Hallo,
cogito hat geschrieben:
Es ist gut, dass du dich mit den Sachen die dir der Thera geborgt hat und das Plüsch von der Freundin hingelegt hast.
Hoffe du konntest etwas schlafen.
Ja, dann schon

Ich hab mir einfach gesagt die 3 Menschen, die mir im Moment ein so großer Halt sind, sind jetzt irgendwo da draußen und es geht ihnen sicher gut (was ich ihnen wünsche) und es gibt ein Wiedersehn.
Gestern war ich ja echt voll das Kind, das jahrelang panische Angst hatte...
Heute früh um 9 Uhr stand dann auch plötzlich mein Ex in meinem Schlafzimmer. Der hat nen Schlüssel von meiner Wohnung. Mit dem hab ich heut Nacht auch noch kurz telefoniert, weil ich unbedingt die Stimme von jemandem hören musste. Der hat sich auch total Sorgen gemacht, weil ich heut früh nicht ans Telefon gegangen bin und normalerweise um die Uhrzeit schon lange wach bin

Tut mir zwar leid, dass er sich Sorgen gemaht hat, aber ich fands irgendwie rührend.
Das was du da beschreibst, mit den Gefühlen weit weg, kenne ich auch gut. Ist ziemlich unangenehm. Ich weiß nicht, ob du das kennst, aber oft kommt es mir vor, eben nicht ganz da zu sein(klingt sau blöd, weiß).
Ja genau. Vielleicht ist es was Borderlinetypisches? Dissoziation oder sowas? Das wüsst ich gerne mal, ich glaub ich muss mich da einfach mal näher informieren.
Manchmal ists wie nicht ganz da sein und manchmal auch wieder wie eine totale Ruhe und Wurschtigkeit obwohl darunter die Hölle los ist.
Dass dir der Halt an Gott usw. vermiest wurde, tut mir echt leid. Meine Beste Freundin hatte ich auch durch die ZJ verloren, weil sie plötzlich meinte ich wäre teuflisch, da ich eben nicht ZJ war. Das hatte verdammt weh getan(sie war erst vor kurzem dort beigetreten. Keine Ahnung wie es ihr heute geht).
Ja, krass

Bei deen ist je nach Glaubensintensität der Kontakt zu "weltlichen" Menschen untersagt. Kein Fernsehn, kein Weihnachten, keine Geburtstage, da das alles "weltlich" sein soll, von Satan kommt und die Menschen zum Bösen verführt. Und Süner werden nicht wieder auferstehen im Paradies. Das werden nur die perfekten, die sich a J...'s Gebote halten. Schon krass. Ich fands schlimm mit einem solchen Glauben aufwachsen zu müssen. Meine Eltern wurden damals auch noch terrorisiert, weil sie aussteigen wollten.
Wie Aschenputtel schon gesagt hat, du kannst jederzeit beten und ich glaube fest daran, dass Gott dir zuhört und kein rachsüchtiger G ist. Sorry, wenn das jetzt kitschig klingen mag, aber ich bin mir ganz sicher, dass er dich lieb hat und dir das BEste wünscht.
Bei mir ist es grad eher umgekehrt in gewisserweise. Tief innen in mir ist die Kleine cogito die fest glaubt, obwohl ihr V** in ihrer Kirche war. Die erwachsene cogito weiß sich auch irgendwie am richtigen Platz, aber es ist schwer mit den Erinnerungen. Trotzdem, ohne G wüsste ich nicht, wie ich zurecht käme. (sorry, klingt total abgedroschen, aber so ist es glaub ich irgendwie)
Der Glaube an eine Gute Macht, die liebt und einen annimmt, eben das Gute verkörpert hilft auch wirklich sehr gut. Einen solchen Gott wünsche ich mir und ich glaube mehr an diesen als an den, mit dem ich aufwuchs.
@Aschenputtel:
Ich kenn mich mit den Zeugen Jehovas auch nicht 100% aus, denn ich war "nur" bis zu meinem 6. Lebensjahr dabei und kann nur davon reden, wie es mir damals erging. Es soll da immer wieder Streigkeiten geben ob die wirklich so krass sind oder nicht, aber das hängt einfach davon ab mit welchen man die Erfahrung macht. Es gibt ja auch fantische Christen.
Ja, meine Eltern sind wieder dabei.... Meine Mutter ist bei denen aufgewachsen, mein Vater bei der Heirat beigetreten ihrzuliebe.
Sie ist psychisch sehr krank, Schizophrenie mit krassen psychotischen Anfällen, Panikattacken. Der Glaube hat sie kaputt gemacht. Nach all den Jahren sind meine Eltern nun wieder dabei, da mein Dad meint, es täte meiner Mutter gut.
Klar, es beruhigt sicher ihr Gewissen, denn die Angst auch nicht "aufzuerstehen" oder "ins Paradies" zu kommen sitzt in ihr verdammt tief. Sie kann da nicht so drüber stehn wie ich. Sie wuchs auch mit Bibelstudium und so nem Mist auf und war diesem Glauben einfach viel viel näher als ich. Ich hatte wenigstens Abstand, durfte Fernsehen und "weltliche" Freunde haben und musste mich nicht in diesen Glauben so sehr reinknien wie sie.
Der Glaube gibt ihr leider mehr als wenn sie nicht mehr dabei wäre,... sie lebt damit leichter. Und mein Dad ist auch schwer krank (Krebs) und scheint nun irgendwie eine Stütze zu suchen. Er hat sich eigentlich nie viel aus Glauben gemacht.
Na ja, solange ich da rausgelassen werd sollen sies halt tun. Abhalten kann ich sie leider nicht. Ich kann nur hoffen, dass es diesmal anders abläuft als früher und sie nicht mehr unter Druck gesetzt werden. Mir ist halt auch unwohl, weil ich Angst hab irgendwann vor die Wahl gestellt zu werden Beizutreten oder Kontaktabzubrechen. Aber so wirklich trau ich das meinen Eltern nicht zu ...
@Mona: Danke noch für die PN

Genau das ist es wie auch ich glauben möchte und ein Teil von mir glaubt auch so. Nur die Angst und das Gewohnte sitzen noch immer ziemlich tief.
Ich antworte dir später, da ich gleich zur Arbeit muss Auf jeden Fall danke,
LG Naturelle