kittin grüßt euch

#1
hallo ihr!

schon sehr lange lese ich in diesem forum mit und dachte, es wäre endlich an der zeit, mich anzumelden.
ich hatte oft das bedürfnis, mich zu einem thema zu äussern, dachte jedoch meist, es wäre vielleicht das beste, in gedanken abstand zu dieser krankheit zu nehmen-was nüchtern betrachtet natürlich dämlich ist.

ich bin 22 jahre alt und seit 8 jahren essgestört.
mit 14 begann meine erste anorektische phase.
im alter von 17 hatte ich normalgewicht erreicht, das thema essen/nicht essen spielte jedoch immer eine große rolle in meinem leben.

obwohl ich mir schon ab dem alter von 16 ab und an den finger in den hals gesteckt habe, begannen erst mit 18 die bulimischen phasen.
vorher war das erbrechen nur eine notlösung, wenn man eben essen musste.

anfangs war ich ganz euphorisch, essen soviel ich will, alles, was ich mir immer verboten habe...schnell steckte ich tief drin in dieser beschissenen krankheit, die mich nun seitdem begleitet.

momentan wechsle ich mal wieder zwischen phasen des wenig-essens und dementsprechend dann wieder bulimie-anfälle.

ich hoffe, hier auf menschen zu treffen, die wissen, wovon ich spreche und wie ich mich in schlimmen phasen fühle, da ich in meinem normalen umfeld nicht den mut habe, zu meiner essstörung zu stehen (naja, zumindest die bulimie behalte ich dann für mich) und freue mich, hier jetzt aktiv mitzumischen.

liebe grüße, kittin

#2
Hi Du!

Erst mal Willkommen!

So geht es mir auch! Ich habe das Erbrechen auch als Notlösung gesehen und es ist ja irgendwie schön, man kann essen und trotzdem nimmt man ab und dann hat man es übersehen und man steckt in den Horror drinnen.

Du wirst hier viele Liebe Leute kennen lernen.

Was machst Du Beruflich? Weiß Jemand in Deinem Umfeld von Deiner Krankheit?

#3
hey, herzlich willkommen auch von mir..

es ist auch nicht einfach, den mut zu finden und sich bei freunden etc zu "outen".. kann ich gut nachvollziehen, geht wohl vielen so (auch mir)..

hier hast du ja erstmal eine möglichkeit gefunden, dich austauschen und mitteilen zu können..

alles gute
Life's a bitch

#4
@ schlumpfine

ich moment bin ich wieder schülerin, da ich gerade das abitur nachhole.
ganz wenige menschen wissen, dass ich mal bulimie "hatte"...ja, die, denen ich das mal anvertraut habe, sind im glauben, ich hätte das längst hinter mir gelassen.
komischerweise fällt es mir leichter, zuzugeben, dass ich phasen hatte, in denen ich krass gehungert habe (magersucht scheint irgendwie "gesellschaftsfähiger" zu sein als bulimie oder die mischformen).

eine freundin weiss, dass ich noch immer essgestört bin, allerdings kann sie es auch gut nachvollziehen, da sie selbst jahrelang essgestört war..aber auch sie weiss nicht, dass ich noch immer bulimieanfälle habe.

ich glaube, wenn ich mich oute, würden viele menschen in mir nur noch die krankheit sehen, nur noch sehen, was ich esse, wieviel ich esse, ob ich ab-oder zugenommen habe und ich möchte nicht anders behandelt werden als jemand mit einem normalen essverhalten.

im laufe der jahre wird man eben zum meister im versteck-spielen mit dem perfekten doppelleben..

#5
hey kittin,
auch von mir, hello!! ich wollte nur, dass du weißt, das dein schreibstil unter meine haut geht...
bist du in therapie? oder hast schon eine hinter dir? alles gute weiterhin...