#841
Der Falke (der Kürenberger, mitte 12. Jh.)

Ich zôch mir einen valken mêre danne ein jâr.
dô ich in gezamete als ich in wolte hân
und ich im sîn gevidere mit golde wol bewant,
er huop sich ûf vil hôhe und floug in anderiu lant.

Sît sach ich den valken schône fliegen:
er fuorte an sînem fuoze sîdîne riemen,
und was im sîn gevidere alrôt guldîn.
got sende si zesamene die gerne geliep wellen sîn!

Übersetzung:
Ich zog mir einen Falken länger denn ein Jahr.
Als er von mir gezähmt und mir nach Wunsche war
und ich um sein Gefieder goldene Bänder wand,
steil stieg er in die Lüfte und flog in ein anderes Land.

Fortan sah ich den Falken herrlich fliegen:
er trug an seinem Fusse seidene Bänder,
es glänzte sein Gefieder um und um von Gold.
Gott sende sie zusammen, die sich sehnsüchtig hold.

#842
21.06.2008.

12:15 Uhr.

Habe wenig zu Mittag gegesse, aber nicht erbrochen und das ist das Wichtigste!

#844
21.06.2008.

13:05 Uhr.

Werde mit Toni Rad fahren gehen.

#845
21.06.2008.

17:15 Uhr.

Ich hatte einen mega tollen Tag: ich mit Toni auf den Schellenberg mit dem Rad hoch gefahren. Das ist der Höchste Punkt des Rottals. Einfach Traumhaft. Man an eine unglaubliche Aussicht. Hammer. Wir sind mit dem Rad durch den Wald. Ich finde dafür keine Worte. Unsere Tour hat über 5 1/2 Stunden gedauert. Wir haben Rehe, Frösche, Vögel gesehen. Wir waren bei einem Aussichtspunkt (Der ist aber leider schon zu gewachsen!), bei einer Kapelle, beim Wirtshaus mit dem tollen Blick und beim Fernsehturm. Den habnn wir erst gar nicht gesehen. Ich war dann sauer, weil Toni ständig tefoniert hat und das hat mich genervt. Die Anstrengung hat sich auf Jeden Fall gelohnt! Traumhaft!

#848
21.06.2008.

18:40 Uhr

Werde noch mit Toni mit dem Rad zum Supermarkt fahren.

#849
21.06.2008.

20:00 Uhr.

Ich bin wieder in der Klinik.

#852
Der Millionär

"Hier möcht ich wohnen!" rief ein Millionär
Und brachte seine Familie her.
Ein freies Aussichtplätzchen sucht er aus
Und baute sich ein pompejanisch Haus.

Die Eingebornen wussten wohl zu schätzen
Den werten Gast; denn jeder wollt ihn pfetzen.
Der Architekt vor allem, laut Vertrag,
Stahl ihm zweihunderttausend Mark mit einem Schlag.
Dann, um den Handel etwas auszugleichen,
Liess er ihm eine Zuschlagsrechnung überreichen,
Die forderte nachträglich ungezwungen
Zweiundeinhalbmal mehr als ausbedungen.
Der Gärtner, bei der passenden Gelegenheit,
Fand sich zu jedem Dienste gern bereit,
"Verfaulter Flor? verdorrte Bäumchen? Was Sie nur befehlen,
Gnädiger Herr, Sie brauchen bloss zu wählen."
Vom Milcher bis zum Metzger schnitt
Ein jeder seinen saftigen Profit.
Die Nachbarn links und rechts indessen
Versüssten ihm das Dasein mit Prozessen.
Und als er endlich, alles wohl erwogen,
Fluchend mit Weib und Kind davon gezogen,
Nackter
als Adam vor dem Fall: "Ein schwieriger Charakter!"
Munkten die Frommen:
"Nicht auszukommen!"

Carl Spitteler

#853
Hälfte des Lebens

Mit gelben Birnen hänget
Und voll mit wilden Rosen
Das Land in den See,
Ihr holden Schwäne,
Und trunken von Küssen
Tunkt ihr das Haupt
Ins heilignüchterne Wasser.

Weh mir, wo nehm' ich, wenn
Es Winter ist, die Blumen, und wo
Den Sonnenschein,
Und Schatten der Erde?
Die Mauern stehn
Sprachlos und kalt, im Winde
Klirren die Fahnen.

Friedrich Hölderlin

#854
21.06.2008.

20:50 Uhr.

Nicht mal die Katzen fressen die Wurst, was wir Patienten essen sollen.

#855
21.06.2008.

22:40 Uhr.

Habe mit den Anderen noch geredet und schaue mir jetzt noch Fußball an.