Danke euch.

Echt megalieb von euch.. Ich werd jetzt erstmal kucken, was sich durch die Therapie ergibt.
"aber das Bild der perfekten Tochter zu zerstören war für mich undenkbar."
Ich weiß was du meinst..

Wir waren auch die "perfekte Familie". Jahrelang hat selbst mein damaliger Kinderarzt nichts gemerkt.. Wir haben immer schön gelächelt und gelogen. (Dabei war er Psychiater und Kinderarzt in einem..) Aber selbst für ihn war alles immer ZU perfekt. Nicht geraucht, kein Alkohol.. NICHTS. Damals hab selbst ich gedacht wir wären PERFEKT. Aber irgendwann hab ich mich erinnert.. ich weiß bis heute nicht warum ich mich wieder erinnert hab. Alles war doch weg!!
Aber glaub mir.. besser geht es dir dadurch auch nicht. Ich hab es 1 1/2 Jahre lang nicht geschafft. Ich wollte - auch für mich selbst - die Familie, der schöne Schein und die heile Welt nicht kaputt machen. Aber kein Kind muss die Familie schützen..

Die Eltern haben die Pflicht die Kinder zu beschützen.
Ich hab so perfekt gespielt, dass meine Eltern mir alles abgekauft haben. Suizidvers.., Gesprächs-Versuche meines Freundes.. Nichtmal ein Not-Anruf einer Bekannten haben meine Eltern wachgerüttelt. Sie WOLLTEN es nie glauben. Denn krank durfte man sein.. aber nur körperlich.
Selbst als ich dann in die Klinik gegangen bin (freiwillig.. mein freund stand ja trotzdem hinter mir..und ich wusste, dass ich mich sonst umbri.. werde) hab ich plötzlich von einem tag auf den anderen "die familie zerstört". Ich allein. Sie sind in die Klinik gekommen.. UM MIR ZU SAGEN, DASS ICH WIEDER SO SCHNELL WIE MÖGLICH HEIMKOMMEN SOLL. Aber nicht wenn es mir besser geht. - Sondern weil es schlecht aussah.. die Leute redeten über SIE!!!
Auch wenn meine damalige Therapie nicht den Effekt hatte was ich mir gewünscht hab.. eines weiß ich jetzt - durch sie.. Klären werd ich das niemals können mit meinen Eltern. (Nicht mal als es um mein Leben ging haben sie ihren Fehler zugegeben.. Sie haben alles verleugnet.) Ich muss einen Abstand kriegen. Anders ist es für mich nicht möglich glücklich zu werden.. es ist traurig.. aber...??
Das ritz.. war nur ein Jahr lang wirklich schlimm (wo ich jeden Tag mehrmals hab..). Ich MUSSTE es machen, weil ich nur so leben konnte. Die inneren Schmerzen waren schlimmer als die äußeren. Nur so konnt ich überleben.. wenn ich das nicht gemacht hätte, hätt ich viel schlimmeres gemacht. Aber mir ist klar geworden, dass es mir dadurch nicht besser geht. Für den Moment ja.. aber für länger.. nein. Ich brauch es nicht mehr um zu überleben. Und jedesmal wenn ich in mein Körper schneide.. schneid ich um so mehr in die Seele meines Freundes.. Er hat nie versucht mich abzuhalten. Aber es hat ihn jedes mal noch trauriger gemacht. Und um so mehr meine Liebe zu ihm wird.. um so mehr tut es mir weh. (Und komischerweise rollen mir grad die Tränen..)
Erst wenn man merkt, dass es mehr Leid ist als es hilft.. erst dann hört man wieder auf. Und komischerweise war die Therapie nie der Grund. Und ich lehn Skill-Gruppen deshalb für mich ab. Ich weiß dass es mir nicht viel bringt. Und wenn ich jetzt noch ein mal im Monat muss.. dann hab ich trotzdem viel erreicht.
Nein. Ich verbiete mir generell nichts süßes. Aber bei jedem kleinen Schoki-Riegel denk ich, dass es schon zu viel ist.. :/ Hm, ich hab vielleicht so 3 FA in ner Woche. Aber ich es am Tag au no net wirklich mein Mindest-Maß und deshalb kann ichs verstehn..
Ja.. Kickboxen.. Aber komischerweise hat es überhaupt nicht geholfen gegen meine Selbstaggression. Ist schon komisch.. (Deshalb wollt ich auch nie eine Skillgruppe.. wenn nicht mal das half..) Es hat nie meine Gefühle betäuben können. Aber schlagen war zum Glück nie ein Ventil für mich. Deshalb weiß ich, dass ich auch niemals zuschlagen würde. Und ich bin froh, dass ich DAS zumindest meinen Kindern später mal nicht antun werde.
Naja ich bin eh die Bekloppte in der Familie..

Aber selbst meine Schwester hat mir zugestimmt, dass sie da mittlerweile anders drüber denkt..wer hier bekloppt ist. Aber es ist leichter alles zu verleugnen, als sich zugestehen dass man selber Fehler gemacht hat. Sie haben mich viel zu sehr verletzt.. ich find das Verhalten meiner Mutter fast schon erbärmlich.. (muss ich jetz nicht näher erklären). Ich hab meiner Mutter so oft die Hand hingehalten.. und sie hat mich so dermaßen verletzt. Nicht ein oder zweimal. Sondern mehr als 100-mal. Ich weiß mittlerweile, dass wenn ich ausgezogen bin, ich den Kontakt zu meinen Eltern völlig abbrechen WILL. Denn selbst Leute auf der Straße, die ich nicht kenn, sind liebenswürdiger zu mir.
Es hat irgendwie voll gut getan das alles aufzuschreiben.. auch wenn ich das meiste noch nicht mal in der Therapie aussprechen kann. Aber ich red schon viel mehr..
Ich hoff es hat jetzt nicht nur mir etwas gebracht, sondern hilft euch auch bisschen.

Wünsch euch alles alles Liebe.