Rückfall

#1
Ruhelos......
Rastlos......
Getrieben......
Gehetzt........

....und ich fühle mich gefangen in meinem eigenen Körper, ich schreie innerlich (nach was?) und ich weiß was kommt

Erste Anzeichen,
Vorboten

WEG;WEG;WEG;
von zu Hause und dem Kühlschrank, kann mich auf Nichts konzentrieren, und dann noch das leichte Zittern....... : :( :evil: .....

raus,ESSEN,überall,Menschen,die lachen und essen

ins Geschäft, und es geht los, Hirn aus, es wird eingekauft, maßlos, planlos, zu Hause das böse erwachen, Kühlschrank quillt über, wer soll das alles essen, aber egal, wer weiß,schreit mein Kopf, wer weiß was du willst,Panik

raus.....

irgendwann heim, ich gebe auf, lege mich hin, HUNGER, beginne zu essen, versuche, zu stoppen und weiß gleichzeitig,

......ich habe verloren

Gehe zu einer Freundin, lachen, plaudern, sie frägt, wie es mir geht; danke, es passt schon......

.........doch wir erkennen gemeinsam eines, wir sind einsam, viel unterwegs, aber niemand da, sie ist da, ich fühl mich wohl,

ich gehe heim, schließe auf, und sie ist da die Einsamkeit, auch wenn ich meine Katze über alles Liebe!

Heute ist alles vorbei, der gestrige Rückfall hat die gröbste Einsamkeit wieder eingekerkter in mir selbst, doch .....

........ sie wird wieder kommen :(

......regelmäßig, oder wird das Gefühl einmal verschwinden???

In Liebe und das ihr wisst das mir das Forum hier echt gut tut!Danke!

#2
Und weiter gehts,

Sonntag....... ein gemütlicher Tag, relaxt, nach dem Rückfall am SA, HUNGER, Hunger, habe ständig genascht,

kein Zeichen für einen FA,

ich schlafe sogar nach dem Essen kurz ein,

nasche weiter,
und nasche, kann nicht schlafen, gegen 22:15 ist es so weit, selber Schuld, mir wird schlecht, ich stopfe nach und schon ist es wieder perfekt, der Gang aufs WC,....

ich bin müde, schlafe gut

und heute.....

ein wunderschöner Tag, mit meinen Eltern in der Wachau verbracht, nur: Mittagessen,......

ich habe Hunger, klar,

aber ich schaffe es nicht, mir etwas zu bestellen, ich komme mir zum ersten Mal richtig blöd vor, es ist doch normal etwas zu essen, jeder macht es, aber ich,....... :cry: ...... kann nicht, etwas sperrt sich, ich habe vergessen, wie es ist in der Öffentlichkeit zu essen, wie es ist, wie ein normaler Mensch zu essen, würde am liebsten aufstehen und solange rumspazieren, bis diese Situation vorbei ist, aber gleichzeitig kann ich trotzdem mit meinen Eltern plaudern und lachen, sie wissen ja, wie es um mich bestellt ist und drängen mich zu nichts, dafür bin ich ihnen sooooooooo dankbar :D
sie haben soooo viel während meiner ärgsten Magersuchtszeit aushalten müssen und haben immer zu mir gestanden

ich hoffe es stört niemanden, wenn ich in diesem Thread ab und zu meine Gedanken freien Lauf lasse :?: :)

Ach ja, wenn jemand vor hat, in die Wachau zu fahren, es gibt wirklich keine Marillen, und wenn sollte man sie bei einem Bauern reservieren lassen, wir sind ohne wieder heimgefahren, aber der Ausflug war es wert :) :lol: :D :)

#3
butterfly26 hat geschrieben:
ich hoffe es stört niemanden, wenn ich in diesem Thread ab und zu meine Gedanken freien Lauf lasse :?: :)

Nä, stört niemanden! :o
Niemand kann dich befreien, wenn du dich nicht selbst befreist (Manfred Hinrich)

#4
Wie geht es euch mit dem Arbeiten und dem Essen?
Ich schaffe es bis heute nicht, irgendwo in der Öffentlichkeit zu essen, aber das ist jetzt ein alter Hut momentan bei mir Rolling Eyes Rolling Eyes Sad

Ist schon verrückt, seitdem mein Chef uns gesagt hat, er ist ab Mitte September nicht mehr bei uns (hat gekündigt), ist in der Arbeit total komische Stimmung und wieder kommen meine Verlustängste ins Spiel, die mich total fertig machen und ich nicht weiß, woher sie kommen, das zieht mich echt runter, ich bin so traurig, könnte weinen, aber selbst weinen hab ich verlernt, es geht nicht, ich bin einfach nur down, und lache, obwohl mir zum hinlegen und dauerschlafen und nichts hören und nichts sehen wollen zumute ist!

Ich hoffe, diese Phase geht wieder!

So wurschtle ich mich durch den Tag und die Zeit vergeht irgendwie....... Sad

#5
butterfly26 hat geschrieben:
So wurschtle ich mich durch den Tag und die Zeit vergeht irgendwie....... Sad
Und ich finde im Moment auch keine Anhaltspunkte wie ich es besser machen könnte. keine perspektive wie ich dieser lethargie ein ende setzen könnte.
bis 18 uhr war der Tag super. Ohne Bulimie. Mit normal essen.
Dann wurde es mental immer schlechter. Und seit 1 Stunde ist ein potentieller Traumtag nur noch ein Gedanke, kein Erlebnis mehr....
Niemand kann dich befreien, wenn du dich nicht selbst befreist (Manfred Hinrich)

#6
Hey butterfly26,

das deine Eltern von deinen Umständen wissen und so toll damit umgehen können finde ich toll. Macht ihr auch ne Familientherapie?
In der Öffentlichkeit essen ist natürlich immer so eine Sache. Am Anfang war das für mich kein Problem, es wird aber momentan immer schlimmer. Fühle mich schrecklich wenn mich jemand beim Essen sieht, passe dann immer auf, dass ich nicht mehr als mein Gegenüber esse um es mit mir vereinbaren zu können und nicht als verfressen aufzufallen. Warme Sachen gehen bei mir in der Öffentlichkeit grad überhaupt nicht.
Die Situation auf deiner Arbeit ist natürlich ne doofe Sache. Kann verstehen, dass dich das aufwühlt. Du verlierst deinen alten Chef und dann kommt das Ungewisse. Das würde mir auch angst machen. Und dann noch diese komische Stimmung auf der Arbeit. Aber da kann man leider nichts machen.

Lass den Kopf nicht hängen, es kommen auch wieder bessere Zeiten.
Kleene
Glaub nicht alles was du fühlst.

#7
Danke für die aufmunternden Worte, Kleene!

Wir machen keine Familientherapie, mein Vater hat kein Problem damit das ich ne Therapie mache, aber er hält von Therapeuten gar nichts und er würde es nie zulassen, das ihm ein Therapeut seine Fehler aufzeigt od. ihn therapiert! Er sagt, die sollen ihn bloß in Ruhe lassen, weil er auch einige Probleme hat, er weiß das, aber er wird sich nicht mehr ändern und ich will auch nicht, daß er sicht ändert, muß eh er wissen, nur ICH will mich für mich ändern, so das mein wahres Ich endlich zum Vorschein kommt und ich habe schon verdammt hart an mir gearbeitet und ich versuche jeden Tag zu genießen und mich nicht mehr an der Vergangenheit "aufzuhängen" od. mich wegen der Zukunft verrückt machen zu lassen! Es kommt was kommt, und jeder Tag ist ein neuer Tag und ich gestalte ihn nur für mich (okay, das ich auch noch ab und zu einen Durchhänger habe, wo ich mir denke, hat das alles einen Sinn, kommt auch vor, aber es wird leichter und besser)

Ja, das mit dem Essen in der Öffentlichkeit ist und bleibt ein großes Handicap bei mir, ich kann es nicht mehr, da verstehe ich dich, aber du brauchst dich zu nichts zwingen, wenn es nicht geht, geht es nicht, hauptsache du isst überhaupt etwas und behälst es in dir? Wie geht es dir damit?

#8
Naja mit dem essen ist es momentan nicht so dolle. Esse viel zu wenig (ja ich weiß das ist nicht besser, aber ich kann grad nicht anders) und hatte gestern und heute nen Rückfall. Aber generell geht es mir schon vieeel besser. Ich habe nur noch 1-2 Rückfälle pro Woche, habe es im Juni sogar 24Tage durchgehalten und da habe ich auch relativ „normal“ gegessen. Bin aber auf dem besten Wege, ich versuche stark zu sein und kümmere mich grade um einen Therapieplatz. Habe alles schon ziemlich ausführlich bei mir im Topic „Therapie“ -> „Kleene will Leben“ geschildert. Wenn du meinen letzten Beitrag durchliest bist du ziemlich auf dem neusten Stand.
Glaub nicht alles was du fühlst.

#9
Das klingt gut das du es anpacken willst und es auch tust, du tust es ja nur für dich und wenn du es bis jetzt ohne Therapie schon so weit gebracht hast wird dich die Therapie nur noch weiter bringen, denn da hast du wirklich Zeit, dich mit dir und deinem Problem, deinen Zielen und Wünsche zu beschäftigen! Wird sicher manchmal hart aber hinterher kannst du nur noch gestärkter rausgehen! Naja, so wars bei mir, kann es natürlich nicht auf dich ummünzen, jeder hat/macht seine eigenen Erfahrungen mit der Therapie!
Aber ich hoffe, sie gibt dir den letzten Kick, obwohl, selbst ein Rückfall kann ein Vorfall sein, den es liegt immer an einem selbst was man daraus macht!
Und nach jedem Rückfall sollte niemand verzweifeln sonder immer sich die Zeit ins Gedächtnis rufen, wo man keinen hatte und darauf stolz sein und wieder aufstehen und weiterhin positiv in die Zukunft sehn!
Das Leben hält noch viel bereit für uns alle, wenn wir uns nicht von dieser Krankheit weiterhin beherrschen lassen sondern wieder anfangen langsam unsere Fühler Richtung WIRKLICHEN Leben strecken und uns nicht in diese Scheinwelt von Essen und K***** zurückziehen!
Wünsche dir alles Liebe und Gute für deinen Weg in die richtige Richtung :D :)

#11
Hab mir früher jede Folge von Sailor Moon angesehen, war verrückt nach dieser Serie, verrückt :lol: :lol:
Nein,es ist wirklich so, glaub mir, hatte schon 2 stationäre Aufenthalte und bin selbst noch immer in ambulanter Therapie!
Hab mir gerade deinen Thread durchgelesen!
Wie überstehst du die 4 Wochen? Willst du wirklich zu einer Frau wechseln? Wissen deine Eltern von deiner ES, weil du geschrieben hast, dich hat der Hass übermannt als du über deine Mutter geredet hast, aber gleichzeitig nimmst du sie in Schutz!
Aus Erfahrung kann ich auch da nur sagen, auch ich habe zeitweise meine Mutter gehasst und war darüber über mich selbst entsetzt, denn eine Mutter darf man ja nicht hassen! Blödsinn, wir beide wissen, eine Mutter ist und bleibt Mutter, egal was war, aber deswegen können WIR nicht unsere Mütter verschonen und frei sprechen von allem! Mütter sollten uns Kinder schützen und nicht umgekehrt! Es ist dein Recht auf deine Mutter wütend zu sein (du wirst deine Gründe haben) und wenn deine Mutter das weiß, kann sich zw. euch 2 ev. wieder ein anderes (vielleicht besseres) Verhältnis entwickeln.

Ich hoffe, ich trete dir jetzt nicht zu Nahe, ist nur meine Meinung

Halte durch, du beginnst wieder bei Tag 1 und kannst trotzdem extrem stolz auf dich sein, es so weit gebracht zu haben :lol: :D

#12
Also wie auch geschrieben kann ich in diesen 4 Wochen zu seiner Kollegin gehen und mit ihr reden. Das sind dann natürlich die jetzigen Probleme, Umstände und mein Essverhalten und nicht Sachen aus meiner Vergangenheit. Finde ich aber gar nicht mal schlecht auch über aktuelle Dinge zu reden. Das haben wir zwar auch gemacht, kam aber meines Erachtens nach ein bisschen zu kurz.
Meine Eltern wissen nichts von der ES. Ich wohne nun seit 2 Jahren nicht mehr in derselben Stadt und wir haben nur noch telefonisch Kontakt. Meine Mum hat mir halt ein gestörtes Essverhalten vorgelebt, sie hat Sachen am Tisch abgewogen, immer eine neue Diät ausprobiert und hat selbst ne derbe Essstörung (aus meiner Sicht). Immer wenn wir telefonieren erzählt sie mir die neusten Diättipps, schickt mir aber zum Geburtstag Schokolade... In unserer Familie herrscht das Bild einer perfekten Familie, immer lächeln, über Probleme redet man nicht (die gibs ja auch gar nicht...), man streitet nicht, und und und. Im Endeffekt hat sie ziemlich viel negative Sachen auf dem Zettel. Sie hat mich auch zu dem Mann geschickt der mich sex. Mi*s*bra*u*h hat. Klar konnte sie es nicht wissen, aber ich werfe es ihr irgendwo vor (also es war ihr Vater, der ihre Mutter früher auch geschlagen hat, untreu war und Herrgott was weiß ich noch gemacht hat, und zu dem hat sie mich gegeben...). Da sind noch so einige Dinge. Sie geht einfach mit totaler Ignoranz und Naivität durchs Leben. Sie hat es sogar einfach ignoriert als ich mit 14 mit aufgeritzten Armen am Küchentisch saß. Könnte jetzt echt nen Roman schreiben. Hauptsache alles ist gut -_-
Ja und aus diesen ganzen Gründen will ich ihr nichts von der ES erzählen, oder von dem Mi*s*bra*u*h . Sie würde sich unendliche Vorwürfe machen, ihre Welt wäre zerstört und wahrscheinlich würde psychisch total zusammenbrechen. Hab sie doch auch lieb. Will nicht, dass sie zusammenbricht.
Oh man. Das ist doch hier dein Thread. Es geht um DICH. Und jetzt hab ich echt nen Roman geschrieben.

Ja morgen ist wieder Tag 1 und ich habe mich schon halbwegs von diesem stressigen Tag erholt. Auf ein neues.

Und Sailor Moon rockt ;)
Glaub nicht alles was du fühlst.

#13
Abend, egal ob mein Thread od. nicht, es macht mich traurig und zugleich wütend, was ich da lasse, aber ich bin stolz auf dich, dass du trotz allem was dir passiert ist, du so kämpfst und versuchst dein Leben jetzt nach deinen Bedingungen zu gestalten! :D

Auch ich kenne dieses Muster mit der perfekten Familie. Meine Familie hat auch nur harmoniert, wenn es ums Essen ging und als ich irgendwann aufhörte zu essen, mußten sie sich zum ersten Mal fragen, was ist schief gelaufen im zwischenmenschlichen Bereich und nicht mehr NUR die Frage stellen "Schmeckt das Essen?" und "Wann gibts was zu Essen?"! Sie mußten mal fragen "Was ist los/schief gelaufen?" und "Wie geht es dir?". Bei uns wurde auch alles unter den Teppich gekehrt und durch meine Krankheit kam viel ans Tageslicht! Ich wurde zwar nicht m*ssb**ch*, aber auch Worte können einen ziemlich verletzen, wenn sie jahrelang unter die Gürtellinie gehen!

Ich habe kein Problem wenn du dich hier ausk****, höre dir gerne zu :)

Aber ich kann nicht verstehen, wie eine Mutter so sehr die Augen verschließen kann und nicht mitbekommen will, dass die eigene Tochter so leidet, sorry, aber so blind kann ja niemand sein! Aber natürlich liebst du sie und willst sie schützen, also bleibt dir eh nichts anderes übrig als für dich den bestmöglichen Weg zu finden um mit der Vergangenheit leben und abschließen zu können!
Da ist so eine Therapie nur ratsam!!

Sailor Moon fliiiiiiieeeeeg und sieg! :lol:

#14
Danke für dein offenes Ohr.
Ja auch Worte können sehr wehtun, oder einfach ein nicht handeln. Daran kann man auch zerbrechen. Oberflächlichkeit in der Familie ist scheiße. Wozu hat man denn eine Familie, wenn man nicht über seine Probleme reden kann? Diese Menschen wollen auf die Frage „Wie geht es dir?“ gar keine ehrliche antwort hören. Ein gut oder sehr gut muss es sein.
Aber ich kann nicht verstehen, wie eine Mutter so sehr die Augen verschließen kann und nicht mitbekommen will, dass die eigene Tochter so leidet, sorry, aber so blind kann ja niemand sein!
Das hat mein Thera auch gesagt... er wurde auch wütend bei meinen Worten. Ich habe das mit einer Selbstverständlichkeit erzählt, weil ich es ja auch gar nicht anders kenne. Aber mittlerweile ist mir klar, dass das kein normales Verhalten ist. Ich habe mir vorgenommen mit meiner Schwester zu reden. Die wohnt zwar wieder in einer anderen Stadt, aber es macht mich verrückt nicht zu wissen ob er sie auch angefasst hat... Könnte ja durchaus sein. Dann kann ich ihr helfen und wir könnten uns zusammen an unsere Eltern wenden. Aber das ist noch ein langer Prozess.
Glaub nicht alles was du fühlst.

#15
Ja, ich finde, wenn für dich der richtige Zeitpunkt gekommen ist, solltest du mit deiner Mutter reden, sie soll sich endlich mal der Vergangenheit stellen und dann mal für dich die Starke sein, SIE sollte dich in den Arm nehmen (wenn du es dann überhaupt noch zulassen kannst) und sagen das es ihr leid tut und dann sollte sie für dich da sein und nicht umgekehrt, aber jetzt wiederhole ich mich!

Du frisst deinen Schmerz wortwörtlich in dich hinein und kotzt die Wut wieder hoch, anstatt das du die Wut an dem Menschen rauslässt der es verdient hat, das er sie mal spürt (nämlich dieses Ekel, der dir das angetan hat)!

Du hast mit deiner Schwester auch noch nicht darüber geredet? Ja, ich weiß es zwar nicht, aber ich habe eine vage Vorstellung dass das ein heikles Thema ist, wo man selbst heutzutage noch den Mantel drüberbreitet und es totschweigt und wahrscheinlich ist das Schamgefühl auch ziemlich hoch, aber bevor es DICH zerstört, wehre dich an der richtigen Stelle!SPRICH und SCHWEIGE NICHT länger, du hast genug gelitten! Aber dann wenn du einigermassen gefestigt bist

Du hast schon viel geschafft und ich drück dir die Daumen, das du deinen Weg findest :)