Bin eine neue Stimme aus Wien, die hofft hier auf Anklang und Verständnis zu treffen

Mit dem Problem der Bulimie kämpfe ich zwar nicht oft, aber doch mittlerweile schon länger als zwei Jahre. Bis vor zwei Jahren hatte ich noch mit meinem Übergewicht zu kämpfen, was ich aber durch gesunde Art und Weise verloren habe und nun mittlerweile nur noch leicht überhöhtes Körpergewicht habe. Mit dem Wunsch mehr abzunehmen wuchs der Druck und somit auch der Wunsch mich nach dem Essen zu übergeben.
Ich denke alles hat mit dem Buch von "Allen Carr - Endlich Wunschgewicht" angefangen. Hat das vielleicht noch jemand gelesen?Als ich es wirklich geschafft hatte von heute auf morgen mit dem Rauchen aufzuhören, nachdem ich sein buch Endlich Nichtraucher! gelesen hatte... war ich sehr begeistert als ich erfuhr, dass er auch ein Buch verfasst hatte um überschüssige Kilos los zu werden. Das Nichtrauchen ging mir, dank seinem Buch, so leicht von der Hand, dass ich es kaum erwarten konnte auf die selbe Art und Weise Kilos zu verlieren.
In seinem Buch beschreibt er die üblichen gesammelten Kenntnisse über gesunde Ernährung... Fazit: Bestmöglich "natürliche" Nahrung (im sinne von unbearbeiteter Masse obst, gemüse, vollkornprodukte etc.) zu sich nehmen, kein Fleisch, wenn möglich keine Tierischenprodukte ... und nur Essen wenn man Hunger hat.
Die ersten 4 Monate war ich so enthusiastisch, dass ich mich wirklich glücklich vegan ernährte. Doch dann kam der Wunsch zurück auch wieder tierische Produkte zu mir zu nehmen und somit rollte die erste Enttäuschung ins Haus ... und ja ... um die Gesichte kurz zu halten. Seit dem (das ist jetzt ca. 1 1/2 Jahre her) kämpfe ich nur noch mit mir. Das Buch öffnete mir die Augen wies gehen sollte.. nur leider hat es bei mir auf Dauer (!) nie geklappt (Ziele wurden zu hochgesteckt, dann wurde gehungert, danach Essatacken ... der bekannte Teufelskreis) und ich fühle mich schwach dadurch. Nicht nur, dass ich mit meinem Körper unzufrieden bin... ich fühle mich dumm weil ich es seit so langer Zeit nicht schaffe mit mir klar zu kommen.
Nachdem der Wunsch mich zu Übergeben zwar selten vorkommt aber einfach nicht weggehen möchte, habe ich mir bis vor kurzem nicht eingestanden, dass ich überhaupt ein Problem habe.
Ich würde wirklich gerne etwas dagegen machen, weiß nur nicht so recht wo ich noch anfangen soll. Nach einigen gescheiterten Versuchen Ordnung in meinen Essensalltag zu bringen -und wieder ein positives Gefühl beim Essen zu empfinden- hab ich einfach keinen neuen Anhaltspunkt.
Hinzukommt, dass ich 20 bin und jetzt an der dringenden Schwelle zum erwachsenwerden stehe und somit ich von mir selber und nahe stehende Personen von mir verlangen erwachsen zu werden. Da gehören solche "Spinnereien" wie kotzen nicht dazu...
Im September fängt mein Studium an und da brauch ich echt meinen Kopf frei... aber anstatt mich darauf vorzubereiten, fällt jetzt der Druck mehr denn je auf mich.
Nichts desto trotz, freut es mich dieses Forum gefunden zu haben und ich freue mich darauf mich mit anderen auszutauschen und ein bisschen Helligkeit hineinzubringen wo ansonsten durch Stillschweigen Dunkelheit herrscht.

Zum Abschluss ein kleines Zitat:
“You drown not by falling into a river, but by staying submerged in it.”
-Paulo Coelho