Guten Abend,
Windhündin hat geschrieben:
Ich habe auch als kind zuviel gesehen...
Zuviel gesehn? Magst du mal mehr dazu schreiben?
Ich war eigentlich auch immer verdammt nah am Wasser gebaut, bis Anfang des Jahres. Irgendwann war alles zuviel und seit da hab ich so ein Wurschtigkeitsgefühl. Manchmal ganz praktisch, weil ich mich weniger stresse, aber irgendwie seltsam, ungewohnt und auch unangenehm, da mich auch schöne Dinge nicht mehr wirklich berühren. Alltag interessiert mich kaum noch, Erfolge interessieren mich kaum noch, nur noch Vergangenheit, Trauma, Misshandlung, MB und was aus mir geworden ist.... Gerade ist meine Wachmaschine verreckt und es lässt mich ziemlich kalt. Dann arbeit ich halt mehr. Irgendwie ist alles immer wieder so sinnleer auf der einen Seite, immer wieder das Gefühl nichts und niemand kann mir noch was bedeuten. Und auf der anderen kann ich langsam endlich anfangen unbekümmerter zu leben, Spaß zu haben, den ich früher nicht hatte. Es kippt sehr intensiv zwischen diesen beiden Seiten, zu ca. 90% befinde ich mich im traurigen und negativen Bereich, aber ich denke es ist eben ein Teil dieses Heilungsprozesses.... Na ja... Nur weinen würd ich gern noch können.
@unframed und all~about~eve:
Ja, mir kommts auch so vor... taub gekotzt. Traurigkeit ist zwar da, aber es dringt nicht nach Außen. Also man merkts mir sehr an, aber es kommt nicht aus mir raus, diese Traurigkeit. Ich fühl mich voll von ihr, vollgestopft, krz vorm Platzen und sie soll endlich raus. Raus mit dem Schmerz, der Trauer und der Wut. Ich hab zuviel von der Thematik in mich reingefressen die letzte Zeit. Kurz vorm Implodieren und ich warte auf den großen Knall, endlich mal zu explodieren. Na ja, damit beschreibe ich ja, was ich mit der Bulimie tue: Was rein und den ganzen scheiß wieder raus, endlich raus!
Innerlich hab ich irgendwie auch das Gefühl vieeeeeeel mehr unter Spannung zu stehn, als es nach außen dringen könnte. Einfach nur weinen, schreien, den Gefühlen freien Lauf lassen... Geht aber nicht

Nach außen fühl ich mich so ruhig, tot... schwer zu beschreiben.
aire hat geschrieben:Mir geht das auch so - wenn ich "clean" bin, fühle ich anders. Meistens macht es mich aber weniger weinerlich als eher nervös, ruhelos und agressiv.
Ja, das kenn ich auch mitm clean sein... nervös, ruhelos aggressiv. Bei mir ists die letzte Zeit auch noch: Unruhe, weglaufen wollen, nicht können, ich kann nicht vor mir weglaufen, wohin denn noch? Keine Rettung mehr, nichts geht mehr,... Aufgerieben sein, Lustlosigkeit... Einfach schwer zu sagen.
Irgendwie verdammt viel Sprachlosigkeit darüber, was meine Eltern mit mir angestellt haben. Der neue Blickwinkel eben obwohl ich die ganze Prügel und die vielen Grenzüberschreitungen, die Spötteleien, das Eingesperrtsein, etc. nie vergessen hatte. Aber ichs sehs anders und sehe was es mit mir gemacht hat und fühle mich irgendwie wie erdrückt davon.
Na ja
Alles wofür es sich noch zu leben lohnt ist essen... und das geht nicht, weil ich nicht mehr kotzen will

Also muss ich schön brav normal essen und mich meinem Körper ergeben, denn er bestimmt was gut für ihn ist und welches Gewicht er möchte... Oh Mann... Und versuchen mich hochzuziehn wo ich nur kann und positive Blickwinkel und Strategien entwickeln um mir selbst zu helfen.
Ich mag nur immer wieder nicht mehr.
... ne traurige Naturelle