Re: Essen als Ersatz für Geborgenheit

#16
hallo ihrs!!

ich kann euch so gut verstehen, bei fast allem was ihr geschrieben habt. obwohl ich so schlimme erfahrungen wie m*ssbr**ch oder generell schlecht beziehung zu den eltern (gottseidank) nie machen musste.
aber angst vor zuviel nähe und gleichzeitig extreme sehnsucht nach geborgenheit kenne ich. auch bin ich nach wie vor prädestiniert dafür bei längerem zusammensein mit lieben menschen, auf die ich mich eigentlich sehr freute, irgendwann "lager-koller" zu bekommen, weg und raus zu müssen. gehört alles irgendwie zusammen.
Naturelle hat geschrieben:Ich bin Single, hatte mit meinen 24 Jahren bisher nur einen einzigen Freund, 3 mal im Leben Sex... :(
war bei mir ähnlich. ich war generell eher immer desinteressiert, alles was "ernster" werden hätte können, habe ich sofort abgeblockt. eine affäre dagegen war möglich - ging sogar über 2 jahre. und rückblickend hab ich mir damit nur selbst seelischen schmerz zugefügt. fast absichtlich dabei "alles über mich ergehen lassen". spass? geniessen? sich dabei gut fühlen?
fehlanzeige...
Von Umarmungen und Berührungen hab ich selten was. Oft fühe ich entweder nichts oder Verkrampfung. Ganz selten mal Geborgenheit und dann hab ich gleich Angst, dass es das letzte Mal war und ich in Zukunft nie wieder sowas schönes fühlen kann.
Das ist doch auch diese "Angst vor Nähe" - weil wir befürchten, wenn wir das jetzt geniessen, zulassen, dass uns die Umarmung und das Geborgenheitsgefühl gut tut, es uns womöglich gleich wieder entzogen wird und wir dann noch tiefer fallen als ohne es jemals erfahren zu haben, oder?
Ich habs schon aufgegeben jemanden zu suchen, weil ich ich glaube, dass ich nie einen Partner finden werde, der darauf Rücksicht nimmt und meine Grenzen respektiert und mit mir versucht diese Barrieren zu überwinden.

Ich weiß einfach nicht.... Verlange ich da nicht zu viel, wenn ich mir wünsche einen Partner zu finden, der es versteht und respektiert, wenn ich nicht mehr angefasst werden möchte?
Meine Angst und Unsicherheit sind auch noch immer da ein wenig da.
Aaaaber - ich habe jemanden gefunden, bei dem es mir nicht mal unangenehm ist, das zu sagen - sei es nun körperliche Nähe betreffend oder die Beziehung im allgemeinen. Gelegentlich hab ich mich auch noch selbst dabei überfordert, mich zb auf Sex eingelassen obwohl mein Kopf gerade vor Gedanken überquoll - ist dann auch ausgeartet in nächtlichen Weinkrampf. :oops: War im Endeffekt aber gut so, und tat auch gut.
Und ja, diese Menschen, die das nicht abschreckt, die auf dich eingehen und dir Zeit geben, mit dir versuchen diese Barrieren zu überwinden - die gibt es!! Und du verlangst damit keinesfalls zuviel! Jemand, der dir ein richtiger Partner sein will, wird sich nicht mal beherrschen müssen diese Grenzen zu respektieren, das wird selbstverständlich sein.
Gib die Hoffnung nicht auf!! *mutmach*
~~~yesterday's burden will be tomorrow's gleam of hope~~~

Re: Essen als Ersatz für Geborgenheit

#17
Naturelle hat geschrieben:Oh Gott... :( Wie gings dir danach? Ich kann mich noch erinnern, dass es mir dann immer sehr schlecht ging, ich mich total schmutzig fühlte und tagelang nimmer klar kam... Bei meinem Freund das eine mal gings ja noch, aber mit der Affaire wars krass. Ich brauchte Monate um wieder ein positves Selbstbild zu bekommen.
Am WE hatte ich ein Date und kam mir gleich wieder vor wie die Superschlampe :-( Und das obwohl ich weiß, dass es nicht so ist, dass ich mich aus irgendwelchen Gründen nur so fühle und das irrational ist. Und dennoch ists schlimm so zu fühlen.

Die Angst mit dem Zugeben, dass mankeine Erfahrung hat ist bei mir auch sehr groß ... 24 und kaum Erfahrung ist nicht gerade so supertoll... Dennoch versuchen mir Freunde einzureden, dass es auch Männer geben soll, die das toll finden. Da steckt die Angst dahinter abgelehnt zu werden und dass dann mein Selbstwert wieder schrumpft. Nicht gerade hilfreich, denn da fangen ja meiner Meinung nach wieder emotionale Abhängigkeiten an.
Naja, ich muss sagen die ersten zwei Wochen war mein Selbstwertgefühl irgendwie auf einem Hochpunkt, da ich froh darüber war, dass überhaupt jemand mit mir Sex haben wollte :roll: Was mir aber heute noch nach geht ist die Tatsache, dass ich mir nicht´s desto trotz irgendwie doch scheiße vorkam, da ich mir so abgef* vorkam (sry, für meine Ausdrucksweise!) und nur auf den Sex reduziert gefühlt habe und nicht als Mensch, dann habe ich mir schon wieder gedacht, "Oh nee, der würde wahrs. mit jeder, egal wie sie aussieht hauptsache....". Ich kam mir halt danach so abgefertigt vor; weil das Ende - sag ich mal, so "hauruck Tschüss, ich fass Dich nicht mehr richtig an, außer eine kurze Umarmung" war... Deshalb fühlte ich mich später noch richtig mies.
Liegt aber auch vllt daran, dass ich es mir eben so sehr wünsche eine Beziehung, wo es nicht nur um Sex geht, dass ich so reagiert habe.

Ja, ich schäme mich dafür, dass ich im Prinzip auch keinerlei Erfahrung(en) habe... außer dieses eine Mal... .
Lange her und tut dir immer noch so weh :(
Ich denk grad wieder, man müsste schauen, dass man drüber steht und weiterlebt (ich auch). Aber das ist immer wieder so verdammt schwer und mit viel Angst vor erneuter Enttäuschung verbunden, hm?
Ja genau!! Ich habe soo Angst, das nochmal durch machen zu müssen und es tut so schrecklich weh, ich hänge da auch immer ewig nach, bei beiden waren es so circa zwei Jahre... ich kann da nicht so hopplahopp drüber weg schauen, wie ich es bei manchen Freunden von mir sehe.

Was mich wütend macht, meine eine Freundin hat ihren Freund seit drei Jahren und macht nebenbei noch mit anderen rum und ist "beleidigt" wenn die anderen dann nicht´s mehr von ihr wissen wollen, weil sie sich so wenig meldet. Hallooo?? Ich wünschte mir ich hätte einen Freund und wäre mit dem glücklich..... und ihr reicht diese eine Bestätigung anscheinend gar nicht aus.... :evil:
Hast du schon mal gefragt ob sie mit dir in die Disco gehn? Vielleicht denken die ja dass du nicht der Disco-Gänger bist und fragen daher erst gar nicht. Versuchen kannst dus doch mal (auch wenns sicher wieder schwer ist) - oder?
Das ist ja das was mcih so sehr verletzt, ich habe schon mehrmals die Leute gefragt ob sie mit mir in die Disco gehen... Nein! Mit anderen Freunden gehen sie, mit mir nicht. Das tut auch so verdammt weh, dass ich da meine Gefühle eben auch "ausgeschaltet" habe, um das nicht mehr ertragen zu müssen.
Noch eine kleine Geschichte dazu: Eine Freundin rief mich mal abends um 22Uhr an ob ich sie in die Nachbarstadt (ca. 30km) in die Disco zu ihren Freunden fahren könnte.... meint ihr sie hätte mich gefragt ob ich mit kommen möchte?! Nein, zum fahren war ich gut genug!! "Toll", was?! :(
Geht mir auch so, ich denk auch ständig ich werd verarscht oder dass die Leute nur so tun es nur so sagen, etc.. Aber dann versuch ich mich wieder in den anderen einzufühlen und berücksichtige die Umstände,... und irgendwie glaub ich dann nicht mehr wirklich, dass es nur Verarsche oder nur so gemeint ist. Es ist aber wie schon erwähnt ein Selbstschutz das lieber glauben zu wollen. Vielleicht ists bequemer das zu glauben, als das Risiko einzugehn zu fragen und dann doch ne negative Rückmeldung zu bekommen :-( Ein ziemlich destruktives Verhalten.
Ich weiß auch nicht, ich fühle mich da meist so hin- und hergerissen, manchmal denke ich auch, dass ist doch quatsch so zu denken, hmm.... Ist manchmal komisch.
Manchmal unterstelle ich sogar meiner Therapeutin, dass sie mich extra anlügt, um mich schnellst möglich wieder gesund zu bekommen :roll: Dann denke ich an Sachen, die sie mir gesagt hat und denke dann "Nein, die lügt dich doch nicht an sonst hätte sie dir nicht das-und-das gesagt"
Habe ihr das aber auch gesagt und letzte Stunde aufgeschrieben, dass ich mich dafür schäme, dass ich so denke.
Ich denk halt ich find niemandenmehr, weil ich sicher ziemlich anstrengend sein muss mit diesen Gefühlen und Verhaltensmustern. Aber ich danke Gott täglich, dass ich wenigstens das Einfühlungsvermögen und den Verstand hab mich selbst von Außen betrachten zu können - aus nem Standpunkt eines Außenstehenden eben und somit erkenne wie ich bin und viele dieser destruktiven Muster nicht auslebe...
Dennoch denk ich immer ich bin für nen Mann sicher ne Strafe mit all meinen Problemen. Soviel zum Thema liebenwert @cogito ....
Wer mich nimmt hat halt ne gehandycapte Frau. Daher denk ich ich bins nicht wert. Mir fällts schwer zu glauben, dass sich jemand diese Mühe machen will Verständnis und Geduld zu haben.
Ich würde Dir jetzt gerne was aufmunterndes schreiben, aber ich denke genauso wie Du. Ich denke auch, dass ich niemand mehr finde und alle schon vergeben sind und wenn mal jemand was von mir will, möchte ich nichts von ihm. Ich habe so meine "Vorstellungen".... schlimm mit mir und denke dass ich so jemand sowieso nicht bekommen werde, weil die ja nur auf die "Coolen" stehen... und nicht auf so jemand wie mich :(

Liebe Grüße,
Jule
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