Mart
ich habe gehofft, dass dieser Beitrag von dir gelesen wird.
Zu deinem Beitrag wollte ich nähmlich auch noch schreiben.
LG Hedi
#32
hedi, ich sag dir jetzt 'was
zum ersten mal habe ich von einer angehörigen person eine schilderung ihrer situation erfahren. Danke für die mühe die dur dir nimmst um es so klar wie möglich aufzuschreiben was in dir diesbezüglich vorgeht. wow...*hutab*. Da hat mart recht, das muss wirklich schrecklich sein für alle angehörigen! Aber glaub mir, genau die von dir geschilderten äussserungen bekomme ich von meinen eltern auch mit,...und genau das sie nicht mehr leiden müssen,...genau das ist dass was ich nicht möchte...voralllem nicht wegen mir!
Larissa
zum ersten mal habe ich von einer angehörigen person eine schilderung ihrer situation erfahren. Danke für die mühe die dur dir nimmst um es so klar wie möglich aufzuschreiben was in dir diesbezüglich vorgeht. wow...*hutab*. Da hat mart recht, das muss wirklich schrecklich sein für alle angehörigen! Aber glaub mir, genau die von dir geschilderten äussserungen bekomme ich von meinen eltern auch mit,...und genau das sie nicht mehr leiden müssen,...genau das ist dass was ich nicht möchte...voralllem nicht wegen mir!
Larissa
#33
Und was gedenkst du dagegen zu tun?
Sterben ist nähmlich auch keine Lösung.
Sie leiden dann nicht weniger
Oder glaubst du, dass es mir nach 7 Jahren Tochterentzug besser geht?
Glaubst du, dass ich heute ihren Ausstieg aus dem Leben besser verstehe, weil ich mich noch immer mit der Krankheit beschäftige?
Weißt du wieviele Menschen mich bewundern, dass ich so offen über den Tod meiner Tochter und diese Krankheit reden kann?
Und ich sage immer wieder, dass ich es wohl nicht geschafft hätte, wenn ich heute nicht das Gefühl bekommen würde, Menschen mit dieser Krankheit helfen zu können oder zumindest unterstützen oder Verständnis zeigen.
Ja ich habe Verständnis. Ja ich unterstütze gerne. Ja ich schreibe mir gerne die Finger fusselig.
Aber auch nur dann, wenn es wenigstens ein wenig fruchtet
Angekommen???????????????????????????
Übrigens, ich würde nicht darauf vertrauen, dass deine Eltern nach deinem Tod auch die Kurve kriegen, indem sie anderen Menschen helfen lernen.
Nöööööööööööööö. Ich kenne Eltern, die sind heute Wracks, nach dem Tode ihrer Kinder. Und werden nie wieder ein halbwegs orientiertes Leben führen könen.
So sieht es aus
.
LG Hedi
Sterben ist nähmlich auch keine Lösung.
Sie leiden dann nicht weniger

Oder glaubst du, dass es mir nach 7 Jahren Tochterentzug besser geht?
Glaubst du, dass ich heute ihren Ausstieg aus dem Leben besser verstehe, weil ich mich noch immer mit der Krankheit beschäftige?
Weißt du wieviele Menschen mich bewundern, dass ich so offen über den Tod meiner Tochter und diese Krankheit reden kann?
Und ich sage immer wieder, dass ich es wohl nicht geschafft hätte, wenn ich heute nicht das Gefühl bekommen würde, Menschen mit dieser Krankheit helfen zu können oder zumindest unterstützen oder Verständnis zeigen.
Ja ich habe Verständnis. Ja ich unterstütze gerne. Ja ich schreibe mir gerne die Finger fusselig.
Aber auch nur dann, wenn es wenigstens ein wenig fruchtet



Angekommen???????????????????????????
Übrigens, ich würde nicht darauf vertrauen, dass deine Eltern nach deinem Tod auch die Kurve kriegen, indem sie anderen Menschen helfen lernen.
Nöööööööööööööö. Ich kenne Eltern, die sind heute Wracks, nach dem Tode ihrer Kinder. Und werden nie wieder ein halbwegs orientiertes Leben führen könen.
So sieht es aus

LG Hedi
#34
Ach Hedi...
Wenn ich das so lese dann bin ich wirklich kurz vorm Heulen. Und fast hätte ich meinen Eltern so etwas angetan. Obwohl sie es absolut nicht verdient haben. Ich habe so tolle Eltern...
Wie konnte ich damals nur so töricht und kurzsichtig sein?
Ich bin so froh, dass mich dann irgendetwas - nein, ich weiß was es war, Gedanken an Jen und unseren Forumsdrachen - doch zur Umkehr bewegt hat.
Vielleicht gibt es ja noch etwas, was Larissa zur Umkehr bewegt. Schön wäre es!
Wenn ich das so lese dann bin ich wirklich kurz vorm Heulen. Und fast hätte ich meinen Eltern so etwas angetan. Obwohl sie es absolut nicht verdient haben. Ich habe so tolle Eltern...
Wie konnte ich damals nur so töricht und kurzsichtig sein?
Ich bin so froh, dass mich dann irgendetwas - nein, ich weiß was es war, Gedanken an Jen und unseren Forumsdrachen - doch zur Umkehr bewegt hat.
Vielleicht gibt es ja noch etwas, was Larissa zur Umkehr bewegt. Schön wäre es!
I don't suffer from insanity - I enjoy every minute of it!
#35
Da fällt mir noch etwas ein.
Ich hoffe ich bekomm das jetzt halbwegs hin, weil mir dabei die Tränen die Wangen runter laufen.
Meine Tochter hat mir ein paar Wochen vor ihrem Tode gesagt:
Mama ich weiß, dass ich kämpfen muss. Ich will dir die Schmerzen nicht antun, die du bei meinem Tode hättest. Ich weiß, dass du leiden würdest. Ich verspreche dir zu leben.
Und als meine Tochter gestorben war, versprach ich ihr, nicht unter zu gehen.
Weil das hätte sie nicht gewollt. Sie wollte mir ja nicht wehtun. Sie wollte ja kämpfen.
Ja Larissa. Sie wollte kämpfen und ist trotzdem gestorben.
Was glaubst du, wie das geht, wenn du gar nicht kämpfst?????????????
*kloss im hals hab*
Ich hoffe ich bekomm das jetzt halbwegs hin, weil mir dabei die Tränen die Wangen runter laufen.
Meine Tochter hat mir ein paar Wochen vor ihrem Tode gesagt:
Mama ich weiß, dass ich kämpfen muss. Ich will dir die Schmerzen nicht antun, die du bei meinem Tode hättest. Ich weiß, dass du leiden würdest. Ich verspreche dir zu leben.
Und als meine Tochter gestorben war, versprach ich ihr, nicht unter zu gehen.
Weil das hätte sie nicht gewollt. Sie wollte mir ja nicht wehtun. Sie wollte ja kämpfen.
Ja Larissa. Sie wollte kämpfen und ist trotzdem gestorben.
Was glaubst du, wie das geht, wenn du gar nicht kämpfst?????????????
*kloss im hals hab*
#36
Buff das hat gesessen und ich mische mich wieder dazu ein
Weißt du lieber Larissa aus der Schweiz ich bin selber Betroffen und habe auch schon den einen oder andern Kommentar geschrieben und weißt du was mir meine Mutter letztes Jahr in einem Brief geschrieben hat weil sie es nicht über die Lippen bringen konnte ich habe sie 10 Jahre angelogen 10 lange Jahre auch wenn sie verdacht geshcöpft hat habe ich sie abgeügelt "das war mal oder Mama was denkst du von mir" Ja so habe ich meine Mutter belogen und letztes Jahr hatte ich wieder einmal kein Geld und hatte aber ein Ambulantes erstgespräch für eine Klinik die sehr weit weg war und ich hatte nicht mal das GEld für die Zugfahrt ich wollte das aber unbedingt machen und ich habe es dann geschafft ihr es zu sagen vier Monate später habe ich dann Post von ihr bekommen in der sie mir geschrieben hat, das sie noch nicht das volle Ausmaß meiner ERkrankungen kennt sich aber langsam damit beschäftig und sie es nicht Ertragen könnte wenn ich vor Ihr sterben würde.
Ich war rasend weil ich es damals noch nicht verstanden habe nach einem Klinikaufenthalt habe ich es langsam Begriffen das sie wirklich aus purer Sorge um mich gesprochen hat.
Weiter auch ich weiß wie es ist jemanden sehr nahestehenden zu verlieren.
Mein Bruder ist vor Sechs Jahren an Heiligabend gestorben. Weißt er war lange Krank und er musste jeden Abend an die Dialyse und das war mit sicherheit nicht schön, obwohl die Medizin schon so weit ist konnte ihm keiner Helfen und noch mal um wieder den Bogen zu bekommen AFM, MS, Bulimie führen dazu und damit auch zwangläufig zum Tod.
Es ist leider bittere ernst und kein Märchen. Aber wir können uns den Mund fusselig reden, unsere Intimen Sachen hier offen legen um dir die Augen zu öffenen, aber die einzige die was ändern kann bist und bleibst du nutze dieses Leben.
LG nudel
Weißt du lieber Larissa aus der Schweiz ich bin selber Betroffen und habe auch schon den einen oder andern Kommentar geschrieben und weißt du was mir meine Mutter letztes Jahr in einem Brief geschrieben hat weil sie es nicht über die Lippen bringen konnte ich habe sie 10 Jahre angelogen 10 lange Jahre auch wenn sie verdacht geshcöpft hat habe ich sie abgeügelt "das war mal oder Mama was denkst du von mir" Ja so habe ich meine Mutter belogen und letztes Jahr hatte ich wieder einmal kein Geld und hatte aber ein Ambulantes erstgespräch für eine Klinik die sehr weit weg war und ich hatte nicht mal das GEld für die Zugfahrt ich wollte das aber unbedingt machen und ich habe es dann geschafft ihr es zu sagen vier Monate später habe ich dann Post von ihr bekommen in der sie mir geschrieben hat, das sie noch nicht das volle Ausmaß meiner ERkrankungen kennt sich aber langsam damit beschäftig und sie es nicht Ertragen könnte wenn ich vor Ihr sterben würde.
Ich war rasend weil ich es damals noch nicht verstanden habe nach einem Klinikaufenthalt habe ich es langsam Begriffen das sie wirklich aus purer Sorge um mich gesprochen hat.
Weiter auch ich weiß wie es ist jemanden sehr nahestehenden zu verlieren.
Mein Bruder ist vor Sechs Jahren an Heiligabend gestorben. Weißt er war lange Krank und er musste jeden Abend an die Dialyse und das war mit sicherheit nicht schön, obwohl die Medizin schon so weit ist konnte ihm keiner Helfen und noch mal um wieder den Bogen zu bekommen AFM, MS, Bulimie führen dazu und damit auch zwangläufig zum Tod.
Es ist leider bittere ernst und kein Märchen. Aber wir können uns den Mund fusselig reden, unsere Intimen Sachen hier offen legen um dir die Augen zu öffenen, aber die einzige die was ändern kann bist und bleibst du nutze dieses Leben.
LG nudel
#37
*hedidrück*
snif
snif
Während jene als verrückt gelten, die den Verlust der menschlichen Werte nicht mehr ertragen, wird denen Normalität bescheinigt, die sich von ihren menschlichen Wurzeln getrennt haben.
#38
liebe larissa,
auch mich berühren die worte der anderen forumsmitglieder, vor allem von hedi sehr. während meines stationären aufenthaltes habe ich es miterleben müssen, wie es ist, wenn menschen mit all ihrer kraft gegen den tod ankämpfen. menschen, deren anblick mich immens geschockt hat, auch wenn ich selbst dasselbe problem, nur eben keine magersucht, sondern bulimie hatte. ich erinnere mich dabei an einige mädchen, mit denen ich einen guten kontakt hatte. es hat mich wütend und hilflos gemacht, wenn ich diese mädchen einmal in die arme genommen habe und dabei alle knochen zu spüren bekam, wenn ich ihnen zusehen musste, wie sie in ihrem essen herumstocherten. - obwohl ich da noch das gleiche tat. nur... irgendwie hat mich dieser perspektivenwechsel sehr durcheinander gebracht und mir gezeigt, wie hart es für die angehörigen sein muss. während ich immer in der rolle derjenigen gewesen war, die mit enormer sturheit behauptet hat, gesund zu sein, die ihrem umfeld die heile welt vorgespielt hat, so kam ich plötzlich in die rolle derjenigen, die daneben stehen und das ganze mit ansehen musste. es ist ein furchtbares gefühl voller wut auf die krankheit, angst um die betroffene person und hilflosigkeit, bis hin zu selbstvorwürfen, warum man es nicht schafft, dieser person zu helfen. ich habe das nur im kleinen miterlebt. bei der einen mitpatientin weiß ich nicht, ob sie es ÜBERlebt hat. ich kann es nur so krass sagen: ich glaube nicht.
und weißt du warum? weil sie eine ähnliche einstellung wie du hatte - und das über etliche jahre hinweg, mit null krankheitseinsicht. ich bin selten so extrem sarkastisch, aber falls sie noch lebt, dann hat sie ein beschissenes leben, das kann ich dir sagen. sie hat sich ihr eigenes leben nämlich verbaut, weil sie sich an die magersucht versklavt hat, und das noch mit absoluter begeisterung. ich habe oft mit ihr geredet. nach höchstens einer stunde musste ich das gespräch abrechen. ich würde mich als sehr geduldigen menschen bezeichnen (wenn ich das mal so sagen darf...). doch einem menschen dabei zuzusehen, wie er nicht gegen den tod, sondern gegen das leben ankämpft, wie es bei diesem mädchen der fall war - und auch bei dir immer mehr züge davon annimmt, das ist hart. verdammt hart. ich kann hedis gefühle nur erahnen, doch sie müssen gewaltig sein und ich bewundere sie dafür, dass sie es schafft, weiterzumachen. davor habe ich tiefsten respekt.
genauso bewundere ich hedis worte, die, wenn ich an deiner stelle wäre, bei mir eine radikale veränderung auslösen würden, weil sie so berührend, so teifgreifend sind, dass ich es nicht verstehen kann, dass du sie ungeachtet an deinen ohren vorüberziehen lassen kannst. das macht MICH wütend.
larissa, wir wollen dir hier helfen. warum um alles in der welt kannst du nicht einen, einen einzigen schritt auf uns zu machen und dies zulassen?
ich habe dir vor einiger zeit eine sehr lange pn geschrieben. ich dachte, sie hätte etwas bei dir bewirkt. ich habe mir dafür extra zeit genommen - obwohl ich nach deiner frage, die du mir gestellt hattest, ganz ehrlich, einfach nur noch sprachlos war. und auch das geschieht bei mir selten, bin ich doch eher jemand, der dazu neigt, viele worte zu verlieren und sich in jeden satz vertiefen zu können. das war einfach zuviel.
doch ich dachte, du kannst das ruder noch rum reißen.
ich finde es gut, dass du hier schreibst. ich finde es gut, dass du eben NICHT gegangen bist. und ich finde es gut, dass du fragen stellst.
doch zugleich jagt es mir einen kalten schauer über den rücken, wenn ich deine uneinsichtigkeit feststellen muss. du stellst fragen, wie schon gesagt wurde, über oberflächlichkeiten. über symptome.
diese fragen habe ich mir auch gestellt, die haben sich sicherlich alle hier schon einmal gestellt. doch weißt du, wo der unterschied ist? bei uns haben sie früher oder später etwas bewirkt.
die haare waren für mich ein auslöser, mich freiwillig in eine klinik einweisen zu lassen. es ist ein furchtbares gefühl, sich nicht mehr kämmen zu können, weil sie büschelweise in der bürste hängen bleiben, es ist ein gefühl, das angst macht, das einen näher mit dem tod verbindet, als man es zu diesem zeitpunkt glauben will. es ist ein gefühl, etwas von sich zu verlieren und zu wissen, dass man sich bald komplett verlieren wird, wenn man nichts unternimmt. mir ging es nicht um die haare, larissa. mir ging es um mein leben. - und wenn die haare ausfallen, richtig ausfallen, dann ist das ein deutliches zeichen dafür, wie schlimm es eigentlich schon ist.
von dem blut, das ich erbrochen habe, von den kurzzeitigen aussetzern, bei denen ich auf die kalten fließen geknallt bin, weil ich mich nicht einmal mehr an der kloschüssel festhalten konnte, diese momente, in denen ich weggetreten daneben lag und hätte ersticken können, diese spürbaren aussetzer meines herzens - das waren alles symptome, die ich lange zeit nicht bewusst wahrgenommen habe.
du bemerkst sie an dir. symptome der essstörung. folgeschäden. du weißt, du bist krank. warum um alles in der welt kannst du dann noch weitermachen?
der moment, in dem mir das klar wurde, richtig klar wurde, wie ernst es um mich stand, dieser moment, in dem es mir zwar teils noch egal war, mir aber auch angst gemacht hat, hat alles verändert.
ich wünschte, das würde bei dir auch bald eintreten.
ich wünschte, du könntest dich einmal mit unseren augen sehen.
ich wünschte, du würdest es schaffen.
ich hoffe es.
doch zugleich macht mir dein zustand angst. er macht mich wütend. ich würde ausrasten, würde ich dir gegenüberstehen. du brauchst niemanden, der sich sorgen um dich macht. du brauchst vielmehr jemanden, der dich wach rüttelt, der dir eiskalt die blanke realität vor augen führt. wie schade, dass ich nicht in deiner nähe bin, um dies tun zu können. geschriebene worte kann man leicht überlesen, schnell wieder vergessen. sinnvoller wäre ein gespräch mit jemandem der dir lieb ist, ein gespräch, das dir die augen öffnet.
es kann nicht sein, dass du mit deinem leben spielst und deine mitmenschen damit unter druck setzt. ja, nach einer deiner letzten äußerungen würde ich fast sagen, erpresst. wenn du jemals wieder aus diesem ganzen mist heraus kommst, dann wirst du dies bereuen, das kann ich dir versichern. du weißt nicht, was du den menschen antust, die dich lieben - nur, weil du selbst mehr liebe willst, die du aber nur annehmen kannst, wenn sich jemand um dich sorgt. nur: hier geht es um eine gefährliche sorge. es geht um dein leben.
was fehlt dir?
was wünschst du dir?
und noch einmal meine frage, auf die ich auch keine antwort bekommen habe:
bist du glücklich?
wir wollen dir helfen. das ist alles.
lg, jen
ps: ich hoffe, ich war mit meinen worten nicht zu hart und habe niemanden getriggert. wenn, dann tut es mir leid. ich habe nur allmählich das gefühl, dass es auf die bisher vorsichtige und eher liebevolle art meinerseits einfach nicht mehr weitergeht. das wird schnell überlesen...
und manchmal habe ich die erfahrung gemacht, dass man etwas härtere worte wählen muss, um jemanden die augen zu öffnen (gell, cute dragon:-)...?)
auch mich berühren die worte der anderen forumsmitglieder, vor allem von hedi sehr. während meines stationären aufenthaltes habe ich es miterleben müssen, wie es ist, wenn menschen mit all ihrer kraft gegen den tod ankämpfen. menschen, deren anblick mich immens geschockt hat, auch wenn ich selbst dasselbe problem, nur eben keine magersucht, sondern bulimie hatte. ich erinnere mich dabei an einige mädchen, mit denen ich einen guten kontakt hatte. es hat mich wütend und hilflos gemacht, wenn ich diese mädchen einmal in die arme genommen habe und dabei alle knochen zu spüren bekam, wenn ich ihnen zusehen musste, wie sie in ihrem essen herumstocherten. - obwohl ich da noch das gleiche tat. nur... irgendwie hat mich dieser perspektivenwechsel sehr durcheinander gebracht und mir gezeigt, wie hart es für die angehörigen sein muss. während ich immer in der rolle derjenigen gewesen war, die mit enormer sturheit behauptet hat, gesund zu sein, die ihrem umfeld die heile welt vorgespielt hat, so kam ich plötzlich in die rolle derjenigen, die daneben stehen und das ganze mit ansehen musste. es ist ein furchtbares gefühl voller wut auf die krankheit, angst um die betroffene person und hilflosigkeit, bis hin zu selbstvorwürfen, warum man es nicht schafft, dieser person zu helfen. ich habe das nur im kleinen miterlebt. bei der einen mitpatientin weiß ich nicht, ob sie es ÜBERlebt hat. ich kann es nur so krass sagen: ich glaube nicht.
und weißt du warum? weil sie eine ähnliche einstellung wie du hatte - und das über etliche jahre hinweg, mit null krankheitseinsicht. ich bin selten so extrem sarkastisch, aber falls sie noch lebt, dann hat sie ein beschissenes leben, das kann ich dir sagen. sie hat sich ihr eigenes leben nämlich verbaut, weil sie sich an die magersucht versklavt hat, und das noch mit absoluter begeisterung. ich habe oft mit ihr geredet. nach höchstens einer stunde musste ich das gespräch abrechen. ich würde mich als sehr geduldigen menschen bezeichnen (wenn ich das mal so sagen darf...). doch einem menschen dabei zuzusehen, wie er nicht gegen den tod, sondern gegen das leben ankämpft, wie es bei diesem mädchen der fall war - und auch bei dir immer mehr züge davon annimmt, das ist hart. verdammt hart. ich kann hedis gefühle nur erahnen, doch sie müssen gewaltig sein und ich bewundere sie dafür, dass sie es schafft, weiterzumachen. davor habe ich tiefsten respekt.
genauso bewundere ich hedis worte, die, wenn ich an deiner stelle wäre, bei mir eine radikale veränderung auslösen würden, weil sie so berührend, so teifgreifend sind, dass ich es nicht verstehen kann, dass du sie ungeachtet an deinen ohren vorüberziehen lassen kannst. das macht MICH wütend.
larissa, wir wollen dir hier helfen. warum um alles in der welt kannst du nicht einen, einen einzigen schritt auf uns zu machen und dies zulassen?
ich habe dir vor einiger zeit eine sehr lange pn geschrieben. ich dachte, sie hätte etwas bei dir bewirkt. ich habe mir dafür extra zeit genommen - obwohl ich nach deiner frage, die du mir gestellt hattest, ganz ehrlich, einfach nur noch sprachlos war. und auch das geschieht bei mir selten, bin ich doch eher jemand, der dazu neigt, viele worte zu verlieren und sich in jeden satz vertiefen zu können. das war einfach zuviel.
doch ich dachte, du kannst das ruder noch rum reißen.
ich finde es gut, dass du hier schreibst. ich finde es gut, dass du eben NICHT gegangen bist. und ich finde es gut, dass du fragen stellst.
doch zugleich jagt es mir einen kalten schauer über den rücken, wenn ich deine uneinsichtigkeit feststellen muss. du stellst fragen, wie schon gesagt wurde, über oberflächlichkeiten. über symptome.
diese fragen habe ich mir auch gestellt, die haben sich sicherlich alle hier schon einmal gestellt. doch weißt du, wo der unterschied ist? bei uns haben sie früher oder später etwas bewirkt.
die haare waren für mich ein auslöser, mich freiwillig in eine klinik einweisen zu lassen. es ist ein furchtbares gefühl, sich nicht mehr kämmen zu können, weil sie büschelweise in der bürste hängen bleiben, es ist ein gefühl, das angst macht, das einen näher mit dem tod verbindet, als man es zu diesem zeitpunkt glauben will. es ist ein gefühl, etwas von sich zu verlieren und zu wissen, dass man sich bald komplett verlieren wird, wenn man nichts unternimmt. mir ging es nicht um die haare, larissa. mir ging es um mein leben. - und wenn die haare ausfallen, richtig ausfallen, dann ist das ein deutliches zeichen dafür, wie schlimm es eigentlich schon ist.
von dem blut, das ich erbrochen habe, von den kurzzeitigen aussetzern, bei denen ich auf die kalten fließen geknallt bin, weil ich mich nicht einmal mehr an der kloschüssel festhalten konnte, diese momente, in denen ich weggetreten daneben lag und hätte ersticken können, diese spürbaren aussetzer meines herzens - das waren alles symptome, die ich lange zeit nicht bewusst wahrgenommen habe.
du bemerkst sie an dir. symptome der essstörung. folgeschäden. du weißt, du bist krank. warum um alles in der welt kannst du dann noch weitermachen?
der moment, in dem mir das klar wurde, richtig klar wurde, wie ernst es um mich stand, dieser moment, in dem es mir zwar teils noch egal war, mir aber auch angst gemacht hat, hat alles verändert.
ich wünschte, das würde bei dir auch bald eintreten.
ich wünschte, du könntest dich einmal mit unseren augen sehen.
ich wünschte, du würdest es schaffen.
ich hoffe es.
doch zugleich macht mir dein zustand angst. er macht mich wütend. ich würde ausrasten, würde ich dir gegenüberstehen. du brauchst niemanden, der sich sorgen um dich macht. du brauchst vielmehr jemanden, der dich wach rüttelt, der dir eiskalt die blanke realität vor augen führt. wie schade, dass ich nicht in deiner nähe bin, um dies tun zu können. geschriebene worte kann man leicht überlesen, schnell wieder vergessen. sinnvoller wäre ein gespräch mit jemandem der dir lieb ist, ein gespräch, das dir die augen öffnet.
es kann nicht sein, dass du mit deinem leben spielst und deine mitmenschen damit unter druck setzt. ja, nach einer deiner letzten äußerungen würde ich fast sagen, erpresst. wenn du jemals wieder aus diesem ganzen mist heraus kommst, dann wirst du dies bereuen, das kann ich dir versichern. du weißt nicht, was du den menschen antust, die dich lieben - nur, weil du selbst mehr liebe willst, die du aber nur annehmen kannst, wenn sich jemand um dich sorgt. nur: hier geht es um eine gefährliche sorge. es geht um dein leben.
was fehlt dir?
was wünschst du dir?
und noch einmal meine frage, auf die ich auch keine antwort bekommen habe:
bist du glücklich?
wir wollen dir helfen. das ist alles.
lg, jen
ps: ich hoffe, ich war mit meinen worten nicht zu hart und habe niemanden getriggert. wenn, dann tut es mir leid. ich habe nur allmählich das gefühl, dass es auf die bisher vorsichtige und eher liebevolle art meinerseits einfach nicht mehr weitergeht. das wird schnell überlesen...
und manchmal habe ich die erfahrung gemacht, dass man etwas härtere worte wählen muss, um jemanden die augen zu öffnen (gell, cute dragon:-)...?)
#39
und auch ich habe noch eine frage: wozu brauchst du die magersucht?
du wünschst dir, deinen eltern keine sorgen mehr machen zu müssen. das ist rational. zum anderen gibt es dir kraft, bestärkt dich, wenn sie sich sorgen machen. dann kannst du dich wieder unbeschwert fühlen, musst dich nicht um dich selbst kümmern. so wie in deiner kindheit vielleicht. brauchst du die magersucht, um nicht in die erwachsenenwelt eintreten zu müssen? was macht dir genau angst?
du wünschst dir, deinen eltern keine sorgen mehr machen zu müssen. das ist rational. zum anderen gibt es dir kraft, bestärkt dich, wenn sie sich sorgen machen. dann kannst du dich wieder unbeschwert fühlen, musst dich nicht um dich selbst kümmern. so wie in deiner kindheit vielleicht. brauchst du die magersucht, um nicht in die erwachsenenwelt eintreten zu müssen? was macht dir genau angst?
#40
und auch ich möchte etwas dazu schreiben. jede von uns hat dinge getan die unseren eltern sehr weh getan haben. und umgekehrt genauso weil sie sich nicht zu helfen wussten. ich wäre fast in den armen meines papas gestorben .und ich möchte nie wieder in ssolche augen sehen. ich sehe wie ermit mir leidet wenn ich wieder einen zahn gezogen bekomme( habe nur noch 3 eigene ) der rest sind implantate und brücken. oder wenn ich keine frisür hinbekomme weil meine haare so dünn sind oder wenn ich gern etwas essen würde was ich aber nicht darf weil ich es nicht mehr vertrage und dann solche schmerzen kriege das ich fast ohnmächtig werde. ich sehe die traurigen augen meines mannes wenn ich einen rückfall hatte und er mich dann ins bett bringt und mir eine wärmflasche macht. ich sehe die bilder als ich in meinem jugendzimmer sahs und in eimer erbrochen habe um sie in der nacht wegzubringen damit es keiner sieht. oder ich sehe mich wie ich stunden im bad liege und vor schmerz schreie weil ich zu viele abführmittel genommen habe. ich bin traurig weil ich vielen menschen weh getan habe und versuche heute es wieder gut zu machen.
ich lebe weil ich es selber wollte
ich bin glücklich weil ich es wieder zulasse
doch die folgeschäden habe ich mein leben lang.
überleg dir ob es das alles wert ist
du hast nur das eine leben.
ich lebe weil ich es selber wollte
ich bin glücklich weil ich es wieder zulasse
doch die folgeschäden habe ich mein leben lang.
überleg dir ob es das alles wert ist
du hast nur das eine leben.
#41
Oh man...hier sind so viele liebe Menschen die sich so viel Mühe geben und endlose Texte, voller Emotionen und intimster Gedanken verfassen.
Also mir haben eure Beiträge Tränen in die Augen gebracht und sehr geholfen. Ich wollte heute nämlich kaum etwas essen. Aber nachdem ich das gelsen habe ist mir wieder bewusst geworden, dass kaum bzw nichts essen auch nicht viel besser ist als zu kotzen.
Ich bin mitten in meinem Kampf. Bin bei Tag 17. Aber ich denke immernoch ununterbrochen über Essen und kcal verbrennen nach. Diese Gedanken sind so stark und machen mir wirklich Angst. Da sieht man mal wie sehr einen diese scheiß Krankheit im Griff hat. Sie kontrolliert mein Leben... viel zu lange hat sie bestimmt was ich zu tun und zu lassen habe. Diesen Stimmen „Iss nichts du fettes Schwein“ oder „Ja nimm es dir, nimm es, aber du weißt was du danach tun musst“ ist schwer zu wiederstehen. Und man nimmt sie nach der Krankheitseinsicht ganz anders war als davor.
Wenn man nicht gewillt ist gegen seine ES zu kämpfen hat man wirklich verloren.
Auch ich habe viele extreme Erinnerungen die meine ES betreffen und auf die ich ganz und gar nicht stolz bin. Aber ich will nicht noch mehr solche Erfahrungen sammeln.
Ich will leben.
Ich will nicht mehr jede Sekunde über Essen, Sport, kcal etc nachdenken.
Ich will nicht mehr Partys absagen, weil ich weiß das da gegessen wird.
Ich will nicht mehr jeden Geburtstag, jedes Weihnachtsfest uws mit einem extremen Druck durchleben.
Ich will nicht in 5 Jahren an Herzversagen sterben...
Ich will ein ganz normales Leben mit den gängigen Problemen führen.
Denn ich will Leben!
Also mir haben eure Beiträge Tränen in die Augen gebracht und sehr geholfen. Ich wollte heute nämlich kaum etwas essen. Aber nachdem ich das gelsen habe ist mir wieder bewusst geworden, dass kaum bzw nichts essen auch nicht viel besser ist als zu kotzen.
Ich bin mitten in meinem Kampf. Bin bei Tag 17. Aber ich denke immernoch ununterbrochen über Essen und kcal verbrennen nach. Diese Gedanken sind so stark und machen mir wirklich Angst. Da sieht man mal wie sehr einen diese scheiß Krankheit im Griff hat. Sie kontrolliert mein Leben... viel zu lange hat sie bestimmt was ich zu tun und zu lassen habe. Diesen Stimmen „Iss nichts du fettes Schwein“ oder „Ja nimm es dir, nimm es, aber du weißt was du danach tun musst“ ist schwer zu wiederstehen. Und man nimmt sie nach der Krankheitseinsicht ganz anders war als davor.
Wenn man nicht gewillt ist gegen seine ES zu kämpfen hat man wirklich verloren.
Auch ich habe viele extreme Erinnerungen die meine ES betreffen und auf die ich ganz und gar nicht stolz bin. Aber ich will nicht noch mehr solche Erfahrungen sammeln.
Ich will leben.
Ich will nicht mehr jede Sekunde über Essen, Sport, kcal etc nachdenken.
Ich will nicht mehr Partys absagen, weil ich weiß das da gegessen wird.
Ich will nicht mehr jeden Geburtstag, jedes Weihnachtsfest uws mit einem extremen Druck durchleben.
Ich will nicht in 5 Jahren an Herzversagen sterben...
Ich will ein ganz normales Leben mit den gängigen Problemen führen.
Denn ich will Leben!
Glaub nicht alles was du fühlst.
#42
hallo meine kleene. du wirst es schaffen ich glaube ganz fest daran. es ist net leicht klar ich sage noch heute manchmal kurz vorher ab weil es mir plötzlich net gut geht. aber wahre freunde nehmen einem das nicht übel. es ist nicht jeden tag sonnenschein aber du bist es wert das es nicht mehr allzuoft regnet
#43
Liebe jeany,
vielen, vielen Dank für deine lieben Worte. Die haben mir grade wirklich Kraft gegeben und ein lächeln auf mein Gesicht gezaubert
Danke
vielen, vielen Dank für deine lieben Worte. Die haben mir grade wirklich Kraft gegeben und ein lächeln auf mein Gesicht gezaubert

Danke
Glaub nicht alles was du fühlst.