FAs am Arbeitsplatz?

#1
Hallo an alle,
ich freue mich, dieses Forum gefunden zu haben und bin gespannt darauf, mir euch zu schreiben.
Erstmal zu mir, ich bin 23, habe seit zehn Jahren Bulimie mir einer ca. 1 1/2 jährigen Unterbrechung, in der ich magersüchtig und ohne Fressanfälle war und ich bin heute so weit, dass ich über meine Krankheit reden kann und sie besiegen möchte, verhungern lassen sozusagen.
Im privaten Bereich habe ich seit Monaten so gut wie keine Attacken mehr, das Problem liegt aber bei meinem Arbeitsplatz. Ich bin Flugbegleiterin, langweile mich im Job und bin umgeben von jede Menge Lebensmitteln, d.h. ich stopf mir die Sandwiches, Muffins und was auch immer für die Passagiere während der Arbeit rein und k... dann im Flugzeug.
Gibt es unter euch vielleicht jemanden, mit einem ähnlichen Problem im Job? Würde es mir vielleicht helfen, den Job zu wechseln, irgendwo zu arbeiten, wo ich nicht mit Essen zu tun hab? Oder verlagert sich das Ganze dann doch wieder ins Privatleben?
Es gab Zeiten, da drehte sich alles für mich ums Essen und ich fühlte mich zu fett und nicht wertvoll, mittlerweile kann ich mich aber recht gut leiden und auch im Spiegel anschauen.
Morgen hab ich einen langen Arbeitstag, vier Flüge und diesmal nehme ich mir ganz fest vor, kein einziges Mal k... zu gehen. Es ist zu schaffen, ganz bestimmt!
Gute Nacht und bis morgen!

Re: FAs am Arbeitsplatz?

#2
hallo...
mir gehts ähnlich...habe seit 98 bulimie!!
Mittlerweile bin ich mit meinem freund zusammengezogen und es läuft ganz gut !! mein problem is nur die arbeit...nehm mir schon nur "gesundes" mit...(zum frühstück oder abendbrot) aber dadurch,dass so viele "leckere" andere sachen noch da sind...muß ich ständig rumfressen und am ende kotze ich dann alles wieder raus!! und das kotzt mich an!!! :evil:

Re: FAs am Arbeitsplatz?

#3
Hallo KleineElfe und herzlich Willkommen hier im Forum!! :wink:
Ersteinmal finde ich es super, dass du nach so einer langen Zeit mit dieser Krankheit den Mut gefunden hast, darüber zu reden und sie zu besiegen!! Ich denke, diese Einsicht ist ein guter 1.Schritt auf einem langen Weg...
10 Jahre sind eine lange Zeit...weiß denn jemand aus deinem sozialen Umfeld von deiner Essstörung?
Hast du einmal über eine Therapie nachgedacht?
Entschuldige wenn ich zu viel frage, du musst nicht antworten...aber vielleicht magst du ja ein bisschen mehr erzählen?
Dass du in deinem Privatleben seit längerem keine FAs mehr hast ist sicher eine Erleichterung für dich, aber wohl nicht wirklich optimal, wenn sie sich in dein Arbeitsleben verschoben haben :?
Zu deiner Frage, ob du den Job wechseln solltest wegen dem Essen...arbeitest du abgesehen vom dortigem Kontakt mit Lebensmitteln denn gerne in deinem Beruf? Ich denke, dass ein Wechsel auch keine optimale Lösung wäre, da die Ursachen bzw. die Probleme ja anderswo, tiefer, zu liegen scheinen...da du ja auch schon vor deinem Beruf die ES hattest, oder?
An den Ursachen zu arbeiten wäre wohl besser und effektiver als gleich den Job zu wechseln, meiner Meinung nach...denn es gibt ja auch Bulimiker, die betroffen sind und nicht in ihrem Job mit Essen in Berührung kommen....
Es scheint mir so, als ob du vor dem Essen generell weglaufen willst, aber (leider) kommt man damit ja zwangsläufig auf jeder ebene in Kontakt, es ist ja nunmal lebensnotwendig...
Was ist denn während deiner Arbeit anders, als privat, dass sich die FAs dorthin verschoben haben? Hast du dort übermäßigen Stress? Ärger mit Kollegen/-innen?
Haben diese denn noch nichts bemerkt von deiner Bulimie?
Es gab Zeiten, da drehte sich alles für mich ums Essen und ich fühlte mich zu fett und nicht wertvoll, mittlerweile kann ich mich aber recht gut leiden und auch im Spiegel anschauen.
Das hört sich einerseits schon positiv an, aber andererseits stimmt diese aussage denn wirklich? Warum k* du dann immernoch?...dann müssen deine probleme doch tiefer liegen, was sie ja meistens tun bei einer ES....

Ich wünsche dir viel Glück morgen beim durchhalten!! Jeder Tag ohne, ist ein Erfolg!
liebe Grüße
summer
Auch die längste Reise beginnt mit dem 1. Schritt!

Re: FAs am Arbeitsplatz?

#4
Hallo!

Also, ich hatte früher auch FAs am Arbeitsplatz - und das nicht zu knapp. Das ging damals schon morgens los. Da steckte ich aber noch tiefer drin als jetzt (leider trete ich nach wie vor auf der Stelle :oops: ).

Seit Nov letzten Jahres hab ich einen neuen Job, der mir richtig Spaß macht. Ich hab mir damals geschworen, hier niemals zu kotzen. Da ich im Spital arbeite, ist das gar nicht einfach, denn da gibt´s andauernd Schokolade oder Kuchen und Torten von den Patienten. Immer wieder nasche ich mal ein bisschen, aber ich habe dennoch seit Nov die KH-Toilette nur zu "normalen" Zwecken aufgesucht.

Im privaten Bereich halten sich die FAs und anschließenden Klobesuche leider hartnäckigst - irgendwie komm ich davon überhaupt nicht weg... deshalb versuch ich auch, immer mehr und mehr zu arbeiten. Ich fürchte nur, dass es auch keine Lösung ist, sich halb tot zu arbeiten um die B* zu verdrängen :roll:

summer dream hat natürlich recht - man müsste natürlich eher Ursache als Symptom ergründen und bekämpfen, aber meiner Meinung nach wäre ein Jobwechsel vielleicht schon eine Option. Gefällt dir denn dein Job so richtig?

Alles Liebe
Miez
Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum!

Re: FAs am Arbeitsplatz?

#5
hallo kleineelfe,

super, der erste schritt ist getan...über die krankheit reden zu können ist schon ein großer schritt nach vorne!

kann mich summer-dream nur anschließen.
summer-dream hat geschrieben:Ich denke, dass ein Wechsel auch keine optimale Lösung wäre, da die Ursachen bzw. die Probleme ja anderswo, tiefer, zu liegen scheinen
genau so ist es. ich habe im laufe der letzten jahren (habe 10 jahre lang bulimie) häufig den grund für meine bulimie in den falschen ecken gesucht. fazit war, dass ich zumindest ein mal im jahr meinen job gekündigt habe, weil ich davon ausgegangen bin, dass meine fress-brech-anfälle das indiz dafür sind, dass der job nicht der richtige ist. jetzt, wo ich durch eine therapie meine probleme genauer betrachte, wird mir klar, dass mein job wahrscheinlich das geringste problem war/ist (habe ja auch damals schon in der schulzeit gebrochen). und da man ja die meiste zeit im job verbringt und der druck manchmal einfach zu groß wird, gibt man dem druck nach. zwar habe ich wohl noch nicht meinen idealen job gefunden, aber mir ist zumindest klar geworden, dass es den perfekten job nicht gibt. das stelle ich jetzt aber erstmal in den hintergrund- im vordergrund steht derzeit das "gesund werden und aufarbeiten von problemen".

interessant wäre wirklich, wenn du in dich reinhörst und dich fragst, ob du vielleicht einen ganz anderen beruflichen weg bevorzugst oder ob du eigentlich glücklich bist mit dem was du jetzt tust. wenn dir der job gefällt, dann weißt du zumindest, dass das problem an einer anderen stelle sitzt.

wünsche dir auf jeden fall alles gute!

liebe grüße

Re: FAs am Arbeitsplatz?

#6
Hallo KleineElfe!

Ich hoffe dir geht es gut...es ist schon länger her, dass du das letzte Mal geschrieben hast...
Vielleicht hast du ja Lust ein bisschen mehr über dich und deine Situation zu erzählen?
liebe Grüße
Auch die längste Reise beginnt mit dem 1. Schritt!