Moin Moin - ich stell ich mal vor

#1
Ein Hallo an Euch alle.

Ich weiß nicht wirklich wie ich mich vorstellen soll, also tue ichs so und bitte nebenbei direkt um Eure Ratschläge und Hilfe:

Ich habe glaube ich ein kleines Problem. Besser gesagt, es könnte sein, das ich eines habe - doch ich bin mir da leider nicht sicher. Genauso, wie ich nicht weiß ob ich überhaupt Hilfe haben wollen würde, da ich insgeheim den Zustand gar nicht ändern möchte, ihn sogar noch steigern. Andererseids bin ich mir sicher (vor allem durch meine Freundin) das ich Hilfe benötige. Aber zunächsteinmal ein paar Fackten:
Ich bin 20 Jahre alt und momentan Soldat der Marine. Im Februar letzten Jahres erkrankte mein Vater an Krebs. Er wurde Operiert und leidet seid dem an Depressionen. Seid ist ein kontinuierlich ablaufender Gewichtsverlusst zu registrieren. Anfangs war es einfach nur eine Diät nach der anderen. Jedoch war ich nie mit mir zu frieden (bin es auch immernoch nicht). Im Januar dann kam ich zur Marine, wurde jedoch nur als Grundwehrdienstleistender einberufen, obwohl ich eine Zusage für die Kapfschwimmer erhalten hatte (Fehler in der Administration der Bundeswehr).
Daraufhin kam ein großer Gewichtsverlust innerhalb von 3 Monaten (Ich hatte die gesamte Zeit nur Sport gemacht und absolut nichts gegessen.). Doch ich war immernoch nicht mit mir zufrieden, ganz im Gegenteil, ich war unzufriedener den Je. In diesem Moment fing es an das mir nach einem versuchten Essen übel wurde. Anfangs musste ich ein wenig nachhelfen, doch nach wenigen Tagen schon passierte es automatisch. Seid dem habe ich es nicht mehr unter Kontrolle - wenn ich sie jemals hatte. Das Problem ist nur, das ich auch wenn ich wollte, keine Therapie machen kann,
da ich ansonsten alle meine Chancen für meinen weiteren Werdegang bei der Bundeswehr verlieren würde. Ich würde als T5-nicht wehrfähig gelten. Ich habe lediglich durch einen Trick 5 probatorische Sitzungen bei einem zivilien Psychologen bekommen, welche mir nicht weiterhelfen. Was kann, soll ich tun? Das schlimmste ist vermutlich, das ich mir selbst nicht eingestehen kann, das ich eventuell Hilfe brauchen könnte. Ich selber finde mich noch immer nicht akzeptabel..
Nur jetzt fängt es an, das beim Übergeben Blut kommt, das sich meine Haut extrem verändert, Depressive Zustände immer häufiger auftauchen und andauernd ein Gefühl von Schlappheit auftritt. Zudem kommt es manchmal zu Fressatacken nach denen die "Erleichterung" bis in einen Dämmerzustand und Magenkrämpfen fürt. Ich betone dabei jedoch, das ich selbst das alles als nicht schlimm empfinde und noch immer nicht zufrieden bin. Einzig und allein meine Freundin (sie ist die einzige die davon weiß) bringt mich dazu etwas zu tun. Aber viel schlimmer ist: Wie soll ich das bei der nächsten Blutuntersuchung bei der Bundeswehr verheimlichen? Ich habe es jetzt so lange geschafft zu verheimlichen... (meine Freundin hat es auch erst vor 3 Monaten mitbekommen)
und jetzt? Wie soll ich fortfahren? Das Netz oder die Schlinge zieht sich immer weiter zu. Hat jemand von Euch einen Ratschlag für mich?
Gruß: Kai

(Zahlenangaben habe ich bewusst nicht eingebettet.... diesbezüglich bitte eine pn schicken)
Zuletzt geändert von kai am Mi Aug 27, 2008 0:25, insgesamt 2-mal geändert.

Re: Moin Moin - ich stell ich mal vor

#2
Hallo Kai

Was ist, wenn du irgendwann aus gesundheitlichen Gründen ausgemustert wirst? Weil du deine Sucht nicht kontrollieren konntest und so den physischen Ansprüchen der Bundeswehr nicht mehr genügst?

Dann sind Karriere UND Gesundheit weg. :roll:

Denk auch an folgendes: Deine Militärkarriere wird nach deinen Zielen wie lang sein?
Deine Gesundheit ruinierst du dir NUR EIN MAL. Danach ist für immer Schluss. Du musst aber mit den Folgen und Konsequenzen und allfälligen Einschränkungen umgehen bis an dein Lebensende.
Was also ist dir wichtiger?

Für mich wäre die Entscheidung klar.
Gruss
Peter
Auch mit in den Weg gelegten Steinen kann man ein gutes Bauwerk errichten

Re: Moin Moin - ich stell ich mal vor

#3
Hallo ihr Lieben

Erstmal vielen Dank, das ihr euch die Zeit genommen habt mir eine Antwort zu schreiben.
Ich kann nicht aufhören, weil ich es mir selbst noch nicht eingestehen kann. Ich weiß nichteinmal ob es wirklich ein Problem ist. Es kommt mir alles so "normal" vor. Außerdem habe ich Angst vor der Zukunft. Meine Zukunft bei der Bundeswehr soll für mindestens 12 Jahre andauern und ist so ziemlich alles was ich an Möglichkeiten die akzeptabel sind habe.
Gesundheit ist zwar einmalig, dieser Job nur leider auch. Aber ich glaube eine sinnvolle Möglichkeit gefunden zu haben: Ich werde zum Ende September die Bundeswehr verlassen, als Grundwehrdienstleistender. Den Antrag auf übernahme zum Zeitsoldaten ziehe ich zurück, beziehungsweise werde ich diesen in einen Ruhezustand versetzen. Dann werde ich bei einer Zeitarbeitsfirma Arbeiten und eine Therapie über die Krankenkasse laufen lassen. Wenn eine Genesung absehbar ist, werde ich den Antrag wieder aufnehmen und die Zeitarbeit wieder verlassen. Ich habe nur Angst dass es bei der Abschlussuntersuchung herauskommt und mir meine Wehrfähigkeit entzogen wird. (Bei der Untersuchung wird gewogen und unter anderem eine Blutprobe genommen). Da hilft nur Beten. Und vor allem, wie soll ich eine Therapie vor meinen Eltern verheimlichen? Ich kann Ihnen nicht noch mehr Probleme machen, wie sie schon ohne hin haben. Da bin ich völlig ratlos.

Was haltet ihr von der Idee?
Und habt ihr Vorschläge?

Lieben Gruß:
Kai
Zuletzt geändert von kai am Mi Aug 27, 2008 20:16, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Moin Moin - ich stell ich mal vor

#4
lieber kai - der plan klingt wirklich gut!
du widersprichst dir sallerdings darin, dir dein problem (doch, leider, es IST eines...wie du ja weisst...) selbst einzugestehen. hast ja bereits erste schritte gesetzt, in richtung besserung: die anmeldung hier im forum, die schilderung deiner momentanen situatuon und vor allem mit der planung deiner nächsten schritte. ist ja alles schon auf schiene und du holst dir die nötige unterstützung.
deinen eltern nichts von der therapie zu erzählen ist bestimmt machbar. vor allem, wenn du als zeitarbeiter tätig sein möchtest, bist du ohnehin oft genug ausser haus (in diesem zusammenhang: wirst du dann bei ihnen wohnen?) an deiner stelle würde ich es mir allerdings überlegen, ob du nicht doch das gespräch mit ihnen suchen solltest. du schreibst, dass dein vater gesundheitliche probleme hätte (die op, die depression). glaubst du, dass ein zusammenhang zu deinem problem besteht? in deinem ersten beitrag klang das jedenfalls so. möglicherweise lassen sich gewisse zusammenhänge gemeinsam lösen?
tja, mir fällt noch einiges dazu ein, aber ich lass das hier mal so stehen und wünsche dir alles gute.
lg
m
Zuletzt geändert von maruja am Mi Aug 27, 2008 22:27, insgesamt 2-mal geändert.

Re: Moin Moin - ich stell ich mal vor

#5
Hallo ihr Lieben...

wollte nur kurz bekannt geben das ich am mittwoch spontan in der medizinischen hochschule hannover aufgenommen wurde - im fachbereich der esstörungen... hatte alles mit meinem bw-arzt geklärt und bin jetzt in therapie.... hatte keine zwei stunden gedauert bis ich aufgenommen wurde :-)

es geht berg auf!!!

Re: Moin Moin - ich stell ich mal vor

#7
Moin moin... endlich mal wieder Zeit ins Internet zu gehen.
Also, ich mache eine stationäre Therapie (kann aber jederzeit raus - also nicht hinter geschlossenen Türen :-) ). Leider kann ich noch nicht auf die Station für psychosomatik verlegt werden, da das Krankheitsbild noch zu krass ist und ich erstmal mit Nahrung (intravenös - leider) aufgepeppelt werden muss.
Essen kann ich bis jetzt noch immer nichts, aber inzwischen schaffe ich es immerhin täglich eine Tasse Buttermilch mit 0,1 % Fett zu trinken - auch wenn es mir davon alles andere als gut geht... das Gefühl dann ist einfach unerträglich. Ab nächster Woche bekomme ich irgendwelche Drogen und muss dann unter Aufsicht und anschließenden Gesprächen 5x täglich etwas essen. Das wird mit Sicherheit hart.
Auf der jetzigen Station (50a) werde ich vermutlich zwei Monate bleiben und in der unmittelbar anschließenden psychosomatik etwa 6 Monate (stationär). Aber genaues wird in den nächsten Wochen geklärt.
Die Diagnose ist jedenfalls starke Anorexie mit bulimischen Zügen, jdeoch vom eigentlichen Krankheitsbild her keine Bulimie.
Ich werde mir nächste Woche ein neues Notebook mit einer UMTS-Flat anschaffen, sodass ich auch von dort jederzeit online bin :-) - werde somit also häufiger Bericht erstatten. Vielleicht hilft das Euch dann ja auch weiter.

Vielen Dank und viel Glück und Kraft Euch allen!!!

Re: Moin Moin - ich stell ich mal vor

#8
Schön von Dir zu lesen! Wie sieht es denn aus? Erkennst Du Dein Problem inzwischen als DEIN Problem, oder tust Du jetzt nur was dagegen, weil es nicht mehr zu verheimlichen war und wegen Deiner Freundin? Machst Du in der Therapie Fortschritte? Was sagt Deine Freundin dazu? Und wissen Deine Eltern ect. jetzt auch Bescheid? Hach was bin ich immer neugierig;-))

Grüße in die Nachbarschaft;-)

Nadine