Der verwundete Baum
Sie haben mit dem Beile dich zerschnitten,
Die Frevler - hast du viel dabei gelitten?
Ich selber habe sorglich dich verbunden
Und traue: Junger Baum, du wirst gesunden!
Auch ich erlitt zu schier derselben Stunde
Von schärferm Messer eine tiefre Wunde.
Zu untersuchen komm ich deine täglich,
Und meine fühl ich brennen unerträglich.
Du saugest gierig ein die Kraft der Erde,
Mir ist, als ob auch ich durchrieselt werde!
Der frische Saft quillt aus zerschnittner Rinde
Heilsam. Mir ist, als ob auch ichs empfinde!
Indem ich deine sich erfrischen fühle,
Ist mir, als ob sich meine Wunde kühle!
Natur beginnt zu wirken und zu weben,
Ich traue: Beiden geht es nicht ans Leben!
Wie viele, so verwundet, welkten, starben!
Wir beide prahlen noch mit unsern Narben!
C.F. Meyer
#437
11.06.2008.
10 Uhr.
Ich hatte gerade Essgestörtengruppe. Wir waren wieder zur zu Zweit. Ich wurde gefragt, warum ich nicht in die Ernährungsberatung gehe. Ich werde heute hingehen. Mir wurde ja nichts davon gesagt. Erst haben wir über mich geredet und dann über das Verletzt werden von Kindern. Man beschimpft die Eltern, weil man Aufmerksamkeit, Liebe, Gefühle haben will. Es war recht spannend, weil ich habe es von der Seite vom Kind her gesehen und meine Mitpatientin, von der Seite der Mutter her.
10 Uhr.
Ich hatte gerade Essgestörtengruppe. Wir waren wieder zur zu Zweit. Ich wurde gefragt, warum ich nicht in die Ernährungsberatung gehe. Ich werde heute hingehen. Mir wurde ja nichts davon gesagt. Erst haben wir über mich geredet und dann über das Verletzt werden von Kindern. Man beschimpft die Eltern, weil man Aufmerksamkeit, Liebe, Gefühle haben will. Es war recht spannend, weil ich habe es von der Seite vom Kind her gesehen und meine Mitpatientin, von der Seite der Mutter her.
#438
11.06.2008.
11 Uhr.
Ich habe meine Mitpatientin nach der Stunde in den Arm genommen. War mit Tom einkaufen im Center. Habe mir ein Schwarzes Schaaf gekauft. Mä mäh. Ede und ich haben dann gleich rumgeblödelt.
11 Uhr.
Ich habe meine Mitpatientin nach der Stunde in den Arm genommen. War mit Tom einkaufen im Center. Habe mir ein Schwarzes Schaaf gekauft. Mä mäh. Ede und ich haben dann gleich rumgeblödelt.
#441
11.06.2008.
14 Uhr.
Ich bin aus der Ernährungsberatung raus, weil ich mich unverstanden gefühlt habe. Aber total. Es waren 3 Magersüchtige dort. Sie meinte ich soll mich von meinen Eltern frei mennachen. Mensch was labert die für einen Scheiß! Wenn das so leicht wäre, hätte ich es doch schon längst gemacht.
14 Uhr.
Ich bin aus der Ernährungsberatung raus, weil ich mich unverstanden gefühlt habe. Aber total. Es waren 3 Magersüchtige dort. Sie meinte ich soll mich von meinen Eltern frei mennachen. Mensch was labert die für einen Scheiß! Wenn das so leicht wäre, hätte ich es doch schon längst gemacht.
#442
11.06.2008.
14:30 Uhr.
Habe gleich Visite. War bei Ede Kaffee trinken. Mir geht es sehr schlecht. Will nur noch weinen. Ich soll mein Zimmer aufräumen. Edi will mit mir mal reden und dann kann ich Ihm alles erzählen.
14:30 Uhr.
Habe gleich Visite. War bei Ede Kaffee trinken. Mir geht es sehr schlecht. Will nur noch weinen. Ich soll mein Zimmer aufräumen. Edi will mit mir mal reden und dann kann ich Ihm alles erzählen.
#443
11.06.2008.
15 Uhr.
So hatte jetzt Pflegevisite. Ich soll nicht so streng mit mir sein! Das sagt die so leicht!!
15 Uhr.
So hatte jetzt Pflegevisite. Ich soll nicht so streng mit mir sein! Das sagt die so leicht!!
#444
Der verwundete Baum
Sie haben mit dem Beile dich zerschnitten,
Die Frevler - hast du viel dabei gelitten?
Ich selber habe sorglich dich verbunden
Und traue: Junger Baum, du wirst gesunden!
Auch ich erlitt zu schier derselben Stunde
Von schärferm Messer eine tiefre Wunde.
Zu untersuchen komm ich deine täglich,
Und meine fühl ich brennen unerträglich.
Du saugest gierig ein die Kraft der Erde,
Mir ist, als ob auch ich durchrieselt werde!
Der frische Saft quillt aus zerschnittner Rinde
Heilsam. Mir ist, als ob auch ichs empfinde!
Indem ich deine sich erfrischen fühle,
Ist mir, als ob sich meine Wunde kühle!
Natur beginnt zu wirken und zu weben,
Ich traue: Beiden geht es nicht ans Leben!
Wie viele, so verwundet, welkten, starben!
Wir beide prahlen noch mit unsern Narben!
C.F. Meyer
Sie haben mit dem Beile dich zerschnitten,
Die Frevler - hast du viel dabei gelitten?
Ich selber habe sorglich dich verbunden
Und traue: Junger Baum, du wirst gesunden!
Auch ich erlitt zu schier derselben Stunde
Von schärferm Messer eine tiefre Wunde.
Zu untersuchen komm ich deine täglich,
Und meine fühl ich brennen unerträglich.
Du saugest gierig ein die Kraft der Erde,
Mir ist, als ob auch ich durchrieselt werde!
Der frische Saft quillt aus zerschnittner Rinde
Heilsam. Mir ist, als ob auch ichs empfinde!
Indem ich deine sich erfrischen fühle,
Ist mir, als ob sich meine Wunde kühle!
Natur beginnt zu wirken und zu weben,
Ich traue: Beiden geht es nicht ans Leben!
Wie viele, so verwundet, welkten, starben!
Wir beide prahlen noch mit unsern Narben!
C.F. Meyer
#445
Vereinsamt
Die Krähen schrein
Und ziehen schwirren Flugs zur Stadt:
Bald wird es schnein, -
Wohl dem, der jetzt noch - Heimat hat!
Nun stehst du starr,
Schaust rückwärts, ach! wie lange schon!
Was bist du Narr
Vor Winters in die Welt entflohn?
Die Welt - ein Tor
Zu tausend Wüsten stumm und kalt!
Wer das verlor,
Was du verlorst, macht nirgends Halt.
Nun stehst du bleich,
Zur Winter-Wanderschaft verflucht,
Dem Rauche gleich,
Der stets nach kältern Himmeln sucht.
Flieg, Vogel, schnarr
Dein Lied im Wüstenvogel-Ton! -
Versteck, du Narr,
Dein blutend Herz in Eis und Hohn!
Die Krähen schrein
Und ziehen schwirren Flugs zur Stadt:
Bald wird es schnein, -
Weh dem, der keine Heimat hat!
Friedrich Nietzsche
Die Krähen schrein
Und ziehen schwirren Flugs zur Stadt:
Bald wird es schnein, -
Wohl dem, der jetzt noch - Heimat hat!
Nun stehst du starr,
Schaust rückwärts, ach! wie lange schon!
Was bist du Narr
Vor Winters in die Welt entflohn?
Die Welt - ein Tor
Zu tausend Wüsten stumm und kalt!
Wer das verlor,
Was du verlorst, macht nirgends Halt.
Nun stehst du bleich,
Zur Winter-Wanderschaft verflucht,
Dem Rauche gleich,
Der stets nach kältern Himmeln sucht.
Flieg, Vogel, schnarr
Dein Lied im Wüstenvogel-Ton! -
Versteck, du Narr,
Dein blutend Herz in Eis und Hohn!
Die Krähen schrein
Und ziehen schwirren Flugs zur Stadt:
Bald wird es schnein, -
Weh dem, der keine Heimat hat!
Friedrich Nietzsche
#446
11.06.2008.
15:16 Uhr.
Muss jetzt zur Thera. Braun, ein Kumpel von mir wäre da, aber ich weiß nicht, ob ich die Nerven dazu habe.
15:16 Uhr.
Muss jetzt zur Thera. Braun, ein Kumpel von mir wäre da, aber ich weiß nicht, ob ich die Nerven dazu habe.
#447
11.06.2008.
16 Uhr.
Hatte gerade Bewegung im Wasser. Haben die Füße nur bewegt. Wir hatten so einen Jungen Therapeuten. Den konnte ich nicht ernst nehmen. Braun war kurz da. Er stand plötzlich vor meinem Zimmer. Toni, er und ich sind dann eine rauchen gegangen, zwar ich es ja eigentlich nicht wollte, aber ich ahbe nichts gesagt.
16 Uhr.
Hatte gerade Bewegung im Wasser. Haben die Füße nur bewegt. Wir hatten so einen Jungen Therapeuten. Den konnte ich nicht ernst nehmen. Braun war kurz da. Er stand plötzlich vor meinem Zimmer. Toni, er und ich sind dann eine rauchen gegangen, zwar ich es ja eigentlich nicht wollte, aber ich ahbe nichts gesagt.