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von Schlumpfine
Hi Leute, dass ist der Zweite Bericht, den ich von meinen Thera bekommen habe, habe Ihm nun abgeschrieben und hoffe, dass dieser Bericht helfen kann. Bitte überseht die Rechtschreibfehler!
Medizinische Komplikationen und Folgeschäden
Bei Anorexia und Bulimia Nervsa
Informationen für betroffene Patientinnen und Angehörige:
Die Anorexia nervosa – auch Magersucht genannt- und die Bulimia nervosa – häufig auch kurz als Bulimie bezeichnet – sind psychogene Krankheiten. Der Begriff „psychogen“ weißt in diesem Zusammenhang auf psychische (seelische) Probleme als wesentliche Ursachen dieser Krankheit hin. Zentraler Bestanteil einer Behandlung sollte daher die Psychotherapie sein. Diese Erkrankungen werden außerdem auch als psychogene Ess-Störungen bezeichnet, weil die drastischen Veränderungen des Essverhaltens auffällige Merkmale sind. Über die ursächlichen psychischen Probleme hinaus können erhebliche Folgen des veränderten Essverhaltens und der Gewichtsabnahme aber auch erhebliche körperliche Beschwerden entstehen. Diese medizinischen Komplikationen und Folgeschäden sollen im Folgenden beschrieben werden.
Unausgewogene Diäten, Fasten, Erbrechen und der Gebrauch von harntreibenden Medikamenten (Diuretika) oder Abführmitteln (Laxatien) können zu einem Mangel an lebensnotwendigen Salzen (Elektrolyten) wie Kochsalz, Kalium oder Magnesium führen. Gleichzeitig kommt es oft zu Verschiebungen des Säuregehalts (ph-Wert) im Blut. Elektrolytströrungen sind die häufigsten Komplikationen der Ess-Störungen. Die Möglichkeiten der gesunden Niere und anderer Organe, die Elektrolytkonzentration und den Säure-Basen-Haushalt des Blutes stabil zu regulieren und auftretende Schwankungen auszugleichen, werden bei Patinnen mit schweren Ess-Störungen häufig überfordert. Oft enstehen dann eine Kombination aus Kaliummangel (Hypokaliämie) und Säuremangel (sog. Metabolische Alkalose), die zu schweren Herzrhythmusstörungen und anderen *kg-Veränderungen führen kann. Weiterhin kommt es zu Verkrampfungen und einer schnellen Ermüdbarkeit der Muskulatur. Eine andere wichtige Funktion der Niere ist die Ausscheidung von Abbauprodukten, die beispielsweise im Stoffwechsel bei der Verdauung von eiweißreicher Nahrung entstehen, über den Urin. Langandauernde (chronische) Elektrolytstörungen schädigen das Nierengewebe. Mit der Zeit kommt es dann zu einer zunehmenden Beeinträchtigung der Nierenfunktion. Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödeme) bei Patientinnen mit Anorexia oder Bulimia nervas sind meist die Folge einer Raktion der Niere (Hyperaldosteronismus), mit der ein weitgehender Elektrolytmangel kompensiert werden soll (sog. Pseudo-Bartter-Syndrom). In Verbindung mit einer zu geringen Flüssigkeitsaufnahme (zu wenig Trinken) kann bei straken Fasten schließlich der Harnspiegel ansteigen und so ebenfalls zu Nierenstörungen führen, wie die sonst nur von Gichterkrankungen bekannt sind. Alle genannten Nierenstörungen sind zunächst prinzipiell wieder rückbildungsfähig. Langjähriger Kaliummangel kann jede die Nierenfunktion dauerhaft schädigen; das Nierengewebe schrumpft, die Niere wird kleiner und es kommt zur sogenannten chronischen Niereninsuffizienz. Bei Niereninsuffizienz können Ödeme dann auch infolge eines Eiweißmagels entstehen (sog. Hungerödeme).
Wenn man abnehmen möchte und daher versucht, sein Gewicht beispielsweise mit Hilfe einer Diät möglichst schnell zu verringern, so kommt es bald zu einer Art „Gegenregulation“ des Körpers. Dabei verändern sich zahlreiche körperliche (physiologische und biomechanische) Prozesse, so dass als Ergebnis einer starken Gewichtsabnahme und negativen Folgen wie etwa den hier beschriebenen medizinischen Komplikationen vorbeugt wird. Der Stoffwechsel wird durch verscheide Hormone sozusagen in eine Art von „Energiesparstellung“ gebracht, wodurch das Gewicht wieder ansteigt. Die wichtigsten Hormonveränderungen betreffen dabei die Schilddrüse (T3-Mangel) und das sympathische Nervensystem (Adrenalin- und Nordarenalin-Mangel). Die Folge sind ein verlangsamter Herzschlag (Braddykardie), ein sinkender Bludruck (Hyptonie) mit Schwindel und Kreislaufstörungen, eine fallende Köpertemperatur (Hypothermie) und häufig auch Durchschlafströungen mit Kältegefühl an den Händen und Füßen (Akrozyanose). In extremen Fällen kommen sogar Erfrierungen vor. Gleichzeitig steigen das Wachstumshormon (STH) und das Nebennierenrindenhormon (Kortisol) an. Veränderungen der Sexualhormone treten schon nach einer Gewichtsabnahme von wenigen Kilogramm ein.
Sie können zu Unregelmäßigkeiten des Zyklus und einer Einschränkung der Fruchtbarkeit führen (unerfüllter Kinderwunsch). Bei sehr niedrigem Gewicht bleibt die Menstruation schließlich völlig aus (Amenorrhö). Häufig bildet sich dann ebenso wie bei unreifen Säuglingen am Körper ein Flaumhaar die sogenannten Lanugobehaarung.
Der obere Verschluss des Magens hin zur Speiseröhre kann durch regelmäßige Heißhungeranfälle mit anschließenden Erbrechen beeinträchtigt werden (Kardiainsuffizienz); die sogenannten Refluxkrankheiten mit Sodbrennen und Entzündungen der Speiseröhre (Ösophagitis) aufgrund der zurückfließenden Magensäure sind eine mögliche Folge. Bei chronischen Stress und vermehrter Magensäure kann es zu einem Geschwür (Ulcus) kommen; in sehr seltenen Fällen kann ein solches Geschwür zu Blutungen oder Wanddruchbrüchen, und damit zu lebensbedrohlichen Komplikationen führen.
Unklar ist bislang, weshalb häufig die Speicheldrüsen von Patientinnen mit Ess-Störungen (besonders bei Bulimia nervosa) vergrößert sindn (Sialose oder Sialadenose). Diese Schwellungen der Speicheldrüsen im Bereich der Wange oder des Unterkiefers sind meist nicht schmerzhaft, können das Aussehen jedoch sehr verändern. Das von diesen Drüsen produzierte Verdauungsenzym (Amylase) ist erhöht. Die Gesamtmenge des Speichels ist häufig verringert. Da beim Erbrechen die Zähne immer wieder mit Magensäure in Kontakt kommen, wird die Entstehung von Karies sehr begünstigt. Bei zusätzlichem Calcium mangel können auch weitergehende Zahnschäden auftreten.