#813
20.06.2008.

14:20 Uhr.

So wir haben im Bewegungsbad mit den Paddeln Übungen geamcht. Die Renate, die Schwarzhaarige nervt mich total. Als Sie dann meinte, dass Sie schneller beim unterschreiben dran kommt, weil Sie in die Sonne muss, meinte ich nur, dass hilft ja bei Dir eh nichts mehr!

#814
Auf Flügeln des Gesanges, Die Veilchen kichern und kosen,
Herzliebchen, trag ich dich fort, Und schaun nach den Sternen empor;
Fort nach den Fluren des Ganges, Heimlich erzählen die Rosen
Dort weiß ich den schönsten Ort. Sich duftende Märchen ins Ohr.

Dort liegt ein rotblühender Garten Es hüpfen herbei und lauschen
Im stillen Mondenschein; Die frommen, klugen Gazelln;
Die Lotosblumen erwarten Und in der Ferne rauschen
Ihr trautes Schwesterlein. Des heiligen Stromes Welln.

Dort wollen wir niedersinken
Unter dem Palmenbaum,
Und Liebe und Ruhe trinken,
Und träumen seligen Traum.

Heinrich Heine

#815
Gretchens Stube

Gretchen (am Spinnrad, allein):

Meine Ruh ist hin, Sein hoher Gang,
Mein Herz ist schwer; Sein edle Gestalt,
Ich finde sie nimmer Seines Mundes Lächeln,
und nimmermehr. Seiner Augen Gewalt,

Wo ich ihn nicht hab, Und seiner Rede
Ist mir das Grab, Zauberfluß,
Die ganze Welt Sein Händedruck,
Ist mir vergällt. Und ach! sein Kuß!

Mein armer Kopf Meine Ruh ist hin,
Ist mir verrückt, Mein Herz ist schwer,
Mein armer Sinn Ich finde sie nimmer
Ist mir zerstückt. und nimmermehr.

Meine Ruh ist hin, Mein Busen drängt
Mein Herz ist schwer, Sich nach ihm hin,
Ich finde sie nimmer Ach dürft ich fassen
und nimmermehr. Und halten ihn,

Nach ihm nur schau ich Und küssen ihn,
Zum Fenster hinaus, So wie ich wollt,
Nach ihm nur geh ich An seinen Küssen
Aus dem Haus. Vergehen sollt!

Goethe; Faust

#817
20.06.2008.

14:20 Uhr.

Werde jetzt noch kurz dösen. Zuvor hat mich Toni zum baden abgeholt.

#819
20.06.2008.

16:30 Uhr.

So habe 2 Kugeln gemacht (Innen Papier reingemacht, weil meine Tante Sie brennt), ein Haus aus Ton, und das Kreuz für Sindy mit 2 Herzen und Ihren Namen gemacht.

#820
20.06.2008.

17:10 Uhr.

So habe gedöst, habe gleich Visite.

#821
20.06.2008.

17:45 Uhr.

Mein Abendessen habe ich leider erbrochen! Mist!

#822
20.06.2008.

20:00 Uhr.

Bin mit Tom zum Banhof, zum Netto, zum Rewe und zur Ranke gegangen. Tom hat mir eine Große Kugel Straziatella spendiert. Das ist voll lieb.

#824
20.06.2008.

23:45 Uhr.

Habe das Halbe Spiel verschlfanen. Die Türkei ist weiter.

#825
Von Glückes Zufall

Der ist ein Narr, der hochauf steigt,
Daß seine Scham der Welt er zeigt,
Und sucht stets einen höhern Grad
Und denkt nicht an des Glückes Rad.
Was hochauf steigt in dieser Welt,
Gar plötzlich oft zu Boden fällt.
Kein Mensch so hoch hier kommen mag,
Der sich verheißt den künftgen Tag,
Und daß er Glück dann haben will,
Denn Klotho hält ihr Rad nicht still,
Oder den sein Reichtum und Gewalt
Vorm Tod einen Augenblick erhalt'.
Wer Macht hat, der hat Angst und Not,
Viel sind um Macht geschlagen tot.
Die Herrschaft hat nicht langen Halt,
Die man muss schirmen mit Gewalt.
Wo keine Lieb und Gunst der Gemein',
Da ist viel Sorge - und Freude klein.
Es muss viel fürchten, wer da will,
Daß ihn auch sollen fürchten viel.
Nun ist die Furcht ein schlechter Knecht,
Sie kann nicht lange hüten recht.
Wer innehat Gewalt, der lerne
Liebhaben Gott und ehr ihn gerne.
Wer Gerechtigkeit hält in der Hand,
Des Macht kann haben gut Bestand;
Des Herrschaft war wohl angelegt,
Und dessen Tod man Trauer trägt.
Weh dem Regenten, nach des Tod
Man sprechen muss: "Gelobt sei Gott!"
Wer einen Stein wälzt auf die Höh,
Auf den fällt er und tut ihm weh,
Und wer vertrauet auf sein Glück,
Fällt oft in einem Augenblick.

Sebastian Brant (Das Narrenschiff)
[Übersetzung des Textes von 1494]