#16
Hi,

Seltsam, seitdem ich wieder einen RF habe, seitdem rauche ich auch viel mehr.

@marisa
gut beschrieben, was ein Rückfall ist. Auch wenn ich das weiß ist es für mich komisch, dsas es sich für mich nicht so anfühlt - und zwar das "Ist nur ein Rückfall, aber du bist immer noch nicht zurück in der sucht"-Gefühl ist es was ich meine.

Für mich fühlt es sich momentan so an als wäre ich zurück, obwohl mein Verstand mir etwas anderes sagt. Also der logische Verstandsansatz ist noch nicht in meinem Herzen angelangt.

Komisch ist, dass ich zig möglichkeiten in meiner Thera gelenrt hatte, aber mein Wille fehlt diese techhniken als alternativen anzuwenden.

Komisch ist, dass ich meinen RF genieße obwohl ich auf der anderen Seite da raus will.

Aber grundsätzlich hast du recht, es ist nur ein RF und kein Drama ;)

lg
mart1

#17
@nads: gute frage... :roll: ich glaub das kommt ganz auf die person an und ist ganz individuell! wie sah es damals bei dir aus, als du die bulimie hinter dich gebracht hast? was war da dein problemmanagement? bzw. wie hast du damals das problem erkannt?

ich kann dir eigentlich nur ein beispiel geben und vielleicht hilft es dir auch...

wenn ich merke, dass es mit dem essen schlimmer wird und ich eigentlich gar nicht genau weiß warum, dann muss ich erstmal zur ruhe kommen. damit meine ich, dass ich morgens nicht sofort aus dem bett hüpfe, radio an, ins bad und auf in den tag. diese dauernde reizüberflutung die mich ständig von mir selber abbringt: tv, internet usw. ich muss zeit für mich haben, ganz bewusst. also nehme ich mir eine halbe stunde am tag. manchmal gehe ich raus und überlege wo ich gerne stehen würde im vergleich dazu wo ich tatsächlich stehe (soll ist vergleich quasi). was habe ich also für langfristige ziele?
und manchmal, dann nehme ich mir morgens zeit für mich. ich dreh mich nochmal um und überlege was ich jetzt gerade fühle und jetzt grade will (was echt schwer ist herauszufinden). und ich überlege was ich machen kann um heute zufrieden zu sein, kurzfristige ziele.
und zum schluss überlege ich ganz rational: was hilft mir die bulimie bei dem ganzen? was fühle ich nach dem fa? nach dem kotzen? inwiefern bringt es mich weiter? hm, irgendwie so...

ich weiß nicht, du hast mal geschrieben, dass du am wochenende so gut wie nie was gepeilt bekommst. das du dir was vornimmst aber du schaffst es nicht umzusetzten. vielleicht ist das ja ein ansatzpunkt?


@mart:
Also der logische Verstandsansatz ist noch nicht in meinem Herzen angelangt.
hast du aufzeichnungen von früher die du während deiner krankheit gemacht hast? vielleicht kann das helfen... und was mir auch unheimlich viel bringt: vor und nachteile der bulimie - ganz schonungslos und ausführlich! zum schluss weiß ich dann was ich will und was nicht :wink:

#18
sooo, ich muss mich jetzt auch zu wort melden...
nütze meine mittagspause mal dazu......
ich glaube, was mich betrifft, gab es, es tut mir leid, jetzt jemanden entäuschen zu müssen, noch nie eine Phase, wo ich sozusagen ehemalig war- denn wenn ich nicht erbrochen habe, dann habe ich zu wenig gegessen. aber nicht bewußt, sondern weil ich einfach nicht darüber nachgedacht habe. diese phasen wechseln bei mir ständig ab, daher würde ich mich auch nicht als ehemalig in der vergangenheit bezeichen wollen. Denn das war ich nie.... hatte nie ein gesundes essverhalten....

Woran liegt das?
woran das liegt?? es nicht anders zu kennen, ist mir zu trivial, zu simpel, eher immer wieder auf alte gewohnheiten zurückgreifen, weil man weiß, dass sie kurzfristig geholfen haben? auch zu trivial..... ABer es verschafft für eine kurze zeit Erleichterung und man verschwendet seine gedanken lieber an das Thema an sich, als an die Ursache (n).

Wie kann das sein. Wie kann man schon so viele gesunde Gedanken haben um so extrem wieder zurückzufallen, als hätte man nie Therapie gemacht?
Wie gesagt, ich habe schon sehr viel, durch jede meiner Therapien, dazugelernt, kenne mich viel besser, leide nicht mehr so stark an dieser oberflächlichen welt, wie ich es früher tat. und eines will ich ganz klar sagen, dass leben wie vor 2004, das will ich niemals wieder haben. und dazu habe ich nun schon viel zu viel gelernt, über mich, meine sorgen, meine wünsche, und über das Verstehen, akzeptieren und respektieren generell.


Wie lässt sich sowas verhindern? Kann man es überhaupt verhindern?
Natürlich kann man es verhindern, würde ich schnell antworten, aber läner überlegt, würde ich sagen, wenn es so leicht wäre, dann wären wir nicht mehr da wo wir jetzt sind. Es zu verhindern, bedeutet unglaubliche kraft, unglaublichen mut und stärke. die habe ich leider nicht immer.....
und dann ist es so, dass ich es über die krankheit auslebe. ich könnte es ja auch an der ursache packen und darüber reflektieren, aber ab einem bestimmten moment, will ich das einfach nicht....

War man dann nicht lange genug clean?
Wie gesagt, ich war nie clean........ auch wenn ich es nicht immer zum thema gemacht habe, so ist es Tatsache, dass ich nie frei von diesen gedanken war. aber mal mehr, mal viel mehr, dann wieder weniger....


Nicht motiviert genug?
Man kann nicht immer zu 102% motiviert sein, denn dann hätte ich keine kraft mehr für alle anderen dinge, die ich in meinem leben so mache......
aber wenn ich es nicht zu 70% wäre, dann wäre ich schon längst nicht mehr hier.......

Zu sicher, dass nichts mehr passieren kann?
Diesen Gedanken hatte ich noch nie.......

Hat man nicht genug an den Ursachen/anderen Problemen gearbeitet?
Doch, das habe ich, das meiste sogar mehrmals und wirklich bis zur erschöpfung, um das geht es aber nicht immer......
und ja, es fehlen noch Themen bei mir, die ja nun schon alle hier wissen, die meine Einträge lesen. Aber hier traue ich mich nicht rüber...... hier bin ich zu feige.
und dann gibt es wieder momente, die mich sehr stark an vergangene erlebte Dinge erinnern und mich wieder in Verhaltensweisen stolpern lassen, die mich dann wieder in die Esss aktiv hineinwerfen!!!


Oder…? Hat da jeder seinen eigenen Hasen im Pfeffer liegen?

Das verstehe ich nicht so ganz, diesen ausdruck habe ich noch nie gehört.....

ODer gibt es da allgemeingültige Gemeinsamkeiten?
Ich glaube, das es bei vielen gemeinsamkeiten gibt, aber da jede person für sich individuell ist, kann es keine allgemeingütligen Regeln geben. Jeder reagiert anders und das ist in vielen fällen ganz gut so.
Ich glaube schon, dass es menschen gibt, die aus dieser sucht aussteigen können, aber das hängt auch von sehr vielen faktoren ab und ob man/ frau es auch wirklich wollen.
Mich hat einmal eine Therapeutin gefragt, ob ich, wenn eine fee käme, und ich dürfte mir etwas wünschen, mir wünschen würde, ich hätte die Esss nicht mehr? ich konnte nicht ja sagen.... und ich denke, das sagt über mich schon sehr viel aus......
welche Bedeutung sie auch immer für mich hat, ich scheine nicht bereit zu sein, sie für immer gehen zu lassen. So ehrlich bin ich mir selbst gegenüber und dazu muss ich auch stehen. Was aber nicht bedeutet, dass ich nun lustvoll und gedankenlos in mich hinein esse und dem erbrechen positiv zugneigt wäre. denn das nin ich nicht!!!


so, jetzt ist meine mittagspause auch schon wieder um, in diesem sinne, frohes schaffen,
eure sonja

camuflage

#19
@marisa , genau das fehlt mir... was du schreibst klingt alle logisch und sehr schön an. In der Praxis kann ich das bloss nicht anwenden. Ich glaube ne gute Therapie würde mir das echt helfen. Wäre schön, wenn man mehr solche Tipps hier im Forum lesen würde. Du hast genau das angesprochen, was ich immer falsch mache.

lg
"Es ist keine Schande, krank zu sein. Aber es ist eine Schande, nichts dagegen zu tun!" (c)

#20
@nads: gute frage... :roll: ich glaub das kommt ganz auf die person an und ist ganz individuell! wie sah es damals bei dir aus, als du die bulimie hinter dich gebracht hast? was war da dein problemmanagement? bzw. wie hast du damals das problem erkannt?
Hm..tja..was war da mein Problemmanagement..darüber denk ich schon die ganze Zeit nach. Irgendwie hat die Thera da ziemlich geholfen. Die Gründe aufzudecken. Und mein Problemmanagement waren wohl Ablenkungstaktiken um FAs zu vermeiden/ vermeiden lernen. Also quasi andere Ansätze suche. Aber da wusste ich ja auch schon so mehr oder weniger, wo eigentlich das Problem lag.. grübel..

ich muss zeit für mich haben, ganz bewusst. also nehme ich mir eine halbe stunde am tag. manchmal gehe ich raus und überlege wo ich gerne stehen würde im vergleich dazu wo ich tatsächlich stehe (soll ist vergleich quasi). was habe ich also für langfristige ziele?
Tja..möglicherweise vermeide ich im Moment ein bisschen das "bewusst" eben weil ich gar nicht recht weiß, wo die Ziele liegen. Ziel eins: Blödes Studium hinter mich bringen. Danach? Ja da wären wir auch schon bei einem Problem. Danach weiß eben noch keiner. Ich kann "Wünsche" äußern, auf welche Dienststelle ich dann will. Ob das dann klappt steht in den Sternen. Welche Dienststelle ich mir da wünschen soll, weiß ich auch nicht.. DAS ist vielleicht schon eins meiner Problemchen. Ich hab keinen Schimmer was ich eigentlich langfristig will. Ich hab auch noch ein Versetzungsgesuch nach Osnabrück laufen, was ich aus lauter Verzweiflung im letzten Theoriesemester geschrieben hab. Wann ich da hin kann, weiß man aber auch immer erst 3 Wochen oder so vor den regulären Versetzungsterminen zum 01.04. oder 01.10. eines Jahres... Ausserdem weiß ich gar nicht, ob ich da wirklich hin will. Ich weiß was das angeht garnix..und schon gar nicht was ich will. Ätzend ist das. Und kompliziert.
Was das "bewusst" machen angeht. Habs bezüglich des oberen Problems ja schon versucht, komme zu keinem Ergebnis im Moment. Ob ich da überhaupt mal zu nem Ergebnis komme? Das macht mich ganz wuschig, sonst weiß ich ziemlich genau was ich will und vor allem nicht will. Hier: Keene Ahnung.

und manchmal, dann nehme ich mir morgens zeit für mich. ich dreh mich nochmal um und überlege was ich jetzt gerade fühle und jetzt grade will (was echt schwer ist herauszufinden).
ohh ja!! wirklich schwer.. im Moment irgendwie nicht möglich..
und ich überlege was ich machen kann um heute zufrieden zu sein, kurzfristige ziele.
Das hab ich ja auch schonmal überlegt. Aber irgendwie reicht mir ein Tagesziel immer nicht, wenn ich die Fernziele nichmal definieren kann. Und zack bin ich in Gedanken wieder bei denen. Oder bei meinem schlechten Gewissen, dass ich noch immer nix gelernt hab..
und zum schluss überlege ich ganz rational: was hilft mir die bulimie bei dem ganzen? was fühle ich nach dem fa? nach dem kotzen? inwiefern bringt es mich weiter? hm, irgendwie so...
Das könnte ich ja mit dem Rauchen auch probieren, aber irgendwie auch hier: Keine Ahnung oder Ergebnis. Is ja nicht so, dass ich das nicht schon die ganze Zeit überlege...
ich weiß nicht, du hast mal geschrieben, dass du am wochenende so gut wie nie was gepeilt bekommst. das du dir was vornimmst aber du schaffst es nicht umzusetzten. vielleicht ist das ja ein ansatzpunkt?
bestimmt ist es das, aber ich dreh mich ja hier nur im Kreis und statt mal konstruktiv nachzudenken, das Problem zu analysieren oder dann vielleicht noch zu LÖSEN, steck ich mir ne Kippe an.. :evil: Nix von wegen Problem erkannt , Problem gebannt..

Hm.. ich denk noch mal ne Runde weiter drüber nach..

#21
Hallo, Aire,

schöne Frage, die du da stellst. Ich möchte gerne antworten, kann das aber gerade nur in Bezug auf meinen eigenen Standpunkt zu der Sache.
Das heißt, ich kann mir kaum vorstellen, wieder in das total bulimische Denken (Körper, falsche Wahrnehmung, usw. usw.) zurückzufallen.
Passiert jemandem soetwas, dann spekuliere ich darauf, daß man dann, wie du in deiner Frage vermutest, die Ursachen/Urproblematiken der Bulimie noch nicht (genügend) bearbeitet und wohl auch nicht (gänzlich) erkannt hat.


1.Habe ich bisher Rückfälle gehabt, wenn es bei mir an die "seelische Substanz" ging. Nur Stress allein reicht da nicht. Irgendetwas hat mir so weh getan, mich so verzweifeln lassen, daß ich nur mit Essen und Kotzen reagieren wollte/konnte. Wohl auch um mir selbst anzuzeigen, wie schlecht es mir tatsächlich geht. Das kennen ja viele so, das Kotzen als "Anzeiger" zu (miß)gebrauchen, denke ich.

2. Löst das Kotzen, der teilweise Nahrungsentzug, Verzicht, die Angst, das ganze "System" eben, ein Suchtverhalten aus. Das macht es schwerer, die Kurve wieder schnell zu kriegen. Es bleibt ja dann meistens nicht beim einmaligen Kotzausrutscher...Über die biologische Komponente (falls es überhaupt eine gibt) dieses Suchtverhaltens weiß ich da aber auch nichts genaues, das ist eher dein Steckenpferd, Aire...

Nachtgruß,
Frau Mankelwut
Jeder Mensch ist ein Abgrund. Es schwindelt einem, wenn man hinabsieht.

Georg Büchner

#22
Naja, mein Name wurde ja so lobend erwähnt...

aber das heißt ja nicht, dass es einem wieder gut geht.
Ja, seit über 3 Jahren keinen Bulimie-Rückfall, seit bestimmt nem Jahr kein Ritzen mehr (oder länger?) ... juchhu, du bist gesund

Naja, "gesund" ist nunmal eine Sache.
Es gibt viele Dinge in meinem Leben, bzw. gab früher welche, an denen ich noch zu knabbern habe... bei Frust verkrieche ich mich.
Mein kleines Geheimnis wäre da wohl, dass ich, wenns mir schlecht geht, wo ich früher gekotzt habe, mich wegträume. Das heißt natürlich nicht, ich halluziniere, habe imaginäre Freunde oder sonstiges, die Zeiten sind shcon lange vorbei.

Aber manchmal ist es schön, sich ins Bett zu verkriechen und sich woanders hinzuwünschen für einen Moment.
Sei es ein Fest, wo einen alle mögen, eine einsame Südseeinsel oder was man da auch immer will.

Denn "gesund" kann man so schnell nicht sein, habe mir nur den Weg gewählt, weil ich meinen Freund nicht enttäuschen wollte, und seitdem leb ich gut ohne die Bulimie, dafür aber mit anderen Problemchen.

Und nun, nach der 4. Nacht kaum pennen, fahr ich gleich mal totmüde zur Arbeit :?

Grüßle
Lst
Bild

#23
so, eigentlich wollt ich nur nachfragen wie es der nads beim weiter überlegen gegangen ist??? hä? und beim umsetzten??? neugierig bin...

du hast geschrieben, dass dir vor allem die thera geholfen hat die gründe aufzudecken. hm, den schritt musst du alleine gehen. aber vielleicht kannst du dich erinnern, wie du damals an die substanz des problems gekommen bist? ich meine, deine thera muss dich dabei unterstützt haben und das ziel in einer gewissen aufgabe verfolgt haben? und sie hat dir sicher auch aufgaben gegeben - was ist aus den techniken geworden?
bzgl. ablenkungsmethoden, die kannste ja eigentlich auch jetzt schon anwenden. bei der bulimie arbeitet man ja auch parallel: probleme ergründen und währenddessen ablenkungsstrategien entwickeln - weil irgendwie brauch man es ja doch auch körperlich und da ist es glaub ich ganz sinnvoll...
weißt du, was mir geholfen hat? sport. im ernst, ich habe seitdem ich dieb eine zigarette (eine sehr teure zigarette, hab ja den rest weggeworfen) geraucht habe kein verlangen mehr danach. weil ich dann eine kondition wie ein walross bekommen und das mag ich nicht. meine atemwege sind eh belastet und da hab ichs doppelt gemerkt...
irgendwie ist das auch bei mir so mit der bulimie. im moment ist es so: ich habe diesen drang mich zu übergeben und es ist so ätzend. aber ich habe keinen fa drang mehr (und ich bete das es so bleibt). ich denk das liegt an meiner ernährung. ich esse regelmäßig und gesund, was meinem körper schon unheimlich gut tut statt gar nicht oder fa (und dann nur müll). und dadurch da ich merke, dass mein körper es mir dankt werde ich motiviert weiter zu machen. egal, ich schweife ab...

ziele? mir fällt auf, dass du nur von beruflichen zielen sprichst. aber es gibt doch mehr als studium und arbeit. klar nimmt es einen großen teil des tages ein, aber was ist mit dem drumherum? hobbys, freizeit, freundschaften, beziehungen. persönliche entwicklung, sinnerfüllung... was ist mit deinem fokuss auf die bereiche??? beruflich hast du doch erstmal ein ziel (wenn es auch gezwungen sein sollte): dein studium. aber das leben daneben bleibt nicht stehen! weißt du, ich freue mich unheimlich (falls ich den scheiß irgendwie überlebe!) mich danach erstmal mir zu widmen. wobei ich auch etwas angst habe danach ziellos zu werden, aber kommt zeit kommt rat.
und kurzfristig hast du keine ziele? du hast doch selbst geschrieben, dass du dir fürs wochenende immer so viel vornimmst und nichts wirklich machst. sind das keine ziele? eine to do liste abhaken kann unheimlich viel spaß machen - und vielleicht ist es eine ersatzbefriedigung zum rauchen :wink:

@lst:
Und nun, nach der 4. Nacht kaum pennen, fahr ich gleich mal totmüde zur Arbeit
irgendwie ist mir der satz ins auge gestochen. und wollt nur sagen, dass ichs gelesen habe und das es scheiße ist und auch wenn ich dir nicht helfen kann, ich habs einfach gelesen :roll:

#24
Hi!

@marisa
ja, ich habe aufzeichnungen, aber irgendwie nicht die Kraft sie mir anzusehen. Kiffel da noch herum, wie ich mich überwinden kann, sie mir anzusehen.

Was ist für mich ein FA:

Die Art der Gedanken sind für mich schon ein FA, denn bei mir muss es nicht viel sein, sondern nur "Wie denke ich im Moment des Essens über das Essen und will ich es aus mir wieder rausbefördern".

lg
mart1

#25
Ein WOW-Thread :shock:

den muss ich mir in Ruhe geben... werde mich aber noch zu Wort melden im Laufe des Tages, jetzt ist einfach zu viel Stress.

[spam Ende ^^]
Bild
Kotzen ist keine Alternative...
... denn das Leben ist zu kurz ♥

#26
ja, sehr sehr spannend dieser Thread! Ich bin ja auch nicht unter den Ehemaligen zu finden, aber ein, zwei Wochen habe ich auch schon hingekriegt ohne zu kotzen. Allerdings gibts bei mir trotzdem die FAs (wie im thread bingen erzählt). Ich hab es noch keine 4/5 Tage ohne geschafft. Aber: ich kenne das Gefühl nach ein paar wenigen Tagen sich kaum vorstellen zu können, wieder so viel zu essen. Ich habe da auch oftmals irgendwie keine Lust aufs Fressen. Aber irgendwas sehnt sich in mir danach. Ich glaube, es ist das Abschalt-Gefühl während des Essens, das in sich hineinschieben und mit jedem Bissen ein bisschen weiter weg von sich, ein bisschen ruhiger zu werden. Es ist glaube ich oft mehr dieses Gefühl, dass mich essen lässt, als das Essen selbst. Und das ist es auch, was mich nach einigen Tagen clean sein, wieder damit anfangen lässt. Ich überwinde dann richtig die Hürde und esse weiter, bis der Punkt wieder erreicht ist. Obwohl ich mir davor sogar noch denke: wow, du willst ja gar nicht richtig, du musst jetzt auch gar nicht - kein richtiger Fressdruck da, nütze das. Aber irgendeine Sehnsucht oder vielleicht eine innerliche Spannung, die beruhigt werden will, ist stärker und schon esse ich wieder.


Frau Wankelmut hat geschrieben, dass jemand der noch drin steckt bzw. Rückfälle hat, wohl nicht die Ursachen der B genügend bearbeitet hat. Ich frage mich nach 10 Jahren Bulimie und insgesamt 13 Jahren ES manchmal, ob ich die Ursachen 1. genau benennen kann und 2. was es heißt, diese zu bearbeiten. Wann stellt man fest, dass man etwas "fertig" bearbeitet hat? Und was ist mit dem Begriff einer chronischen ES? Ich meine, bei mir hat sich die ES auf einem ziemlich konstanten Level eingependelt auf dem sie gerade so viel ist, dass sie mich nervt, aber auch so wenig, dass sie mich nicht zu stark beeinträchtigt. Und irgendwie merke ich kaum, dass irgendetwas wirklich einen sehr starken Einfluss auf ihre Intensität hat. Das finde ich schon merkwürdig. Allerdings habe ich zB nie ausprobiert, wie es mir denn ginge, wenn ich kündigen und mich nur noch Dingen, die mir Freude machen widmen würde...zum Beispiel. Also kann ich es auch schwer vergleichen....


soooo....jetzt habe ich irgendwie den Faden verloren und geh dann mal besser....


:oops:

#27
Will gern auf alles eingehen, aber mein Hirn ist gerade Matsch von zuviel Plattenepithel, also mache ich das nochmal später...

Hm. Ich weiß auch nicht. Bin gedanklich schon sehr gesund, vom Fühlen her eigentlich auch. Nur, ich schaffe es auch selten länger als 1-2 Wochen, so wie Para das auch schrieb. Irgendetwas kommt dann irgendwie immer, etwas, womit ich nicht klarkomme, und sei es, dass ich meine keinen Hunger mehr haben zu dürfen, da ich schon soviel gegessen habe.... Auch, wenn es dann nur 1 Tag oder so ist...
Nerv.

Schreibe nachher nochmal ausführlicher.

#28
Hm..das bringt mich zum Grübeln.. aber was, wenn man das vermeitliche Problem nicht erkennt? Was dann und wie könnte so ein Stress/-Problemmanagement Deiner Meinung nach aussehen???
Das finde ich interessant, weil das irgendwie auch für mich ein Schlüssel ist. Stress und Problemmanagement. Ja, ich kenne die Gründe, warum ich eben an manchen Tagen nicht clean bin, sondern meine erbrechen zu müssen, schon ziemlich gut.
Aber wie faith auch geschrieben hat, ich schaffe es auch nicht jeden Tag 100% zu kämpfen, vor allem nicht, wenn man sowieso das Gefühl hat im Leben NUR zu kämpfen. Ausschließlich und immer. Bei mir ist die ES immer die erste Front, die einbricht. Das ist immer der erste und meistens auch der einzige Kampf, den ich verliere. Und manchmal nutze ich das auch aus, ich esse etwas zuviel, erbreche, um dann zu schwach zu sein, um noch produktiv sein zu müssen. Noch lernen zu können. Es wäre die Lösung sich den Abend mal so frei zu geben, aber das kann ich nicht. :roll: Oder nicht immer.

Aber das, was marisa schreibt, stimmt. Sich Zeit nehmen und überlegen, wie die Bulimie das Leben beeinflusst.
Nur bringt mir das nichts, weil solche tollen Aktionen bei mir meistens aus der Situation entstehen. Situationen, in denen ich NICHT mehr reflektieren kann, weil ich zu fertig bin.

ja, sehr sehr spannend dieser Thread! Ich bin ja auch nicht unter den Ehemaligen zu finden, aber ein, zwei Wochen habe ich auch schon hingekriegt ohne zu kotzen. Allerdings gibts bei mir trotzdem die FAs (wie im thread bingen erzählt). Ich hab es noch keine 4/5 Tage ohne geschafft. Aber: ich kenne das Gefühl nach ein paar wenigen Tagen sich kaum vorstellen zu können, wieder so viel zu essen.
Ich weiß gar nicht, was der längste Zeitraum ohne Rückfall war, muss irgendwo bei drei bis sechs Wochen liegen. Ja. Und dass ich alle zwei Wochen einen kleinen Einbruch habe, ist irgendwie Minimum.

Das mit dem Bingen finde ich interessant, da ich früher, vor der B. nach einer anorektischen Phase auch daran gelitten habe. Aber jetzt überhaupt nicht mehr, weiß auch nicht warum. Normalerweise hasse ich es, zu essen, wenn ich keinen Hunger (mehr) habe.
Aber manchmal übe ich das ganz konkret, dann esse ich einfach mal etwas zuviel, fast als Übung, halte das dann aus und sehe, dass ich daran weder sterbe noch merkbar zunehme...
Aber das geht nur, wenn ich mich ganz stark fühle... Weiß nicht, wie gesund das ist, aber es nimmt mir die Angst vor dem Zuvielessen...

Aber irgendwie... Anfällig dafür in dieses Verhalten mal zurückzufallen, bleibt man immer...
Oder?

Alles Liebe, Colourful

#29
Hi,

hier sind schon so viele interessante meldungen gekommen, muss mir aber die zeit nehmen diese genau in ruhe zu lesen, denn überfliegen macht ja kaum einen sinn.

ich möchte zur ursprünglichen frage wie es bei ehemaligen zu einem RF kommen kann noch eine Beobachtung von mir selbst meines jetzigen RF anhängen:

Zu wenig Achtung auf mich selbst. Zu wenig Achtung auf meine eigenen GEfühle und Bedürfnisse.

Das ist mir erst gestern bewußt geworden. In der Früh eine k**-Attacke am Abend dann ein Streit mit einem Freund und ich merkte bei dem Streit erst das mit mir was nicht stimmt (ich verletzt war), als ich wieder den Drang hatte zu k***. Da war die Diskussion/streit schon länger als eine Stunde im Gange.

Und da ist es mir aufgefallen: Ich habe während des Streites nicht auf mich selbst geachtet, ich habe nicht auf meine Befürfnisse geachtet.

In der Nacht lag ich dann im Bett und mir wurde klar, dass ich im letzten Jahr schön langsam vergessen habe auch mich selbst zu achten.

Was schließlich dazu geführt hat, dass ich nicht mehr achtsam mit mir selbst umgegangen bin und so in den RF kippte.

lg
mart1

#30
Hi!
Ich habe nicht alles bis zum letzten Wort gelesen, trotzdem muss ich schreiben Gedanke nicht zu verlieren.
Es kann verrückt klingen aber ich denke das vier alle(süchtige) eine entscheidende Rolle in Menschen Evolution spielen, und besonderes wir Frauen in Evolution von Frauen. Ich lese in der letzte zeit ziemlich viel über Erziehung, habe selber zwei Kinder. Am Anfang, habe Ich unglaubliche Schwierigkeiten damit gehabt. Erstens wüste ich nicht was ich will, dachte ich, ich muss erziehen wie meine Mutter und dürfte nicht weil ich mit solche Probleme raus gekommen bin. Durch Therapie habe ich mich besser akzeptiert, grenzen erkannt, und es ging mir besser….
Mit Kinder habe ich gelernt das nach jede Krankheit ein Entwicklung schritt kommt, das ist angeblich weit bekannt. So mache ich eine parallele dass wir die „Kranke“ jetzt gemeinsam ein Entwicklung Schritt für weitere Generationen durch machen. Es kommt eine zeit wo Gefühle, Bedürfnisse, Instinkte, Aggressionen, Ausgeglichenheit nicht erlernt sein sondern es wird von früheren Kindheit war Genomen, frei ausgelebt und damit auch keine Thema im späterem leben sein. Es lebt keiner der weis wie es ist dort wo wir gehen möchten weil es war noch keiner dort. Jene die nicht süchtig sind haben keine Antwort wie das Leben laufen soll, Sie wissen es nicht besser als wir. Anderseits denke ich das wir etwas können was die nicht können: sich so einfühlsam zu beobachten oder so empfindlich gegen den anderen zu reagieren(bewusst und unbewusst). Ich habe mich lange gefragt wozu ist das gut? Was habe ich davon? (Nur Probleme im Leben ,Ungleichgewicht…)
Eigentlich habe ich noch immer keine Antwort, obwohl das eine andere Thema ist.
Zurück zum Thema: Kann man Je Gesund werden?
Nach jede Krankheit kommt neue Entwicklung Schritt, nach jedem Rückfall kommt ein weitere Entwicklung Schritt… Frage ist nur wie lange dauert Krankheit (Rückfall)… Wen dieses Rhythmus zu Ende ist dann sind wir sicher tot.
Ich hoffe das ich verständlich bin…( komme aus CRO).
Seit 21 Jahre habe B. am besten Weg raus.