden soll. (Wobei wenn sich die beiden trennen, die Mutter sicher wieder nach Dtld. gehen würde und ich das Baby nie wieder sehen könnte und auch nicht Patin werden könnte :cry: DAS WÄR DIE ABSOLUTE HÖLLE FÜR MICH!!!!! Ich liebe diese kleine Maus, als wäre sie meine eigene!) Ohne das Baby, wär's "halt eine Scheidung" - aber so würde ich meinen kleinen Liebling verlieren, wenn diese Ehe zu Brüchen ginge!!! :cry: :cry: :cry: (Ich weiß, das ist TOTAL egoistisch, aber das Baby bedeutet mir halt so viel!) Und außerdem mache ich mir echt Sorgen um die Kleine! Sie hat eh schon sehr psychisch vorbelastetes Genmaterial, da braucht sie nicht auch noch Ehekrise und Streit! Ja und um "Freund" mach ich mir auch Sorgen: Seine Sms klingen sehr depressiv und ich weiß nicht wo er gerade ist...

Wenn jmd. von euch so ne Situation kennt, wäre ich für Inputs sehr dankbar!

gglg,
:twisted:

Re: Freund streitet gegen Freundin - und ich stehe in der Mitte

#2
Sch****!!! Das ganze geht weiter - jetzt habe ich von "Freund" gerade eine 'Blind-Forward-Mail' bekommen, die er an den Therapeut von "Freundin" geschickt hat und in der er seine Sichtweise dargelegt hat. Der Therapeut von ihr ist erst in Ausbildung und ich hoffe, dass er mit so einer Problematik fertig wird - er tut mir echt leid! :(

Und bei mir haben sich heute Nacht wieder Symptome meiner NES gezeigt, die ich in den letzten 2 Wochen kaum mehr hatte... Aber ich werde mir meinen Weg ins clean-sein durch so einen Blödsinn nicht verderben lassen! Nein!!!! Ich muss es schaffen, trotz diesen Problemen durchzuhalten und nachts nichts zu essen!

gglg, :twisted:

Re: Freund streitet gegen Freundin - und ich stehe in der Mitte

#3
Dazu fällt mir nur eines ein: Du bsit nicht auf der Welt um anderer Leuts Probleme zu lösen. Es ist zwar schön, wenn man die Kraft hat, das zu tun, aber offensichtlich hast du sie gerade nicht, sonst würde dich die NES nicht wieder einholen.

Natürlich kannst du nicht neutral sien, sie sind dir ja alle wichtig, das Baby, die Mama und der Papa. Rate den beiden, zur Eheberatung zu gehen oder zu Mediatoren, oder zum Psychologen oder sonstwohin - aber nicht zu dir! Das macht es für alle Beteiligten nur noch schlimmer. sie können ja gerne über alles andere mit dir reden, aber nicht über ihre Ehekrise. du wirst "einfach" warten müssen, wie es nun ausgeht und wer das Kind wo hin mitnimmt. Und wenn es einen psychischen Knacks kriegt, dann kann man da halt nix machen. Den würde es auch kreigen, wenn es jeden Tag Ehekrieg miterleben muss, also nur bei einem Elternteil aufwachsen, stelle ich mir da besser vor.

lg

aire

Re: Freund streitet gegen Freundin - und ich stehe in der Mitte

#5
Hallo aire, hallo maruja!

Erst mal wieder mal "DANKE!" für eure Antworten auf meinen Thread!

Also das mit der "professionellen Hilfe" ist bei den beiden so eine Sache: Erstens habe ich ihnen das schon gesagt und zweitens beziehe ich mit diesem Rat eindeutig Position für "Freundin": Sie haben schon mal gemeinsame Familienthera gemacht, haben dann aber wegen "Freund" aufgehört, weil er der Meinung war, dass das alles nix hilft... Und auch jetzt ist "Freundin" total dafür und "Freund" eher dagegen. Dazu kommt halt noch, dass "Freundin krank ist - so wie wir es sind. Sie hat schon einiges hinter sich, inklusive SVV, Suizidversuchen, ES, Panikstörungen, Depressionen,... und hier in Wien hat sie außer mir und ihren Thera niemand mit dem sie so wirklich sprechen kann. Sie traut sich auch wenig vor die Tür, da ist dann halt Freunde kennen lernen SEHR schwierig. Ich denk mir halt es wär jetzt ziemlich unfair, wenn ich sie hängen lasse, wir würden ja auch irgendwen brauchen, der uns in so einer Situation aufrichtet - und nicht nur den Thera, den sie alle 2 Wochen einmal sieht...

Für meine ES kann ja nur ich was, das sollten weder "Freund" noch "Freundin noch "Baby" ausbaden müssen...

Und dann ist da ja noch die Kleine, die ich soooo sehr liebe!
Und wenn es einen psychischen Knacks kriegt, dann kann man da halt nix machen. Den würde es auch kreigen, wenn es jeden Tag Ehekrieg miterleben muss, also nur bei einem Elternteil aufwachsen, stelle ich mir da besser vor.
ja, da hast du schon Recht, ich glaube auch nicht, dass Scheidungskinder automatisch arm dran sind, aber das Mäuchen würde dann sicher zu "Freundin" kommen, die durch ihre Panikstörung dazu neigt überbehütend zu sein und ich weiß, dass sie dann in Deutschland in dem Umfeld ist, in dem sie als Kind auch selbst war - und aus Erzählungen weiß ich, dass das sicher nicht das beste Umfeld für ein Kind ist... "Freund" wäre da halt ein guter Gegenpol... :( (das ist in keinster Weise abwertend gegenüber "Freundin" oder irgendjemand in diesem Forum mit ähnlicher Symptomatik gemeint!!!)

Naja und "Freund" macht's mir dadurch, dass er mich als 'beste Freundin' sieht, auch nicht viel leichter, auch wenn ich meinerseits ihn nicht als 'bester Freund' sehe...

...aber trotzdem nochmal Danke für's Schreiben, hab mich shr über eure Antworten gefreut!
gglg, :twisted:

Re: Freund streitet gegen Freundin - und ich stehe in der Mitte

#6
Teufelchen hat geschrieben:Und auch jetzt ist "Freundin" total dafür und "Freund" eher dagegen.
Klar, wenn sie einer Meinung wären, hätten sie ja kein Problem... Warum stellt sich freund denn so gegen Hilfe von außen? (Es sei denn, es geht darum, DIR den letzten Nerv zu rauben. :evil:)

Was macht dich so sicher, dass Baby bei der Mutter aufwachsen würde im Falle einer Scheidung?? Ich glaube eher, wenn man psychisch krank ist, kriegt man das Sorgerecht wohl nicht so leicht, wie ein Vater (oder ist er kriminell, oder so?)

Und wenn Freundin nicht vors loch kommt, bsit du trotzdem nicht verpflichtet, letzten Strohhalm zu spielen. Vielleicht traut sie sich mal, wenn sie halt nur alle zwei Wochen ihren Therapeuten hat. Ich habe ja auch nicht gesagt, du sollst sie prinzipiell fallen lassen, ihr könnt ja Freunde sein und reden und alles. Bloß bist du eindeutig die Falsche für Eheprobleme, weil du selbst emotional zu sehr involviert bsit...

Re: Freund streitet gegen Freundin - und ich stehe in der Mitte

#7
Hi aire!

Nochmal Danke! für deine Antwort, es hilft mir sehr, die Situation von der Seite einer unbeteiligten zu sehen!
Warum stellt sich freund denn so gegen Hilfe von außen? (
...Nun, ich denke, das ist das das gleiche Problem, dass ich auch lange Zeit hatte und dass viele in diesem Forum noch immer haben: Alles was sich nach Therapie anhört wird entsetzt von sich gewiesen, man schämt sich dafür, dass man sowas brauchen könnte und fürchtet, dass es irgendwer erfahren könnte... Naja, dazu kommt auch noch, dass nur "Freund" arbeitet und "Freundin", da sie noch nie in Wien gearbeitet hat, noch nicht mal die Arbeitslose oder Karenzgeld bekommt, es ist also Geld-mäßig bei ihnen eh schon eher knapp und so eine Familientherapie (das wäre, was sie machen würden, wenn) kostet nun mal nicht wenig...
Was macht dich so sicher, dass Baby bei der Mutter aufwachsen würde im Falle einer Scheidung?? Ich glaube eher, wenn man psychisch krank ist, kriegt man das Sorgerecht wohl nicht so leicht, wie ein Vater (oder ist er kriminell, oder so?)
Nein, er ist nicht kriminell, aber ich bin mir trotzdem relativ sicher: Zum einen wird "Freundin" ganz sicher mehr um die Kleine kämpfen als "Freund" und zum anderen sind da noch diese Vorwürfe seitens "Freundin" (die bzgl. den Drohungen von "Freund"), die, auch wenn "Freund" sie abstreitet vor Gericht sicher recht schwerwiegend sein werden. Und "Freund hat eine 40h-Woche, wie soll er da nebenbei ein Baby alleine versorgen?

Für Morgen ist bei den beiden übrigens der Beginn eines 2-wöchigen Urlaubs bei "Freundins" fanily im Dtld. geplant, der in den letzten Tagen SEHR gewackelt hat - würd mich interessieren ob sie jetzt fahren (wär ein gutes zeichen!) oder nicht. Hab aber jatzt seit der e-mail von "Freund" mich nicht mehr bei ihnen gemeldet und sie sich auch nicht bei mir (Was mich irgendwie wundert, zumindestens "Freundin" wollte sich nochmal melden) -> Was mainst du: soll ich sie anrufen? Und wenn ja : Wen???

Nochmal DANKE!

gglg, :twisted:

Re: Freund streitet gegen Freundin - und ich stehe in der Mitte

#8
Teufelchen hat geschrieben:
Was macht dich so sicher, dass Baby bei der Mutter aufwachsen würde im Falle einer Scheidung?? Ich glaube eher, wenn man psychisch krank ist, kriegt man das Sorgerecht wohl nicht so leicht, wie ein Vater (oder ist er kriminell, oder so?)
Nein, er ist nicht kriminell, aber ich bin mir trotzdem relativ sicher: Zum einen wird "Freundin" ganz sicher mehr um die Kleine kämpfen als "Freund" und zum anderen sind da noch diese Vorwürfe seitens "Freundin" (die bzgl. den Drohungen von "Freund"), die, auch wenn "Freund" sie abstreitet vor Gericht sicher recht schwerwiegend sein werden. Und "Freund hat eine 40h-Woche, wie soll er da nebenbei ein Baby alleine versorgen?
Dagegen steht, dass Freundin, wie du ja sagst, einen Hang zur Übertreibung hat, kein Geld hat, um das Kind großzuziehen.... :?

Re: Freund streitet gegen Freundin - und ich stehe in der Mitte

#9
Neeeeeiiiin!!!!!! :x

Nachdem ich jetzt letzte Woche jeden Tag ein bisschen mehr mit der NES zu kämpfen hatte, hatte ich gestern Thera und daraufhin heute wieder ein bisschen besser geschlafen (auch wenn die NES mich 1-2x aufwachen/futtern ließ, aber nix gegen das, was sich die 2 Tage davor in der Nacht so abgespielt hat...) Naja und dann bin ich in der früh aufgewacht, hab auf's Handy geschaut und was habe ich gesehen: Richtig, eine SMS von "Freund"! :cry: Hab jetzt vorher schon recht lang nix mehr von den 3 gehört, weil sie dann doch noch gemeinsam nach Dtld. gefahren sind - und ich hab schon gehofft, das sei ein gutes Zeichen und ich hab gedacht, dass ich jetzt 2 Wochen ein bisschen durchatmen kann, was die drei angeht, aber jetzt... :( :( :( Er schreibt, dass die Hölle nicht schlimmer sein könnte als der Urlaub und dass er eine Trennung ernsthaft in Betracht zieht.

->Warum, warum, warum???? Warum können sie sich nicht einfach vertragen? Warum müssen sie sich selbst, der Kleinen und mir das antun? Und warum genau dann, wenn die Thera vorbei ist und ich eine Woche bis zum nächsten mal warten muss????

gglg, :twisted:

Re: Freund streitet gegen Freundin - und ich stehe in der Mitte

#10
Teufelchen,

es ist das Leben dieser zwei Menschen. Sie sind für ihr Tun und Handeln selber verantwortlich.

Es macht keinen Sinn, sich zwischen diese Mühlsteine zu begeben, weil Du anscheinend selber "zermahlen" wirst. Im übrigen finde ich es nicht fair (von beiden Seiten nicht), eine Kommunikation, die sie besser unter sich führen sollten, Dir aufs Auge zu drücken. Immer nach dem Motto: Kümmer Du Dich mal drum und lass Dir was Gescheites einfallen, um die Situation zu retten.
Wenn es nun mal nicht mehr klappt zwischen den Beiden, warum muss ich dann einen Dritten hinzuziehen ? Es hört sich immer so an, als warten sie darauf, dass Teufelchen sagt, macht doch einen Strich drunter. Na, super !

Ich kann Dir nur raten, diese Position des zwischen "2 Stühle sitzen" ganz schnell aufzugeben. Du hast die Position der Stärke nicht, die die beiden vielleicht in Dir sehen. Und eine Rolle als "Vermittler" ist Quatsch, weil es nichts zu vermitteln gibt, ausser dass die beiden sich nun mal an einen Tisch setzen müssen, um klare Fronten zu schaffen. Das was da läuft, ist nichts anderes als "rumgeeiert" auf Deine Kosten.

lG
Caruso
Die Weisheit lief mir nach, doch ich war schneller .....

Re: Freund streitet gegen Freundin - und ich stehe in der Mitte

#13
Hi aire!

Find ich total lieb, dass du nachfragst! :)

Hat sich seit meinem letzten Eintrag allerdings nicht wirklich viel getan, "Freund" hat nach meiner SMS dann nicht mehr geantwortet (Weil die SMS aus Dtld. so viel kosten? Weil er sauer auf mich ist, dass ich mit dem Eheberatungsvorschlag faktisch "Partei" für "Freundin" ergriffen habe? Weil er in Dtld. so viel Stress hat? Ich weiß es nicht!) Vor einigen Tagen hab ich ihm dann geschrieben, wie es ihnen denn so geht, ob sich die Wogen wieder geglättet haben und ob er die letzte SMS eh gekriegt hat. Wieder keine Antwort. Ich hab dann nochmal geschrieben, er möge sich nur kurz melden, wenn er die SMS bekommen hat - noch in der selben Minute kam "Alles bekommen. Danke" - Mehr nicht... :? Und seit dem herrscht wieder Schweigen... Ich hab echt schon Sehnsucht nach meiner Kleinen, ich hoffe soooo, dass sie nicht mit ihrer Mutter in Dtld. bleibt! (Ich Egoist! :roll: )

Mit dem Essen geht's mir zwar nicht so gut, wie vor der "Freund gegen Freundin-Krise", aber Gott sei Dank besser als vor 1,5 Wochen! :)

Mein Therapeut - der was dieses Problem betrifft eurer Meinung ist - hat übrigens zufrieden gelächelt, als ich ihm erzählt habe, dass ich ihm die Adresse geschickt habe. :wink:

gglg, :twisted:

Re: Freund streitet gegen Freundin - und ich stehe in der Mitte

#14
So, hab gute Nachrichten! :)

Meine Kleine und ihre Eltern sind jetzt seit ein paar Tagen wieder in Wien, hab sie heute gesehen und da war so richtig etwas wie Liebe/Vertrautheit/gegenseitige Hochachtung zwischen "Freund" und "Freundin"! :) :) :) Ihr glaubt gar nicht wie sehr ich mich gefreut habe! Dass das soweit wieder wird, hätte ich schon gar nicht mehr zu hoffen gewagt! Mir ist da schon richtig warm ums Herz geworden, als ich die beiden nebeneinander sitzen sehen hab und die Kleine zwischen ihnen gespielt hat - und sie NICHT gestritten haben! :D GOTT SEI DANK!!! Und Danke an euch, dass ihr mir so lieb geschrieben habt!

gglg, Hörnchen (alias Teufelchen)

Re: Freund streitet gegen Freundin - und ich stehe in der Mitte

#15
:cry: :cry: :cry:

...zu früh gefreut... :( Muss mich gleich im Vorfeld entschuldigen, dass das jetzt ein bisschen länger wird, aber irgendwo muss ich das jetzt ablassen...

War heute mit den drei zum Christkindlmarktgehen verabredet uns sollte sie in der Wohnung abholen. Dort angekommen hat mir Freundin dann eröffnet, dass Freund nicht mitkäme, weil's ihm so schlecht ginge, Freund hat aber widersprochen und hat zu seiner Frau recht aggressiv gesagt: "Nein, ich geh nicht mit, weil ich kein Bedürfnis habe dich heute noch zu sehen!" Die beiden haben sich dann so halb über mich hinweg und halb indem sie mir erklärt haben, wie böse der jeweils andere doch sei recht fest gestritten. Ich bin dabei die ganze Zeit in der Mitte gestanden und habe nix gesagt und dabei die ganze Zeit gehofft, dass alles schnell vorbei ist. Ich habe die ganze Zeit dabei nur ein riesiges Bedürfnis gehabt: Das Baby zu schnappen und wegzulaufen, weg von diesen beiden Irren, die sich Eltern nennen, weg von diesen psychischen Kämpfereien, irgendwohin, wo ich und mein kleiner Engel Frieden hätten und ich sie ganz fest drücken könnte um ihr die Liebe zu geben, die zwischen ihren Eltern fehlt. Nur leider hatte ich bis gestern ein bisschen Magen-Darm-Probleme und um jede Möglichkeit sie irgendwie anzustecken auszuschließen wollte ich sie nicht hochnehmen. Also abgesehen davon, dass ich eh nie mit ihr davongelaufen wäre, habe ich sie nicht mal hochnehmen können um sie ein wenig vor diesem Streit zu schützen. Irgendwann hat dann das Baby, die in der Laufschule im Wohnzimmer alleine war zu quengeln begonnen, worauf Freund gemeint hat "Super - und jetzt lasst ihr auch noch die Kleine allein!" und ist zum Baby gegangen (ein Plural, das mich SEHR verletzt hat, auch wenn er es sicher nicht böse gemeint hat und bei Nachfrage wahrscheinlich auch nur Freundin gemeint hätte...)

Danach ist Freund dann ins Schlafzimmer und wir drei (Freundin, die Kleine und ich) waren im Wohnzimmer. Freundin hat dann begonnen das Baby für den Christkindlmarkt anzuziehen und hat irgendwie wieder begonnen mir zu erklären, wie böse ihr Mann doch sei (wobei sie das z.T. getan hat, indem sie es ihrer Tochter erklärt hat und ich ja "nur" daneben gesessen bin), ich hab ihr dann zum Hunderttausendsten mal erklärt, dass ich neutral sein will, dass ich jetzt nicht Partei ergreifen will - und auch nicht kann - und dass ich mir beide Seiten anhören will. Ich hab ihr auch erklärt, dass ich ihre Seite jetzt eigentlich ganz gut kenne und dass ich mir auch mal wieder die von Freund anhören möchte. Plötzlich (ich weiß jetzt nicht mehr, ob das direkt nach der Bemerkung von mir war, oder ob da noch was dazwischen war) hält sich Freundin die Hand vors Gesicht und ich sehe, dass sie voll angefangen hat zu heulen. Das war eines der ersten male, dass ich neben jemanden gestanden bin, der geweint hat und ich denjenigen NICHT streicheln und trösten wollte. Ich bin einfach nur daneben gestanden und hab mir gedacht "Hier sitzt jemand, dem's schlecht geht, der das aber ausleben kann und der auch professionelle Hilfe hat, da drüben im Schlafzimmer allein hinter verschlossener Tür sitzt jemand, dem's schlecht geht, der das aber nicht ausleben kann und der keine Hilfe hat, es wäre unfair jetzt ihr und nicht ihm zu helfen, aber ihre Reaktion verbietet mir genau das zu tun: ihm zu helfen" Nach ein paar Sekunden hab ich sie dann doch gestreichelt und sie hat mir dann gesagt: "Es ist nämlich so dass ich von den SMS weiß" Ich war etwas verwirrt, Freund und ich hatten früher sehr regen SMS-Kontakt und ich war per SMS auch schon öfter für ihn da, wenn er Hilfe gebraucht hat, aber davon wusste Freundin ja schon immer. Es war einfach so, dass ich mit Freundin viel persönlich geredet hab und mit Freund eben gesmst - und das jetzt auch schon 2 Monate nicht mehr... Sie hat mir dann erklärt, sie sei bei Freunds Handy "zufällig" (wer's glaubt...) auf eine SMS gestoßen, die ich ihm vor längerem geschrieben hätte und darin habe ich ihm geschrieben, dass er nicht schuld sei an den Streits. Ich hab ihr dann erklärt, dass ich finde, dass er genauso wenig schuld sei wie sie und dass zum "nicht Partei ergreifen" dazu gehört, dass ich auch nicht für sie - also für Freundin - Partei ergreife. Darauf meinte sie, sie wolle aber nicht, dass Freund mir irgendeine Verzerrte Sicht der Dinge erkläre und ich dann das falsche glaube. Ich hab dann gesagt, dass das Freundin wohl genauso macht wie Freund und dass es ja genau deshalb so wichtig ist sich beide Meinungen anzuhören. Ihre Antwort war, dass sie mir ja eh nie etwas verbieten wolle und ich ruhig mit Freund reden soll (ja haha, zum verbieten muss man auch nicht unbedingt sagen "du darfst nicht", dass geht ja auch auf eine viel tiefere psychisch angreifende Art... :roll: )

Nach längerem Hin und Her (dabei haben wir dann auch beschlossen doch nicht am Christkindlmarkt zu gehen) bei dem ich mehr oder weniger erfolgreich versucht habe meine aufsteigenden Tränen zu bekämpfen (feucht waren meine Augen zwar, aber ich glaube Freundin hat's nicht gemerkt...) bin ich dann wirklich zu Freund in's Zimmer und hab ihn gefragt, wie's ihm geht. Er darauf leicht ironisch: "Gut?" Ich hab ihn dann schräg angeschaut und ihm erklärt, dass es mir wichtig ist, dass er weiß, dass er jederzeit mit mir telefonieren smsen oder emailen kann und dass ich nach wie vor versuche neutral zu bleiben. Mir sind dabei blöderweise die Tränen wieder in die Augen geschossen, Freund hat's sicher bemerkt aber nicht angesprochen. Ich glaube nur, dass Freundin ihre Tränen manchmal als Erpressungsversuch verwendet und dass meine Tränen hier daher leider eher Ablehnung in ihm hervorgerufen haben. Auf jeden Fall het er gemeint, dass SMS nicht geht, wenn Freundin dann die SMS liest und "irgendwas hineininterpretiert" bzw. eifersüchtig auf mich ist und dass er mir das nicht zumuten kann, dass er Hilfe von mir verlangt, weil ich eh soviel zu tun hätte auch wenn er weiß, dass ich sie ihm geben würde. Mit seiner Frau könne es nach dem Abstillen,... nur besser werden und wenn nicht wäre das nicht die erste Scheidung in Wien, auch wenn seine Frau ihm sehr viel wert sei. Und, naja, dass ich's nicht so persönlich nehmen soll hat er auch noch gemeint. (Witzkerl! :? ) Ich bin dann wieder raus zu Freundin (nicht ohne Freund nochmal zu bitten, er solle sich doch melden, wenn es ihm schlecht geht) und sie wollte wissen, ob ich denn jetzt mit Freund gesprochen hab und - denn das habe sie sich jetzt überlegt - was ich denn über ihren Standpunkt weiß. Ich habe sie gebeten nicht mehr über das Thema zu reden, weil ich mir nicht sicher sei, ob ich das jetzt packen würde und als sie "Warum?" fragte hab ich ihr erklärt, dass ich jetzt zwischen 2 Sesseln säße, die heute mal wieder ein wenig weiter auseinander gerutscht sind und wenn ich jetzt Freundin gegenüber zusammenfassen müsste, was sie denn alles schon Schlechtes über Freund gesagt habe, dann würde der Spalt zwischen den Sesseln noch größer werden. Das hat sie dann Gott sei Dank verstanden und wir haben die restliche Zeit nicht mehr so intensiv über das Thema "Freund gegen Freundin" geredet. Wenn Freundin zwischendurch mit der Kleinen raus gegangen ist und ich - z.T. auch für ein paar Min. - alleine im Wohnzimmer war, konnte ich meiner Verzweiflung (z.T. auch mit Tränen) freien Lauf lassen, wenn sie im Zimmer waren, hab ich mich aber zusammengerissen.

Ich hab dann doch noch (trotz Magen-Darm-Prob) noch ein bisschen mit der Kleinen gespielt und mich dann relativ früh nach 2 Stunden verabschiedet. An der Straßenbahnhaltestelle hab ich dann ihr Weihnachtsgeschenk aufgemacht (einen Bilderrahmen mit lauter Bildern von der Kleinen), das hat mich dann erst recht zum Weinen gebracht...

... und dann wundern sich die Eltern, wenn die Kleine sich nicht abstillen lässt und in der Nacht nicht alleine schlafen will. Mich wundert's nicht! Auch Babies haben eine Psyche und bei den Eltern schlafen und gestillt werden vermittelt eben Sicherheit und Geborgenheit! Ich weiß doch genau, wie sie sich später fühlen wird, wenn sich die Eltern die ganze Zeit streiten, bis die Mutter heult! :cry: Ich würd sie sooooooo gerne davor beschützen, aber ich kann es nicht! Und das tut mir wahnsinnig weh, denn ich liebe sie wie mein eigenes Kind! :cry:

So, ihr müsst mir absolut nicht zurückschreiben, ich hab das jetzt nur als Ventil gebraucht, aber wenn ihr ein Kommentar dazu schreiben wollt, freu ich mich natürlich. :) Aber bevor ihr Dinge schreibt, wie ich sollte mich aus der Situation zurückziehen, weil sie zu heavy für mich ist: Ja, ich bin mir dessen bewusst, dass mir das eine Nummer zu groß ist aber ich weiß auch, wie sehr ich die Kleine liebe und ich KANN sie einfach nicht alleine mit diesen zwei Streithanseln lassen, das sind wir (die Erwachsenen) den Kindern schuldig.

Danke für's durchlesen und die Länge des Textes durchhalten! :wink:
vorweihnachtliche Grüße,
Hörnchen
cron