Meine Geschichte

#1
Hi,
hier ist meine Geschichte...
Ich hab mich immer zu dick gefühlt, auch wenn ich mich nicht mehr an das damalige Gewicht erinnern kann. Schlank war ich nicht, aber normal, bis mein damaliger Freund mich liebevoll mit "Moppel" betitelt hat. Er meinte das nicht so, aber für mich wars der Anfang vom Ende. Diäten hatte ich schon oft gemacht, aber diesmal war es anders... ich konnte einfach nicht mehr damit aufhören nichts zu essen. Ich bekam Angst, wollte Hilfe, aber meine beste Freundin, der ich mich anvertraute, konnte damit nicht umgehen und meinte, ich würde spinnen. Also war ich allein und hab es nicht geschafft. Im Oktober 1999 fing es an und an Nikolaus des gleichen Jahres brachten mich meine Eltern verzweifelt in eine Klinik. Ich hab dort brav alles mitgemacht, zugenommen und durfte im März 2000 wieder nach Hause, wo ich regelmäßig zum Wiegen bei meinem Hausarzt antreten musste. Der hatte mich gern, war auch schon sehr alt und hat immer beide Augen zugedrückt, auch als ich im Hochsommer mit drei Hosen und zig Pullis übereinander, mit mehreren Litern Wasser im Bauch auf die Waage gestiegen bin. Als ich meinen Freund für kurze Zeit wegen nem Anderen verließ, hat dieser andere mich ständig mit Pizza und Schokolade vollgestopft. Meine Umwelt war erfreut, denn zunehmen war ja gesund. Zumindest bis zu einem gewissen Maß, dass ich nach einiger Zeit überschritten hab und dick wurde. Also kam ich in die nächste Klinik, in der sich niemand um mich gekümmert hat. Musste zwar Essenspläne schreiben und abgegen, aber die hab ich einfach von der Speisekarte abgeschrieben und sechs Wochen lang gehungert, bis ich wieder einigermaßen ansehnlich nach Hause kam, wo ich dann wieder mit dem Hungern begann. So ging das noch ne Zeit, bis eines Tages die Ess-Brech-Attacken kamen. Ich dachte immer, es würde eines Tages besser werden, ich würde morgens aufwachen und alles wäre gut - ich wäre normal. Aber das ist natürlich utopisch. Ganz im Gegenteil. 2007 lag ich zweimal im Krankenhaus, das erste Mal im Mai sogar kurzzeitig klinisch tot. Anschließend hab ich mich gefangen und dachte es wäre vorbei, was ein Trugschluss war. Der nächste Klinikaufenthalt kam im September und dieses Jahr hatte ich wohl einfach nur Glück. Ich bin verzweifelt und weiß nicht mehr weiter. Wenn ich etwas gegessen habe, werd ich anschließend unruhig und versuche mich irgendwie abzulenken, aber ich schaff es nie - früher oder später land ich doch im Bad. Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Will doch leben, nicht sterben...

#2
muss mir das noch einmal durch den kopf gehen lassen, wie ich dir antworte. meld mich später nochmal.
lg
Peter
Auch mit in den Weg gelegten Steinen kann man ein gutes Bauwerk errichten

#3
Hallo Teresa22,

erstmal herzlich willkommen im Forum..... :D

Wenn man das so liest, wow, nicht grad einfach.... :shock: :cry:
Eins sollst du erstmal wissen du bist hier nicht allein... :!:
Will doch leben, nicht sterben...

Das ist genau die Einstellung die du brauchst... Es ist schon sehr gut das du dich hier angemeldet hast, das zeigt dein Willen etwas ändern zu wollen... :!: :!: :!:

Was haben denn deine Eltern gesagt wegen den Krankenhausaufenthalt, hast du im Moment ein Partner??? Wie sieht es bei dir aus mit ner Thera???
Schlank war ich nicht, aber normal, bis mein damaliger Freund mich liebevoll mit "Moppel" betitelt hat
Oh wie ich das kenne, mein Bruder war bzw. ist auch immer so nett zu mir ( er weiß nichts von meiner ES) :evil:
Wenn ich etwas gegessen habe, werd ich anschließend unruhig und versuche mich irgendwie abzulenken, aber ich schaff es nie - früher oder später land ich doch im Bad
Zu den Thema gibts nen netten Beitrag, da gibts so ein paar ablenker vllt. helfen dir die ja..... Ich such den mal.... schreib dann nochmal...

Ich hoffe ich konnte dir ein bißchen helfen???

Lg Cttoi

#5
auch ein herrzlich willkommen von mir. das was dir passiert ist ist mir ähnlich ergangen. ich bin mehr als tief gesunken und wäre fast gestorben. ich wollte einfach nicht mehr und konnte mir ein leben ohne es nicht vorstellen. ich habe alles verloren. und leide heute sehr an den folgeschäden...aaaabbbbeeerrr...ich wollte leben...und ich habe angefangen mich ganz langsam aufzubauen...ich lag mehr als 2 jahre insgesammt im krankenhaus, aber den wirklichen absprung hab ich allein geschafft. in dem ich mehr und mehr erkannt habe wie schön das leben sein kann. ich bin wieder rausgegangen hab kleine dinge getan an denen ich mich erfreut habe.habe strategien entwickelt FA abzuwehren. klar gelingt es nicht immer aber ich lasse mich heute nicht mehr davon runterziehen und beim nächsten mal wirds besser.
ich lebe wieder auch mit der krankheit und den folgeschäden. ich habe auch aufgehört andere für mein problem veranwortlich zu machen.
denn es gibt zwar auslöser, aber weiterführen tun wir es.
denn wir machen weiter auch wenn das verursachende problem schön längst weg ist.
man muss sein leben wieder selbst in die hand nehmen.

#7
Hallo Teresa
Es ist immer wieder faszinierend und erschreckend zugleich, wie eine kleine negative Bemerkung eine Katastrophe auslösen kann, anderseits aber ein ebenso kleines Kompliment überhaupt keine Wirkung hinterlässt.
Ich spreche jetzt nicht von dir im Speziellen, sondern ganz allgemein.

Wann hast du denn beschlossen, leben zu wollen? Wenn dies schon immer der Fall war, hätte dir doch spätestens der Klinikaufenthalt im Frühjahr 2007 endgültig die Augen öffnen sollen. Da bist du ja offenbar dem Tod von der Schippe gesprungen.
Seit Oktober 99 ist dein Leben ein einzig Auf und Ab. Was die Gesundheit angeht und was dein Gewicht angeht. Und du tust es bis an die Grenzen.
Die Erfahrung von Mai 2007 hat eigentlich nichts bewirkt, was deinen Willen und dein Durchhaltevermögen betrifft.
Und trotzdem bekamst du offenbar noch einmal eine Chance:
dieses Jahr hatte ich wohl einfach nur Glück
Jetzt ist es wohl an der Zeit, radikal dein Leben zu analysieren und das Steuer herumzureissen. Denn ich nehme an, dass du dir bei diesem Spiel mit dem Feuer sonst wohl die Finger verbrennen wirst.
Suche dir Hilfe, professionelle Hilfe. Lass dir Unterstützung angedeihen von Familie, Freunden usw. Lass dich nicht entmutigen, wenn eine Person mit diesem Problem nicht klarkommt. Als Ausssenstehender ist es vor allem zu Beginn sehr schwer zu verstehen, weil rational nicht erklärbar.
Wende dich dann einfach jemand anderem zu.
Der Wille allerdings, etwas zu ändern, der muss ganz alleine von dir kommen. Du musst ihn entwickeln, diesen unbändigen Willen, gesund zu werden.
Ich drück dir dabei die Daumen
Peter
Auch mit in den Weg gelegten Steinen kann man ein gutes Bauwerk errichten