Wie kommt ihr mit dem Trinken zurecht?!

#1
Hallo
Ich bin neu hier und möchte euch eigentlich erst kennen lernen, bevor ich hier schon gross mit Fragen komme. Trotzdem brauche ich von euch Hilfe für meinen im Moment schlimmsten Zwang, das Verzichten auf Flüssigkeit aus lauter Angst vor Gewichtszunahme. Dieses Thema stösst sicher bei vielen auf Empörung, ich bin mir im Klaren, dass es nicht normal ist, aufs Trinken zu verzichten.
Das hat sich bei mir plötzlich zu der ganzen Esstörung dazuentwickelt, da ich einen extremen Wiegezwang habe, lösen grössere Gewichtszunahmen richtige Panikattacken bei mir aus. So fällt mir auch voluminöses Essen schwer und eben am schlimmsten ist das Trinken. Ich trinke schon, aber immer nur begrenzt und nie nach Durst. Oftmals komme ich nicht mal auf einen Liter am Tag, obwohl ich Durst habe. Am schlimmsten ist es während dem Sport.
Ich wollte nur fragen, ob das auch jemand so erlebt?! Oder vielleicht hat jemand einen Tipp, wie ich wenigstens wieder ohne Gedanken an das Gewicht trinken kann. Schliesslich ist die Essstörung schon genug anstrengend und jetzt im Sommer ist es einfach unmenschlich und anstrengend, so weiter zu machen. Trotzdem habe ich unglaubliche Angst die Kontrolle aufzugeben, schliesslich weiss ich nicht mehr wieviel ich wiege, wenn ich den ganzen Tag trinke was ich mag.

#2
Hi Believe,
naja ich muss zugeben dass ich von einer Trink- angst noch nie gehoert hab. Ich kann verstehen wenn du keinen Alkohol oder Suesse Getraenke trinken moechtest aber dir muss schon klar sein dass du Wasser mehr als alles andere brauchst. Du musst trinken weil du es brauchst um gesund zu werden. Ich habs genau umgekehrt: bevor ich essen konnte konnte ich (fast) alles trinken und ich hatte total ein gutes gefuehl dabei weil ich mir immer gesagt hab dass ich meinem Koerper endlich mal was gutes geb. Dein Koerper ist wie eine Blume und du darfst sie nicht austrocknen lassen. Wir alle hier gehen zu hart mit uns um aber wir sollten uns auch vor augen halten dass wir auf uns schauen muessen.
Ich glaub zwar nicht dass ich dir jetzt deine Angst vor dem trinken nehmen kann aber glaub mir einfach: vom trinken nimmt niemand zu. Und umgekehrt: VOM DURSTEN NIMMST DU NICHT AB!!!

Wie ist es eigentlich zu deiner ES gekommen? Erzaehl doch was von dir!

lg
Maid

#3
Liebe Believe,

trinken ist lebensnotwendig. Dein Gehirn braucht Flüssigkeit, jede einzelne Zelle um funktionieren zu können, der Kreislauf braucht es und die Nieren. Gerade wenn du auch noch erbrichst

Und vom Trinken nimmst du eher noch ab. Weil Wasser ja null Kalorien hat, aber erwärmt und verarbeitet werden muss. In jedem Diätratgeber raten sie einem, viel zu trinken. Dann hat man (angeblich) auch weniger Huner, da schon was im Bauch. Ich habe auch schon öfter festgestellt, dass ich einen Quark nur gegessen habe, weil ich eignetlich durstig war. Und gerade wenn du erbrichst (weiß ja nicht, ob das bei dir so ist?) brauchst du erst Recht Flüssigkeits- und Elektrolytersatz!

Hoffentlich war das jetzt hilfreich.

lg

aire

#4
Nein, nein trinken ist ganz wichtig!!! Wasser od Tee od Schorlen... vorallem bei dem heißen Wetter :arrow: Kreislaufprobleme, Kopfschmerzen, Konzentrationsschwierigkeiten, die Nieren können nicht mehr richtig den Körper entgiften... Also unbeding trinken, trinken, trinken!!! Wenn du Angst vor Gewichtszunahme hast, dann eben Wasser od Tee od auch mal ne Schorle, aber von dem nimmst gewiss nicht zu! Bitte, bitte ernst nehmen!

Liebe Grüße
Aschenputtel
Wo ist bitte der Anfang vom Ende?

#5
Hi zusammen
Vielen lieben Dank für eure Antworten. Natürlich verschwindet damit mein Problem nicht einfach so, trotzdem tut es mir gut, eure Meinungen zu hören. Und es macht Mut, dass ihr alle nicht ans Trinken denken müsst.
Vieles von dem ihr gesagt habt, ist natürlich logisch... Ich selbst lese mir immer wieder irgendwelche Gesundheitsmagazine durch, wo steht, wie wichtig Flüssigkeit ist, dass man vom vielen Trinken sogar abnimmt. Ich kann wirklich nicht verstehen, warum ich es nicht glaube und sich mein Kopf so dermassen wehrt. Wahrscheinlich weil ich einfach nur an das glaube, woran ich mich gewöhnt habe.
Natürlich hat Wasser keine Kalorien. Glücklicherweise habe ich einen seeeehr zähen Körper, ich hatte noch nie Probleme mit den Nieren, habe selten Kreislaufprobleme, nur ab und zu Kopfschmerzen.
Naja ich denke, ich muss lernen, die Waage wegzustellen oder mich abends nicht mehr draufzustellen.
Vielleicht tönt das alles ziemlich doof, da ich eigentlich weiss, dass es falsch ist und ich es trotzdem tu. Ich denke, es hat sich halt einfach zu einem Zwang entwickelt... Ist ja beim Essen auch so, ich denke wir alle wissen ab einem gewissen Punkt, dass es nicht gesund ist und nicht normal ist, was wir machen und trotzdem tun wir es.
Zu mir selbst übrigens, ich habe mich im "Ich bin neu" Forum vorgestellt. Meine Geschichte ist lang... Ich habe mit einer Magersuchtsphase angefangen als ich 16 war, bis dann die ersten Fressanfälle kamen... Die probierte ich anfangs durch Abführmittel und übermässig viel Sport wegzukriegen. Dann kam aber das Erbrechen dazu und seitdem habe ich alles zusammen. Ich erbreche viel, natürlich immer nach grossen Fressanfällen, seit Kurzem aber manchmal auch nur kleine Dinge, die mich im Nachhinein reuen.
Mittlerweile bin ich 22 und ich will und kann nicht mehr so leben. Es ist schlimm, ich denke manchmal die ganze Nacht nur drüber nach, was ich am anderen Tag essen soll... Früher hatte ich neben dem Erbrechen strenge Diät gehalten, leider schaffe ich das nicht mehr. Ich esse den ganzen Tag über nur kleine, süsse Sachen, die aber nichts gross wiegen (sodass sich meine Zahl kaum verändert), trinke vielleicht einen halben Liter und abends hau ich mir dann rein, was ich brauche, trinke viel und hänge natürlich über der Schüssel.
Ich steck da sehr weit drin, wie ihr seht. Im Moment kann ich mir nicht vorstellen, da jemals wieder rauszukommen.
Nun, alles was ich mir wünsche sind ein paar nette Leute, mit denen ich offen reden kann. Es würde mir auch gut tun zu hören, wie ihr euch ablenkt von der Esstörung, wie ihr dagegen kämpft. Falls es jemand vollkommen aus der Krankheit geschafft hat, wäre ich auch froh um Kontakt. Ich will endlich wieder leben!!!
So, und jezt habe ich fast ein ganzes Glas Orangensaft getrunken. :)
Liebe Grüsse

#6
Hi Believe,

Das Trinkproblem hatte ich auch. Wenn ich mal nicht gek** habe, dann hab ich kaum was gegessen oder auch getrunken.

Das ist natürlich nicht lange gut gegangen und ich wär fast daran umgekippt. Da hab ich erst begriffen das Trinken wirklich LEBENSWICHTIG ist.

Heute habe ich meine 2 Liter Wasser am Tisch stehen und ich trink so gut ich kann dieses aus.

Aber auch heute kann es mir mal passieren, dass ich darauf vergesse und dann merk ich das erst, wenn mir schon schwindelig ist und dann versuch ich zumindest so viel wie möglich nachzutrinken.

also du bist mit diesem Trinkproblem nicht alleine ;)

lg
mart1
cron